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Wer würde Hektor kennen

M

Marianne

Guest
Wer würde Hektor kennen, wenn Troja glücklich gewesen wäre? Nur allgemeines Unglück bahnt der Tüchtigkeit den Weg zum Ruhm. (Ovid)


Na ja - wer kennt schon wen wirklich? Wir kennen doch immer nur das, was wir uns “zusammen reimen”. Wer kennt schon die Zeitläufe wirklich ? Nicht alle deutschsprachigen Menschen der Nazizeit waren wirklich direkt mit der Shoa konfrontiert.
Ist jeder Tüchtige unglücklich, weil er es mit dem Elend seiner Zeit aufnimmt? Ist er nicht befriedigt, wenn er handeln kann - auch ohne nach dem Ruhm zu fragen?

Lauter Fragen von Marianne

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jemand meint es gut, wird aber von seiner Umwelt falsch verstanden
und bewirkt gar nichts (oder das Gegenteil):

'nicht verkrampfen,
weiterversuchen!'

verkannte Genies wird es sicher geben,
aber sobald ich mir einrede,
ich sei ein solches Genie,
bin ich eingebildet

und bewirke mit meinem Tun zurecht nichts (oder das Gegenteil).
 
scilla schrieb:
jemand meint es gut, wird aber von seiner Umwelt falsch verstanden
und bewirkt gar nichts (oder das Gegenteil):

'nicht verkrampfen,
weiterversuchen!'

verkannte Genies wird es sicher geben,
aber sobald ich mir einrede,
ich sei ein solches Genie,
bin ich eingebildet

und bewirke mit meinem Tun zurecht nichts (oder das Gegenteil).

mit wem meint er es gut, mit sich, seinem Gegenüber, seiner Ideologie, seinem Dominanzanspruch?
Warum wird er "falsch" verstanden? Weil die dahinterstehende Absicht erkennbar war, keine Abhängigkeitsbeziehung besteht, sodass die "Umwelt" das erkennen kann.
Mich persönlich erinnert der Satz an eine Mutter, die weiss, welcher Pulli der beste für ihr 14jähriges Kind ist, die Umwelt legt das aber "falsch" aus weil sie nicht versteht....
 
mit wem meint er es gut, mit sich, seinem Gegenüber, seiner Ideologie, seinem Dominanzanspruch?

mit Gott

Warum wird er "falsch" verstanden? Weil die dahinterstehende Absicht erkennbar war, keine Abhängigkeitsbeziehung besteht, sodass die "Umwelt" das erkennen kann.

das passiert, wenn die Zuhörer eine andere Wellenlänge haben

Mich persönlich erinnert der Satz an eine Mutter, die weiss, welcher Pulli der beste für ihr 14jähriges Kind ist, die Umwelt legt das aber "falsch" aus weil sie nicht versteht....

daß sie als Pubertierende noch nicht alle Entscheidungen selber treffen kann
 
innerhalb gewisser Grenzen können Eltern ihr Kind scheitern lassen
(aus Schaden wird man klug),
aber dieses bewusste auf-die-Schnauze-fliegen-lassen darf natürlich das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern nicht belasten
(die Eltern müssen das Kind aus der vertrackten Situation retten)
 
Hallo MArianne

Nur allgemeines Unglück bahnt der Tüchtigkeit den Weg zum Ruhm. (Ovid)

Deswegen erscheint auch das Glück ohne Ruhm.

Die meisten ruhmestaten entsprangen dem Unglück und sind Ausdruck des allgemeinen Unglücks - nicht nur zu Hektors-zeit.

mfg marserion
 
marserion schrieb:
Hallo MArianne



Deswegen erscheint auch das Glück ohne Ruhm.

Die meisten ruhmestaten entsprangen dem Unglück und sind Ausdruck des allgemeinen Unglücks - nicht nur zu Hektors-zeit.

mfg marserion

Finde ich spitze, was Du schreibst.

Glück ist eine individuelle Dimension - Ruhm eine gesellschaftliche.

Danke,
Marianne
 
muss man solange warten, bis die Kacke am Dampfen ist?
und dann gelähmt vor Angst auf den Erlöser warten,
anstelle selber etwas zu tun?

man kann auch dann über sich hinauswachsen,
wenn es einem gut geht

PS
Heldenverehrung ist zugleich gesellschaftlich (Held) und individuell (Idol)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, in einem Volk gibt es immer viele Menschen, die das Potenzial zum Helden oder zum Genie haben. Aber es kommt oft nicht zum Vorschein, bzw. die Talente werden nicht genutzt. Es bedarf dann wirklich einer Initialzündung - der berühmt Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt - (sich mit einem bestimmten Thema besonders intensiv zu befassen oder sich angesprochen fühlen um eine unglückliche Situation für das Volk zu ändern), damit Genie oder Held in Aktion tritt.

Psychologen haben z. B. herausgefunden, dass wenn z. B. mehrere Menschen zusehen, wie eine alte Dame stürzt, sich aus dieser Masse selten einer sofort zuständig fühlt, der Frau zu helfen (es sind noch genug andere da, es könnte auch jeder andere helfen - funktioniert ähnlich wie eine Blockade im Gehirn).
Sobald aber z. B. die gestürzte Frau um Hilfe ruft . und noch besser - eine Person aus der Masse konkret bittet ("Sie mit dem Hut, bitte helfen Sie mir") bekommt sie auch prompt Hilfe.

Ähnlich verhält es sich auch bei "Heldentaten". Es muss soweit kommen, dass sich eine Person angesprochen fühlt, Abhilfe zu schaffen.

Man könnte auch sagen, wir wissen alle, was zu tun wäre, bloß kaum einer hat den Mut es zu tun.

Grüßle

Lore
 
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Hallo, Lore!

Sehe ich das so, dass Du an sich die Feststellung, ein Mensch sei ein Held, nicht hinterfragst?

Bist Du der Meinung - mit dem Beispiel, das Du bringst- , ein Mensch sei bereits ein Held, wenn er einem auf der Straße zu Fall gekommenenem Mitmenschen hilft:


Dazu: Ein Mensch, der das tut, ist kein Held, sondern ein Mensch, der in anderen auch einen solchen sieht.
Wer wünscht sich nicht in einer solchen Situation Hilfe`



Ich - wenn ich überhaupt etwas mit dem Heldenbegriff anfangen kann, - denke, das ist , wäre, eine ganz normale Reaktion. als Held muss ich mich schon selbst entäußern, überwinden.



Oder: wier armselig, solch eine Tat schon als heldenhaft zu bzeichnen.



Aber. ganz realistisch gesehen, scheint es eben doch so eine Zeit zu sein, so eine Zeit der Kälte , dass wir bereit sind, ein solch Verhalten schon als Heldentum zu orten.


Marianne
 
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