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Wissen und Verstehen

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AW: Wissen und Verstehen

Wie gelangt man dann aber zu einer konventionellen Übereinkunft? Der Name Übereinkunft sagt ja schon aus, man hat etwas gemeinsames gefunden und wenn es auch nur ein Weg sei.

Es gibt verschiedene Wege, um zu konventionellen Übereinkünften zu kommen, zb durch ein Machtverhältnis oder unhinterfragter Übernahme.
 
AW: Wissen und Verstehen

Es gibt verschiedene Wege, um zu konventionellen Übereinkünften zu kommen, zb durch ein Machtverhältnis oder unhinterfragter Übernahme.

Haben Sie schon mal was von der DISKURS-Theorie der Wahrheit gehört/gelesen, die im 20. Jahrhundert von den beiden Philosophen Karl-Otto APEL und Jürgen HABERMAS entwickelt/formuliert worden ist ..., in der es nicht um konventionelle Übereinkünfte geht ...:dontknow:
 
AW: Wissen und Verstehen

Eine Wahrheit ist eine konventionelle Übereinkunft und die muss nicht verstanden werden.

Ja, Wahrheit 'muss nicht' verstanden werden -
aber sie 'darf' verstanden werden,
denn der Inbegriff der Wahrheit stellt (für mich) einen (besonderen) 'BE-DARF' dar.

(bitte hier ausnahmsweise nicht als Abkürzung verwechseln mit 'BERNIE-DARF'! :D )

Nehmen wir eine ganz einfache Wahrheit und behaupten jene Verständlichkeit,
die ich als einen einfachen Sonderfall in der Evolution lebendiger komplexer Mathematik bezeichne:
1+1= 2
Ich behaupte diesbezüglich, dass rund 99% der Weltbevölkerung
nicht mit verständlichen Worten einfach erklärend
diesen Sachverhalt so exakt zutreffend umschreiben können,
wie dies 'unbedingt exakt' verstanden werden 'muss',
um die 'Grenzen der inhaltlichen Wahrheit'
operativ dabei zweifelsfrei identitätsgleich zu respektieren.

Anders in der 'Uneinfachheit' komplex gefragt:

Unter welchen Bedingungen
ist die Duplizität von Ereignis 1
eigentlich als Zahl
(die ohne Behälter dem Behalten dient :D)

mit sich selbst so inhaltlich vermehrbar,
dass 'ES' mit sich selbst
eine gleichermaßen mitzählende Verbindung eingehen darf?

1 Bruttosozialprodukt + 1 Bruttosozialprodukt = 2 Bruttosozialprodukte?

Sollte zum Beispiel das Zustandekommen von 2 Bruttosozialprodukten
in seiner inhaltlichen Bedeutung bzw. Bedeutungslosigkeit verstanden werden 'müssen'?

Bernies Sage​
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wissen und Verstehen

Haben Sie schon mal was von der DISKURS-Theorie der Wahrheit gehört/gelesen, die im 20. Jahrhundert von den beiden Philosophen Karl-Otto APEL und Jürgen HABERMAS entwickelt/formuliert worden ist ..., in der es nicht um konventionelle Übereinkünfte geht ...:dontknow:
Meiner Erinnerung nach, ging es bei der Diskurstheorie von Habermas und Appel nicht um Wahrheit, sondern um die Frage, wie bzw unter welchen Voraussetzungen ein Konsens (hinsichtlicher strittiger Normen) erzielt werden kann.
 
AW: Wissen und Verstehen

Meiner Erinnerung nach, ging es bei der Diskurstheorie von Habermas und Appel nicht um Wahrheit, sondern um die Frage, wie bzw unter welchen Voraussetzungen ein Konsens (hinsichtlicher strittiger Normen) erzielt werden kann.

Dann lesen Sie bitte noch einmal nach, denn beide Philosophen hatten seinerzeit zwischen theoretischem und praktischem Diskurs differenziert - und was Sie erinnern, bezieht sich lediglich auf den praktischen Diskurs ...

Die Diskurs-Theorie der Wahrheit ist auch unter dem "Schlagwort" von der Konsensus-Theorie der Wahrheit in einer breiteren philosophischen Öffentlichkeit bekannt geworden ...

Und natürlich macht es Sinn, zwischen der nicht-konventionellen Wahrheitsfindung bezüglich strittiger moralischer Normen und der nicht-konventionellen Wahrheitsfindung bezüglich anderer Aussagen zu differenzieren ...

Sowohl im praktischen (ethischen) als auch im theoretischen Diskurs gilt alleine der "zwanglose Zwang des jeweils besseren Arguments" als Kriterium für einen möglichen Konsens, m.a.W. die Berufung auf eine Tradition oder gar auf Autorität und Macht haben in den Konsensus/Diskurs-Theorien der Wahrheit keinen systematischen Ort ...

Kann ein denkforum ein Ort sein, in dem nur noch der "zwanglose Zwang des jeweils beseren Arguments" zählt ...:dontknow:

Oder ist ein denkforum lediglich ein Ort, um seine jeweils persönliche Glaubens-Überzeugung bzw. seine jeweilige politische Ideologie zu artikulieren ...:dontknow:
Vergleichbar einem Stammtisch - in der sozialen Realität ...:dontknow:
 
AW: Wissen und Verstehen

Dann lesen Sie bitte noch einmal nach, denn beide Philosophen hatten seinerzeit zwischen theoretischem und praktischem Diskurs differenziert - und was Sie erinnern, bezieht sich lediglich auf den praktischen Diskurs ...

Die Diskurs-Theorie der Wahrheit ist auch unter dem "Schlagwort" von der Konsensus-Theorie der Wahrheit in einer breiteren philosophischen Öffentlichkeit bekannt geworden ...

Und natürlich macht es Sinn, zwischen der nicht-konventionellen Wahrheitsfindung bezüglich strittiger moralischer Normen und der nicht-konventionellen Wahrheitsfindung bezüglich anderer Aussagen zu differenzieren ...

Sowohl im praktischen (ethischen) als auch im theoretischen Diskurs gilt alleine der "zwanglose Zwang des jeweils besseren Arguments" als Kriterium für einen möglichen Konsens, m.a.W. die Berufung auf eine Tradition oder gar auf Autorität und Macht haben in den Konsensus/Diskurs-Theorien der Wahrheit keinen systematischen Ort ...

Kann ein denkforum ein Ort sein, in dem nur noch der "zwanglose Zwang des jeweils beseren Arguments" zählt ...:dontknow:

Oder ist ein denkforum lediglich ein Ort, um seine jeweils persönliche Glaubens-Überzeugung bzw. seine jeweilige politische Ideologie zu artikulieren ...:dontknow:
Vergleichbar einem Stammtisch - in der sozialen Realität ...:dontknow:

Soviel ich mich erinnere, besagt die Konsensus-Theorie, dass eine Aussage "wahr" ist, wenn ihr viele (bis unendlich viele) Menschen zustimmen (?)
"Viel" ist relativ, sodaß auch hier im DF dann, wenn bspws. die Mehrheit der Foristen einer Aussage zustimmt, diese "wahr" sein muss.
Da fällt mir die Geschichte von den Millionen Fliegen, die Sch..... fressen ein.
"Millionen Fliegen können nicht irren".
Ich kann mir gut vorstellen, dass solcherlei "Theorien" von Habermass stammen.-
Perivisor
 
AW: Wissen und Verstehen

1. Soviel ich mich erinnere, besagt die Konsensus-Theorie, dass eine Aussage "wahr" ist, wenn ihr viele (bis unendlich viele) Menschen zustimmen (?)
2. "Viel" ist relativ, sodaß auch hier im DF dann, wenn bspws. die Mehrheit der Foristen einer Aussage zustimmt, diese "wahr" sein muss.
3. Da fällt mir die Geschichte von den Millionen Fliegen, die Sch..... fressen ein.
"Millionen Fliegen können nicht irren".
4. Ich kann mir gut vorstellen, dass solcherlei "Theorien" von Habermass stammen.-
Perivisor

Zu 1.:
Ja, in einem Diskurs, in dem allein "der zwanglose Zwang des besseren Argumentes" zählt, müssten im Prinzip alle Menschen auf diesem blauen Planeten zustimmen können - denn die Wahrheit bestünde nicht im Glauben an eine Tradition, sondern in der Konsensus-Fähigkeit von allen, die an diesem Diskurs teilnehmen, was prinzipiell alle Menschen mit einschließen würde ...

Zu 2.:
Ja, aber die Frage ist halt, ob in einem denkforum überhaupt ein Diskurs möglich ist ...:dontknow:
Ich denke, dass sich zumindest der Versuch lohnen dürfte ...

Zu 3.:
Da Fliegen prinzipiell keine Diskurs-Teilnehmer sein können, (sie verfügen wohl nicht über eine selbst-reflexie Sprachfähigkeit ...:dontknow:) ist dieses Fliegen-Beispiel problematisch ....

Zu 4.:
Ich kann mich an keinen Text von Jürgen HABERMAS erinnern, in dem er das Beispiel von den "Fliegen" als Theorie in seine philosophischen Reflexionen über die Wahrheit "ins Spiel" gebracht hätte ...
(aber natürlich habe ich auch nicht alle Schriften/Texte von Jürgen HABERMAS gelesen ..., da er aus vielerlei Gründen nicht mein sog. "Lieblingsphilosoph" ist ...)

kasparow
 
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AW: Wissen und Verstehen

kasparow schrieb:
Zu 2.:
Ja, aber die Frage ist halt, ob in einem denkforum überhaupt ein Diskurs möglich ist ...:dontknow:
Ich denke, dass sich zumindest der Versuch lohnen dürfte ...

Das war von Anfang an eigentlich mein Beweggrund hier im Forum und durchzuhalten. :kuss5:
 
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