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DDR - Atombombe ?

Claus

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5. August 2005
Beiträge
3.673
28. Oktober 2006 16:09 Uhr

Dresden/Salzgitter (dpa) Etwa 200 Kilo hoch angereichertes Uran aus Deutschland sollen noch in diesem Jahr per Flugzeug nach Russland gebracht werden. Der Antrag für den Transport sei in der vergangenen Woche eingegangen, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter und bestätigte entsprechende Berichte der «Welt» und der «Berliner Zeitung
Er werde jetzt nach internationalen Sicherheitskriterien geprüft. Wann darüber entschieden werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen. Antragsteller ist die Nuklear Cargo + Service GmbH im hessischen Rodenbach.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Masse

ich vermute, daß es sich hier um U 235 handelt, dessen kritische Masse (reflektiert) nur 22.8 kg beträgt.
Also keinesfalls um „Müll“, sondern um einen sehr Wertvollen Rohstoff zur Energieerzeugung,
aber auch zum Bombenbau.

Hätte die DDR damit nicht Atombomben bauen können?
Wieso haben die Russen, die der DDR verboten haben, eigene Flugzeuge und Atomkraftwerke zu bauen, dies zugelassen?

fragt claus
 
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AW: DDR - Atombombe ?

28. Oktober 2006 16:09 Uhr



http://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Masse

ich vermute, daß es sich hier um U 235 handelt, dessen kritische Masse (reflektiert) nur 22.8 kg beträgt.
Also keinesfalls um „Müll“, sondern um einen sehr Wertvollen Rohstoff zur Energieerzeugung,
aber auch zum Bombenbau.

Hätte die DDR damit nicht Atombomben bauen können?
Wieso haben die Russen, die der DDR verboten haben, eigene Flugzeuge und Atomkraftwerke zu bauen, dies zugelassen?

fragt claus

Fragen sind o.k., aber bevor Du nicht alles in Erfahrung gebracht hast, stelle sie nicht. "Denn nichts ist schlimmer denn eine Halbwahrheit."
Und; Dresden wie Dresden-Rossdorf ist ein sehr komplexes Thema über die DDR - Geschichte bis in die Gegenwart und Zukunft.

MfG, Joli03
 
AW: DDR - Atombombe ?

Fragen sind o.k., aber bevor Du nicht alles in Erfahrung gebracht hast, stelle sie nicht. "Denn nichts ist schlimmer denn eine Halbwahrheit."
Und; Dresden wie Dresden-Rossdorf ist ein sehr komplexes Thema über die DDR - Geschichte bis in die Gegenwart und Zukunft.

MfG, Joli03

naja, ich stelle die Fragen ja geradedeshalb, um etwas in Erfahrung zu bringen.
wenn ich keine Fragen stellen würde, müßte ich dumm sterben,
das wäre meiner Seele nicht zuträglich

befürchtet Claus
 
AW: DDR - Atombombe ?

ich vermute, daß es sich hier um U 235 handelt, dessen kritische Masse (reflektiert) nur 22.8 kg beträgt.

Hallo Claus,

die kritische Masse von reinem Uran-235 (Uran-Anreicherung 100%) beträgt 22.8 kg, wenn es von einem reflektierenden Material umgeben ist (wie es bei einer Bombe der Fall ist).

Die Brennelemente des Rossendorfer Forschungsreaktors (RFR), der von der UdSSR geliefert und als erster Forschungsreaktor auf deutschem Boden im Dezember 1956 in Betrieb genommen worden war, enthalten Uran mit einer Anreicherung von 36% Uran-235.

Hätte die DDR damit nicht Atombomben bauen können?

Nein, mit einer solchen Anreicherung lässt sich keine wirksame Atombombe bauen. Dazu braucht es Uran mit einer Anreicherung von mindestens 90% Uran-235.

Die diversen Forschungsreaktoren in der Alt-BRD verwendeten in der Regel Brennelemente mit etwa 80% angereichertem Uran.

Ende der 1970er Jahre wurde von den USA ein weltweites Programm gestartet zur schrittweisen Reduzierung des Anreicherungsgrades von Forschungsreaktoren auf 20% oder darunter. Grund: Nichtweiterverbreitung von waffenfähigem Uran. Das betraf natürlich nicht die Forschungsreaktoren in den Kernwaffen besitzenden Ländern.

Für bestimmte wissenschaftliche Zwecke, die sehr hohe Neutronenflüsse erfordern, braucht man Reaktoren mit einem kleinen Reaktorkern. Diese lassen sich nur mit hoch angereichertem Uran realisieren. So verwendet der kürzlich in Betrieb gegangene Forschungsreaktor FRM-II in München Uran, das 93% Uran-235 enthält, also voll waffentauglich ist. Das Uraninventar des FRM-II beträgt 8.1 kg.

Um es zum Schluss noch einmal klar zu sagen: Die per Flugzeug nach Russland zu transportierenden 200 kg Uran sind kein waffenfähiges Uran. Ausserdem ist das Uran noch unbestrahlt, enthält also nur die geringe natürliche Radioaktivität.

Gruss
Hartmut

P.S.:
Übrigens hatte die DDR ein eigenes Düsen-Passagierflugzeug entwickelt, die b152. Nach dem Absturz des Prototyps im Jahre 1959 stieg die DDR aus der Flugzeugindustrie aus.
 
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AW: DDR - Atombombe ?

Hallo Hartmut, danke für die Information,
nun muß ich nicht dumm sterben :)

aber DPA sollte sich auch solche Informationen beschaffen,
die BILD-leser denken jettzt sicher, da fliegt bald eine Atombombe durch die Lüfte :(

Gruß von claus
 
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