• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

60 Jahre FDP

Sunnyboy

New Member
Registriert
10. März 2005
Beiträge
542
Heute vor 60 Jahren, am 11. Dezember 1948 wurde in einer kleinen, geschichtsträchtigen Kneipe in Hessen, die Freie Demokratische Partei gegründet.

Eine Partei, die im Laufe ihres Bestehens immer wieder mit Imageproblemen zu kämpfen hatte: Als Sammelbecken für Alt-Nazis, in der Anfangsphase Fischer am rechten Rand, als Wortbrecher (damals, in der vorypsilantischen Ära), als Polo-Hemden-Partei, als Spaßpartei, als 18%-Clowns...

Dennoch vertritt die FDP leidenschaftlich Werte, die in Zeiten von Existenzangst und Terrorhysterie in Vergessenheit geraten: Der Schutz des privaten Bereichs, Freiheit auf Basis von Chancengleichheit und Verantwortung, Gleichberechtigung, ein starkes Europa, und, sehr wichtig in einem Deutschland, in der die Schere zwischen reicher Ober- und armer Unterschicht immer weiter auseinander geht, ein starker Mittelstand.

Sind das keine modernen, zukunftstauglichen Werte?

Oder ist die FDP zu naiv? Der Kapitalismus neo-liberaler Prägung hat versagt. Nicht so sehr, weil das System untauglich ist, sondern weil viele Menschen mit der persönlichen, privaten, Verantwortung, das das Konzept der FDP voraussetzt, nicht klar kommen.
Die Finanzkrise hat bewiesen, dass eine Wirtschaft nahezu ohne Kontrolle in den Abgrund führt.

Es ist gewagt, bei einer solchen Erkenntnis auf liberale Werte zu setzen.
Aber ist es falsch?

MfG,
Sunnyboy
 
Werbung:
AW: 60 Jahre FDP

Heute vor 60 Jahren, am 11. Dezember 1948 wurde in einer kleinen, geschichtsträchtigen Kneipe in Hessen, die Freie Demokratische Partei gegründet.

Eine Partei, die im Laufe ihres Bestehens immer wieder mit Imageproblemen zu kämpfen hatte: Als Sammelbecken für Alt-Nazis, in der Anfangsphase Fischer am rechten Rand, als Wortbrecher (damals, in der vorypsilantischen Ära), als Polo-Hemden-Partei, als Spaßpartei, als 18%-Clowns...

Dennoch vertritt die FDP leidenschaftlich Werte, die in Zeiten von Existenzangst und Terrorhysterie in Vergessenheit geraten: Der Schutz des privaten Bereichs, Freiheit auf Basis von Chancengleichheit und Verantwortung, Gleichberechtigung, ein starkes Europa, und, sehr wichtig in einem Deutschland, in der die Schere zwischen reicher Ober- und armer Unterschicht immer weiter auseinander geht, ein starker Mittelstand.

Sind das keine modernen, zukunftstauglichen Werte?

Oder ist die FDP zu naiv? Der Kapitalismus neo-liberaler Prägung hat versagt. Nicht so sehr, weil das System untauglich ist, sondern weil viele Menschen mit der persönlichen, privaten, Verantwortung, das das Konzept der FDP voraussetzt, nicht klar kommen.
Die Finanzkrise hat bewiesen, dass eine Wirtschaft nahezu ohne Kontrolle in den Abgrund führt.

Es ist gewagt, bei einer solchen Erkenntnis auf liberale Werte zu setzen.
Aber ist es falsch?

MfG,
Sunnyboy

Hallo Sunnyboy,

ich bin zwar eigentlich gerade im Tiefkühlfach (=DF-Auszeit), aber dieser Text von Dir fordert mich doch zu einer etwas ausführlicheren Antwort heraus.

Zunächst etwas "Product Placement" :D:
Meine IG zum Sozialthema (Gleichheit der Ansprüche oder Chancen?). Vielleicht willst Du ja mitmachen?

https://www.denkforum.at/forum/group.php?groupid=4

Die Inhalte, welche Du in Deinem Beitrag vertrittst, teile ich (ehemals Linkslastiger) inzwischen weitgehend.
Aber die FDP im heutigen Zustand finde ich einfach erbärmlich - wobei ich natürlich zugestehe, dass eine Partei, die heute Hayeksche Positionen vertreten würde, unter der 0,5-Prozent-Hürde locker durchgehen würde.
Aber das Personal... :haare:
Ehrlich: Guidolein (verbrannt seit dem Guidomobil), Niebel (kann seine Inhalte, wirkt wie ein Provinzanwalt - Danke) etc.

Ja, ich stehe vor der Frage, was wähle ich 2009?
Inhaltlich FDP, aber nicht diese Leute!
Wie kommt es, dass die Linken "die geileren Typen" haben, was deren Frauen damals wie heute bestätigen, wie ich las?

Alle anderen Parteien kommen mir unwählbar vor, weil sie alle das Volk weiter verarschen mit Versprechungen, die sie nicht halten wollen.
Bestes Beispiel: "2011 haben wir den ausgeglichenen Haushalt."
Das haben die nie geglaubt und nie gewollt.

Also eigentlich müsste eine mit starken Persönlichkeiten "gepanzerte" FDP regieren, die es mal schafft, wieder "Chancen" in den Vordergrund zu stellen, statt "Ansprüchen".

LG, pispezi :zauberer2
 
Das ist doch Biertischgelabber

.

...
Alle anderen Parteien kommen mir unwählbar vor, weil sie alle das Volk weiter verarschen mit Versprechungen, die sie nicht halten wollen.
Bestes Beispiel: "2011 haben wir den ausgeglichenen Haushalt."
Das haben die nie geglaubt und nie gewollt.
...
.

Das ist doch Biertischgelabber.

1) Wer gewählt werden will, MUSS den Wahlberechtigten versprechen, was diese hören wollen, sonst wählen ihn diese NICHT.

2) In Deutschland haben die WÄHLENDEN das Patt zwischen CDU und SDP gewollt, d. h. der daraus möglichen Regierung nicht MEHR Entscheidungsspielraum gegeben.

3) Die Wählenden wissen also, dass z. B. die SPD als Regierungspartnerin ihr Parteiprogramm nur marginal einbringen kann.

.
 
AW: 60 Jahre FDP

Na, das wäre doch DIE Gelegenheit, dass sich diese überflüssigste aller Parteien mit ein wenig Selbstkritik auflösen würde...
 
AW: Das ist doch Biertischgelabber

.
1) Wer gewählt werden will, MUSS den Wahlberechtigten versprechen, was diese hören wollen, sonst wählen ihn diese NICHT.
.

Das kann ich so nicht ganz unterstützen.

Natürlich wollen die Wähler solche Versprechungen hören aber wenn die Regierung sich anschließend nicht daran hält entsteht Politikverdrossenheit. Lieber sollten die Parteien nur das versprechen, wass sie auch halten können. Damit würde dann auch wieder Vertrauen entstehen und Ergebnise wie das der letzten Wahl wären nichtmehr sehr warscheinlich.
 
Vorbild Guido Westerwelle

t-online.de
18. Dezember 2008

FDP-Anhänger gehen am meisten in die Kirche

Überraschung beim Kirchgang an Heiligabend: Die Wähler der christlichen Parteien CDU und CSU werden beim Weihnachtsgottesdienst rein prozentual von den Liberalen übertrumpft. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Cicero" ergab, besuchen 56 Prozent der FDP-Anhänger am 24. Dezember eine Kirche und nur 55 Prozent der Wähler von CDU oder CSU.

Von den Grünen-Unterstützern gehen Heiligabend 42 Prozent in die Kirche. 39 Prozent der SPD-Wähler sind dabei, und nur ein Viertel linker Anhänger geht am 24. Dezember zum Gottesdienst.
 
Werbung:
Re: Vorbild Guido Westerwelle

Nun, daß Wähler der deutschen FDP auf Anfrage ihren konservativen Touch ein wenig entblößen - etwa so, wie zu Adenauers Zeiten noch von den bravsten Mädels der Rock etwas, aber auch nur ein klein wenig kürzer getragen wurde (immerhin!), und den Rest besorgten Caterina Valente und Peter Kraus (sic!) - man mag schmunzeln;

- skandalöser ist da doch Westerwelles Erklärung, daß und warum die BRD, sobald er Außenminister ist, sämtliche Kontakte, ob wirtschaftlich oder diplomatisch, aufgibt zu Staaten, die Homosexualität verfolgen und ahnden, gleich welcher Form. Das bedeutet völlige Aufgabe aller (und wirklich aller) Beziehungen mit China, Indien, Saudi-Arabien, Brasilien, Süd-Afrika, Iran hätte ich fast vergessen, um nur die wichtigsten zu nennen, weiter Russland, Polen... selbst mit dem Vereinigten Königreich Großbritannien.

Westerwelle sagt: Wir denken freiheitlich-tolerant, das haben wir geschafft in Europa, nach langen, zähen Kriegen - dazu müssen wir stehen, und dafür müssen wir kämpfen!

Und weißt Du was? Der Mann hat verdammt recht.

In diesem Sinne - Herzlichen Glückwunsch, FDP!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben