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Warum tötet Gott?

Ich habe nie behauptet, tief religiös zu sein, ich glaube an Gott aber ich stelle ihn (jetzt grade auch) in Frage.
Ich verlange keine wissenschaftliche Antwort und die religiöse Antwort "Die Wege des Herrn sind unergründlich" stellt mich wirklich nicht zufrieden...
"Du sollst nicht töten"...Gott verstößt gegen seine eigene Regel...ich frage mich wieso
 
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nunja, als gottes anwalt würde ich da mal sagen, dass, wenn gott dem menschen sagt "du sollst nicht töten", das nicht auch für ihn gilt

der staat verbietet den bürgern entführungen und freiheitsberaubung
dem staat selbst sind aber (unter gegebenen voraussetzungen) festnahmen und inhaftierung erlaubt
-quod licet jovi, non licet bovi-

für gott kann es ja keine gesetze geben
wenn gott sich gesetzen unterordnen müsste, dann würden diese gesetze über gott stehen
ist das nicht aber wider der religion, die gott als allerhöchstes ansieht ?

wenn ein gedankenkonstrukt (wie das der religiösen grundsätze) zu so vielen widersprüchen führt, ist es naheliegend, das ganze konstrukt einmal kritisch zu hinterfragen und, falls notwendig, es abzuwandeln oder zu verwerfen

lg,
Muzmuz
 
Hallo Q,

"Du sollst nicht töten"...Gott verstößt gegen seine eigene Regel...ich frage mich wieso
...weil man Gott entweder als „etwas unbegreifliches“ oder als etwas menschliches begreifen kann. Was du tust, lieber Q, ist, beides zu vermischen. Die religiöse Auffassung, alles sei Gottes Wille, kann persönliches Leid mildern, fremdes dagegen nicht (nur mit Honig einreiben). Wie man aber auch Gott versteht, es liegt vielleicht doch an uns, Leid zu mildern. Sonst könnten wir auch gleich alle im Bett bleiben, an unseren bunten Quitscheentchen rasseln und (medienaufbereitetes) Leid mit einer großzügigen 50 Euro-Spende gewissenswirksam bekämpfen.

Kinder werden in erster Linie im Fokus der Medien zu „besonderen“ Opfern. Ein Totes Kind bringt mehr Einschaltquote, als ein jämmerlich erfrorener alter Obdachloser. Bitte beachte, dass auch die Bilder, die dich hier zum Nachdenken über Gott anregen, in dir selbst eine Reihe von Wertigkeiten/Glaubenssätzen durchlaufen.

Gott macht in meinen Augen keinen Unterschied zwischen Leid, sondern wir. Die Wertigkeiten sind es z.T. evtl., die uns einerseits Samstags mit einer Lichterkette „gegen die Rechten“ demonstrieren lassen und Sonntags die schlecht angezogene Nachbarsfrau mit einem taxierenden Blick ihrer Würde berauben (und die eigene offenbaren).

Die Auffassung, dass wir Menschen Teil des Göttlichen seien, ist bestimmt nicht beweisbarer, als deine Auffassung...aber sie könnte unseren Trotz über die mangelnde Allmacht des (Gott-) Vaters in eigenen Handlungsimpuls verwandeln.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Bernd, sollte es tatsächlich noch nicht bis zu dir durchgedrungen sein, daß Gott tod ist ;-).

Im Ernst, was Du hier ansprichst, ist das so genannte Theodizeeproblem. Darauf gibt es aus theologischer Sicht keine eindeutigen Antworten. Manche mögen jetzt mit "Erbsünde" oder "Satan" (dem Widersacher) kommen...

Allerdings ist die ganze Dikussion aus - und das betone ich - meiner Sicht reiner Schwachsinn.
 
Hallo, Mr Q,

lau Deinem Verständnis über Gott bist Du ja der Ansicht, daß Gott ein wirkliches und extern, also außerhalb des Menschen vorhandenes Wesen ist.
Ich bin eher der Auffassung, daß Gott IN uns ist, und wir für unser Handeln
verantwortlich sind.

Was Naturkatastrophen angeht, so behaupte ich, sie sind bloße Auswirkungen von Naturgesetzen, die niemand kontrollieren kann (Naturgesetzte sagen: Du kannst nicht). Wir können nur darauf reagieren. Etwa durch Frühwarnsysteme, Deiche, Hilfsorganisationen, etc.

Im Übrigen ist der Gott, wie Du ihn Dir vorstellst, erst dadurch entstanden, daß der Mensch, nachdem er Dinge bewußt warnehmen konnte, eben diese Dinge nicht begriff und einen Erklärungsversuch finden wollte: Gott.

Gott ist also ein Erklärungsversuch für unverstandene Wahrnehmung.


Gruß Cawen
 
Mister Q schrieb:
Ich glaube an Gott und das gesagt wird, er ist der Herr über den Himmel und die Erde. Wenn er denn der Herr über alles was ist ist, warum lässt er solche grässlichen Dinge geschehen?
Dann frag ihn doch. Warum fragst du uns, die dummen Menschen? Du stehst doch mit ihm in Korrespondenz, oder?

Gysi
 
@muzmuz

….eine solche art antworten gibt es schon zuhauf von g8, das führt zu nichts….

das war aber ein schlechtes beispiel, mit solchen sinnlosen fragen beschäftige ich mich nicht, für die kleinigkeiten dieser welt bist du zuständig oder?

aus der geschichte haben wir gelernt das GLAUBEN jeglicher art ein ablaufdatum hat, von den berg- und naturgötter haben wir uns befreit, von hochreligiösen zeiten verabschiedet, die dazugehörenden grausamkeiten wurden eingedämmt bzw. verlagert.

und immer wieder schlittern die menschenmassen in neue glaubensformen die sie dann in gewöhnter weise generationen für generationen durchleben.
die wissenschaft wurde immer mehr als religion und oberstes menschliches ziel gelebt, nur mit dem unterschied das heute ganze forscherarmeen wie heuschreckenschwärme durchs land ziehen und alles im sinne ihrer einfachen denkweise plastifizieren.

sie haben sich von der großen welt verabschiedet um in kleinen und winzigen fachwelten ihr ego auszuleben.
doch das image geht bereits den bach runter und die menschen haben starke zweifel was die zukunft dieser spezies betrifft, der uneingeschränkte GLAUBE an die wissenschaft ist gebrochen und wir menschen können wieder hoffen!!

gruss van G8
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verweise nur auf die Theodizee, darüber ist im IN mehr als genug zu lesen.
Nur bleibt die Frage, was uns all diese Erklärungen bringen??? :autsch:
Aber lesenswert ist es schon.

Rhona


So unter uns, mir hat sie kaum geholfen.
 
lieber g8:

beantworte endlich meine fragen im thread "der besuch von außerirdischen...." in -philosophie allgemein-

lg,
Muzmuz
 
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Theodizee






Ad:<<"Du sollst nicht töten"...Gott verstößt gegen seine eigene Regel...ich frage mich wieso>> Ersteres stimmt sicher, die regeln sind für die menschen. Gott ist kein mensch.

Ad:<<Manche mögen jetzt mit "Erbsünde" oder "Satan" (dem Widersacher) kommen...>> ja klar, aber auch das ist nicht endgültig des rätsels lösung. Das führt noch weiter zurück.

Ad:<<Es gibt zwei Arten des Todes: Eine, die der Mensch verschuldet (Kriege, Hunger etc.) und „andere die Gott verursacht“ (Naturkatastrophen etc.).>>
Das ist wahr. Jesus vertröstete die menschen auch nicht aufs jenseits.er begegnet dem elend unmittelbar. Er verschließt nicht seine augen vor dem elend oder stiehlt sich davon. Daraus kann man schließen,dass auch die menschen in seinem sinn handeln, das heitß auf ihre mitmenschen zugehen und ihnen helfen. Andere lebenskrisen: wir suchen den sinn, warum warum gott tust du mir das an? Das leid bietet auch die erfahrung von der oberfläche des lebens in die tiefe einzudringen. Es voll und ganz zu erleben. Die krisensituation. Man reift irgendwo auch daran. So schwer die krise auch ist, so schlimm der verlust, es geht irgendwann ,doch weiter. Es gibt lichtblicke im leben.

Wegen der frage der naturkatastrophen: möchte ich auch meinen erklärungsversuch anbieten: naja, überlegt doch, in der psychologie kennen wir doch das prinzip dse lebens und todestriebs, auch in der physik spiegelt sich diese prinizip wieder, das es positiv und negativ braucht. Bleiben wir bei ersterem: diesen prinzipien begegneb wir von vornherein. So ist die natur. Das prinzip der evolution, des sich weiterentwickelns (ohne wertung) . der tod ist ein bestandteil des lebens, oder? Die dinge bleiben nicht wie sie sind, es geht immer weiter.
Die katastrophen zeigen uns in gewisser weise vielleicht auch unsere beschränktheit. Dass wir eben nur menschen sind.
 
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