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SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Welch ein Glaube: daß Grübchen gute Politik machen könnten.

Ich wünschte, ich könnte auch so hoffnungsvoll sein :-(
 
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AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Hier mal etwas zum Nachdenken - von den NachDenkSeiten

Versager an der Spitze der fremdbestimmten SPD
 
AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Schööööööööööööön!

Die Internetseite vom ZDF (www.heute.de), bringt mit der Überschrift:

Beck sieht Königsmörder in der zweiten Reihe

folgendes Foto:

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AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Nun ist es offiziell: Franz Müntefering übernimmt den Vorsitz der SPD und löst also Kurt Beck ab.

Hier findet Ihr einen Artikel der soeben in FAZ-Netz erschienen ist:
[Vielleicht gelingt es diesem erfahrenen Politiker die SPD von ihren Irrwegen der letzten Zeit, wieder auf einen politischen Kurs zu bringen, der unter anderem sie auch zur Partei macht, die den neuen Kanzlerkandidaten vertreten kann.

Hallo Miriam,

die Irrwege der SPD sind längst nicht zu ende. Ohne zu erkennen, daß nur eine vereinigte soziale Parteiengruppierung tatsächlich eine Wende in der verfahrenen deutschen Politik bringen kann, wird die SPD weiterhin keine Chance auf eine Gesundung haben. Die Agenda 2010 war im Ansatz richtig, in der Durchführung führte sie zu Not und Elend und zu Ungerechtigkeiten gegenüber den Betroffenen. Für ganz besonders schlimm halte ich die Einrichtung der so genannten "Leiharbeiterfirmen", wo hart arbeitende Menschen um große Teile ihres Arbeitslohns betrogen werden. Daß ausgerechnet ein früher führender SPD-Mann in oder für eine derartige Firma arbeitet zeigt doch, daß irgend etwas mit der SPD nicht stimmen kann.

Die Uneinigkeit der gesamten linken Parteienlandschaft brachte uns das Jahr 1933 - und die Folgen spüren wir noch heute. Soll sich das alles wiederholen?
Da gibt es eine vernünftige SPD-Frau namens Ypsilanti, die den Mut hat alte Verkrustungen und Verleumdungen auzubrechen. Ergebnis? Anfeindungen von allen Seiten. Es hat nicht genügt, daß Herr Klement im Wahlkampf gegen sie gearbeitet hat.

Ist es nicht bezeichnend, daß sich die CDU und die FDP sofort mit guten Ratschlägen und entprechender Angstmacherei zu Wort meldet, kaum daß der Wechsel an der SPD-Spitze bekannt wurde? Was ist das? Die Angst der genannten, daß es tatsächlich zur Zusammenarbeit der sozialen, linken Kräfte kommt.

Wir haben zwar eine Bundeskanzlerin, die als "die mächtigste Frau der Welt" bezeichnet wird. Mir wäre es lieber, wir hätten eine solche, die "die mächtigste Frau in Deutschland" sein würde. Man wird sie wieder zur Kanzlerin wählen, daran besteht kein Zweifel. Warum? Ich habe keine Ahnung.

Herr Beck tat genau das Richtige: Hier bei uns in der Pfalz ist dieser ehrliche, aber biedere Mann genau am richtigen Platz. Er sollte der politischen "Schlangengrube" in Berlin keine Träne nachweinen. Ich sage das, obgleich oder weil ich Berliner bin.

Die alten SPD-Kämpen, wie Wehner, Brandt, Ollenhauer oder auch Carlo Schmidt, die längst tot sind - was würden die heute zu dem traurigen Haufen der sich SPD nennt wohl sagen? Es waren diese Politiker, die mich schon damals veranlaßten immer SPD zu wählen. Und was wähle ich in 2009?

Wenn nicht ein Wunder geschieht und entweder die jetzigen SPD-Spitzen aufwachen oder sich die linken und echten SPD-Politiker durchsetzen, wenn dieses Wunder nicht geschieht, dann "gute Nacht" SPD!

Einen schönen Gruß von Titus
 
AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Ein kurzer Einwurf: Wird nicht die Strahlkraft eines Herrn Steinmeier vollkommen überschätzt, wenn man glaubt, er könne die SPD aus dem Tief führen? Wofür steht er denn? Überall, wo es um klare Festlegungen geht, höre ich nur diplomatische Floskeln; damit kann man vielleicht in bestimmten Bereichen Außenpolitik machen - manchmal ganz schlechte wie derzeit in Georgien -, aber in der Innenpolitik kommt man damit nicht weit. Und ein 68jähriger Hoffnungsträger namens Müntefering, der zwar rumklotzen kann - aber was denn bitteschön bewirkt hat? (Auch er hat ja schon mal alles hingeschmissen wie ein trotziges Kind).
Ich weiß nicht; wir haben derzeit ein politisches Personal, bei dem man nur schaudern kann, wenn man an die wirklichen Probleme dieser Welt denkt...
 
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Hallo Titus,

danke dir sehr für deinen gut dokumentierten Beitrag, der für mich persönlich einiges klarer erscheinen lässt. Inzwischen hat auch Oktoberwind geschrieben - auch dir einen Dank - meine Zweifel werden nicht kleiner dadurch, aber ich befinde mich wenigstens in guter Gesellschaft.

Nun sollten wir Kurt Beck mal vergessen, ich habe einfach nichts übrig für solche kleinkarierte Persönlichkeiten, wenn sie ein Land vertreten - bzw. es in Gewisserweise auch führen sollten.

Mich hat am Sonntag die Nominierung von Frank-Walter Steinmeier sehr gefreut, nicht nur weil er ein Politiker mit Format ist (dies hatte er auch bewiesen als er abseits der Öffentlichkeit noch im Kabinett von Gerd Schröder mitgewirkt hatte), und genau das lies mich persönlich hoffen, dass es auch die Chance der SPD bedeutet – dabei hatte ich einfach übersehen wie groß die Krise in der sich die Partei befindet, tatsächlich ist.

Ich kann dir nicht zustimmen Titus, in Bezug auf Frau Ypsilanti. Natürlich ist ein starker Trend nach Links (im Allgemeinen) zu verzeichnen – und dies wäre auch eine begrüßenswerte Entwicklung eben in einer Zeit in der die sozial-gesellschaftliche Schere sich in einer beunruhigenden Richtung entwickelt.
Doch hat dieser Linkstrend leider nichtsmehr mit den Zeiten der großen Sozialdemokratischen Politiker gemeinsam.
Einem Lafontaine traue ich überhaupt nicht, leider auch vielen anderen der Führenden der Die Linke.

Soll das bedeuten, dass 2009 wieder eine CDU- oder CDU/FDP Regierung folgt?
Ich habe nichts gegen Angela Merkel, aber sie nochmals als die mächtigste Frau von-was-auch-immer?

Fazit: wir befinden uns in einer politisch undurchschaubaren Zeit – und es fehlen die Persönlichkeiten.
Und wenn wir uns ein wenig umsehen bei unseren Europäischen Nachbarn, kann das in keinem Fall tröstlich wirken. Nicht der Blick nach Frankreich – und schon gar nicht wenn wir uns Berlusconis Italien ansehen. Denn da findet zurzeit eine Art von Versöhnung mit der faschistischen Vergangenheit statt.
Dies ist aber ein anderes Thema.

Liebe Grüße

Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo Miriam,

unser MInisterpräsident Beck ist ein bodenständiger Pfälzer, aber kein Politiker ausserhalb seines Landes. Unter diesem Gesichtspunkt sollte man ihn sehen.

Frau Merkel als "mächtigste Frau in Deutschland" war so gemeint, daß sie praktisch in Deutschland kaum etwas bewegt. Sie kann sich nicht einmal gegen die beiden Giftzwerge aus Bayern durchsetzen. Allerdings hat sie sich schon als Phrophetin gezeigt, als sie sagte "der Aufschwung ist unten angekommen", hat doch der Chefökonom der Deutschen Bank kürzlich gesagt, daß eine Rezession in Deutschland unvermeidlich sein wird. Mithin ist der Aufschwung "unten" angekommen. Gemeint hatte sie seinerzeit etwas anderes.

Wir werden leider 2009 eine CDU/FDP-Regierung bekommen, daß scheint mir unvermeidlich zu sein. Das bedeutet eine weitere Beteilungung an Kriegen, mit denen wir nichts zu tun haben. In Afghanistan hatten damals die Amerikaner die Taliban aufgebaut, gegen die Russen. Also sollten die Amerikaner auch diese Suppe allein auslöffeln. Wenn wir den Afghanen helfen wollen, sollten wir uns mit den Taliban zusammen setzen um zu klären, was möglich ist und was nicht. Mit Kampfflugzeugen und Eingreiftruppen führen wir einen Krieg der Amerikaner gegen die Afghanen - und das soll "Aufbau" sein? Ob Herr Jung zugibt, daß es ein Krieg ist oder nicht, tut nichts zur Sache. Es ist ein Krieg und wird uns noch viele junge Soldaten kosten, die in Zinksärgen nach Hause kommen.

Ich betone nochmals: Wenn die SPD ihre Verweigerungspolitik gegenüber der Linkspartei nicht ändert, hat sie - die SPD - keine Chance. Wenn die SPD ihre Politik bezüglich der Agenda 2010 nicht ändert, hat sie auch keine Chance. Um nur zwei Beispiele zu nennen.

Übrigens: Es war Oskar Lafontaine, der 1990 sagte, daß eine Angleichung der DDR an die BRD gut zwei Jahre dauern könnte und etwa 800 Milliarden kosten würde. Daraufhin verlor die SPD die Wahl. Die Herren Kohl und Waigel hatten versprochen aus dem sofortigen Anschluß der DDR an die BDR mit sofortiger Einführung der DM in den neuen Bundesländern würde man aus diesem Coup 200 Milliarden erlösen. Was tatsächlich kam, ist bekannt. Wenig bekannt ist, daß der damaliger Präsident der Deutschen Bundesbank sein Amt aufgab, weil er diesen Unsinn nicht mitmachen wollte.

Übrigens: Warum prügelt man auf Gysi ein und legt "Beweise" vor, die man selbst nur als "Verdacht" etc. bezeichnet, obgleich man doch wissen muß, wie die Stasi abhörte und dann Beweise fälschte? Was ist eigentlich mit Frau Merkel, und hat nicht die FDP auch eine ehemalige Propagandarednerin der DDR in ihren Reihen?

Auf die Verleumdungen gegen die Linken wird bald kein BürgerIn mehr reinfallen, wetten? Und das Fiasko der SPD wird einen großen Run zugunsten der Linken bedeuten. Und das ist gut so.

Eine gespaltene soziale Linke, egal ob die SPD oder Linke oder sonstwie heißt, bedeutet ein Erstarken der Kräfte, die sich einen Dreck um das Volk kümmern.
Die Geschichte sollte eine Warnung sein. Und damit hier kein falscher Zungenschlag entsteht: 1933 verloren die Linken, SPD und KPD, weil keine Einigkeit herrschte. Ein Vergleich zwischen der NSDAP und der CDU/FDP ist natürlich unzulässig, egal wer 1933 an die Macht kam, möglich war dies nur wegen der Aufspaltung der - sagen wir mal - sozialen Kräfte.

Gerne würde ich mich bezüglich der Entwicklung der SPD-Politik irren. Nur fürchte ich, daß ich mich nicht irre. Und daher wird es keinen Kanzler Steinmeier geben - aber z.B. einen Aussenminister Westerwelle, eine etwas grausige Vorstellung...

Meint Titus mit Gruß
 
AW: SPD - eine Wende die hoffen lässt: Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat

Kleine Anmerkung zu Titus; dass die Linke sich leicht und gerne spaltet und einen geringfügiger Abweichenden für schlimmer hält als einen politischen Gegner ist in der Historie auch schon so gewesen. Marx und seine Gefährten wetterten mehr gegen Proudhon, Blanqui u.a. als gegen die damals Herrschenden; als das ganze in Parteiformen gegossen wurde, war es immer wieder zu beobachten: SPD, USPD, KPD und was es alles sonst noch gab.

Heute kommen - leider - noch persönliche Animositäten hinzu, die eine vernünftige (und mögliche) Zusammenarbeit verhindern.
 
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Kleine Anmerkung zu Titus; dass die Linke sich leicht und gerne spaltet und einen geringfügiger Abweichenden für schlimmer hält als einen politischen Gegner ist in der Historie auch schon so gewesen. Marx und seine Gefährten wetterten mehr gegen Proudhon, Blanqui u.a. als gegen die damals Herrschenden; als das ganze in Parteiformen gegossen wurde, war es immer wieder zu beobachten: SPD, USPD, KPD und was es alles sonst noch gab.

Heute kommen - leider - noch persönliche Animositäten hinzu, die eine vernünftige (und mögliche) Zusammenarbeit verhindern.

Alles richtig - nur bringt uns der Blick zurück gar nichts. Noch ein Wort zu Kurt Beck, Ministerpräsident hier in Rheinland-Pfalz:
Die Pfalz kann man auch als Stammland der SPD bezeichnen. Soweit mir bekannt, ist der Ortsverein in Neustadt/Weinstraße der älteste in Deutschland, seit 1880 bestehend. Das Hambacher Schloß, Treffen der ersten europäischen Studentenbewegung 1832 ist hier bei Neustadt. Karl Marx wurde in Trier - also in der Pfalz geboren. Die SPD in der Pfalz ist noch gut sozialdemokratisch im besten Sinn. Mir fiel auf, daß gestern bei Becks Pressekonferenz dessen Antwort auf die Frage nach der Agenda 2010 zögernd erfolgte. Natürlich konnte er nicht sagen, daß diese Agenda dringend reformbedürftig ist, er wäre den Parteirechten in den Rücken gefallen. Und mag auch Schlimmes passiert sein, Beck ist seiner Partei gegenüver loyal.

Bezeichnend ist, daß seitens der FDP bereits lobende Worte gegenüber Müntefering und Co gefallen sind, bis hin zur Andeutung möglicher Zuasmmenarbeit. Logisch, regiert doch die SPD jetzt der rechte Flügel allein.
Wie sich der linke Flügel - mithin die echten Sozialdemokraten - verhalten werden, keine Ahnung. Sicher ist nur, daß es in der SPD keine Ruhe geben wird.
 
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