AW: Philosophiegeschichte
Ich stimme Philipp und scilla zu.
Es gibt verschiedene Disziplinen innerhalb der Philosophie. Du solltest dir diese erst einmal vor Augen führen, bevor du anfängst, dich mit Philosophen zu beschäftigen.
Buchtipp: Thomas Nagel - Was bedeutet das alles?
Thomas Nagel geht nicht auf Philosophen ein, sondern auf die verschiedenen Disziplinen und Fragestellungen und welche Probleme sich daraus ergeben, etc.
-> Ein super Buch für den Einstieg.
Natürlich kann man aus den Sätzen in Kants "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht" die anthropologischen und geschichtsphilosophischen Ideen Kants herausfiltern, aber das bringt, aus dem Kontext gerissen, gar nichts! Nehm dir beispielsweise als Thema Anthropologie und schau dir den anthropologischen Ansatz von verschiedenen Philosophen an. Und mein ja nicht, dass Originaltexte zu lesen etwas ist, was man von vorn herein beherrscht. Ich bin mit 15 Jahren losgegangen und habe mir die "Kritik der reinen Vernunft" gekauft. Die Einleitung habe ich zwar beim ersten Mal verstanden, aber als dann Begründungen anfingen.. Oder als ein synthetisches Urteil a priori dann erklärt wurde, musste ich doch 3-4 mal drüber lesen um auch nur irgendetwas zu verstehen.
Als Einstieg:
Thomas Nagel - Was bedeutet das Alles?
Joostein Garder - Sophies Welt
Was auch hilfreich ist, ist, wenn in einer Herausgebung des Originaltextes eine Einleitung enthalten ist (wie z.B. bei Reclam: Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der Sitten); das hilft schon einmal ungemein weiter.. Also versuch vielleicht, so etwas zu ergattern.
aber wichtig sind unumstößlich platon, aristoteles, sokrates, epikur, descartes, leibniz, kant, hegel, nietzsche, adorno.
+ Fichte, Schelling, Hume (Erkenntnistheorie), Locke, Hobbes, Montesquieu (Staatsphilosophie), Turgot (Geschichtsphilosophie) und auch unumstößlich Jürgen Habermas als ein etwas "neuerer" Philosoph. Für die Ethik noch unverzichtbar sind John Stuart Mill als Begründer und Peter Singer als wohl wichtigster "Entwickler" des Utilitarismus.
Selbstverständlich sind Originalschriften nicht immer nötig! Aber jeder Mensch, der die Oberstufe besucht hat, hatte schon mindestens 5 oder 6 mal den Text "Was ist Aufklärung?" (1784) von Immanuel Kant vor seinen Augen und müsste den ersten Satz im Prinzip schon auswendig können
. Für das Studium der Philosophie hingegen ist detailliertes Wissen der Positionen sämtlicher Philosophen unerlässlich.
mfG Ginsi