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Das Ende

AW: Das Ende

... ob Marx Soziologie oder Metaphysik ist, ist mir - ehrlich gestanden - ziemlich egal; er selbst hat ja etwas zu seinem Verhältnis zu Hegel gesagt ("vom Kopf auf die Füße gestellt"). Man mag das sehen, wie man will; jedenfalls trifft m.E. auf Marx ganz besonders der erste Satz aus Adornos "Negativer Dialektik" zu: "Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung versäumt ward".

Die angesprochenen Äußerungen zum 11. September und zur Finanzkrise halte ich für weitaus weniger griffig als die Analysen eines Karl Marx.
 
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AW: Das Ende

...also es gibt einen Anfang vom Ende, zumindest was die Wirtschaft angeht aber bis dieses Ende komplett durchschritten ist dauert noch eine Weile. Es gab ja noch gar keinen Verlust aufgrund eines Endes wenn man vom 11. September absieht, der Verlust kommt erst noch.
Das Ende des Sozialismus hat bei vielen zu einem ganz persönlichen Verlust geführt, vielleicht weniger materiell als viel mehr ideell wie z.B. die vertraute Heimat usw. bis hin zu den zahlreichen Selbstmorden in dieser Epoche. Erst viele Jahre später zeigte sich für einige Menschen eine Verbesserung aber von Phönix aus der Asche bzw. versprochenen blühenden Landschaften kann bis heute nicht die Rede sein. So ist der Verlust durch das Ende des Sozialismus auch fast 20 Jahre danach noch nicht überwunden.

Das Ende des derzeitigen weltweiten Wirtschaftssystems wird an Verlust bei jedem einzelnen das eben erwähnte Beispiel bei weitem übertreffen. Dieses Ende findet nicht so abrupt statt, es zieht sich über Jahre und Jahrzehnte hin.

"Das Kapital" von Karl Marx ist in den Universitäten wieder Lektüre.
Ist doch spannend zu beobachten, dass nun wieder Antworten gesucht werden bei jemanden den man meinte schon erfolgreich abgewatscht zu haben. Der größte Theoretiker des Sozialismus soll nun Antworten geben auf die Zukunft der Weltwirtschaft.
Ist eine spannende Zeit so ein ENDE!

gruß fluuu
 
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AW: Das Ende

...also es gibt einen Anfang vom Ende, zumindest was die Wirtschaft angeht aber bis dieses Ende komplett durchschritten ist dauert noch eine Weile. Es gab ja noch gar keinen Verlust aufgrund eines Endes wenn man vom 11. September absieht, der Verlust kommt erst noch.
Das Ende des Sozialismus hat bei vielen zu einem ganz persönlichen Verlust geführt, vielleicht weniger materiell als viel mehr ideell wie z.B. die vertraute Heimat usw. bis hin zu den zahlreichen Selbstmorden in dieser Epoche. Erst viele Jahre später zeigte sich für einige Menschen eine Verbesserung aber von Phönix aus der Asche bzw. versprochenen blühenden Landschaften kann bis heute nicht die Rede sein. So ist der Verlust durch das Ende des Sozialismus auch fast 20 Jahre danach noch nicht überwunden.

Das Ende des derzeitigen weltweiten Wirtschaftssystems wird an Verlust bei jedem einzelnen das eben erwähnte Beispiel bei weitem übertreffen. Dieses Ende findet nicht so abrupt statt, es zieht sich über Jahre und Jahrzehnte hin.

"Das Kapital" von Karl Marx ist in den Universitäten wieder Lektüre.
Ist doch spannend zu beobachten, dass nun wieder Antworten gesucht werden bei jemanden den man meinte schon erfolgreich abgewatscht zu haben. Der größte Theoretiker des Sozialismus soll nun Antworten geben auf die Zukunft der Weltwirtschaft.
Ist eine spannende Zeit so ein ENDE!

gruß fluuu

Hallo fluuu,

ich habe mich auch richtig erschrocken, als ich die Information bekam, dass "Das Kapital" vom Marx seit Jahrzehnten nicht mehr so gut verkauft wurde, wie in diesem Jahr. Und diese Information ist schon im Spätsommer/Frühherbst erschienen. Da kamen wohl noch weitere Verkäufe hinzu. Bei Zweitausendeins gab es/gibt es die gesamten Hauptwerke von Marx auf über 1300 Seiten dünnes Papier für nur 7,99 €. Mehr ist es leider auch nicht wert, wenn man denn überhaupt dafür Geld ausgeben sollte und es nicht die kostenlose Ausgabe in der Bibliothek auch täte.......

Zu Deinem Gedanken über das Ende des Sozialismus, kann ich Dir nur zustimmen. Als alter "Ossi" (habe die ersten 14 Lebensjahre im "real existierenden Sozialismus" verbringen dürfen) kann ich Dir da nur zustimmen. Erst waren die Rufe: "Wir sind das Volk." und "Stasi in die Produktion." und dann kam mit der Freiheit und der harten Währung auch die Kehrseite dieser Freiheit. Arbeitslosigkeit, Drogen, Verlust der eigenen Identität bis hin zur in Lethargie verharrende Verdrossenheit waren zwar vorher bekannt, doch wahrhaben wollte man nur die schöÖönen Autos, die Reisen in die Ferne und die goldig-glitzernden Dinge des Konsumenten im Käufermarkt. Doch dass man das alles bezahlen muss, quasi mit Geld, das schneller ausgegeben wird, als man es wieder einnehmen kann, diese Aspekte wurden erst nach und nach deutlich, als die Menschen das am eigenen Leib zu spüren bekamen. Das ideologische Problem ist aber viel gravierender. Nur im deutlich einstelligen Bereich sind die Bürger der DDR in einer Kirche gewesen (ca. 3 - 4 %). Die Mehrheit der DDR-Bürger glaubte an den Staat, bzw. an der Propaganda der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED - dann PDS - jetzt Die Linken). Wer in dieser Propaganda mit schwamm, dem ging es gut. Hatte Vater und Mutter ein Parteibuch, dann durfte man studieren und den Beruf frei wählen. Meine Eltern waren in der Außerparlamentarischen Opposition (APO), einer freien Bürgerrechtsbewegung und meinen Geschwistern war es natürlich nicht gestattet, den Beruf frei zu wählen. usw.....

Um aufs eigentliche Thema zurück zukommen: Das Ende des Wirtschaftssystems halte ich für sehr, sehr weit weg. Ich habe zwar noch vor so einige Jahrzehnte zu leben - so hoffe ich doch sehr - aber ich denke ich werde es nicht mehr erleben. Jedenfalls kann ich mir dies nicht vorstellen, wie das umgesetzt werden soll.

Wir können aber im Kleinen - jeder bei sich selbst - anfangen und uns ernsthaft Gedanken machen, ob wir die 1 € Shops und die T€di, mit jetzt schon über 750 Filialien in Deutschland wirklich brauchen? Ich könnte jetzt noch diverse andere Ketten und Beispiele benennen, die ich für unmenschlich und im höchsten Maße individual- und kollektiv-schädlich erachte. Und ich packe mir selbst an die eigene Nase und gestehe, auch ich habe dort gekauft. Nur sinnvoll ist dies nicht. Brauchen wir den ganzen "Billig-Müll" aus Fernost, wo die Menschen unter feudalen Bedingungen für eine Schüssel Reis und "3 Cent 80" pro Tag arbeiten?

Und es hat nichts mit Bescheidenheit zu tun, also mit der Begrenzung und/oder Herabsetzung des Selbst im Sein - NEIN - es ist die Vernunft, die zum Siege zu führen ist, weil nur sie uns, die Harmonie zwischen Natur und Mensch, als Moralität vor Augen führt.

Wo wird die Reise hingehen und welchen Vers werden wir dazu beitragen, das diese Welt so ist, wie ist ist und eben nicht, wie der Anschein es zu bestimmen vermag.

Ein kollektives miteinander, um voneinander zu partizipieren. Im Ausgleich mit sich und seiner Umwelt (Natur und Mitmenschen), dahingehend sehe ich die Zukunft. Dafür braucht es Bildung und Wissenschaft, denn nur darin können wir den reinen Geist, der sich als absolutes Wissen erhebt, in Erfahrung bringen.

Marx ist zwar interessant und das Thema: Hegel-Marx und Marx-Lenin ein sehr weites Arbeitsgebiet, jedoch für meine Ansicht eher als Nebenlektüre zum Kontrastieren anderer Denk- und Weltanschauungen zu verstehen.

Lieben Gruß
Axl
 
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