Hallo, ich glaube, Celine, Du sagts schon etwas Wesentliches in dieser Debatte:
Die Werbung benutzt oft Floskeln als Argumente , die strategisch Argumente der Überzeugung snd. Mich ärgert z.B. auch immer, dass, wenn
sie mir eine stinkteure Salbe aufschwätzen wollen, dazu chemische Formeln, pseudowissenschaftliche Beweisführungen und was es derart noch gibt, benutzen.
Denn auch Artikel der seriös durch PR bekannt gemachten Waren
müssen so arbeiten. Und wer hat von uns schon immer den Durchblick.
Deshalb ist schon hier die Unterscheidung sehr schwer gemacht - uns armen Konsumenten.
ch habe z.B. solche Massaischuhe ( stinketeuer) über Werbung ( Heiltherapeuthin) kennnengelernt und war schon so im Vorhinein von deren Vorzügen sehr angetan. Gekauft noch im Wigel-Wagel, ob ich nun wieder einem Gag aufgesessen bin, überzeugte ich mich recht schnell von dem für mich sehr gesunden Schuh.
Was ich damit meine: Ob ich im Alltag überredet oder überzeugt wurde, wird wohl nicht immer sofort entscheidbar sein. Und jetzt bete ich wieder mal meine Meinung runter: Erst, wenn die Sache zu meiner geworden ist, bin ich überzeugt.
In der Politik, auf die Du auch anspielst, Celine, hat Hitler nicht nur überredet, er benutzte dazu einen großen Teil der Überzeugungen " seines" Volkes.
Und hier scheint mir eine gelungene Überleitung zu its-not-me`s Überlegungen möglich.
Was ich sagen will ist - lange Rede kurzer Sinn - die meisten Überzeugen/Überreden-Debatten gehen von zwei Sachen aus:
1. dem grundsätzlichen Primat des Überzeugens vor dem Überreden und
2. der Vorstellung, dass es immer möglich ist, zu überzeugen.
Ich sehe die kritische Anmerkung gegenüber dem Primat des Überzeugens genau wie Du. Punkt 2 hängt stark mit 1 zusammen.
Ich gehe davon aus, dass mitunter Überreden eine gute Sache sein kann. Primitivbeispiel: heute hat mich mein Mann überredet, mit ihm zu wandern. Und obwohl ich ziemliche Schmerzen habe, war es doch gaz schön und ich war froh, dass ich mich habe überreden lassen.
Im Nachhinein bin ich also von dem Sinn der Überredung überzeugt. Es hätte aber sein können, dass ich weiterhin das Gefühl gehabt hätte " überredet" worden zu sein.
Was ich mit diesem gefühlsgerede bewirken will?
Einen Hinweis darauf geben, dass die Emotionen des zu Überredenden/ Überzeugenden nicht immer die gleichen sind und bis jetzt die Werbung ( ökonomische und politische) immer nur statistische Annahmen beim Ausarbeiten ihrer Strategien benutzen kann. Die Streubreite ist als sehr hoch: beim Einen reicht es nur zum Überreden, der Andere ist überzeugt.
Blöd formiliert - seid nachsichtig.
Marianne