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Am Fluss

Janosch

Member
Registriert
23. Juni 2006
Beiträge
102
Ein trüber Fluss wütet am Waldesrand -
schäumende Flut treibt Fische, peitscht Gestein;
allein ein Karpfen leistet Widerstand.

Vom hohen Ufer hört man’s Fauchen, Schrei’n:
zwei Brüder zoll’n sich lauthals ihren Hass.
Am Himmel schleicht ganz leis’ ein Abendschein.

Dem einen weicht schon bald die Stimme, blass:
er zückt die Faust, teilt Schläge aus, er glüht
und tunkt des Bruders Haupt in kühles Nass.

Begierig tobt die Flut und hechtet, zieht
am Schopfe ihm, die Gischt umhüllt ihn schon -
der Bruder kommt zu spät, sieht was geschieht:

klitschnass hockt er im Gras, sagt keinen Ton.
 
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AW: Am Fluss

hallo
kann mir jemand sagen, wie ich meine beiträge bearbeiten oder gar löschen kann. für diesen text hab ich z.b. eine überarbeitete fassung im gepäck...
danke im vorraus :)
gruß Janosch
 
AW: Am Fluss

lieber Janosch, ich finde es wunderbar Deine neue Fassung und die alte lesen zu können :blume1:


ändern geht nicht mehr
 
AW: Am Fluss

ok dann hier die neue :)



Fleisch und Flut

Ein trüber Fluss, der tobt am Waldesrand -
es schäumt die Flut und peitscht auf das Gestein;
allein ein Rapfen leistet Widerstand.

Vom Ufer her, da hört man’s Schimpfen, Schrei’n:
zwei Brüder zoll’n sich lauthals ihren Hass -
am Himmel schleicht ganz leis’ ein Abendschein.

Als bald dem Ältren weicht die Stimme, blass,
da reißt er hoch die Faust, er schlägt und schleift
das Brüderlein durch Dreck und Gras, so dass

auch dieser jetzt zu rüden Mitteln greift:
sie raufen sich bis dicht zum Uferrand,
dass wilde Gischt schon ihre Hosen streift -

der Jüngre schwächt, verliert Kontakt zum Land:
es tost die Flut und zerrt ihn gleich hinein,
dass wie im Wahn der Ältre streckt die Hand -

zu spät, es schlägt ein Kopf auf stumpfen Stein.
 
AW: Am Fluss

Ausgezeichnet dein Vorschlag, Qanape, dass beide Versionen nebeneinande hier stehen sollen.

Tatsächliuch, Janosch, die zweite Version ist die bessere. Ich erlaube mir auf zwei Stellen hinzuweisen, bei denen das Gedicht nach meiner Meinung etwas holprig klingt:


"das Brüderlein durch Dreck und Gras, "

wie findest du:

den Jüngeren durch Dreck und Gras,

Die zweite Stelle bei der ich beim Lesen aufgehorcht habe, ist:

"dass wilde Gischt schon ihre Hosen streift "

Frage: wie würde an dieser Stelle klingen:

"dass wilde Gischt schon ihre Beine streift "

sollte es nicht auch heissen: "das wilde Gischt...?

Janosch, bitte vergesse alles was ich sagte und dir nicht angebracht erscheint, was nicht auch in deinem Sinne ist und eigentlich dir dein Gedicht verfremden würde.

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: Am Fluss

Miriam:) liebe, ich finde 'Brüderlein' schon gut
sie haben etwas auszutragen im Engsten

und 'dass' finde ich ein Zug hitziger :reden:
 
AW: Am Fluss

Das finde ich jetzt sehr wichtig, Qanape, es beweist nochmals wie subjektiv die Art ist in der wir lesen - und, dass jeder der schreibt sich letztendlich nur nach seinem Gefühl richten darf.

In diesem Sinne weiter: :reden: :reden: :reden:
 
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AW: Am Fluss

danke euch beiden! euer kleiner dialog zeigt mir, wie miriam bereits sagte, wie unterschiedlich man doch lesen kann. ich selber muss sagen, dass ich bei den "hosen" auch etwas unsicher war, weil das mir zu comichaft wirkt oder so ähmlich, auf jeden fall irgendwie unpassend ist, weshalb ich es durch "schenkel" ersetzen werd. ich freu mich immer über eure meinungen und eindrücke und vor allem weil sie gut gemeint sind und nichts miesmachen oder zerstören wollen. da hab ich schon andres erlebt...aber hier geht es sehr seriös und konstruktiv zur sache. :jump3:

viele grüße euch beiden
Janosch
 
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