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Was ich tun möchte...

fuel.

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Registriert
23. Mai 2005
Beiträge
85
Was ich tun möchte...


Ich möchte nackt auf die Strasse gehen und in den blauen Himmel schauen, in einer Gesellschaft aus Blinden.

Ich möchte mich für drei Wochen nicht waschen, in einer Gesellschaft, welche aus Menschen ohne Geruchssinn besteht.

Ich möchte hundert Menschen anfassen, die im Koma liegen.

Ich möchte sämtliche Haare von meinem Körper entfernen lassen, um dann im Dschungel zu leben, inmitten von Affen.

Ich möchte Musik hören, umgeben von tauben Menschen.

Ich möchte tanzend und springend eine Ansammlung von Rollstuhlfahrern durchqueren.

Ich möchte hungernden Menschen die Vorteile kalorienreduzierter Nahrung beibringen.

Ich möchte explodierende Stofftiere mit ins Flugzeug nehmen und meinen Sitznachbarn fragen, ob er sie mal streicheln will.

Ich möchte mit einer heissen Pfanne in einem Schlachthof, Schweinen auf den Kopf schlagen und sagen: "Eigentlich bin ich Vegetarier".

Ich möchte Verwandten und Freunden sagen, daß ich meinen Selbstmord für nächsten Montag geplant habe, und sie überzeugen das Gleiche zu tun.

Ich möchte auf einem öffentlichen Parkplatz sämtliche Stellplätze mit unterschiedlichen Nationalfarben bemalen.

Ich möchte Menschen, denen die Arme amputiert wurden, sagen, sie sollten wenigstens versuchen Dinge zu begreifen.

Ich möchte den Überlebenden des Nationalsozialismus ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht schleudern, weil es auch schlimmer hätte kommen können.

Ich möchte auf einer verlassenen Strasse entlanggehen,dabei über den Sinn der Aussage, der Weg sei das Ziel, nachdenken.

Ich möchte bei Aldi an der Kasse stehen, mit drei gefüllten Einkaufswagen, bezahlen und ein Trinkgeld von fünfzig Prozent geben. Anschließend ohne Ware aus dem Geschäft spazieren.

Ich möchte einer guten Freundin sagen, daß sie über die Jahrzehnte ein guter Ersatz für eine richtige Freundin war.

Ich möchte in der tokyoter U-Bahn mit einem Schild in der Hand herumlaufen, auf dem garnichts steht.

fuel.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Na, fuel., da hast Du Dir ja einiges vorgenommen.

Die nächsten Tage möchte ich

gut essen,

gut schlafen,

Freundschaften pflegen,

flirten,

Arbeit suchen,

Wohnung putzen (kostet Überwindung),

beim Musikalischen Sommer am Wiener Rathausplatz mir ein Viertel Rotwein kaufen und mir klassische und/oder wohltönende Musik anhören,

im Lotto 6 aus 45 gewinnen,

bei den Euromillionen gewinnen . . .

------------------------------------

ich muss ziemlich gesund sein, weil ich so viele Wünsche habe.

Zufriedene Grüße

Zeili
 
Zeilinger,

du bist taub, primitiv, zu alt, wenn du nicht erkennst, was ich schrieb. Du bist deiner Zeilen würdig.

Etwas intelligent und rhetorisch stimulierend zu formulieren ist viel wert, doch schau' dir die Literatur an, welche du so gerne zitierst; Wieviel davon besticht allein aus intellektueller Formulierung?
Wenig aber viel, zu der du einen Kommentar ablässt. Die Versuche, Dinge auszudrücken, ohne auf Phrasen zurückzugreifen, auf bereits Geschriebenes ist sehr schwer. Mir gelingt das vielleicht nicht, aber ich versuche es. Persönliche Konflikte und all das.
Dies könnte die 18te Aussage in diesem Text werden, aber ich bring' sie nicht in einen Satz. Vielleicht hilfst du mir, Schriftsetzer?

fuel.
 
Fuel,

habe jetzt deinen Text gelesen - und lasse mal seine literarischen Qualitäten zur Seite. Was sagt er aber für mich aus?

Was bedeutet es im Grunde genommen sich absurde Handlungen vorzustellen? Denn hier geht die Absurdität einerseits so weit, dass nichts durchfürbar sein würde, andererseits bewegt sich alles auf einer sehr trivialen Ebene - und da ist Absurdes noch weniger umsetzbar oder vorstellbar - auch wenn rein imaginativ.
Absurdes, wenn es nach meinem Verständnis gelungen ist, bewegt sich auf einer anderen Ebene, in einer anderen Dimenssion, in einem anderen Raum: "Warten auf Godot" ist dafür der Innbegriff. Oder die Theaterstücke von Eugen Ionesco.
Und so ist eigentlich die Frage nach dem "was du tu möchtest" nach meinem Verständnis, dass du nichts tun möchtest.

Gruß von Miriam
 
Fuel, dein Problem ist nicht das Absurde, sondern die reale Angst und die große Feigheit zu tun, was du tun willst. Deine Zeilen beschreiben einen hilflosen Menschen, der nur dann etwas tun kann, wenn er keine Reaktionen bekommt und für nichts einzustehen hat. Das ist die Angst vor dem Leben und nicht mal deinen Selbstmord kannst du alleine ausführen.

Wie Miriam schon sagt, du willst eigentlich nichts, weil du zu allem zu feige bist. Dass du in dieser Unfähigkeit auch noch Zeilinger unhöflich angehen musst, spricht für sich.

Selbsterkenntnis kann auch banal sein.
 
Was ich tun möchte......

Ich möchte fliegen auf einen anderen Stern

mit toleranten und liebenden Menschen beisammen sein

wo ich faul sein kann und nur genießen

ohne dass ich Angst haben muss deswegen dick und fett zu werden

dass ich Geist und Intellekt besitze

den anderen und mir zur Freude

dass die Schönheit unvergänglich ist

dass ich originelle Gedichte schreiben kann

meine Bilder sollen mit Elan fast von selbst aus dem Pinsel fließen

und viele tolle Motive, die mich zum Malen anregen

dass es viele schöne DInge zu sehen und zu hören gibt

die liebe Menschen ohne sich zu plagen für alle zur Freude entstehen lassen

in einem weiten warmen und ungefährlichen Meer möchte ich schwimmen

das Nass auf meiner nackten Haut spüren

ein geliebter Mensch sollte mich immer wieder zur leidenschaftlichen Höhenflügen anregen

uns finden in einem göttlichen Etwas, das man nicht beschreiben kann.


Vielleicht möcht ich noch viel mehr, aber das fällt mir gerade nicht ein!

Liebe Grüße

suche

:zauberer2
 
fuel. schrieb:
Zeilinger,

du bist taub, primitiv, zu alt, wenn du nicht erkennst, was ich schrieb. Du bist deiner Zeilen würdig.

Etwas intelligent und rhetorisch stimulierend zu formulieren ist viel wert, doch schau' dir die Literatur an, welche du so gerne zitierst; Wieviel davon besticht allein aus intellektueller Formulierung?
Wenig aber viel, zu der du einen Kommentar ablässt. Die Versuche, Dinge auszudrücken, ohne auf Phrasen zurückzugreifen, auf bereits Geschriebenes ist sehr schwer. Mir gelingt das vielleicht nicht, aber ich versuche es. Persönliche Konflikte und all das.
Dies könnte die 18te Aussage in diesem Text werden, aber ich bring' sie nicht in einen Satz. Vielleicht hilfst du mir, Schriftsetzer?

fuel.
Ich bin zu taub, zu primitiv und zu alt.

Zeili
 
Ich fürchte, alles was ich schreibe, kann primitiv bezeichnet werden, sozusagen als.

Was ich hier ursprünglich schrieb, waren einige Sätze, die das beschrieben, was übriggblieb, als mir garnichts mehr einfiel. So etwas tue ich manchmal, ergänze es um einen weiteren Satz und schon habe ich ein Thema, zu dem mir mehr und mehr einfällt.
Nichts davon geht über das triviale, banale und comic-hafte hinaus aus dem es entstand.
Ich finde das noch immer originell.
Da ich prinzipiell alle meine Texte, ob Geschichten oder schnelle Gedanken als originell und in gewisser Weise tatsächlich göttlich empfinde, reagiere ich auf Kritik, zumal wenn sie von Leuten kommt, deren Sichtweise mit meiner grundsätzlich auseinanderzulaufen scheint, wie ich will.
Geschätzer Herr Zeilinger wurde verwundet im fuel.-Krieg, den ich besser alleine ausfechte. Mein nächster Kriegsbericht soll frei von persönlichen Animositäten sein.

Mister Zeilinger, ich schätze Sie (frei von Ironie), als einen offenen, gebildeten Menschen, der über Toleranz verfügt, die ich mir für meine Person eines Tages erhoffe.
Was soviel heißt, als daß ich Sie bisher falsch einschätzte.

fuel.
 
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Ich negiere alles.

Ich denke, ich kann es besser ausdrücken:

Ich möchte jetzt tanzen, weil ich Musik höre, wie sonst nie.

ich möchte jetzt Musik schreiben, weil ich ich sie höre.

ich möchte schreiben, wie jetzt.

Ich lächle, grinse, lache mit Tränen in den Augen, weil es der richtige Moment ist.

Ich kann es nicht, scheitere, weil ich ich nicht schreiben kann, was wirklich ist. Was in diesem Moment ist, ist in mir.

Was ist in einem Moment?

Abstrakte Momente in fuel.

Was soll ich sonst tun?

fuel.
 
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