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Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

Gottseidank haben Andreas61 und Miriam durchschaut,
welche Hetzer in der israelischen Regierung am Werk sind



wie von Geisterhand können die beiden sicher zwischen dem Volk Israel und dem israelischen Volk unterscheiden

Lieber Scilla,
Du bist schon wieder im falschen Thread! :)
 
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AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

Und betrachtet dies bitte unter dem Aspekt der kommenden Wahlen in Russland.
Putin kann 2008 nicht mehr gewählt werden. Das ist ein besonderer Grund für ihn und seine Mannschaft, vorher noch möglichst viel abzuräumen.
Ob es seine Nachfolger besser machen?
Eher wahrscheinlich, dass sie auch ihr eigenes Süppchen kochen, wenn der Boden dafür schon so gut aufbereitet worden ist...
 
AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

Hallo und einen schönen guten Morgen,

bei allen Gedanken, die ihr euch macht, hat einer einmal darüber nachgedacht, daß die Richtung der Diskussion eine verkehrte sein könnte?
Putin dürfte keinerlei Interesse daran haben, mit solchen Aktionen internationale Aufmerksamkeit zu bekommen, innenpolitisch erst recht nicht.
- etwas das mir schadet kann nur meinem Feinde nutzen -
Und betrachtet dies bitte unter dem Aspekt der kommenden Wahlen in Russland.

genau!

welches Interesse sollte Putin haben,
daß Rekruten gefoltert werden?

die Journalistin hat Mißstände aufgedeckt,
mit denen sie sich Feinde geschaffen hat

welches Interesse sollte Putin am Fortbestehen dieser Mißstände haben?

Putin wird maximal die Arbeit der 'unbedeutenden' Journalistin mißbilligt haben
(eben weil sie die ruhmreiche Sowjetarmee beschmutzt hat),
aber deshalb jemand töten lassen?

die Täter waren meiner Ansicht nach von ihren Enthüllungen direkt betroffen
(Degradierung, unehrenhafte Entlassung)
 
AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

welches Interesse sollte Putin haben,
daß Rekruten gefoltert werden?

die Journalistin hat Mißstände aufgedeckt,
mit denen sie sich Feinde geschaffen hat

welches Interesse sollte Putin am Fortbestehen dieser Mißstände haben?
Bevor dem Putin ein Heiligenschein verpasst wird:
Es wäre naiv und ist völlig irrelevant zu glauben, dass Putin persönlich die vielen Morde angeordnet hat. Das ist sogar mit 99%er Sicherheit nicht so, sag ich mal.
Ebenso naiv ist es zu meinen, dieses Klima in Russland sei halt so entstanden, da kann doch der Putin nichts dafür, wenn das Volk so denkt...

Scilla, wie meinst Du? Wir wären unglaubwürdig?
Hm, soll das etwa eine Auszeichnung sein, wenn Du uns nicht glaubst? ;)
Na ja, wenn Du mehr an Putin glaubst...
 
AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man eigentlich sehr lachen über diesen Spagat der nun versucht wird von der Politik: Spagat zwischen der Einforderung von Menschenrechte in Russland und der Sicherung von Öllieferungen um den Energiebedarf zu decken. Nochmals sei hier auf die Versäumnisse der Politik hingewiesen, die es nicht für erforderlich hielt die Erforschung von neuen Energiequellen zu fördern.

Zurück aber zu Anna Politkovskaïa: eben sie war eine moralische Instanz und ihre Ermordung und der feststellbare zögerliche Wille, eigentlich Unwille, den Mord aufzuklären, macht es der Politik bei diesem Spagat nicht eben leicht.

Die Journalistin Sonia Mikich, langjährige Russlandkorrespondentin für die ARD, hat sich für Angela Merkel eine Rede ausgedacht – anläßlich des kürzlich stattgefundenem Treffen in Finnland:

"Lieber Wladimir Putin, die Presse- und Meinungsfreiheit ist nicht gefährdet in Russland - sie ist tot. Wir Deutschen müssen davon ausgehen, dass Kreise diesen Mord beauftragt haben, die genau wussten, wie lästig Dir und den Deinen diese Frau war. Und die kritische Politkowskaja ist nicht die erste, die zum Schweigen gebracht wurde. Und die Täter sind noch immer davongekommen, weil Deine Justiz und Polizei nicht funktionieren.
Lieber Wladimir - ganz unter Geschäftspartnern: Es ist möglich, den Menschen die Angst und Gleichgültigkeit zu nehmen. Kritik zu ermutigen. Von ganz oben. Gorbatschow und sogar Jelzin haben es vorgemacht. Es ist möglich, die Gängelung der Medien zu beenden, denn deren Eigentümer wollen Dir ja zu Diensten sein. Es ist möglich, den übermächtigen Geheimdienst an die Leine zu nehmen, Du kennst ja deren Geist. Und: Es kostet nichts, sich vor dieser Ermordeten zu verneigen, die das Gewissen Russlands war - auch wenn Du ihre Rolle kleinredest."


Wenn Bert Brecht unser Zeitgenosse wäre und jetzt seine "Dreigroschenoper" schreiben würde, hätte ich persönlich gemeint, dass wenigstens zum Teil Putin als Modell für Macky Messer gedient hat.

Lieber Andreas, über Patriotismus, Nationalismus, Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit würde es sich lohnen ein extra Thread zu eröffnen.
Für mich ist von diesen Begriffen nur Patriotismus positiv besetzt - auch wenn ich einen solchen persönlich nicht empfinde.

zu deinem Zitat:

Es wäre naiv und ist völlig irrelevant zu glauben, dass Putin persönlich die vielen Morde angeordnet hat. Das ist sogar mit 99%er Sicherheit nicht so, sag ich mal.
Ebenso naiv ist es zu meinen, dieses Klima in Russland sei halt so entstanden, da kann doch der Putin nichts dafür, wenn das Volk so denkt...

Ich hatte eindeutig in meinem Beitrag #2 darauf hingewiesen welcher der Anteil des Kremls bei der Ermordung Anna Politkovskaïas war:

Die Umstände sind tatsächlich besorgniserregend, denn man wusste bescheid, dass sie sich in einer ständigen Lebensgefahr befand. Wie konnte es sein, dass Politkovskaïa im Foyer des Hauses in dem sie wohnte, mitten am Tag erschossen wurde?
Das beweist zumindest eines: dass die Offiziellen nicht unbedingt an ihr Überleben interessiert waren – und damit drücke ich mich äußerst vorsichtig aus.


Gruß in die Runde

Miriam
 
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AW: Die russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde ermordet

Hallo in die Runde!

Warum brennen einem eigentlich bei dem Thema nicht gleich die Finger zum Losschreiben? Ich denke, es liegt daran, daß man sich am liebsten einfach nur abwendet, ähnlich wie der 5783040 en Diskussion bei Sabine Christiansen über Harz 4, Neue Armut usw.. Das Thema ist diskussionswürdig, ohne jede Frage. Aber es führt eigentlich nur zum Frust, weiter nichts.

Aufgrund der "Realpolitik" gegenüber der nach wie vor bestehenden Diktatur in Rußland ist der Westen nahezu gelähmt, immer nach dem Motto: "Ist Putin nicht wenigstens besser als Stalin". Klar ist er das, nur das macht die Sache nicht besser. Das russische Vorgehen im Kaukasus wird auch nicht dadurch besser, daß es dort gegen Moslems geht. Putin hätte es ja gerne, daß auch dieser Staatsterror am besten gleich mit unter den "Krieg" gegen Terror subsumiert würde.

Ich denke noch oft an die Zeit um den 20.08.1991 zurück, als ich die ganze Nacht auf meinen kleinen S/W Fernseher gestarrt habe und gebannt verfolgt habe, wer die Oberhand behalten würde, die Putschisten oder die Gruppe um Jelzin. Vordergründig hatten dann die Guten gesiegt, aber wie schnell wurden die Hoffnungen enttäuscht. Bis heute habe ich nie das Gefühl gehabt, das der kalte Krieg wirklich zu Ende ist. Manchmal frage ich mich sogar, ob der Wandel der Verteidigungsstrategie in Deutschland hin zu einer Brennpunkttruppe nicht etwas vorschnell in die Wege geleitet wurde...

Und was hat das ganze mit Onkel George zu tun: Eine ganze Menge, denn die Schnelligkeit, mit der man bei ihm die Finger auf der Tastatur in Bewegung setzt, hat nichts damit zu tun, daß man einseitig amerikakritisch ist, sondern vielmehr daß es dort eben noch nicht so weit gekommen ist wie in Rußland, man aber unter G.W. auf dem besten Weg ist, irgendwann einmal dahin zu gelangen.


Gruß
Zwetsche
 
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