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3-Klassen-Gesellschaft

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Hallo Diskutanten !

In den späten 80-er oder frühen 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte ich das Glück, mit der Mutter eines Künstlers zu sprechen; sie besaß oder betrieb ein kleines Lokal in Wien und erzählte, dass sie längere Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika verbracht hatte. Ohne jetzt die USA generell verachten zu wollen, sie erzählte von der (mündlichen) Kommunikation zwischen Menschen in den USA:

Man sitzt keine halbe Stunde beisammen und schon wird über die Vermögensverhältnisse jedes einzelnen gesprochen.

Da ja auch bei uns keiner davor gefeit ist, gewinnen zu wollen, muss sich im konkreten Fall, dauert das Beisammensein länger, wohl zwangsweise folgendes herauskristallisieren: es gibt 100-(Dollar)-Menschen, 1000-Dollar-Menschen, 10.000-Dollar-Menschen, 100.000-Dollar-Menschen etc.

Da lobe ich mir die europäische Kultur, in der es
  1. Arme,
  2. einen Mittelstand und
  3. Reiche
gibt, also eine 3-Klassen-Gesellschaft.

Was haltet Ihr davon ?

LG Zeili
 
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Hallo Diskutanten !

In den späten 80-er oder frühen 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte ich das Glück, mit der Mutter eines Künstlers zu sprechen; sie besaß oder betrieb ein kleines Lokal in Wien und erzählte, dass sie längere Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika verbracht hatte. Ohne jetzt die USA generell verachten zu wollen, sie erzählte von der (mündlichen) Kommunikation zwischen Menschen in den USA:

Man sitzt keine halbe Stunde beisammen und schon wird über die Vermögensverhältnisse jedes einzelnen gesprochen.

Da ja auch bei uns keiner davor gefeit ist, gewinnen zu wollen, muss sich im konkreten Fall, dauert das Beisammensein länger, wohl zwangsweise folgendes herauskristallisieren: es gibt 100-(Dollar)-Menschen, 1000-Dollar-Menschen, 10.000-Dollar-Menschen, 100.000-Dollar-Menschen etc.

Da lobe ich mir die europäische Kultur, in der es
  1. Arme,
  2. einen Mittelstand und
  3. Reiche
gibt, also eine 3-Klassen-Gesellschaft.

Was haltet Ihr davon ?

LG Zeili

Nichts! :D ein bedingsloses Grundeinkommen für Arme, weg mit Hartz IV! Mittelschicht nicht nach unten drängen! (Turbokapitalismus!) Reiche ab einem bestimmten Betrag höher besteuern!
 
Nichts! :D ein bedingsloses Grundeinkommen für Arme, weg mit Hartz IV! Mittelschicht nicht nach unten drängen! (Turbokapitalismus!) Reiche ab einem bestimmten Betrag höher besteuern!
Sind wir ja auf der gleichen Linie, wenn es in Österreich auch kein Hartz IV gibt.

Glaubst Du aber, dass diese (guten) Konzepte ohne Gesetz zu verwirklichen sind ?

Falls Du das nicht glaubst, gibt es dann nicht schon wieder eine Obrigkeit ?

Gruß aus Wien

Zeili
 
Sind wir ja auf der gleichen Linie, wenn es in Österreich auch kein Hartz IV gibt.

Glaubst Du aber, dass diese (guten) Konzepte ohne Gesetz zu verwirklichen sind ?

Falls Du das nicht glaubst, gibt es dann nicht schon wieder eine Obrigkeit ?

Gruß aus Wien

Zeili

Gute Frage! Um den sozialen Frieden zu festigen, braucht halt der Mensch in seiner Übergangszeit (Geist/ Entwicklung) eine Obrigkeit. Diese Obrigkeit sollte aber stets 'die Armen/ unterste Schicht) im Blickpunkt behalten, den sie sind das Barometer von Ruhe und Ordnung. Deutschlands Politik hat diesen Blickpunkt verlassen!
 
Hallo Zeili,

in D. drehen sich die Gespräche zwar nicht ums Vermögen, aber um "was machen Sie so beruflich". Damit wird die Kaste ermittelt, in die der andere einzuordnen ist. Ein sehr feingliedriges System.

Aber mal böse gefragt, findest du dieses Einteilen in arm, mittel und reich denn romantisch? Also in meiner Umgebung gibt es Menschen, die das meiner Meinung nach romantisch empfinden...auch wenn sie das nicht zugeben würden. Es gibt ihnen irgendwie Sicherheit und Geborgenheit...zu wissen, "wie der ase läuft"...auch wenn sie es offiziell nicht mögen. Für mich ein bizarres Spiel.

Sich selbst in eine Berufs-Kaste einzuordnen, sich damit zu identifizieren, scheint in Mitteleuropa eine Art spirituelle Entspannungswirkung zu entfalten. "Jetzt bin ich Diplomingeneur.....seufz."

Bernd
 
Hallo Zeili,

in D. drehen sich die Gespräche zwar nicht ums Vermögen, aber um "was machen Sie so beruflich". Damit wird die Kaste ermittelt, in die der andere einzuordnen ist. Ein sehr feingliedriges System.

Aber mal böse gefragt, findest du dieses Einteilen in arm, mittel und reich denn romantisch? Also in meiner Umgebung gibt es Menschen, die das meiner Meinung nach romantisch empfinden...auch wenn sie das nicht zugeben würden. Es gibt ihnen irgendwie Sicherheit und Geborgenheit...zu wissen, "wie der ase läuft"...auch wenn sie es offiziell nicht mögen. Für mich ein bizarres Spiel.

Sich selbst in eine Berufs-Kaste einzuordnen, sich damit zu identifizieren, scheint in Mitteleuropa eine Art spirituelle Entspannungswirkung zu entfalten. "Jetzt bin ich Diplomingeneur.....seufz."

Bernd

Weshalb seufzt du? :kuss5:
 
Wenn man die menschliche Existenz, das Leben auf der Erde, mit dem Besitz an Geld vergleicht kommt die Einteilung hin,
ansonsten ist es eine Entwürdigung der Wertes Leben schlechthin, so oder so... eine billige Methode des Schubkasten-Prinzips.
Wenn man wirklich sensibel sein möchte gibt es fast eine Endlos-Klassen-Gesellschaft so viele Facetten sind möglich.
 
Wenn man die menschliche Existenz, das Leben auf der Erde, mit dem Besitz an Geld vergleicht kommt die Einteilung hin,
ansonsten ist es eine Entwürdigung der Wertes Leben schlechthin, so oder so... eine billige Methode des Schubkasten-Prinzips.
Wenn man wirklich sensibel sein möchte gibt es fast eine Endlos-Klassen-Gesellschaft so viele Facetten sind möglich.
Stimme ich Dir zu fluuu; es gibt eine senkrechte (=hierarchische) Ordnung und eine waagrechte (=wesensmäßige) Ordnung. Zum Beispiel sehe ich keinen Wertunterschied zwischen einem Schlosser, einem Tischler und einen Installateur. Es würde mich aber nicht wundern, wenn es unter diesen 3 für die Gesellschaft notwendigen und ehrbaren Berufen Vertreter gibt, die sagen: "Wir sind die besten" oder noch ärger "Wir sind die einzig Guten".

Am ärgsten sind die, die auf Grund ihres Geschlechtes, ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer Religion immer wieder beweisen wollen, die "einzig Guten" oder die "einzig im Recht Seienden" zu sein. Man betrachte nur die vielen Kriegsschauplätze, aber auch die Tyrannen innerhalb der Familie sind - leider - noch immer existent.

Wir in Österreich haben aber derzeit wieder einmal das Problem eines zu starken Föderalismus; seit Jahren gibt es eine - vereinbarte - Quote für die Aufnahme von Flüchtlingen; de facto ist es so, dass nur 3 Bundesländer von 9 diese Quote auch erfüllen wollen und die ausführenden Kräfte gezwungen waren, Zeltstädte zu errichten.

Falls die säumigen Bundesländer ihre Quoten nicht erfüllen, bin ich voll dafür, dass eine 3-er Hierarchie vollzogen wird, d.h. Bund bestimmt über Bundesland, und Bundesland bestimmt über Bezirk bzw. Gemeinde.

Konkret heißt das, das Vorhaben unserer Innenministerin, nicht benutzte Kasernen für Flüchtlinge zu öffnen, soll bei Bedarf umgesetzt werden.

5 % an Flüchtlingen können mMn von den Stammbewohnern verkraftet werden.

Mfg Zeili
 
Komme mit so einer statistischen Weltsicht die nur aus x- und y- Achse besteht nicht zurecht.
Müsste meine Philosophie auf so eine eingleisige und simple Sichtweise erniedrigen um auf so eine Ebene zu kommen.
Das Ergebnis, das unbewusste Leid das sich nicht mehr bewältigen lässt steigert sich unermesslich.
Da bleibe ich lieber bei meiner Weltsicht und habe diese Probleme mit den Mitmenschen und der Umwelt weniger.
 
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5 % an Flüchtlingen können mMn von den Stammbewohnern verkraftet werden.

Mfg Zeili

Da würden sicher auch einige zustimmen, aber
in Gera-Liebschwitz wohnen etwa 1700 Bürger.
Denen hat man 500 Neuankömmlinge zugedacht
und weil sie damit nicht einverstanden sind,
werden sie als 'Rechte' abgestempelt.
 
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