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Die Welt in Ruhe lassen?

AW: Die Welt in Ruhe lassen?

@Neugier:

Das Wissen vom eigenen Selbst ist ein
integraler Bestandteil jenes zusammengesetzten Gebildes,
das wir "Bewusstsein" zu nennen pflegen.​

Ich versuche, (mein) Bewusstsein so zu sehen.

Dieses "Sellbstwissen" wird allerdings erst durch
"Intersubjektivität" erzeugt - sagt z.B. der erwähnte
Herr Vossenkuhl. - Versteht das jede(r)?

"Selbstgefühl" wäre demnach etwas anderes.
Was genau? - Darüber ließe sich nachdenken.
Oder können wir es nur fühlen?

Jedenfalls stelle ich es mir äußerst schwer vor,
Die Welt in Ruhe (zu) lassen, sobald sich so
etwas wie Selbstgefühl und Selbstwissen (in uns)
entwickelt hat.

Viele Grüße
von
Reinhard70
 
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AW: Die Welt in Ruhe lassen?

Das Selbst_Bewußtsein ist Bedingung für eine Befreiung vom Selbst und nicht eine (von Neugier so genannte) Bewußtseinsstörung. Denn wie will man sich von seinem Selbst lösen, wenn man noch nicht einmal weiß, das man mit dem Selbst eins ist?

Für meine Wirklichkeit ist nichts zentraler als mein eigenes Selbst.

Meine Wirklichkeit ist die Welt, so wie sie sich mir darstellt.
Das Selbst fungiert dabei als das Subjekt für die Wahrnehmung der Welt.

Ich könnte mir zwar vorstellen, einzelne Aspekte des eigenen Bildes vom eigenen Selbst infrage zu stellen,

Richtig!

aber eine Befreiung vom eigenen Selbst liegt außerhalb meines Vorstellungsvermögens.

und ebendeshalb ist es schon so unmöglich, dass du dich von deinem Selbst befreist. Denn man muss sich nicht nur über das Selbst bewußt sein, man muss auch von ihm (diesem Subjekt) unabhängig sein.

Dieses "Sellbstwissen" wird allerdings erst durch
"Intersubjektivität" erzeugt - sagt z.B. der erwähnte
Herr Vossenkuhl. - Versteht das jede(r)?

Inter? Nicht Extra? Ich verstehe es nicht!

MfG, SdS

P.S.:
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch an einen Beitrag von Vitargio:

Um mich mit 'einzuschließen' (auch im Sinne von sich selber wegsperren) müsste ich mich mit dem identifizieren was mir aufgezwungen würde. Ich müsste somit zuerst behaupten: "Ich bin!"
Da ich jedoch selber nicht bin, sondern ES ist kann ich mich schlecht zuordnen. Ich habe die Selbstidentifikation mit 'meinen' psychischen Inhalten aufgegeben und betrachte den Gegenstand meiner eigenen Psyche als etwa so wie Du einen Kaffee oder Deinen Wohnzimmerschrank !

Fazit: Ich existiere nicht!
Was Du meinst ist die Zuordnung der ins Fleisch einsuggerierten Person zu einer Gruppe aufgrund der automatischen und unbewussten Identifikation mit den aufgezwungenen "persönlichen" psychischen Inhalten (z.b. "Erziehung")!

Ich kann mich nirgendwo einschließen, da mir schon allein das Wort ICH und dessen Bedeutung zualleräußerst suspekt ist!
 


Skrag schrieb:
Das Selbst_Bewußtsein ist Bedingung für eine Befreiung vom Selbst
und nicht eine (von Neugier so genannte) Bewußtseinsstörung.

Das ist aber schon eine sehr arge Verdrehung der Aussage meines Textes.
Ich habe nirgendwo das Selbst_Bewusstsein als eine Bewusstseinsstörung bezeichnet.

Wenn Texte dermaßen schlampig gelesen und uminterpretiert werden, dann wundert mich freilich überhaupt
nichts mehr, nicht einmal mehr sowas wie ...
Skrag schrieb:
... und ebendeshalb ist es schon so unmöglich, dass du dich von deinem Selbst befreist.

Denn man muss sich nicht nur über das Selbst bewußt sein,
man
muss auch von ihm (diesem Subjekt) unabhängig sein.

Was sollte denn dieses geheimnisvolle Gebilde "man" repräsentieren, das vom Selbst unabhängig sein soll ?


Da muss wohl nichts mehr weiter in aller Klarheit gesagt werden.
 
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AW: Die Welt in Ruhe lassen?

Guten Abend!

Das ist aber schon eine sehr arge Verdrehung der Aussage meines Textes.
Ich habe nirgendwo das Selbst_Bewusstsein als eine Bewusstseinsstörung bezeichnet.

Wenn Texte dermaßen schlampig gelesen und uminterpretiert werden, dann wundert mich freilich überhaupt
nichts mehr

Ich habe auch nie behauptet, dass hättest du ausgesagt, denn ich habe deinen Text sehr wohl sorgfältig gelesen, sonst würde ich dir nicht antworten. Die Bewußtseinsstörung bezog sich auf die Bedingung für eine Befreiung vom Selbst, so sagtest du:

Ich wüsste nicht, wie ich davon befreit werden könnte, außer durch eine Bewusstseins-Störung.

So wollte ich sagen, dass du eine Bewußtseinsstörung für die Bedingung hältst, allerdings ist "Bedingung" im nachhinein etwas total ausgedrückt.
Auch gebe ich zu, dass meine Formulierung zweideutig war, ich bemühe mich um Besserung. Trotzdem ist das, wie ich finde, noch kein Grund, sich dermaßen zu echauffieren.

dem aber, der die welt macht zum selbst
mag man die welt überlassen
dem, der liebend der welt gleichsetzt sein selbst
mag man die welt anvertrauen

Ich denke, dies verdeutlicht recht gut, was gemeint ist. Es geht um eine Art Selbst_losigkeit, die Möglichkeit, zu denken, zu handeln, ohne dabei das eigene Selbst zu berücksichtigen. In gewisser Weise also "selbstlos".

LG, SdS
 
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