• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Einflussreiche "Kirmes-Lobby"?

querulant

Active Member
Registriert
6. Januar 2009
Beiträge
123
Gestern kam ein 18 jähriger Mitarbeiter eines Kirmes-Fahrgeschäfts (wohl der Sohn der Besitzer) beim Einsammeln der Fahrkarten ums Leben.
Ein Drama für Angehörige und Freunde.

Gefühlt habe ich seit 50 Jahren keine Kirmes mehr besucht.

Damals hat mich amüsiert, wenn Hilfskräfte der Fahrgeschäfte beim Einsammeln der Fahrkarten, vor allem an der bereits fahrenden "Raupe" so cool lässig mit einer Hand in der Hosentasche die Fahrchips einsammelten, dabei fliehkraftbedingt eine fast waagerechte Körperhaltung nebst coolem Gesichtsausdruck einnahmen um so vor allem den der Geschwindigkeit wegen kreischenden sich mit Hand und Fuß festhaltenden Mädchen zu imponieren.
Das dann abspringen in Höhe des Kassenhäuschens um dort die Fahrchips abzuliefern, wurde so elegant vollzogen, das hätte wohl ein Rudolf Nurejew auch nicht besser hinbekommen.

Wohl kaum jemand, a la "selbst schuld wenn was passiert", hat sich damals über das Gefahrenpotential solcher Praktiken Gedanken gemacht, Behörden, etwa Gewerbeaufsicht, wohl auch nicht, sonst wäre es ja unterbunden worden.
Heute haben jedoch Fahrgeschäfte Geschwindigkeiten und raffinierte Bewegungsabläufe, da waren wohl die Raupen damals vergleichsweise Kindergeburtstag.

Um so mehr erstaunt mich, dass heute solche Praxis und dann Unfälle nicht durch technische/behördliche Maßnahmen und Vorgaben verhindert werden können. Und vor Ort Fahrkarten manuell einzusammeln ist doch wohl auch aus der Zeit gefallen.

Hat vielleicht die Schausteller-Lobby eine solche Macht, indem sie über das hohe "Kulturgut Volksfest" sowie Kostendruck, Arbeitsplätze und dem erhaltenswerten nostalgischen Flair etwa einer klapprigen Schiffschaukel sülzt und die Politiker damit einlullt, damit die beim Thema Arbeits- und Anwenderschutz beide Augen zudrücken?
Aber wehe der kleine Otto-Normalbürger hat sich mal nicht angeschnallt, oder guckt beim Auto- oder Fahrradfahren kurz aufs Smartfon um die Uhrzeit abzulesen..oder gendert falsch.

Diese auch in anderen Bereichen unterschiedliche Gewichtung nach Gutsherrenart, dieser Klüngel dieser Filz, passen nicht so recht zu einem demokratischen Rechtsstaat.
 
Werbung:
Du scheinst wohl zu vergessen, dass derlei Vorschriften nicht zum Triezen der Betroffenen da sind, sondern zu deren Schutz.
Auch wenn es von den Betroffenen oft anders empfunden wird. Wenn du für dein Auto auf Grund technischer Mängel keine
TÜV-Plakette mehr bekommst, dann mag das für dich momentan nur nervend sein - bedeutet das für dich in der Regel
Reparaturkosten oder gar die Unannehmlichkeit, dir ein neues Vehikel zulegen zu müssen, aber tatsächlich dient die Verweigerung
der Plakette zum Schutz aller Verkehrsbeteiligten, und am meisten zu deinem eigenen.
 
Ich finde es gemein, es immer auf den Klüngel umzumünzen.
Ich mag Schausteller von Kindesbeinen auf.
Dass mal was passiert, ist doch von Zeit zu Zeit "normal".
Du kannst doch nicht erwarten, dass immer alles "glatt" läuft.
Man muss immer bei der Beschäftigung mit Vorfällen rechnen.
Wo so viele Menschen bewegt werden maschinell.
Ich finde, deswegen alle Schausteller über einen Kamm zu scheren, unfair.
 
Ich finde es gemein, es immer auf den Klüngel umzumünzen.
Ich mag Schausteller von Kindesbeinen auf.
Dass mal was passiert, ist doch von Zeit zu Zeit "normal".
Du kannst doch nicht erwarten, dass immer alles "glatt" läuft.
Man muss immer bei der Beschäftigung mit Vorfällen rechnen.
Wo so viele Menschen bewegt werden maschinell.
Ich finde, deswegen alle Schausteller über einen Kamm zu scheren, unfair.
Ich habe von Lobbyismus also Interessenvertretung gesprochen, die es in jeder Branche gibt, auch den Schaustellern.
Lobbyisten werden als Branchenverband von ihren Mitgliedern dafür berufen/gewählt und auch bezahlt, die Interessen ihrer Branche gegenüber Politik/Gesetzgebung optimal zu vertreten.
Dass diese Leute aus dem gleiche Holz geschnitzt sein müssen, wie Politiker/Gesetzgeber, liegt auf der Hand. Wie sollen sie sonst auf "Augenhöhe" und gleichen harten Bandagen gegen ihre Verhandlungspartner bestehen können.

Also gehören Lobbyisten wie auch Politiker einem Menschenschlag an, auf deren Dienste ich als Bürger, Berufstätiger und Renter zwar nicht verzichten kann, denen ich dennoch nicht im Dunkeln, ja noch nicht mal im Hellen begegnen möchte.
Ich habe aber keinen Grund, denen, die von Lobbyisten/Politikern vertreten werden, hier im konkreten Fall die Schausteller, dort die Wähler, mit Argwohn zu begegnen, oder "alle über einen Kamm zu scheren".
Hier lasse ich mir nicht unterstellen, Schausteller pauschal zu verunglimpfen; Das habe ich nicht getan.
 
Hier lasse ich mir nicht unterstellen, Schausteller pauschal zu verunglimpfen; Das habe ich nicht getan.
Achso ?
Hat vielleicht die Schausteller-Lobby eine solche Macht, indem sie über das hohe "Kulturgut Volksfest" sowie Kostendruck, Arbeitsplätze und dem erhaltenswerten nostalgischen Flair etwa einer klapprigen Schiffschaukel sülzt und die Politiker damit einlullt, "
Das klingt aber sehr danach. "...sülzt und die Politiker damit einlullt, damit die beim Thema Arbeits- und Anwenderschutz beide Augen zudrücken?".
Du unterstellst der Lobby unlautere Methoden, um kriminelle Ziele zu verfolgen - und da die Lobby die Interessen der Branchenbeteiligten vertritt, unterstellt du den Branchenbeteiligten pauschal, jene Interessen zu haben.
Folglich hast du Schausteller tatsächlich pauschal verunglimpft und wirst dir jenen Befund zurecht gefallen lassen müssen.
 
Du scheinst wohl zu vergessen, dass derlei Vorschriften nicht zum Triezen der Betroffenen da sind, sondern zu deren Schutz.
Auch wenn es von den Betroffenen oft anders empfunden wird. Wenn du für dein Auto auf Grund technischer Mängel keine
TÜV-Plakette mehr bekommst, dann mag das für dich momentan nur nervend sein - bedeutet das für dich in der Regel
Reparaturkosten oder gar die Unannehmlichkeit, dir ein neues Vehikel zulegen zu müssen, aber tatsächlich dient die Verweigerung
der Plakette zum Schutz aller Verkehrsbeteiligten, und am meisten zu deinem eigenen.
Mit keinem Wort habe ich unser Zusammenleben erleichtern und sicherer machende Regeln in Frage gestellt.
Ich habe quasi von "Grauzonen" gesprochen, die bei allgemein anerkannten Regeln zum tragen kommen können.

Bildlich gesprochen: "Der Dumme" ist der, wer sich erst beim Losfahren anschnallt, oder auf dem Rad oder im Auto nur kurz auf seinem Smartfon die Uhrzeit abliest und just in dem Moment eine sich als unerbittliche Prinzipienreiter darstellende Polizeistreife auftaucht.
Die Polizei beruft sich dann vielleicht darauf, das Auto hätte sich vor dem Anschnallen bereits 10 cm bewegt, oder der Blick aufs Smartfon hätte den Blick auf die Strasse eingeschränkt, oder die Hand am Smartfon wäre nicht am Fahrradlenker gewesen, wo sie normalerweise hingehöre.

Was ist dann mit dem Blick auf die Armbanduhr, da ist doch in dem Moment auch der Blick auf die Straße, die Beteiligung am Straßenverkehr eingeschränkt.
Und was ist mit der Hand die zwar an den Fahrradlenker gehört, aber mit dem Arm der beabsichtigte Richtungswechsel angekündigt werden soll.
Und was ist mit den neuen Automodellen, bei denen das "Armaturenbrett" von einem bescheuert riesigen Mittel-Display dominiert wird, dessen Informations-Überangebot aber auch "Touchscreen-Bedienung" mehr als einen "kurzen Blick" ablenkt.

Auslegungen wie es gerade in den Kram passt.
Als die Autohersteller die Behörden zur Genehmigung dieser Riesendisplays "überzeugten", wo waren denn da die unerbittlichen behördlichen Prinzipienreiter.

Ich trage grundsätzlich keine Armbanduhr. Wenn ich mal ganz selten beim Fahrradfahren eines Termins wegen die Uhrzeit vom Smartfon ablesen will, halte ich mittlerweile an, um nicht Gefahr zu laufen, von der Polizei beim vermeintlichen Telefonieren "erwischt" zu werden.
Ich könnte zwar, wenn es drauf ankäme, aufgrund der Verbindungsnachweise belegen dass ich nicht telefoniert habe, oder die Polizei darüber aufklären, dass Smartfones auch die Uhrzeit anzeigen können, aber wozu dieser Stress.

In meinem Ort liegt an einem Fahrradweg ein Areal mit Gebrauchtwagen mit ausschließlich Luxusfahrzeugen dabei überwiegend "SUVs". Der türkische Händler selbst wie auch seine Kunden nutzen von Anfang an diesen Fahrradweg halb mit, um darauf fast täglich ihre dicken Autos zu parken, so dass vom Radweg schätzungsweise höchstens 1 Meter Breite übrig bleibt und die linke Autoseite um Radbreite in die Autofahrbahn ragt.

Bei dieser stark frequentierten Straße ist es unwahrscheinlich, dass dort noch nie ein Polizeifahrzeug vorbei kam. Ich kann mir das nur so erklären, dass sich die Polizei oder "Stadtpolizei" mittlerweile nicht mehr getraut, diesen Leuten zurecht ein "Knöllchen" (Verkehrsbehinderung) zu verpassen, geschweige denn, den Händler mal in seinem Verkaufsbüro persönlich aufzusuchen.

Hätte eine Einheimischer nur 1 mal dort geparkt, wäre ihm wohl ein Knöllchen sicher, oder er wäre gar abgeschleppt worden.
Das passt zu Berichten, nach denen in größeren Städten Statteile mittlerweile für die Polizei Gefahrenzonen darstellten und gemieden würden.
In solcher Art Resignation gegenüber Unordnung und Unrecht, sehe ich mit die Ursachen zunehmender Beliebigkeit und Ungleichbehandlung bei der Abarbeitung von Regelverstößen.

Wenn dem rechtzeitig Einhalt geboten worden wäre, würde dieser junge Kirmesmitarbeiter vielleicht noch leben, weil schon lange Zeit die Köpfe und Behörden-Ressourcen frei gewesen wären, um per Gesetz oder vorgeschriebner technischer Vorgehrungen Fahrkarten während der Fahrt eines Fahrgeschäftes einsammeln zu können, nicht mehr möglich wäre.
 
:dontknow: Wieso diese ''Verallgemeinheiten''? Der 'konkrete Link zum speziellen Fall ... :morgen:

Die Sterkrader Fronleichnamskirmes hatte am 7. Juni begonnen und ist nach Angaben der Stadt das größte und beliebteste Volksfest in Oberhausen ...


Unfallursache weiter unklar
Der 17-jährige Sohn des Betreibers des "Break Dancer" wollte am Sonntagabend kurz vor der Fahrt noch die letzten Chips von Gästen einsammeln, als das Fahrgeschäft sich schon in Bewegung setzte. Ob er unterschätzt hat, wie schnell der "Break Dancer" anfängt sich zu drehen oder ob der Unfall eine andere Ursache hat, kann die Polizei auch am Montag noch nicht sagen.
 
Was ist dann mit dem Blick auf die Armbanduhr, da ist doch in dem Moment auch der Blick auf die Straße, die Beteiligung am Straßenverkehr eingeschränkt.
Und was ist mit der Hand die zwar an den Fahrradlenker gehört, aber mit dem Arm der beabsichtigte Richtungswechsel angekündigt werden soll.
Und was ist mit den neuen Automodellen, bei denen das "Armaturenbrett" von einem bescheuert riesigen Mittel-Display dominiert wird, dessen Informations-Überangebot aber auch "Touchscreen-Bedienung" mehr als einen "kurzen Blick" ablenkt.
Der Unterschied zwischen Armbanduhr und beispielsweise Handy ist jener, dass der übliche Blick auf die Armbanduhr tatsächlich in einer Sekunde erledigt ist, während beim Handy die "Gefahr", dass man beim Blick etwas Interessantes entdeckt, und für einen längeren Zeitraum seine Aufmerksamkeit nicht primär dem Fahren widmet.
Die Reaktion kommt ja aus der praktischen Erfahrung, dass man oft unsichere Fahren bemerkt, und wenn man dann hinschaut sieht, dass der- oder diejenige mit dem Handy beschäftigt ist. Analoge Fälle mit Armbanduhren gibt es jedoch nicht oder sind zumindest äußerst selten.

Bei der Sache mit der Hand gilt es eine Abwägung zu treffen. Geht mehr Gefahr von einer unsicheren Anzeige des beabsichtigten Richtungswechsels oder vom Fehlen einer Hand am Lenker aus ?

Der Punkt mit dem "Armaturenbrett" ist ein berechtigter, und der rechtliche Lösung ist ähnlich wie mit dem Handy. Während des Lenkens daran herumspielen ist untersagt (wie jede explizit ablenkende Nebentätigkeit), und manche Hersteller lassen beispielsweise bei der Naviprogrammierung ja anzeigen, dass man dies vor dem Fahrtantritt machen solle.
 
Achso ?

Das klingt aber sehr danach. "...sülzt und die Politiker damit einlullt, damit die beim Thema Arbeits- und Anwenderschutz beide Augen zudrücken?".
Du unterstellst der Lobby unlautere Methoden, um kriminelle Ziele zu verfolgen - und da die Lobby die Interessen der Branchenbeteiligten vertritt, unterstellt du den Branchenbeteiligten pauschal, jene Interessen zu haben.
Folglich hast du Schausteller tatsächlich pauschal verunglimpft und wirst dir jenen Befund zurecht gefallen lassen müssen.

Immerhin scheinen wir uns ja bei der Definition von "Lobbyisten", also Interessenvertretern, dazu gehören auch Politiker, einig zu sein.
Da aber die Vertretenen, seien es Berufsgruppen, Gesellschaftsschichten, Rentner, Wähler usw. naturgemäß nicht alle einer Meinung mit ihren Vertretern/Lobbyisten sein können, kann ich mit meinen sinngemäßen Anwürfen, Lobbyisten würden zur Durchsetzung ihrer Ziele zuweilen auch sülzen, flunkern, übertreiben usw. nicht die Vertretenen (hier die Schausteller) gemeint haben.
Wie käme ich auch dazu, ohne zu wissen, was jeder einzelne Vertretene sagt oder tut, ihm ungesehen Unredlichkeit zu unterstellen,
Ich weiß nur was Lobbyisten sagen/tun, soweit sie sich ihrer Aufgabe gemäß öffentlich äußern.

Ich war mit kurzer Unterbrechung fast 60 Jahre Gewerkschaftsmitglied (passiv).
Mit meinem Mitgliedsbeitrag habe ich Lobbyisten mitfinanziert, damit sie meine/unsere Arbeitnehmer-Interessen vertreten und durchzusetzen versuchen.

Den Gewerkschafts-Lobbyisten möchte ich aber dennoch auch nicht im Dunkeln begegnen, allein schon des Umstandes wegen, z.B. einen "Sozialversicherungs-Arbeitgeberanteil" durchgesetzt bzw. abgesegnet zu haben, der sich zwar gut anhört, aber reine Blendung ist.
Denn dieser "Arbeitgeberanteil" ist von den Arbeitnehmern erarbeitetes Geld, ein den Arbeitslöhnen abgezweigter Anteil, der einfach zum "Arbeitgeberanteil" umgetauft wurde; Was sonst.

Er ist also entgegen dem Anschein den er erwecken soll, kein großzügiges Geschenk der Arbeitgeber.
Beim "Urlaubsgeld" und "Weihnachtsgeld" ist es ähnlich. wobei diese Leistungen auch noch den "Vorteil" haben, bei Kürzung vom Arbeitnehmer nicht als Gehaltskürzung empfunden zu werden, es also vermeintlich "halb so schlimm" sei.

Tatsächlich ist aber Weihnachts-Urlaubsgeld Teil des Lohnes, der bevormundend zurückgehalten wird (zinsbringend versteht sich), weil der Arbeitgeber seinen Leuten scheinbar nicht zutraut, sich dieses Geld eigenverantwortlich vom monatlichen Lohn anzusparen.
Wer glaubt, Arbeitgeber würden was verschenken, glaubt wohl auch, dass eine neue Bäckerei zu Eröffnung Kuchen und Kaffee "verschenken" würde. Nein, diese Kosten sind schon im späteren Alltagsverkauf "eingepreist".

Dass die Gewerkschaftsfunktionäre solche Spielchen mit trugen und als "Verhandlungserfolg" hochjubelten, macht sie für mich bestimmt nicht sympathischer. Und dass die alle Mitglieder "duzen", gefällt mir auch nicht.

Ähnliche Heuchelei Ende der Fünfziger mit dem Gewerkschafts-Slogan "Samstag gehört Vati mir" der für die Einführung der 40 Stunden Woche warb.

Als dies dann durchgesetzt war und damit im Effekt die Stundenlöhne stiegen, kloppten die Arbeitnehmer plötzlich wie irre Überstunden, also nichts mehr mit Papi der sein Kind endlich öfter sehen kann.

Aber was will ich machen, für steigende Tariferhöhungen haben die Gewerkschaften immerhin gesorgt (aber auch für Inflation, heute kaum Vorstellbar, dass noch in den 60ern der Hauptgewinn der "Fernsehlotterie" ein Häuschen im Wert von 100 Tsnd Mark war..was bekommt man dafür heute, eine etwas bessere Garage?).

Dennoch, für irgendwas waren die Gewerkschafts-Funktionäre ja nutze. Deshalb muss ich denen aber doch nicht um den Hals fallen.
Diese ganze Tarif-Verhandlungs- und Streik-Theatralik und Choreographie mit entsprechender vorsorglicher "Einpreisung" streikbedingter Unkosten, kommt mir manchmal wie ein zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern abgekartetes Spiel a la "Brot und Spiele" vor, um den Menschen das Gefühl zu geben, in unserem demokratischen Rechtsstaat ginge alles mit rechten Dingen zu.

Ähnliche Erfahrung machte ich bei meiner Scheidung inkl. Sorgerechtsverfahren. Auch dies hatte den Beigeschmack dass ebenso mittels "Experten" und Gutachtern vorgegaukelt werden sollte, dass alles rechtens zugeht, obwohl ein "das Kind gehört zur Mutter" -Dogma schon vorab in den Köpfen eingebrannt war. An mir haben sich aber die Profis die Zähne ausgebissen, zumal meine damals 6 jährige Tocter stets bekundete, bei mir bleiben zu wollen, was ignoriert wurde.
Am Ende hatte ich das alleinige Sorgerecht als wohl einer der wenigen Väter in Deutschland.
 
Werbung:
Immerhin scheinen wir uns ja bei der Definition von "Lobbyisten", also Interessenvertretern, dazu gehören auch Politiker, einig zu sein.
Da aber die Vertretenen, seien es Berufsgruppen, Gesellschaftsschichten, Rentner, Wähler usw. naturgemäß nicht alle einer Meinung mit ihren Vertretern/Lobbyisten sein können, kann ich mit meinen sinngemäßen Anwürfen, Lobbyisten würden zur Durchsetzung ihrer Ziele zuweilen auch sülzen, flunkern, übertreiben usw. nicht die Vertretenen (hier die Schausteller) gemeint haben.
Doch, weil der Lobbyismus die Vertretung der Interessen der Gruppe insgesamt darstellt, was nicht dasselbe sein muss (und in der Praxis auch nicht ist) wie die Interessen jedes Einzelnen.
Ich war mit kurzer Unterbrechung fast 60 Jahre Gewerkschaftsmitglied (passiv).
Mit meinem Mitgliedsbeitrag habe ich Lobbyisten mitfinanziert, damit sie meine/unsere Arbeitnehmer-Interessen vertreten und durchzusetzen versuchen.
Ja, das ist auch die (redliche) Aufgabe von Lobbyisten.
Den Gewerkschafts-Lobbyisten möchte ich aber dennoch auch nicht im Dunkeln begegnen, allein schon des Umstandes wegen, z.B. einen "Sozialversicherungs-Arbeitgeberanteil" durchgesetzt bzw. abgesegnet zu haben, der sich zwar gut anhört, aber reine Blendung ist.
Denn dieser "Arbeitgeberanteil" ist von den Arbeitnehmern erarbeitetes Geld, ein den Arbeitslöhnen abgezweigter Anteil, der einfach zum "Arbeitgeberanteil" umgetauft wurde; Was sonst.
Deine inhaltlichen Ausführungen bezüglich des Arbeitgeberanteiles ist zwar richtig, aber warum du deswegen "den Gewerkschafts-Lobbyisten nicht um Dunkeln begegnen möchtest", ist nicht offensichtlich.
Er ist also entgegen dem Anschein den er erwecken soll, kein großzügiges Geschenk der Arbeitgeber.
Gemäß wem soll er jenen Anschein erwecken ?
Beim "Urlaubsgeld" und "Weihnachtsgeld" ist es ähnlich. wobei diese Leistungen auch noch den "Vorteil" haben, bei Kürzung vom Arbeitnehmer nicht als Gehaltskürzung empfunden zu werden, es also vermeintlich "halb so schlimm" sei.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind nicht mehr Verschiebungen der Auszahlung von Löhnen innerhalb des Jahreszyklus. Welche Besonderheiten diese beim Kürzungen haben bzw auf welche genau du hinaus willst, erschließt sich mir nicht.
Tatsächlich ist aber Weihnachts-Urlaubsgeld Teil des Lohnes, der bevormundend zurückgehalten wird (zinsbringend versteht sich), weil der Arbeitgeber seinen Leuten scheinbar nicht zutraut, sich dieses Geld eigenverantwortlich vom monatlichen Lohn anzusparen.
Wer glaubt, Arbeitgeber würden was verschenken, glaubt wohl auch, dass eine neue Bäckerei zu Eröffnung Kuchen und Kaffee "verschenken" würde. Nein, diese Kosten sind schon im späteren Alltagsverkauf "eingepreist".
Natürlich, ist ja auch nicht Aufgabe von Arbeitgebern, etwas zu verschenken. Bezüglich des Ansparens, hier geht es nicht darum, jemandem etwas zuzutrauen, sondern was gewollt und gelebt wird. Ich kenne auch Systeme, wo es Arbeitnehmern frei steht zwischen aliquoter monatlicher oder aber einmaliger Auszahlung zu entscheiden - und beide Varianten finden ihren Zuspruch.

Bezüglich des Zeitpunktes der Auszahlung hat sich eingebürgert, dass der Arbeitnehmer seinen Lohn NACH der Leistung seiner Arbeitsleistung erhält, und in der Regel auch nicht unmittelbar nach Leistung. Du scheint implizieren zu wollen, dass dies eine eigennützige Machenschaft der Arbeitgeber wäre, die keine inhaltlichen Begründung hätte. Aber, so ist es nicht. Denn, der Arbeitgeber bekommt sein Geld auch erst dann, wenn der Kunde seine Ware bezahlt hat - und diese Bezahlung findet in der Regel nicht unmittelbar nach der Arbeitsleistung des Arbeitnehmers statt.
Das heißt, der Leistungsinhalt geht zuerst vom Arbeitnehmer zum Arbeitgeber und erst dann vom Arbeitgeber zum Kunden. Der Geldfluss erfolgt in der Regel erst danach - zunächst vom Kunden zum Arbeitgeber und danach vom Arbeitgeber zum Arbeitnehmer.
Erst wenn die Vorleistung inakzeptabel groß würde, gibt es vorzeitige Auszahlungen.
Dass die Gewerkschaftsfunktionäre solche Spielchen mit trugen und als "Verhandlungserfolg" hochjubelten, macht sie für mich bestimmt nicht sympathischer. Und dass die alle Mitglieder "duzen", gefällt mir auch nicht.
Du bestimmst, was dir gefällt oder nicht, ganz nach deinem Geschmack. Gewerkschafter vertreten Interessen bei Verhandlungen, und wie es bei offenen, fairen Verhandlungen in der Regel ist, müssen die Parteien Abstriche machen. Selten erreich eine Partei ihre Maximalforderungen - und wenn ja, wird jene Partei oft auch nicht zufrieden sein da sie sich fragen muss, ob sie denn auch genug gefordert hätte.
Ähnliche Heuchelei Ende der Fünfziger mit dem Gewerkschafts-Slogan "Samstag gehört Vati mir" der für die Einführung der 40 Stunden Woche warb.

Als dies dann durchgesetzt war und damit im Effekt die Stundenlöhne stiegen, kloppten die Arbeitnehmer plötzlich wie irre Überstunden, also nichts mehr mit Papi der sein Kind endlich öfter sehen kann.
Die realen Folgen von neuartigen Veränderungen können vorab nicht immer perfekt vorausgesagt werden - und in der Regel haben Forderer eine Vision im Kopf, die lediglich Teile der gesamten Realität beinhalten. Insofern wird es immer wieder passieren, dass umgesetzte Forderungen nicht vollständig den gewünschten Effekt (und ohne unerwünschte Nebeneffekte) haben.
Aber was will ich machen, für steigende Tariferhöhungen haben die Gewerkschaften immerhin gesorgt (aber auch für Inflation, heute kaum Vorstellbar, dass noch in den 60ern der Hauptgewinn der "Fernsehlotterie" ein Häuschen im Wert von 100 Tsnd Mark war..was bekommt man dafür heute, eine etwas bessere Garage?).
Ja, es ist immer wieder interessant zurück zu blicken und die damaligen Preise zu sehen. Aber, jene sind letztendlich nur Zahlen.
Aussagekräftiger ist der reale Wohlstand, und dieser liegt in unseren Ländern heute doch unzweifelhaft höher als in den 1960ern.
Dennoch, für irgendwas waren die Gewerkschafts-Funktionäre ja nutze. Deshalb muss ich denen aber doch nicht um den Hals fallen.
Niemand wird zur Dankbarkeit gezwungen, was man vor allem in der heutigen Zeit merkt. Ob sind die Leute umso weniger dankbar je besser es ihnen geht - sie meinen wohl, dieses Gutgehen stünde ihnen ganz selbstredend zu bzw wäre gottgegeben und müsste nicht erarbeitet und gepflegt werden.
Diese ganze Tarif-Verhandlungs- und Streik-Theatralik und Choreographie mit entsprechender vorsorglicher "Einpreisung" streikbedingter Unkosten, kommt mir manchmal wie ein zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern abgekartetes Spiel a la "Brot und Spiele" vor, um den Menschen das Gefühl zu geben, in unserem demokratischen Rechtsstaat ginge alles mit rechten Dingen zu.
Dass alles seinen Preis hat ist selbstredend, und Arbeitgeber und Arbeitnehmer liefern ihre Beiträge zum gemeinsamen Kuchen.
Verhandlungen regeln lediglich die Aufteilung des Kuchens, aber nicht dessen Größe. Insofern muss natürlich jeder Zugewinn der einen Seite von der anderen Seite bezahlt werden - und am Ende nimmt jeder gleichzeitig die unterschiedlichen Positionen Arbeitgeber/Arbeitnehmer ein, sei es nun im Sinne der arbeitsrechtlichen Begriffe oder aber als Kunde/Lieferant.
Ähnliche Erfahrung machte ich bei meiner Scheidung inkl. Sorgerechtsverfahren. Auch dies hatte den Beigeschmack dass ebenso mittels "Experten" und Gutachtern vorgegaukelt werden sollte, dass alles rechtens zugeht, obwohl ein "das Kind gehört zur Mutter" -Dogma schon vorab in den Köpfen eingebrannt war. An mir haben sich aber die Profis die Zähne ausgebissen, zumal meine damals 6 jährige Tocter stets bekundete, bei mir bleiben zu wollen, was ignoriert wurde.
Am Ende hatte ich das alleinige Sorgerecht als wohl einer der wenigen Väter in Deutschland.
Gratulation zum Verfahrensausgang, aber was hat dies mit Lobbyisten zu tun, und was mit Kirmes ?
 
Zurück
Oben