• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Was WISST (!!!) ihr über den Islam?

Sunnyboy

New Member
Registriert
10. März 2005
Beiträge
542
Hallo an alle,

Die aktuellen Ereignisse, also der Karrikaturenstreit und die äußerst impulsiven Reaktionen, die auf die veröffentlichung der Mohammed-Karrikaturen folgten, haben den Islam einmal mehr in das Licht der Öffentlichkeit gerückt.

Auch hier im Denkforum wird in einigen Threads (z.B. "Die Jungfrauen werden knapp", "Die islamistische Gefahr" oder "Religionsfeindlichkeit in diesem Forum")
heftig und teilweise emotional diskutiert.

Was ich allerdings oftmals vermisse, ist eine sachliche Betrachtung des Islam.
Was sehr schade ist, denn aus anderen Threads weiß ich, dass alle, die sich an diesen Diskussionen beteiligen, ein großes Interesse an philosophischen und religiösen Fragen haben.

Deshalb habe ich mir überlegt, diesen Thread zu erstellen um einmal zu hören, was wir über den Islam WISSEN (nicht denken oder meinen!).
Ich habe mir das so vorgestellt, dass jeder einfach und wenn es geht neutral über sein Wissen oder seine Erfahrungen über und mit dem Islam schreibt und wir so Anhaltspunkte haben, um über diese Religion reden zu können.

Ich fände es auch toll, wenn sich Muslime an diesem Thread beteiligen könnten, damit wir nicht nur ÜBER den Islam, sondern sogar MIT dem Islam reden können.
Ein Dialog ist nämlich, so glaube ich, in dieser turbulenten Zeit bitter nötig, nicht nur auf wissenschaftlicher und politischer Ebene, sondern auch auf der "Normalbürger-Ebene" (mir ist kein anderes Wort eingefallen).

Mfg,
Sunnyboy
 
Werbung:
Sunnyboy,
ich weiß nicht viel über den Islam.
Und ich will mich an dieser Diskussion auch nicht weiter beteiligen,
weil ich an religiösen fragen nicht interessiert bin.
Ich möchte nur klarstellen, weil ich in den anderen von dir angeführten threads maßgeblich engagiert bin,
daß es dort nicht um den Islam geht, sondern um den“Heiligen Krieg“,
der von einer bestimmten sorte von Vertretern des Islam ausgerufen wird,
und nicht ohne Erfolg, wie die aktuellen Bilder zeigen.

Ich denke, ich spreche hier nicht nur für mich, wenn ich sage:
Jeder soll, egal wen oder was er anbetet, seinen Glauben in Frieden zelebrieren können.
Aber sobald er im Namen eines Heiligen oder eines Gottes diejenigen mit Vernichtung bedroht,
die von diesem gott nichts wissen wollen,
muß er sich schärfste Kritik gefallen lassen,
auch Kritik in form einer Karrikatur.

meint Claus
 
Der Islam

Sehr geehrter Herr S. ,

Der Islam besteht im kern aus dem frühzeitlichen Judentum (vor dem Rabbinertum)und des etwas späteren Christentums. Die peripherie des ganzen
bilden elemente der arabischen kultur des 15.jahrhunderts (das in kürze).

Um die reaktionen des nahen ostens auf karikatur und kritik an der islamischen religion zu verstehen, müßen sie wissen,das im orient moral- und wertevorstellung nicht von der religion gelöst sondern als eins betrachtet werden. im westen existiert diese bindung nich. wenn sie eine kritik an die katholische kirche hören ist es für sie nicht gleich ein angriff auf ihre wertevorstellung, was es im islam wäre. ein einfaches beispiel, zu einem gütigen ehrenwerten person sagt man im orient er sei ein guter moslem, womit aber überhaubt nicht die religion gemeint ist.


es fehlt im orient oftmals nicht an toleranz.
ich denke man versteht sich manchmal nur falsch.

der fundermentalismus ist zudem "nur" ist eine soziale randerscheinung, die im zuge
der entwicklung (einer recht desorientierte) des orients enstanden ist.ihre gefährlichkeit läßt sie größer erscheinen als sie ist.

schöne grüße
j.
 
Zuletzt bearbeitet:
joel_amini schrieb:
Der Islam besteht im kern aus dem frühzeitlichen Judentum (vor dem Rabbinertum) und des etwas späteren Christentums. Die peripherie des ganzen
bilden elemente der arabischen kultur des 15.jahrhunderts (das in kürze).
Das Rabbinat hat sich - soweit ich weiß - nach der zweiten Zerstörung des Tempels (ca. 70. n. Chr.) gebildet; der Islam wurde jedoch erst im 7. Jh. n. Chr. formuliert. Inwiefern die ältere jüdische Überlieferung - das sind vor Entstehen des Islam immerhin mehr als 4000 Jahre Geschichte, von "frühzeitlich" kann da nur gesprochen werden, wenn man das Auftreten von so genannten Propheten wie Jesus oder Mohammed als Zeitmaß annimmt - in ihrem Kern in den Islam eingeflossen ist, darüber würde ich gerne mehr Aufschluß erhalten.

Ebenso darüber, wie denn neun Jahrhunderte später regionale Kulturelemente diese Religion so beeinflußt haben, daß man in Europa noch heute fälschlicherweise den Islam mit Arabien identifiziert.

Schöne Grüße, Gaius
 
Ich spreche Dir,sunnyboy, durchaus nicht die gute Absicht ab, Wissenserwerb via Internet ohne Google zu erlangen - die noch " gutere" Absicht, die ich durchaus auch sehe, ist es, den Toleranzgedanken zu fördern: Licht in Unklarheiten zu bringen.
Aber: Wenn hier nicht wieder nur Vermutungen ausgetauscht werden sollen, wenn gar Gaius noch Fragen stellt, bevor irgendeine echte Wissensvermittlung stattgefunden hat, so zeigt schon die Art der Diskussion - mir jedenfalls - dass Deine Zielsetzung zu gewaltig ist.
Wenn nicht durch Zufall ein echter Kenner der Lehre Mohammeds hier unter uns weilt, der uns kurz informiert, so glaube ich, versickert die Diskussion im Unverbindlichen. Und das wäre ja gegen Deine Intention.

Bei beidem möchte ich nicht mitmachen.


freundliche Grüße

Marianne
 
Ich denke, daß man das innere Verständnis für den Islam im Westen durchaus ausweiten sollte und dafür gibt es ausreichend Literatur, um sich die inneren Werte dieser Religion verständlich zu machen. Ich selbst habe mich, wie viele andere, sicherlich nicht ausreichend mit dem Isalm beschäftigt, um hier als Kenner der Materie aufzutreten, doch viele Muslime haben da sicherlich ähnliche Lücken in Bezug auf das Christentum, um dessen Intentionen zu verstehen.

Aber vielleicht ist die Frage auch, ob es letztlich darauf ankommt oder ob wir uns mit dieser inneren Beziehung zum Islam nicht von den eigentlichen Problemen selbst ablenken. Dabei will ich betonen, daß ich die Ignoranz gegenüber anderen Religionen keinesfalls unterstütze.

Die Frage ist dann, ob der Islam in seiner heutigen Form, wie er sich uns heute selbst darstellt, letztlich nur und ausschließlich als Religion betrachtet werden darf oder ob der Islam durchaus auch eine andere Rolle angenommen hat und daher auch mit politischen Bewegungen zu vergleichen ist?

Im Islam sind Staat und Religion sehr eng miteinander verwoben und das eine ist oft ohne das andere nicht denkbar. Die sozio-kulturellen Systeme sind ebenfalls ausgesprochen eng mit der Religion verbunden, so daß die bei uns übliche Trennung von Staat und Kirche eigntlich nicht anzutreffen ist. Ausnahmen mögen diese Regel bestätigen.

Geht man davon aus, daß der Islam mit den jeweiligen Staatsformen untrennbar verbunden ist, dann muß man die Aktionen der Staaten und die Aktionen der Extremisten in einem Zusammenhang sehen, der weit über ein religiöses Interesse der Betroffenen hinausgeht. Dabei will ich ausdrücklich anmerken, daß davon natürlich nie alle Anhänger des Glaubens gemeint sind, genau so wenig wie wir immer über alle Christen reden können.

Somit muß man sich auch die Staatsformen ansehen, in denen der Islam zuhause ist und dabei stellt man sicherlich unschwer fest, daß es sich dabei vorwiegend um politische Systeme handelt die absoluten Charakter haben. In weiten Teilen finden wir daher weder Religionsfreiheit, Pressefreiheit oder Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Auch die Verteilung der materiellen Güter ist ausgesprochen ungleich und die politische wie auch wirtschaftliche Macht liegt in den Händen einer jeweils kleinen Gruppe. Demokratie nach unserem Verständnis ist eher selten und vor allem die jungen Menschen können daher leicht desillusioniert werden. Es ist dabei auch zu beachten, daß der mittlere Osten einmal die Hochburg der Zivilisation gewesen ist und wesentliche Entwicklungen haben in diesem Teil der Welt ihren Anfang genommen.

Heute ist außer Öl eigentlich nicht viel geblieben und will man einen Gradmesser für die intellektuelle Kompetenz der Region finden, dann ist es bemerkenswert, daß in diesem Teil der Welt nur ein Bruchteil an neuen Büchern veröffentlicht wird, wie dies in einem durchschnittlichen Land Europas der Fall ist. Die wirtschaftliche Lage ist nicht besonders dazu geeignet, daß junge Menschen eine gute Zukunft sehen und der Druck durch staatliche Überwachung und Kontrolle ist enorm.

An dieser Stelle kommt die Religion mit ihrer breiten Organisation zum Zuge und vor allem durch die Deckung durch den Staat. So spielen hier die Koranschulen eine wesentliche Rolle und dort werden auch die Fundamente für die Aktionen gelegt, die wir dann im Fernsehen betrachten können. Bezeichnend ist jedoch, daß sowohl nach dem 11. September, aber auch nach all den anderen Terroranschlägen keine wesnetliche Gegenreaktion auch und vor allem von Seiten der gemäßigten Muslime gekommen ist und somit die breite Maße durch ihr Schweigen eine gewisse Zustimmung erteilt.

Osama bin Laden und andere haben sich diese Situation zunutze gemacht und eine Bewegung in Gang gesetzt, die sich augenscheinlich gegen den Westen und dort vor allem die USA wendet. Jedoch erscheint dies letztlich nur ein temporäres Ziel zu sein, um am Ende die "arabische Revolution" in Gang zu setzen. Dies ist eine Revolution, die sich gegen die eigenen Systeme richtet und die Übermacht der dort Herrschenden. Beachtlich ist jedoch auch, daß sich die breite Maße von solchen Agitationen so leicht beeinflussen läßt und sich zum Werkzeug dieser falschen Propheten machen läßt.

"Why do they hate us so much" war die Frage nach dem 11. September und eine mögliche Antwort könnte sein, daß wir für alles stehen, das sie Menschen dort nicht haben und damit verdammen und vor allem, daß wir ausnahmslos die totalitären Systeme des mittleren Osten auf die eine oder andere Art stützen. Solange wir dies tun wird die "arabische Revolution" nicht stattfinden und daher sind wir der Feind.

Daß hierfür diese Religion benutzt und ausgenutzt wird, verwendet und entfremdet wird, ist nicht die Schuld des Westens, sondern die der falschen Propheten, die die Masse für ihre eigenen Zwecke nutzen und dies unter dem Schutz und der Deckung der Religion des Islam tun. Und solange den Menschen auf den Straßen des mittleren Ostens, in Indonesien und anderen Ländern immer wieder gesagt wird, daß der Westen der Feind ist, solange wird man sich in religiösen Schutzbehauptungen üben und dem "heiligen Krieg" nachstreben. Wie stark dieser "Glaube" an die religiöse Berufung ist, zeigt sich schon dadurch, daß sich Menschen dafür in die Luft sprengen.

So ist der Islam als solcher sicherlich nicht die eigentliche Triebfeder, jedoch wird er als Mittel zum Zweck von zahllosen Leuten ausgenutzt, um ganz weltliche Ziele zu erreichen. Und was ist effektvoller als mit dem Heiligen zu argumentieren und wer würde seiner aussichtslosen Zukunft nicht gerne einen heiligen Sinn geben?

Ich bin daher der Meinung, daß man die Frage nach dem Islam ausdehnen muß und sich auch die politischen, wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Aspekte genau ansehen muß, welche von dieser Religion so intensiv beeinflußt werden.
 
Wenn ich Deine wortreiche Replik so lese, denke ich mir trotzdem, dass Du eigentlich nicht auf die Frage unseres Sonnyboys - möge sein nomem omen für unser Forum werden - antwortest.

Hier ein Zitat aus seinem Engangstatement.

Deshalb habe ich mir überlegt, diesen Thread zu erstellen um einmal zu hören, was wir über den Islam WISSEN (nicht denken oder meinen!).
Ich habe mir das so vorgestellt, dass jeder einfach und wenn es geht neutral über sein Wissen oder seine Erfahrungen über und mit dem Islam schreibt und wir so Anhaltspunkte haben, um über diese Religion reden zu können.

Wenn ich Dein Post ober richtig lese, bist Du der Meinung, wir müssten noch viel mehr tun, als uns auf das religiöse Wissen dieser Hochreligion zu beschränken, die unserer ja an sich gar nicht so fremd ist, wie es uns manche Fundamentalisten hüben und drüben weismachen wollen.


Na - ich habe meine Meinung schon gesagt - es ist ein "weites Feld" ( Fontane) ein zu weites ( Marianne).


immer noch
Marianne
 
@ Marianne

Ich stimme dir im Grunde zu, daß man Bücher lesen kann, wenn man mehr über den Islam wissen will. Für ein Forum ist das nicht unbedingt ergiebig, es sei denn man diskutiert über einen bestimmten Aspekt.

Dennoch meine ich, daß solche Diskussionen auch aus den falschen Gründen begonnen werden, nähmlich vor dem Hintergrund der Attentate und anderer extremen Aktionen.

Hierzu eben mein Beitrag: es geht hier weniger um die Religion als solcher, sondern um die Politik, die dahinter steht.

So, jetzt kann der/die Betreffende nochmals einen roten Punkt verteilen.
 
hallo,

Sunnyboy schrieb:
Die aktuellen Ereignisse, also der Karrikaturenstreit und die äußerst impulsiven Reaktionen, die auf die veröffentlichung der Mohammed-Karrikaturen folgten, haben den Islam einmal mehr in das Licht der Öffentlichkeit gerückt.
eigentlich wurden hauptsächlich sehr verwirrte menschen in den blickpunkt gerückt.
Was ich allerdings oftmals vermisse, ist eine sachliche Betrachtung des Islam.
Was sehr schade ist, denn aus anderen Threads weiß ich, dass alle, die sich an diesen Diskussionen beteiligen, ein großes Interesse an philosophischen und religiösen Fragen haben.
um den fall eines meuchelmordes auf offener strasse wie in den niederlanden zu behandlen muss man wohl kaum eine sachliche betrachtung des islam durchführen. massgeblich ist hier das niederländische strafgesetz, nicht der koran. im fall der karikaturen ist es auch vollkommen unerheblich was der koran sagt oder nicht bzw was sich irgendwer in saudi arabien dazu zusammenreimt.
Deshalb habe ich mir überlegt, diesen Thread zu erstellen um einmal zu hören, was wir über den Islam WISSEN (nicht denken oder meinen!).
wissen ist gut. lass drei theologen die gleiche sache betrachten und du bekommst fünf meinungen. wer von denen weiss jetzt was?
hier heisst es der islam ist tolernat, dort heisst es das gegenteil. was weiss man dazu? dass das offensichtlich nicht zu wissen ist. vielmehr erhebt sich doch die frage was man über diese menschen weiss die ( und das kennt man ja auch von hier) bei einer karikatur, einem theaterstück, einem roman empörter sind als bei gewaltakten. nicht nur meinungsäusserungen haben ihre grenzen sondern auch empfindlichkeiten. und in diesem fall gelten eben unsere empfindlichkeiten. ob man in audiarabien am strand nackt baden darf, das dürfen die selber entscheiden. hier nicht. religiöses gefühl hin oder her.
Ich habe mir das so vorgestellt, dass jeder einfach und wenn es geht neutral über sein Wissen oder seine Erfahrungen über und mit dem Islam schreibt und wir so Anhaltspunkte haben, um über diese Religion reden zu können.
mittlerweile speisst sich mein wissen über den islamischen kulturkreis hauptsächlich aus nachrichten über gewaltakte. seien es ehrenmorde, zwangehen, selbstmordattentate, despotenregime, steinigungen, handabhacken etc pp.
dass das nicht gefällt kann ich mir denken. das liegt aber nicht an mir sondern an denen die diese nachrichten produzieren.
Ich fände es auch toll, wenn sich Muslime an diesem Thread beteiligen könnten, damit wir nicht nur ÜBER den Islam, sondern sogar MIT dem Islam reden können.
ich bin christ. aber wer mit mir redet redet ganz sicher nicht mit DEM CHRISTENTUM.
Ein Dialog ist nämlich, so glaube ich, in dieser turbulenten Zeit bitter nötig, nicht nur auf wissenschaftlicher und politischer Ebene, sondern auch auf der "Normalbürger-Ebene" (mir ist kein anderes Wort eingefallen).
das ist sicherlich richtig. aller erfahrung nach kommt man aber über stereotypen nicht hinaus. die erfahrungswelten sind zu unterschiedlich. und ehrlich gesagt müssten vertreter islamisch geprägter gesellschaften so weit entgegenkommen wie sie dazu sicher nicht in der lage sind. wenn es nicht aufhört dass jedes bedenken das am iran angemeldet wird mit palästina beantwortet wird, dann kommt man über ein sich gegenseitig anklagen an den kopf werfen nicht hinaus.
bis jetzt sind wir immerhin in der bequemen position uns gar nicht bewegen zu müssen. weil eben bei uns keine botschaften angezündet werden ohne dass die polizei einschreitet wenn in irgendeinem land karikaturen abgedruckt werden. auf ihre todesbannsprüche wird ja bei uns gemässigter reagiert.
es kann keine frage sein wer sich hier bewegen muss. irgendwie. auch als vorbedingung zu einem fruchtbaren dialog.

gruss
 
Werbung:
Antwort zu: "Was WISST (!!!) ihr über den Islam?"

Hallo Sunnyboy,
hier nun mein Beitrag zu Deiner Frage: „Was wisst Ihr über den Islam?“


Um die Gegenwart besser verstehen zu können, muß man sich mit der Geschichte befassen. Leider wird vieles immer nur von zwölf bis Mittag betrachtet, sodass ein völlig verzerrtes Bild in den Köpfen entsteht.

Das arabische Wort „Islam“ heißt in der Übersetzung: „Unterwerfung oder Hingabe an Gott.“

In den muslimischen Ländern werden Staat und Religion nicht so getrennt gesehen wie in den sog. abendländischen Kulturen, die christlich geprägt sind. Auch in Europe war es nicht immer so wie wir es heute kennen.
Das Heilige Römische Reich (später seit dem 15. Jhdt. mit dem Zusatz: „deutscher Nationen“) bestand insges. ca. 1.000 Jahre und endete 1806 als Kaiser Franz II. die Kaiserkrone niederlegte.
Mit der Säkularisation des geistlichen Besitzes durch den Reichsdeputations-Hauptausschuß 1803, in Folge der Siege Napoleons änderte sich die politische Lage auch in Deutschland grundlegend.
Um das Verhältnis von Staat und Kirche besser zu verstehen, erinnere ich an den Augsburger Religionsfrieden von 1555 und an den Friedensvertrag von Münster und Osnabrück von 1648.
Gerade nach dem 30-jährigen Krieg, also 1648 sagte die röm.-kath. Kirche: Dies ist für uns ein verlorener Krieg!

Die Entwicklung wird auch im Islam weitergehen, wovor besonders die fundamentalistischen Mullhas Angst haben. Noch sind der Islam als Religion und Islamismus als Politik nicht getrennt.
Die Türkei hat zwar durch Kemal Atatürk eine gewisse Säkularisierung erfahren und unterscheidet sich somit doch sehr von den arabischen Ländern, aber in den ländlichen Regionen beherrscht nach wie vor der Islam das Denken der Menschen. Um wie viel anders junge aufgeklärte Moslems in Europa denken, sehen wir an den in Deutschland nachgeborenen Türken.

Falls es von Interesse sein sollte stelle ich gern einen Vortrag hier ein, den ich vor knapp 2 Jahren gehalten habe. Der Titel lautet: „Das Erbe der Tempelritter“.
Hier kam es mir darauf an, geschichtliche Zusammenhänge der gemeinsamen Geschichte- ausgehend von den Kreuzzügen - aufzuzeigen.

MfG Jan Amos
 
Zurück
Oben