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Die Banalität des Bösen - nur das Gute ist radikal - Eine "Philosophie des Bösen" von Hannah Ahrendt

eine wichtige schlüsselaussage von ha finde ich im video2 ab ca 57:00 wo sie sagt dass eichman ein idealist war welcher von einer idee ergriffen war welche er ganz lebte , die ihn ganz einnahm und welcher er kritiklos folgte sowie das (eigene verantwortliche) denken aufgab sowie das denken anderer nicht mehr nachvollziehen oder folgen kann .... eine eigenschaft welche eichman mit vielen neueren fundamentalisten wohl teilt.

Ja, die Stelle finde ich auch zentral, denn hier zeigt H.Arendt neben dem Wahn-sinn eines konsequenten Idealismus im allgemeinen auch auf, wie Ämter bekleidende Politiker und diese Politik ermöglichende Bürger konkret von ein und derselben Geisteshaltung, dem nationalen Idealismus, bestimmt wurden.
 
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eine wichtige schlüsselaussage von ha finde ich im video2 ab ca 57:00 wo sie sagt dass eichman ein idealist war welcher von einer idee ergriffen war welche er ganz lebte , die ihn ganz einnahm und welcher er kritiklos folgte sowie das (eigene verantwortliche) denken aufgab sowie das denken anderer nicht mehr nachvollziehen oder folgen kann .... eine eigenschaft welche eichman mit vielen neueren fundamentalisten wohl teilt.

Nicht umsonst spricht der sog. Volksmund abwertend von einer "fixen Idee", wenn er die Unreflektiertheit des Verbreiters spürt.
 
Nicht umsonst spricht der sog. Volksmund abwertend von einer "fixen Idee", wenn er die Unreflektiertheit des Verbreiters spürt.
die fixe idee entstammt eigentlich nicht dem volksmund sondern ist eher ein fachbegriff der klinischen psychatrie. https://de.wikipedia.org/wiki/Fixe_Idee .
ich fürchte auch dass das phänomen des "banalen bösen" nach ha in seiner erscheinungshäufigkeit zu "normal" ist um es als krankhafte geistesstörung abtun zu können - so gerne ich dies auch tun würde. ich vermute dahinter eher eine systemische sozialfunktion welche in der natur des menschen angelegt ist.
es hat wohl seine effiziens wenn menschen in ausnahmesituationen auf die eigene subjektivität verzichten um in der hierachie nur noch funktionieren zu wollen.
 
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die fixe idee entstammt eigentlich nicht dem volksmund sondern ist eher ein fachbegriff der klinischen psychatrie. https://de.wikipedia.org/wiki/Fixe_Idee .

Dem sog. Volksmund ist egal, woher seine Lebensweisheiten stammen, er bewahrt sprachlich, was ihm einleuchtet, transformiert Begriffe ins Lächerliche, die überholt sind wie z.B. Sünde und vergisst, was durch neue Worte oder Rückbesinnung auf uralte Weisheitssätze abgelöst wurde.

ich fürchte auch dass das phänomen des "banalen bösen" nach ha in seiner erscheinungshäufigkeit zu "normal" ist um es als krankhafte geistesstörung abtun zu können - so gerne ich dies auch tun würde. ich vermute dahinter eher eine systemische sozialfunktion welche in der natur des menschen angelegt ist.
es hat wohl seine effiziens wenn menschen in ausnahmesituationen auf die eigene subjektivität verzichten um in der hierachie nur noch funktionieren zu wollen.

Problematisch wird es ja dadurch, dass diese Ausnahmesituation zur Normalität hochstilisiert wird, was bei Gefahr oder in Mangelsituationen sinnvoll und überlebenswichtig ist - auf erfahrenere Gruppenmitglieder zu hören und im Schutz der Gruppe unterzutauchen - wird im Individuationsprozess zum Hindernis, was sich Ideologen jeglicher Herkunft zu nutze machen. Sie betonen das Gefahrenpotential und schüren die Angst, um mit ihren einfachen Strickmustern ihre Lösungsvorstellung komplexer Probleme umzusetzen.
 
Dem sog. Volksmund ist egal, woher seine Lebensweisheiten stammen, er bewahrt sprachlich, was ihm einleuchtet, transformiert Begriffe ins Lächerliche, die überholt sind wie z.B. Sünde und vergisst, was durch neue Worte oder Rückbesinnung auf uralte Weisheitssätze abgelöst wurde.
stimmt
Problematisch wird es ja dadurch, dass diese Ausnahmesituation zur Normalität hochstilisiert wird, was bei Gefahr oder in Mangelsituationen sinnvoll und überlebenswichtig ist - auf erfahrenere Gruppenmitglieder zu hören und im Schutz der Gruppe unterzutauchen - wird im Individuationsprozess zum Hindernis, was sich Ideologen jeglicher Herkunft zu nutze machen. Sie betonen das Gefahrenpotential und schüren die Angst, um mit ihren einfachen Strickmustern ihre Lösungsvorstellung komplexer Probleme umzusetzen.
ja - das ist wohl das prinzip des terrors - er sät angst um unterwürfigkeit und hierachie zu ernten. und dies nicht mal mit zwang - menschen unter chronischer angst sehnen sich meist selbst in anbetracht ihrer erlebten eigenen hilflosigkeit nach strikter hierachie und führung.
 
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Man könnte ja in diesem Thread auf Arendts Eichmann Buch näher eingehen oder auch auf Ihre Vorlesung über das Böse. Also das Threadthema anhand dieser Texte auch genauer zu diskutieren.

Wäre ein Vorschlag von meiner Seite dazu.
 
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