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Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

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AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Klar wurde mir, daß die "Generation der Nachkriegszeit" Selbst-Reflexion nicht beherrscht. Sie können es nicht und haben es auch nicht gelernt. Deshalb können sie oft nur austeilen und nicht einstecken.
Warum das jetzt anders ist.., weil es jetzt in Mode gekommen ist.. was?
Na daß man auf die eigene Psyche mehr Wert legt und sogar die Psychen der anderen versucht mit einzubeziehen.

Ich weiß, es ist pauschal und unzumutbar.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Ich erlebe immer wieder, daß die Generation der Nachkriegsjahre ab ca. 45, also die Generation meiner Eltern nicht psychologisch denkt. Sie sperren sich dagegen und belächeln alles Psychologische.

Ein Beispiel: "Jede Krankheit hat auch seelische (geistige, psychische) Ursachen. Falsche Denkmuster verursachen Krankheit, bzw. behindern Heilung." Solche und andere Sätze werden abgetan.

Nach dem Krieg sind viele psychologisch Ambitionierte aus Deutschland weggezogen, nach Amerika. Weil in Deutschland der Nährboden dafür fehlte.

Ich habe keine Ahnung und gebe das zur Diskussion.


Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen, welche das bestätigen. Was 'nicht psychologisch denken' bedeutet, kann wissenschaftlich auch nicht festgestellt werden.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen, welche das bestätigen. Was 'nicht psychologisch denken' bedeutet, kann wissenschaftlich auch nicht festgestellt werden.



Ich bin auch keine Wissenschaftlerin.
Dieses Thema hat viel mit Intuition zu tun.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

Die Nachkriegsgeneration, dazu gehören meine Eltern auch, haben keinen Sinn für die Feinheiten der psychologischen Differenzierungen,
sie mussten für die Existenz sorgen, etwas zu Essen und das hieß Lohnarbeit.
Je qualifizierter die Arbeit und je mehr Fleiß um so mehr Lohn und um so besseres Leben.
Da war für Reflexion, psychologische Raffinessen und Wahrnehmen der Gefühle kein Platz, es wurde gearbeitet was verlangt wurde
möglichst ohne persönliche Animositäten, das Funktionieren um leben zu können stand im Vordergrund.
Meine Eltern haben es beruflich weit gebracht und Karriere gemacht aber was Reflexion und Bewusstsein der Gefühle angeht
sind sie auf dem Niveau eines Vorpubertierenden stecken geblieben und das ändert sich nicht mehr.
Viele Kinder dieser Eltern haben seelische Störungen bekommen auf Grund von Traumatisierungen die ihre Eltern erfolgreich verdrängt haben und
die Möglichkeit gehabt diese Störungen mit moderner Psychologie zu behandeln. Daraus entstand eine Generation die bewusster mit der Psyche umgehen konnte und
das Reflektieren der eigenen emotionalen Befindlichkeit gelernt hat.
Jedoch sieht es mit der heutigen Jugend auch düster aus, die seelischen Störungen sind verbreitet, die Suizidrate ist hoch und die emotionale Unsicherheit ist groß.
Die Eltern der 68er Generation und auch spätere Elterngenerationen haben noch so stark mit den Traumatisierungen zu kämpfen,
dass diejenigen die verdrängen es an ihre Kinder weiter geben.
So hat die Jugend das Problem, dass sie zwar so frei und global leben kann wie nie zuvor aber das Packen der Ahnen einen großen behindernden Ballast darstellt
der einen Schatten auf die Seele wirft und die Psyche stark belastet.
Wenn wir unserer Jugend in Deutschland weiterhin den Leistungsdruck wie ihn die Nachkriegsgeneration prägte ohne
soziale Kompetenz und emotionalem Bewusstsein aufbürden, wird sie global auf der Strecke bleiben.
Raffinierte technische Produkte erfinden und herstellen reicht in der Zukunft um Lebensqualität zu erreichen nicht mehr aus,
das Berücksichtigen psychischer Bedürfnisse ist genau so wichtig aber wir glauben immer noch in der westlichen Welt, Geld machen ist das Allheilmittel.
 
AW: Warum denkt die Generation meiner Eltern nicht psychologisch?

stimme vorbehaltlos zu: die Generation unserer Eltern denkt durchweg, dass es eine Schande sei, sich psychologisch behandeln zu lassen, denn sie verstehen es noch als Eingeständnis einer Schwäche; wer zum Psychiater geht, der tickt nicht richtig - und das darf nicht herauskommen. Das kommt sicher daher, dass die Psychatrie damals nur schwere Fälle behandelt hat und es die Psychotherapie noch nicht gab. Und ja: Selbstreflektion und bewusstes Arbeiten an den eigenen Problemen kann ich bei den Senioren kaum feststellen. "Des war scho immer so - des is halt so". Sie leiden in der Regel bis zum Ende unter hausgemachten Problemen, was sich ändern ließe. Mit etwas Offenheit und auch fachkundiger Hilfe. Oft schon habe ich festgestellt, dass ein feines Gespür für Befindlichkeit und psychologische Zusammenhänge durchaus besteht. Nur bei sich selbst bemerken sie gar nichts. Warum ist auch klar.
 
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