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Anfang und Ende

Yvele

New Member
Registriert
28. Oktober 2008
Beiträge
10
Textanmerkung: Die Teile des Gedichtes entstanden zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten, aber dann habe ich sie zusammen gesetzt, damit das Bild runder wird.


Anfang und Ende

I

Es liegt in der Finsternis
Staubbedeckt und vergessen
Zerrissen und geschunden
Unter so vielen unbemerkt
Vergraben in sich selbst
Belanglos für jede Autorität

Kein Goldschnitt ziert
Schmucklos und verfallen
Vergilbtes Pergament bricht
Unmerklich nur zu leicht
Verblasste Schriftzeichen
Noch Schatten ihrer selbst

Dunkler Einband verweilt
Unerwartet in liebevoller Hand
Als wertvoll befunden und
Aus tiefster Bodenlosigkeit
Gerettet und festgehalten
Mit Behutsamkeit und Achtung behandelt

Schlugst du mich auf und last

…..in mir…..

II

(Mit Leichtigkeit)

Schlugst mich auf
Und last in mir
Zwischen leeren Zeilen
Fandest du einfach nur mich

Trugst mich in deiner
Hemdentasche nah am Herz
Wärmtest mich dort
Zeigtest mir andere Welten
Schriebst mich einfach neu

Machtest Wertloses kostbar
Bandest mich neu
Pflegtest meine Seiten
Gabst einfach Acht auf mich

Mit all meinem Sein
Lag ich in deinen Händen
Doch am Ende zerfiel ich
Zu Staub und rann
Durch deine Finger
…..einfach so…..

III

Brannte lichterloh und aus
Staub meiner Seele Selbst
Rann dir durch die Finger
Wolltest mich nicht halten
Still, leise, ohne Funken

Glitt ich sanft in stumpfen Tod
 
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AW: Anfang und Ende

Hallo Yve,

ich hoffte bis zuletzt auf ein glückliches Ende, aber "der Staub" wollte einfach nicht mehr.

Es hat mich an diesen Spruch erinnert: "Asche zu Asche, Staub zu Staub".

Dein Vergleich, mit einem alten Buch, fasziniert. Auch dieses Gedicht ist Dir gut gelungen!

Grüße - FirstDay.
 
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