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Emile M. CIORAN

zu oben angeführter problematik

ein zitat von ludwig hohl

leute die am meisten WARUM fragen, meistens begleitet von stirnrunzeln, kümmern sich am wenigsten um die
zusammenhänge, haben am wenigsten nachgedacht. all diese vielen warum sind nur deckelchen über ihre
leere, beginne nicht, irgendetwas zu erklären oder sonstwie drauf einzugehen.
diese leute werden gleich danach wieder WARUM fragen. ihnen ist nicht zu helfen und sie brauchen keine
hilfe. sie meinen, eine münze gefunden zu haben, die überall in kurs, immer ersetzbar ist.
 
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Re: ein abend mit alfred koch, wien

Original geschrieben von woELFin
nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren; wenngleich das auf einem forum paradox erscheint
ich bin nicht mal hier zu diskutieren ob man auf einem forum diskutieren soll oder darf, schlicht, weil ich mir die fragen auf die ich mir einzugehen die zeit nehme, selbst aussuche
allem voran will ich hier eines: ich möchte input bringen, das ist alles.
was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.

http://alpha.antville.org/stories/266266
woELFin :cool:


Ich werde Deine obigen Zeilen zum Anlass nehmen, nichtsmehr von Dir zu lesen.
Wer bist Du, dass Du glaubst, anderen " nur Inputs geben zu müssen?

Weisst, G´scheites von anderen zu lesen und entpersönlicht ins Forum zu werfen, finde ich - wie Manni - menschenverachtend.Obendrein nehme ich mir die Kühnheit anzumerken, dass ich so gar nicht kontrollieren kann, ob der Inputwerferin der Zugang zum Inhalt des Geworfenen ganz erschlossen gewesen ist - oder zumindestens so weit erschlossen, wie mir, der submissest hochdero Worte gelesen Habenden.

Haben wir Dich gebeten, uns Denkanstöße zu geben? Für mich kann ich nur sagen, dass ich jedem hier dankbar bin, der mir Interessantes bringt, aber meine Vorerwartung ist die anschließende Diskussion, an der Themensteller und Leser/Schreiber gemeinsam teilnehmen.

Marianne


Walter, wenn meine Worte zu scharf sind, lösche sie. Ich bin vor allem traurig,weil der Ciorantext wirklich interessant ist.
 
Re: Re: ein abend mit alfred koch, wien

Original geschrieben von majanna
Original geschrieben von woELFin
nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren; wenngleich das auf einem forum paradox erscheint
ich bin nicht mal hier zu diskutieren ob man auf einem forum diskutieren soll oder darf, schlicht, weil ich mir die fragen auf die ich mir einzugehen die zeit nehme, selbst aussuche
allem voran will ich hier eines: ich möchte input bringen, das ist alles.
was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.

http://alpha.antville.org/stories/266266
woELFin :cool:
Ich werde Deine obigen Zeilen zum Anlass nehmen, nichtsmehr von Dir zu lesen.
Wer bist Du, dass Du glaubst, anderen " nur Inputs geben zu müssen?

Weisst, G´scheites von anderen zu lesen und entpersönlicht ins Forum zu werfen, finde ich - wie Manni - menschenverachtend.Obendrein nehme ich mir die Kühnheit anzumerken, dass ich so gar nicht kontrollieren kann, ob der Inputwerferin der Zugang zum Inhalt des Geworfenen ganz erschlossen gewesen ist - oder zumindestens so weit erschlossen, wie mir, der submissest hochdero Worte gelesen Habenden.

Haben wir Dich gebeten, uns Denkanstöße zu geben? Für mich kann ich nur sagen, dass ich jedem hier dankbar bin, der mir Interessantes bringt, aber meine Vorerwartung ist die anschließende Diskussion, an der Themensteller und Leser/Schreiber gemeinsam teilnehmen.
Es scheint das Privileg von Religionsgründern oder der Obergelehrten der Religionen zu sein, nur noch Input zu geben, da sie selbst das Feedback anscheinend nicht mehr nötig haben - dann, große Wölfin - gewähre mir Deine Lehre als reinen Input.

Es könnte aber auch anders gelagert sein und wir urteilen vorschnell ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Comment ne pas parler?

Wie nicht sprechen? Und wenn nicht gesprochen werden soll, ja, wenn die scheinbare Intention des Textes, wenn er auf persuasiver Ebene, auf den Wunsch referiert, nicht antworten zu müssen, so tut er es bereits. Auf performativer Ebene nämlich, die gar nicht so leicht von der persuasiven zu trennen ist, hat der Text längst vollzogen, was er vollziehen musste: er hat gesprochen und also an-gesprochen. Seine Intention – auf Lateinisch: Gespanntsein oder Hingerichtetsein (erinnert an einen Bogen mit Pfeil) – verfehlte den Anderen nicht, d.h. hat den Anderen unweigerlich angeschossen und mit dem Schiessenden über eine unsichtbare Schnur verbunden. Wie nicht sprechen? Auch wenn die Aufgabe des Sprechens – d.h. das gesetzlich festgelegte Hingerichtetsein und die ihm implizite Möglichkeit des Aufgebens – persuasiv, d.h. in einer Meta-Rede, in einem Über-reden zu Umgehen versucht wird.

„Schreiben ist genitales Stottern“ – diese Zeilen habe ich vor einiger Zeit einer Arbeit vorangeschickt, ohne weitere Erläuterungen anzufügen.
Hier möchte ich aussprechen, welches Wort in dieser Abwandlung eines Satzes, der wohl Freud zugeschrieben werden kann, fehlt und ersetzt wurde durch das Schreiben. Ich möchte es nicht explizit tun, da sich das auf einem öffentlichen Forum kaum schicken wird, doch ich möchte mich annähern.

Abermals in metaphorischer Abwandlung möchte ich nun tatsächlich Freud zitieren: „Wenn das Schreiben, das darin besteht, aus einem Rohr Flüssigkeit auf ein Stück weisses Papier fliessen zu lassen, die symbolische Bedeutung des Koitus angenommen hat, oder wenn das Gehen zum symbolischen Ersatz des Stampfens auf dem Leib der Mutter Erde geworden ist, dann wird beides, Schreiben und Gehen, unterlassen, weil es so ist, als ob man die verbotene sexuelle Handlung ausführen würde.“
Das Schreiben wird hier aber nicht unterlassen – und nimmt es etwa die Form des Inzests an, könnte man ein wenig empört fragen? Nein, würde ich sagen, symbolisch vielleicht, aber viel eher möchte ich penetrant auf das „genitale Stottern“ zurückkommen und darauf, dass folgende Sätze bloss gestottert meine Orhmuschel erreichen und süss darein geträufelt werden:

„nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren; wenngleich das auf einem forum paradox erscheint
ich bin nicht mal hier zu diskutieren ob man auf einem forum diskutieren soll oder darf, schlicht, weil ich mir die fragen auf die ich mir einzugehen die zeit nehme, selbst aussuche
allem voran will ich hier eines: ich möchte input bringen, das ist alles.
was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.“

‚Input’ wurde gebracht, Input als „genitales Stottern“, als schwarze Flüssigkeit, welche durch ein Rohr aufs Papier geflossen sind. Gut, wir haben also den onanischen Charakter erfasst und stimmen mit folgendem Satz nur halbwegs überein: „was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.“ Das Wort ‚weiter’ irritiert, da es natürlich so ist, dass die Tangente den Kreis, der sich scheinbar so selbstbewusst als Einheitliches schalkhaft auszugeben wusste, vorab (d.h. bevor man das Wort ‚weiter’ ausgesprochen hat) bereits berührt hat, durchschnitten hat, auf sadomasochistische Weise belustigt hat.

Rousseau begreift das Schreiben als ein „gefährliches Supplement“ und mit einem solchen haben wir es heute wieder zu tun. Natürlich ist das Supplement etwas, das sich zu etwas anderem hinzufügt, aber es ist auch ein Ersatz. Es fühlt eine Leere, die wiederum nur von einem weiteren Supplement aufgefüllt werden kann, deswegen ist das Angewiesensein auf ein Supplement ja „gefährlich“ – es ist energieraubend und die einzige Möglichkeit, eine Ahnung davon zu haben, was es heisst, der möglichen absoluten Energie entgegenzurennen. Die Schrift ist gefährlich (für Rousseau, möglicherweise auch für andere), da sie das Zeichen für die Sache selbst ausgeben will und – Achtung, jetzt kommt’s – da sie die Repräsentation für die Präsenz ausgibt. Präsenz? Selbst-Präsenz, absolutes Bei-Sich-Sein und somit Vollkommenheit. Dies kann aber in einer Situation mit onanischem Charakter nicht eintreffen – die Onanie ist ein „gefährliches Supplement“, denn das Andere wird repräsentiert. Genauso während des sadomasochistischen Schreib-Prozesses, der eine Annäherung an die mögliche Präsenz vollzieht, der lustvoll genau danach (nach dem absoluten Bei-Sich-Sein) strebt, um abermals zu scheitern, zu scheitern und nochmals zu scheitern: ähnlich dem Sisyphos. Und wie der Stein rollt und rollt und eben auch: weiter rollt und tangiert.

Wir sollten nachsichtig sein, denn Onanie „beruhigt (»bad wieder beruhigt«) nur aufgrund des Schuldgefühls, welches traditionellerweise mit dieser Praktik verknüpft wird, indem man die Kinder zwingt, den Fehler einzugestehen und die damit einhergehende Kastrationsdrohung zu verinnerlichen. Die Selbstbefriedigung wird als der unheilbare Verlust einer vitalen Substanz erlebt, als ein Wahnsinn und dem Tode ausgeliefert sein.“ (Derrida, Grammatologie)
Hier (in Bezug auf den oben zitierten Text der Woelfin) mache ich aber bloss ein unterdrücktes Schuldgefühl aus und eine demonstrativ nach aussen gekehrte Lust, dem Tod ins Angesicht zu blicken, ein wölfisches Heulen nach dem vollkommen runden Mond, dem Kreis, den keine Tangente berühren soll... Deswegen auch haben wir auch keine Ruhe feststellen können, sondern Euphorie (wir alle wissen um den woelfischen Drang, den Mond anzuheulen). Ich bitte um Nachsicht mit den Aussagen (z.B. „nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren“), denn – wie nicht sprechen?
 
Versuch eines einfachen Menschen, Klarheit zu bekommen.

Ich möchte mal versuchen zu verstehen, was Du schreibst. Und das werde ich hier in der Forumsöffentlichkeit tun.
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Du sagst mir: Es ist nicht möglich, nicht zu sprechen.
In dem Moment, in dem ich ausdrücke, etwas nicht lesen zu wollen, habe ich es ja bereits getan. Und damit habe ich auch schon meine Wertung abgegeben .Sowohl der Texthersteller als auch der Textleser sind bereits durch das Band des Textes verbunden.

Selbst wenn man über die Textvermittlung spricht, den Inhalt des Textes außer Acht lässt, ist dieser gegenwärtig und bewirkt etwas in dem, der sich weigert, diesen Text zu lesen.
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So weit bis jetzt: Ich gebe Dir, falls ich Dich verstanden habe, Recht, schränke aber ein, dass ich in meinem obigen Betrag nur vermitteln wollte, dass ich in Zukunft keinen Text von W. mehr lesen werde. Das knüpft dann kein Band zwischen zukünftigen Texten Ws. und mir. Denn ich werde ja nicht mehr von diesen berührt.

In meinem Falle der Weigerung besteht die Wirkung nur psychologisch – da allerdings auf alle Texte Ws. gerichtet und eigentlich sogar unabhängig von Texten, denn meine Textaufnahmeverweigerung bezieht sich ja nicht auf den Inhalt des Textes, sondern auf die Person, die mir diese anbietet.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Immer vorausgesetzt, dass ich das verstehe, was Du schreibst, sagst Du weiterhin, dass Schreiben sexuellen Charakter annehmen kann ( Du berufst Dich dabei auf Freud), und da von W. ja jede Möglichkeit, auf ein Du hin gerichtet zu schreiben, abgelehnt wird, kommst Du auf die interpretatorische Idee, solch eine Haltung könnte im Freudschen Sinne als Onanie gedeutet werden. Immer nur einführen...... .

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Wesentlich derber hatten wir in unserer Studienzeit einen Ausdruck für die gescheiten Selbstredner. Geistiger Wichser !

Mir Rosseau versuchst Du darzustellen, dass Schreiben um des Schreibens willen noch gar nicht so gefährlich ist – eben eher harmlose Onanie, gefährlicher sei es, zu glauben, dass Schreiben das Handeln ersetzt. Onanie erzeugt Schuldgefühl; zu glauben, Schreiben sei bereits Handeln macht schuldig.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Und so von Dir besänftigt, sehe ich auch in Wölfins obigen Sagern neue Deutungsmöglichkeiten. Dank Dir dafür.
 
Ohoho, das WoelFIn nichts darauf gibt was die anderen aus ihrem input machen - wer das glaubt ist doof! (Oh, ehm, es hiess ja im original 'was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter' - wer das glaubt ist trotzdem...)

Cahiers heisst doch soviel wie notizen, oder lässt mich mein fronsösisch jetzt dans le stich?

Ha! Und Leute die mich immer nur und immer wieder warum gefragt haben waren die die mich echt zum nachdenken gebracht haben, und ich glaub die waren schon schlauer als ich - ergo, ludwig hohl ist ein hohles ei und soll besser auswandern!
 
wo ich gerade so schön dabei bin

hätte ich noch ein kleines zitatchen welches mir wie das obige schon regelrecht aus dem herzen springt
leute die am meisten WARUM fragen, meistens begleitet von stirnrunzeln, kümmern sich am wenigsten um die
zusammenhänge, haben am wenigsten nachgedacht. all diese vielen warum sind nur deckelchen über ihre
leere, beginne nicht, irgendetwas zu erklären oder sonstwie drauf einzugehen.
diese leute werden gleich danach wieder WARUM fragen. ihnen ist nicht zu helfen und sie brauchen keine
hilfe. sie meinen, eine münze gefunden zu haben, die überall in kurs, immer ersetzbar ist. LudwigH
 
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