n-tv.de: Was macht Sie so sicher, dass Schottland in der Unabhängigkeit eine bessere Zukunft hätte?
Alison Johnstone: Ich bin in einem wenig wohlhabenden Stadtteil von Edinburgh aufgewachsen. Nun werde ich bald 50 Jahre alt und es hat sich dort nichts verändert: schlechte Bildung, schlechte Gesundheitsversorgung, geringe Lebenserwartung. Die Regierung in London hatte genug Zeit, etwas zu tun. Ich weiß, dass sich die Dinge nicht über Nacht ändern werden, sondern dass es schwierig wird. Aber ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen. Als schottische Politiker, gewählt vom schottischen Volk, haben wir die Chance, etwas zu verändern. Wir sind eine der reichsten Nationen der Welt. Mit den Kompetenzen, die wir aus London übertragen bekommen haben, haben wir gezeigt, dass wir das bessere Gespür für die Probleme hier haben. Vor allem die aktuelle konservative Regierung in London treibt die Privatisierungen voran, die wir nicht wollen. Darum wollen wir das schottische Parlament zum Leben erwecken. Es soll selbst entscheiden, wie Geld eingetrieben und ausgegeben wird.