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Thema: Spenden (Ethik)

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Ich bin der Meinung, dass ich nicht spenden werde, auch wenn ich viel Geld besitze. Das klingt hart und "unfair" aber ist es nicht so, dass es mein Geld ist und ich entscheiden dürfte was ich damit mache? Entweder sichere ich meinen Nachkommen ein tolles Leben oder ich verhelfe behinderten Kindern zu mehr Freude, oder füttere afrikanische Waisen durch.

Ich würde sofort zu ersterem tendieren. Ich bin kein guter Mensch. Aber garantiert auch kein Schlechter, nur weil ich mein Geld nicht an Leute gebe, die es brauchen würden.

Der Schlüsselfaktor bei diesem Problem ist das Mitleid. Sind wir Sklaven des Mitleids? Und dann kommt noch der gutmenschliche-moralische Gruppenzwang dazu. Sollte man sich auch nur einmal weigern als Großreicher ein Kinderheim in Somalia zu unterstützen, wird man als böser Kapitalist dargestellt, und ist sofort in aller Munde.

Zu 1: Aber woher kommt diese Meinung ? Hast du dir diese Meinung selbst angeeignet oder bist du durch dein Umfeld zu dieser Einstellung gekommen ? In beiden Fällen stellt sich jedoch die Frage, ob du jene Meinung mit Überlegungen aus der Vernunft heraus stützen und festigen kannst und ob du jene Ansicht eher temporär durch schlechte Laune erworben hast. Was ist überhaupt der Unterschied zwischen dem Wohlergehen der eigenen Nachkommen und fremden Waisen Kindern ? Natürlich hat das Wohlergehen der zweitgenannten keinen Einfluss auf das eigene Leben und auch genetisch besteht wenig verwandschaftliche Nähe. Letzlich sind es aber genauso Menschen, wie jene aus deiner Familie.

Zu 2 : Die Frage ist, was du hier unter gut verstehst ? Fällt Altruismus unter die Kategorie moralischen Handelns ist dein Verhalten durchaus als amoralisch zu bewerten.

Zu 3 : Das Problem an der Sache ist doch, dass Menschen welche weniger Mitleid haben auch allgemein eher dazu neigen destruktiv zu handeln. Außerdem vergisst du bei deiner Ansicht, dass du selbst in der Lage eines Menschen sein könntest, welcher Hilfe bedürft. Somit ist jemand der spendet nicht Sklave des Mitleids, sondern eine Hiflsbedürftige Person ist Sklave der Spentabilität anderer Menschen. Es kann zwar durchaus sein, dass es auch bei auch Gemeinwohl fördernden kollektiven Handlungen einen Gruppenzwang geben kann. Jedoch ist dieser sogar als positiv zu erachten. Schließlich besteht dann Hoffnung, dass es ein kollektives Umdenken bei bestimmten Sachverhalten geben kann. Ein Großreicher, der nicht eine kleine Menge an eine vertrauenswürdige spendet hätte es wahrscheinlich auch verdient im negativen Sinne berühmt zu sein. Schließlich ist kaum davon auszugehen, dass dieser im privaten ein konstruktiver Mensch o ist.
 
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