Die 12. Woche

[spiritsoul]

Rot klebt das Blut an meinen Händen,
Nie werd ich vergessen, wie sie dich schänden.

Voller Vertrauen lagst du in meinem Schoß,
ich gab dich her - wie konnte ich bloß.

Wollt dir so gern sagen: Ich hab dich lieb.
Statt dessen war ich es, die dein Todesurteil unterschrieb.

Meine Tochter du wolltest leben,
doch mehr als meine Tränen konnt ich dir nicht geben.

Namenlos empfingst du den Tod,
keiner erfuhr je von deiner Not.

Das Messer hat dich in tausend Stücke zerfetzt,
Und damit uns beide vernichtend verletzt.

Du bist für immer fort und ich bin noch da.
Das ist meine Strafe, wird mir jetzt klar.

 

[Neugier]

spiritsoul !

Bei uns wird ja gerade das Thema Fristenlösung wieder aufgewärmt.

Vor diesem Hintergrund muss ich dieses Gedicht als eine "politische Ansage" betrachten,
die sich nahtlos in eine ganz bestimmte Stimmungsmache einfügt.

Mir ist jede durchgeführte Abtreibung um eine zu viel, deshalb befürworte ich eine gründliche und vor allem
unvoreingenommene (d.h. frei von wirtschaftlichen oder ideologischen Interessen) Beratung der Schwangeren.

Am Ende muss aber die Schwangere selbst entscheiden können, welchen Weg sie einschlägt.

Denn sie, und niemand sonst, muss ja schliesslich den Weg dann auch selbst gehen.

Und zwar lebenslang, nicht nur zwei oder drei Jahre.


Diese Entscheidung ist ohnehin schwer genug und häufig auch von grosser Unsicherheit und Zweifeln begleitet.

Niemand sollte sich deshalb anmassen, diese schwere Entscheidung der unmittelbar Betroffenen im Nachhinein
zu kritisieren, und niemand sollte im Nachhinein die ohnehin vorhandenen Zweifel auch noch verstärken oder
gar diesen Frauen zusätzliche Gewissensbisse einreden.


lg nase

 

[spiritsoul]

oder?

ich bin diesen weg gegangen.
und es ist wie du schreibst...........ich gehe ihn ein leben lang!

 

[PerryR]

Es hat mich tief berührt...

 

[Barbara]

ich wünsche dir viel kraft auf deinem weg

 

[Heumond]

Ja, Spiritsoul, dein Gedicht hat mich innerlich sehr bewegt!

Kinder sind und bleiben immer ein Teil von und in uns.
Und die Entscheidung für/gegen ein Leben (und ist es auch
noch so klein) ist/bleibt eine "Lebensentscheidung"!

Es ist sicherlich eine ganz einsame Entscheidung, wie jede
einzelne, die wir für unser persönliches Leben treffen müssen.

Auf dem "Weg des Verzeihens" wünsche ich dir alles Gute!

Heumond