Die Erneuerung der Wissenschaften

[dodger]

Das folgende Gedicht habe ich als Hausaufgabe für meinen Philosophiekurs geschmiedet... wir sollten unser Wissen über Francis Bacon und sein "Novum Organon" kreativ zusammenfassen:


Die Erneuerung der Wissenschaften

Beherrscher der Natur zu werden,
zu helfen jedwed’ Mensch auf Erden,
durch Wissenschaft, die Wissen schafft,
mit Licht erhell’n verborg’ne Kraft,
die an der Dinge Wesen rührt,
von Ursache zu Wirkung führt,
die allweit waltet, ist und wirkt
und bloßen Sinnen sich verbirgt,
dies Ziel: zu bänd’gen die Natur,
erreiche, so meint Bacon, nur,
wer den Verstand in Demut übt
und weiß, was all sein Sinnen trübt:
Idola, das sind ihre Namen:
„Tribus“ – die vom Stamme kamen,
„Fori“ – aus des Marktes Sprache,
„Specus“ – Jedes’ eignen Sache
und „Theatri“ - so nennt man jene,
wo Dogmen walten – „Basta!“, „Béne.“
Wer diese, seine Schwächen kennt,
braucht nun noch das Experiment;
ist’s gut gemacht und gut gedacht,
so ist’s der Schlüssel zu der Macht,
die zu erringen alle streben,
die für die Wissenschaften leben.
Doch gibt’s noch eins der Hindernisse
bezüglich deduktiver Schlüsse:
Sie sind, auch wenn sie logisch richtig,
con clusio am Ende nichtig,
denn’s Wort im Argument nur ist
für’s echte Ding ein Prokurist;
fehlt dieses Wort den Zweck nur leicht,
bleibt’s Ziel des Schlusses unerreicht.
Vielmehr sei es die Induktion,
die Weg bereitet zu dem Thron,
den niemals je der Mensch erreicht,
wenn er von der Methode weicht,
die Francis Bacon sich ersann
und alias Franz von Verulam
veröffentlicht in dem Beteuern,
er wolle Wissenschaft erneuern
mit seinem Werk und nennt es drum:
„Novum organon scientiarium“.



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