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Die Mitarbeiterbeteiligung

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.631
Liebes Forum.

Die Mitarbeiterbeteiligung ist wieder im Gespräch.

Die Bürger sind davon tendenziell angetan, schließlich werden sie damit zu Unternehmern und fühlen sich ihrer Firma verbundener. Sie partizipieren am „großen Ganzen“, was in den Zeitgeist passt. Sie sichern ihren Arbeitsplatz und haben Aussicht auf Gewinnausschüttung.
Das ist der Bereich, den es in den Köpfen weiter zu verankern gilt, das sollten wir den Menschen schmackhafter machen, wir können dabei auf die Gier und den allg. Wunsch nach Sinngebung und Teilhabe zurückgreifen, den wir in einer länger angelegten Strategie bereits hinreichend auf den Weg gebracht haben.

Was wir den Arbeitnehmern verschweigen sollten, ist, dass Mitarbeiterbeteiligungen immer nur dann ausgegeben werden, wenn es dem Unternehmen schlecht geht oder das aktuelle unternehmerische Risiko etwa durch den Marktgang eines neuen Produktes oder Anlauf eines neuen Teilbetriebes, besondere Forschungs- u. Entwicklungsaufwendungen oder eine Übernahme/Umstrukturierung besonders hoch ist oder die Firma vor dem Aus steht und man den Kapitalbedarf nicht mit Fremdkapital finanziert bekommt. Im Grunde soll der Mitarbeiter in einem Moment investieren, wenn die gewerblichen Investoren (Kreditgeber, Eigenkapitalgeber) das Risiko einer Kapitalzufuhr als zu hoch einschätzen. Genau das ist der Zeitpunkt, wo man sich mit der üblichen Sorgfalt an Laieninvestoren wenden sollte.

Wir sollten mithin dringend dem Mitarbeiter verschweigen, dass er nur dann um Beteiligung gebeten wird, wenn die Verlustwahrscheinlichkeit des eingelegten Kapitals besonders hoch ist. Gleichzeitig sollten wir, aber an dieser Sache bin ich bereits dran, medienunterstützt zur Verwendung eben dieser Beteiligung zur Altersvorsorge aufrufen. Einfach um das Kapital langfristig im Unternehmen zu belassen. Für die Verschleierung des Verlustrisikos, gerade bei Altersvorsorge i.F.v. Beteiligungen sollten wir noch geeignetere Strategien entwickeln. Nicht in allen Bevölkerungsteilen ist die Dummheit hinreichend verankert.

Man sollte dem Arbeitnehmer weiterhin verschweigen, dass er als an seinem Unternehmen beteiligter Unternehmer nicht an Streiks oder anderen Formen des Arbeitskampfes interessiert sein wird. Mein in den 90ern entwickeltes „Konzept der Friedhofsruhe“ im Hinblick auf Streiks greift bereits.

Diese Form der Massenverdummung kann somit eine gelungene Ergänzung zum allg. beworbenen Trend des Aktienkaufes von Kleinanlegern sein. Der Anleger wird damit in den allgemeinen Trend zur Profitmaximierung aufgenommen, in gewisser Weise mit „Mitschuld belegt“ und sich zum Stillhalten gezwungen sehen. Das genannte sollte man aus meiner Sicht mit unvermindertem Druck weiterhin mit den bekannten Methoden Leiharbeit und Überstundenabforderung, Urlaubsverzicht und der von mir ersonnenen „Strategie unbezahlte Dauerpraktika“ kombinieren. Dies soll mein Beitrag für eine liebevollere Welt sein.

Liberaler Politiker
(Kontonummer bitte erfragen)
 
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AW: Die Mitarbeiterbeteiligung

Was wir den Arbeitnehmern verschweigen sollten, ist, dass Mitarbeiterbeteiligungen immer nur dann ausgegeben werden, wenn es dem Unternehmen schlecht geht oder das aktuelle unternehmerische Risiko etwa durch den Marktgang eines neuen Produktes oder Anlauf eines neuen Teilbetriebes, besondere Forschungs- u. Entwicklungsaufwendungen oder eine Übernahme/Umstrukturierung besonders hoch ist oder die Firma vor dem Aus steht und man den Kapitalbedarf nicht mit Fremdkapital finanziert bekommt. Im Grunde soll der Mitarbeiter in einem Moment investieren, wenn die gewerblichen Investoren (Kreditgeber, Eigenkapitalgeber) das Risiko einer Kapitalzufuhr als zu hoch einschätzen. Genau das ist der Zeitpunkt, wo man sich mit der üblichen Sorgfalt an Laieninvestoren wenden sollte.

Wir sollten mithin dringend dem Mitarbeiter verschweigen, dass er nur dann um Beteiligung gebeten wird, wenn die Verlustwahrscheinlichkeit des eingelegten Kapitals besonders hoch ist. Gleichzeitig sollten wir, aber an dieser Sache bin ich bereits dran, medienunterstützt zur Verwendung eben dieser Beteiligung zur Altersvorsorge aufrufen. Einfach um das Kapital langfristig im Unternehmen zu belassen. Für die Verschleierung des Verlustrisikos, gerade bei Altersvorsorge i.F.v. Beteiligungen sollten wir noch geeignetere Strategien entwickeln. Nicht in allen Bevölkerungsteilen ist die Dummheit hinreichend verankert.

Man sollte dem Arbeitnehmer weiterhin verschweigen, dass er als an seinem Unternehmen beteiligter Unternehmer nicht an Streiks oder anderen Formen des Arbeitskampfes interessiert sein wird. Mein in den 90ern entwickeltes „Konzept der Friedhofsruhe“ im Hinblick auf Streiks greift bereits.

Diese Form der Massenverdummung kann somit eine gelungene Ergänzung zum allg. beworbenen Trend des Aktienkaufes von Kleinanlegern sein. Der Anleger wird damit in den allgemeinen Trend zur Profitmaximierung aufgenommen, in gewisser Weise mit „Mitschuld belegt“ und sich zum Stillhalten gezwungen sehen. Das genannte sollte man aus meiner Sicht mit unvermindertem Druck weiterhin mit den bekannten Methoden Leiharbeit und Überstundenabforderung, Urlaubsverzicht und der von mir ersonnenen „Strategie unbezahlte Dauerpraktika“ kombinieren. Dies soll mein Beitrag für eine liebevollere Welt sein.


Ich weiß ja nicht, welche Erfahrung du mit dieser Art Kapitalanlage gemacht hast. Nach deinem obigen Text zu urteilen, scheinbar keine guten.

Ich kann dem allerdings so nicht zustimmen.
Das Unternehmen in dem ich beschäftigt bin, hat vor 5 Jahren ein solches Modell eingeführt. Das Unternehmen besteht seit 230 Jahren, befindet sich in Familienbesitz und beschäftigt immerhin an die 500 Mitarbeiter!

Es ist festzustellen, das es dem Unternehmen zu dem Zeitpunkt und auch bis heute nicht schlecht geht. Das angelegte Kapital wurde bisher in jedem Jahr mit dem Höchstsatz, der immerhin bei 10 % liegt, verzinst.
Es wird eine durchaus transparente Finanzpolitik gepflegt die unter anderem auch der Kontrolle eines Wirtschaftsausschusses unterliegt.

Das Kapital das durch eine Mitarbeiterbeteiligung zusammen kommt kann keineswegs als Ersatz für eventuell von den Banken verweigerte Kredite angesehen werden. Allerdings ist es für mittelständische Unternehmen gut geeignet, die Eigenkapitaldecke zu erhöhen was dann beim Ranking (Basel II) vorteilhaft ist.

Und außerdem, was ist so schlecht daran wenn sich über den Weg Mitarbeiter noch mehr mit ihrem Unternhemen identifizieren?

Ich gebe dir allerdings Recht, wenn es darum geht in eine solche Beteiligung einzusteigen, darauf zu achten das die wirtschaftlichen Umstände des Unternhemens in Ordnung sind. Vor allem muß auch das Gesamtklima im Unternehmen stimmen. Ein guter Indikator hierfür ist die Zahl der anhängigen Arbeitsgerichtsverfahren und in jedem Fall auch der Umgang zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung.

Ich halte die Mitarbeiterbeteiligung als Ergänzung zu anderen Sparanlagen in jedem Fall für erwägenswert.
.
 
AW: Die Mitarbeiterbeteiligung

Und außerdem, was ist so schlecht daran wenn sich über den Weg Mitarbeiter noch mehr mit ihrem Unternhemen identifizieren?

Hallo Phelim Brady.
Schlecht finde ich es garnicht. Die Mitarbeiter arbeiten dadurch motivierter, schneller und motzen weniger rum.

Ich weiß ja nicht, welche Erfahrung du mit dieser Art Kapitalanlage gemacht hast. Nach deinem obigen Text zu urteilen, scheinbar keine guten.

Ich habe keine Erfahrungen damit gemacht.
Wenn du gute Erfahrungen gemacht hast, will ich dir das nicht madig machen.
10% sind gutes Geld.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können auf diesem Wege auch Gehaltserhöhungen in Form von Mitarbeiterbeteiligungen "abwickeln". Diese sind dann nicht Sozialversicherungspflichtig. Es wird zur Vermeidung von Zahlungen in die Sozialversicherungssysteme verwendet. Entsolidarisierung sozusagen...zumindest solange, bis das Traditionsunternehmen pleite ist...dann wendet man sich vertrauensvoll dem Gemeinwesen wieder zu. Vorrangig wendet man sich dann an einen Ministerpräsidenten im Wahlkampf.

Soweit
Bernd
 
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