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Münchhausens Löhne

diethelm schrieb:
Dieser wiederholte Gebrauch ist die Form meines Schmunzelns. Ich lebe in einer Stadt, in der noch vor 100 Jahren über ein Drittel Tschechisch und kaum Deutsch sprach, der ungarisch sprechende Teil war auch nicht wenig und so mancher sprach auch Bosnisch. Jede Bürgerin, jeder Bürger, der nur etwas auf sich hielt konnte in der Muttersprache seiner Dienstboten sich mit ihnen unterhalten, Italienisch und Französisch sprach man sowieso. Auch der allseits beliebte Bundespräsident der 2 Republik, Franz Jonas sprach zuhause mit seinen Eltern noch Tschechisch. In den Gemeinden mit kroatischen und slowenischen Minderheiten war selbst in der ersten Republik Zweisprachigkeit Grundvoraussetzung.

OK, dann kam die große „Theutsche Zeit“ und die Fähigkeiten legten sich. Aber, obwohl wir in Österreich noch immer um einiges mehr an Mitbürgern mit migrantischem Hintergrund haben, als OIhr in Deutschland haben wir noch nicht Eure xenophoben Ängste und Probleme und fürchten noch nicht so sehr um die Reinhaltung unserer nicht vorhandenen Rasse.

diethelm

Lieber Diethelm, verehrter Meister des verschnörkelten Wortes, Z. !

Nicht nur, dass an der Historizität von Deinen Worten der geringste Zweifel besteht, Diethelm, - ich wohne in Favoriten - der gewesenen Hochburg der slowakischen und tschechischen Ziegelarbeiter der vorigen Jahrhundertwende, deren " entartete" ( inhumane) Lebensweise nicht zuletzt Viktor Adler bewog, die Sozialdemokratische Partei Österreichs zu gründen, auch heute noch ist dieser Bezirk das Zentrum des Multikultitums.
Das bringt zweierlei Reaktionen: einerseits hat hier Straches FPÖ die relativ größten Wählerzahl - aber - und das sehen meine eigenen Augen sind hier sehr oft echte Integrationsverhalten zu beobachten - ( augenzwinkernd): nicht zuletzt, wenn ein Schwarzer im schönsten Slang einen ( was weiß ich denn, mit slawischem Akzent lallenden B`soffenen: " Du deppater Tirk" beschimpft. Und beide - ganz proletarisch - sturzbesoffen sind.



Mich als Piefkineserin erträgt man in Östereich auch schon so manches Jahrzehnt, trotz einiger "typisch" deutscher - im speziellen Berliner Eigenschaften.
Das wäre, dass ich nicht nur alles weiß, sondern das auch noch besser. ( IRONIE)



Ach ja, Diethelm: Gülle Gülle !
Servas!
Ahoi! ( tschechisch) Baba!

Marianne
 
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Korrektur

Marianne schrieb:
Lieber Diethelm, verehrter Meister des verschnörkelten Wortes, Z. !

Nicht nur, dass an der Historizität von Deinen Worten der geringste Zweifel besteht, Diethelm, ....auch heute noch ist dieser Bezirk das Zentrum des Multikultitums.

Marianne


Nicht nur, dass an der Historizität von Deinen Worten nicht der geringste Zweifel besteht ...
ist auch heute noch dieser Bezirk das Zentrum des Multikultitums.[/QUOTE]


immer meine untypisch deutsche Huschigkeit.....

Ich bitten Euch, mir zu verzeih`n ... ( frei nach Villon)
 
Antwort an diethelm

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Nebenfrage. - Ich bitte um Nachsicht und Verständnis dass ich darauf und was sonst noch dazu geschrieben wurde, nicht weiter eingehe; aber in den von mir initiierten Themen versuche ich, größere Themenabschweifungen zu vermeiden.

Und das Germanenthema hat nun nicht einmal eine galaktische Nähe zu "Müchhausens Löhnen".

Ich denke, dass wirtschaftswissenschaftlich Hinlängliches von uns Beiden wurde, so dass ich mich jetzt mit großem Dank an Dich - ich habe etwas von Dir gelernt - davon verabschiede.

Alles Gute - Ziesemann
 
bescheidene Anfrage

Ziesemann schrieb:
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Nebenfrage. - Ich bitte um Nachsicht und Verständnis dass ich darauf und was sonst noch dazu geschrieben wurde, nicht weiter eingehe; aber in den von mir initiierten Themen versuche ich, größere Themenabschweifungen zu vermeiden.

Und das Germanenthema hat nun nicht einmal eine galaktische Nähe zu "Müchhausens Löhnen".

Ich denke, dass wirtschaftswissenschaftlich Hinlängliches von uns Beiden wurde, so dass ich mich jetzt mit großem Dank an Dich - ich habe etwas von Dir gelernt - davon verabschiede.

Alles Gute - Ziesemann


Ich habe dieses Postung auch gelesen. Ist das schlimm? Ich habe hinlängliche Lesekünste, um das zu können.


grinsend

Marianne
 
Gemischtes Entlohnungssystem

Warum wehren sich so viele Betriebe gegen ein gemischtes Entlohnungssystem ?

Gemischtes Entlohnungssystem - möglicherweise gibt es einen anderen wissenschaftlichen Ausdruck - will mMn heißen, es wird ein (geringes) Fixum bezahlt und eine Gewinnbeteiligung. Soviel ich weiß, wird das bei Magna schon praktiziert und alle sind zufrieden.

Natürlich taucht jetzt ein Verteilungsproblem auf, was die Höhe der Provision betrifft.

Mein Vorschlag für Produktionsbetriebe (in diesen habe ich auch praktisch gearbeitet):
5 % für Verkauf und Produktion (jedenfalls aber der gleiche Prozentsatz)
3 % für die Verwaltung​

Der Vorteil: die Belegschaft fühlt sich finanziell nicht diskriminiert
und die Löhne können dem Betrieb nicht davonlaufen.

Dass die Geldgeber, die dem Betrieb das Stammkapital zur Verfügung stellen und damit seine Geburt erst ermöglichen, den größten Gewinnanteil von allen Beteiligten erhalten sollen, ist wohl heute jedem halbwegs sozial denkenden Menschen einsichtig.

Sozialpartnerschaftliche Grüße

Zeili
 
hallo mein freund z.

Ziesemann schrieb:
Münchhausen grüßt

Wieder einmal wird im Gewand der vorgeblich wissenschaftlichen „Kaufkrafttheorie der Löhne“ die Trommel für einen kräftigen „Schluck aus der Pulle“ gerührt. – Lassen wir mal ganz beiseite, ob und in welchem Unfang Lohnerhöhungen angesichts der Gewinnlage auch moralisch gerechtfertigt sein können. Beschäftigen wir uns nur mit dieser Theorie. Sie besagt in Kürze: Höhere Löhne bedeuten mehr Binnennachfrage, ergo mehr Produktion und Beschäftigung.
Lassen wir zunächst die Zahlen sprechen: Wir legen unserem Modell einen Single zugrunde, der eine Lohnerhöhung von 100 € bekommt. – Was bleibt für die inländische Nachfrage?
Bruttolohnerhöhung 100,00
- Lohn- und Kirchensteuer, Soli 35,00
- Sozialversicherung, Arbeitnehmeranteil 20,60
demnach:
Nettolohnerhöhung 44,40
- Konsum Importwaren, Auslandsreisen 13,40
- Ersparnis 4,50
Nachfrageplus im Inland 26,50


Diesem Plus steht aber wegen des Arbeitgeberanteils zur SV eine unternehmerische Kostensteigerung von 120,60 gegenüber! - Selbst wenn dieser Single von seiner Lohnerhöhung nur Waren seines ihn beschäftigenden Unternehmens kaufen würde – es bliebe für den Betrieb ein Minus von € 94,10Grund genug, nach Polen oder noch weiter ostwärts zu verlagern.

Wem das alles zu kompliziert oder zu rechenhaft erscheint, der möge doch eine ganz einfache Überlegung anstellen: Wenn (!) tatsächlich Lohnerhöhungen zur Stärkung der Binnenkonjunktur beitragen, warum dann so bescheiden? Warum nur eine Forderung von 5%, wie wäre es mit 10% oder mit 50% Erhöhung?! Dann bekämen wir hier ja geradezu ein Schlaraffenland, bitte möglichst noch mit Verkürzung der Arbeitszeit (bei vollem Lohnausgleich, versteht sich).
Der Irrtum – seit fast 100 Jahren wieder und wieder empirisch und theoretisch aufgedeckt – liegt ganz einfach darin: Lohnerhöhungen führen, wenn sie über den Produktivitätszuwachs hinausgehen, zu kostensenkenden Rationalisierungen und Produktionsverlagerungen mit der Folge erhöhter Arbeitslosigkeit. Arbeitslose aber können nur eine verringerte Nachfrage entfalten, so daß per Saldo die Binnennachfrage nicht nur nicht steigt sondern sinkt.
Doch ungeachtet aller Widerlegungen von allen Seiten: Münchhausen erfreut sich größter Beliebtheit und der zog sich bekanntlich am eigenen Zopf aus dem Sumpf.
(Die schöne Lüge ist fast noch verführerischer als..., aber das sage ich hier nicht)
Ziesemann


die antwort ist, der bip steigt höher als die summe der konsumausgaben durch den multiplikatoreneffekt minus importsubstitution -----> Y=AD=I+G+K+z-y
(AD aggregrierte nachfrage, I Investitionen, G Staatsausgaben, K Konsumausgaben, z Exporte, y Importe).

nur ist es so, daß auch der multiplikatoreneffekt mit steigeneden aussgaben einen fallenden grenznutzen hat. so lohnt sich die künstliche steigerung der konsumausgaben (je nach verhältnise) nur bis zur einer bestimmten menge.
 
Münchhausens Schopf

choda schrieb:
die antwort ist, der bip steigt höher als die summe der konsumausgaben durch den multiplikatoreneffekt minus importsubstitution -----> Y=AD=I+G+K+z-y (
Es ist im europäischen Raum praktisch jeder dieser Multiplikatoren an seinem Ende angelangt, weil der Geldschöpfungsmultiplikator so ziemlich an seinem natürlichen (theoretischen) Ende ist und somit auch die Geldschöpfung, eine Gewinnsteigerung in den betreffenden europäischen Volkswirtschaften am Ende ist (noch dazu wo die europäischen Regierungen bei ihren Nationalbanken, - Sieg der amerikanischen Neoliberalen - keine Kredite aufnehmen dürfen was aber die US-Regierung aber sehr wohl noch darf). Wir sind also im EU-Europa so ziemlich am kapitalistischen Ende angelangt. Daher auch das Verlangen nach Null-Defiziten der Staatshaushalte, weil jede Mehrverschuldung des Staates praktisch nur in die Inflation läuft und keine kapitalistischen Werte mehr schafft.

Geldschöpfung ist nur noch möglich, wo der Geldschöpfungsmultiplikator noch nicht an seinem Ende angelangt ist, daher auch die immer schnellere EU-Erweiterung um jene Länder, wo dieses dank einer geringen Geldschöpfung noch steigerbar ist (die Hetze gegen den Türkeibeitritt ist reine Ablenkung). Aber auch das vermehrte Abwandern des europäischen Kapitals in außereuropäische Länder wird, so gesehen, den globalen Geldschöpfungsmultiplikator nur kurzfristig anwerfen, weil er auch in den dortigen Volkswirtschaften aufgrund der hohen Beschleunigung sehr schnell an sein Ende, an seinen Grenznutzen kommt.

Grüße, diethelm
 
Eigentlich hatte ich mich aus diesem Thread bereits verabschiedet, aber nachdem nun von Zeilinger, diethelm und vor allem choda wertvolle Sachbeiträge eingestellt wurde, will ich nochmal kurz antworten.

choda schrieb:
die antwort ist, der bip steigt höher als die summe der konsumausgaben durch den multiplikatoreneffekt minus importsubstitution -----> Y=AD=I+G+K+z-y
(AD aggregrierte nachfrage, I Investitionen, G Staatsausgaben, K Konsumausgaben, z Exporte, y Importe).
Die Konsumausgaben können nie höher sein als das BIP, weil Entstehung, Verwendung und Verteilung des SP (brutto) stets dieselbe Größe ergeben müssen. In BRD 2003 in Bill Y = 2,14 ; BIP = 2,16 Bill. (Differenz beruht auf Gütersteuern abzügl.Gütersubventionen)
nur ist es so, daß auch der multiplikatoreneffekt mit steigeneden aussgaben einen fallenden grenznutzen hat. so lohnt sich die künstliche steigerung der konsumausgaben (je nach verhältnise) nur bis zur einer bestimmten menge.
Absolut richtig; aber theoretisch könnte man die Geldschöpfung steigern bis der Grenznutzen gegen Null tendiert.
Mit respektvollem Gruß - Ziesemann
PS: Wer ist mit "Freund Z." gemeint? Es gibt viele Zs.


Zu diethelm
na, wieder einmal das Sterbeglöckchen des Kapitalismus geläutet?
Du solltest bitte unterscheiden zwischen nominell und real. Selbstverständlich ist die Geldschöpfung nicht an ihem "kapitalistischen Ende" angelangt, die Frage ist nur, ob sie nur die Inflation anheizt oder konjunkturbelebend auch reale Werte schaffen kann.
Keinesfalls führt jede Staatsverschuldung zur Inflation sondern nur dann, wenn diese Schulden bei den Banken via Kredite und nicht bei den Bürgern aufgenommen werden, die dafür entsprechenden Konsumverzicht leisten.
Keine Kreidite bei der Staatsbank aufnehmen zu können hat nichts mit Neoliberalismus zu tun, sondern dient der Geldwertstabilität. Auch die US-Regierung kann nicht bei der FED beliebig Geld pumpen.

Verzeih mir bitte diethelm, aber was Du zum Türkeibeitritt schreibst, ist schlicht falsch. Die Türkei wird noch 20-20 Jahre für die EU ein Zuschussunternehmen sein, allenfalls sehr langfristig könnte ein Beitritt sich positiv auswirken, wobei ich die politische und kulturelle Problematik einmal ausklammere.
Und mit Deinem "globalen Geldschöpfungsmultiplikator" kann ich schon garnichts anfangen, ich werde aber aufmerksam lesen, wenn Du ihn erklärst.
Mit freundlichen Grüßen - Ziesemann
 
Ziesemann schrieb:
Keinesfalls führt jede Staatsverschuldung zur Inflation sondern nur dann, wenn diese Schulden bei den Banken via Kredite und nicht bei den Bürgern aufgenommen werden, die dafür entsprechenden Konsumverzicht leisten.
Robin hat Recht, manchmal kann man sich hier kugeln vor Lachen:
Wessen Geld, bitte schön, verleihen denn die Banken eigentlich?! Ihr eigenes?
 
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e-a-s schrieb:
Robin hat Recht, manchmal kann man sich hier kugeln vor Lachen:
Wessen Geld, bitte schön, verleihen denn die Banken eigentlich?! Ihr eigenes?
Ich würde ihn an Deiner Stelle mal fragen, über wen er hier lacht.

Selbstverständlich verleihen die Banken das Geld ihrer Kunden. Aber daran sind die Kunden sehr interessiert, von wem sollten sie denn sonst die Zinsen erhalten?!

Im Übrigen ergeben sich Inflationsgefahren nie aus der puren Weitergabe des Geldes anderer sondern nur aus dem Kreditschöpfungsmultiplikator. Faustregel:
Aus einer Einlage von 100 € bei der Bank X können aus daraus im Bankensystem bis zu 900 € Kredit vergeben werden. - Ich bin gern bereit, Dir zu erklären wie das funktioniert; denn Pardon! e-a-s, einige wenige Ökonomiekenntnisse sollte man schon haben, wenn man in einem solchen Thread ernsthaft mitdiskutieren will.
Ziesemann
 
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