Hallo liebes Schwarzes Schäfchen.
Nach allgemeinem Kenntnisstand scheint diese Störum ihre Ursachen eher darin zu haben, dass die kleinen Jungs einfach keine sinnvollen Tätigkeiten haben, bei denen sie nach und nach in die tatsächlichen, täglichen zu bewältigenden Aufgaben der Familie hineinwachsen können.
Sie arbeiten zwar in Theaterstücken... Arbeitsgruppen, an Projekten, lernen musizieren und Sprachen, Videogruppen und Zeitungen, aber sie merken, dass, sobald das Pausenklingeln kommt, sobald die Note vergeben wurde, sobald das Schuljahr beendet oder das Projekt abgeschlossen wurde, dass es dann doch nur Beschäftigung war. Belanglos. Sie bekommen sinnlose Beschäftigungen, die zwar ihren Ehrgeiz anregen, Freude machen, aber bei denen sie eigentlich nichts tun. Das was in diesem Zusammenhang wichtig ist, sind scheinbar immer nur die Rahmenbedingungen. Die Note, der Abschluss, der Erfolg, später der Ertrag, der Zins, das Einkommen. Und indem ich die Lust am spielerischen Erleben ausnutze, kann ich scheinbar meine speziellen Absichten (Regeln verinnerlichen, auf Außen ausgerichtet sein) innerhalb der Projekte verbinden.
Das ist zwar eine logische Abrichtung des Menschen zunächst auf die Zahl der Note, später die Zahl des Euros, (als Maßstab)...aber scheinbar fehlt diesen Beschäftigungen der Sinn. Die meisten Erwachsenen haben sich dann damit abgefunden, dass der Gewinn/Gehalt den Inhalt und Sinn ersetzt. Ihr Ritalin ist dann der Fernseher und der Konsum.
Zurück zum Kind. So scheint es notwendig, die Kinder an einfachen, schaffbaren täglichen Verrichtungen zu beteilugen, bei denen sie merken, dass sie etwas tun, etwas sinnvolles tun, Wertschätzung erhalten und gestalten können...und dabei Verantwortung, etwa beim Hühnerfüttern oder Gemüse-gießen bekommen. Das Problem heute scheint, dass die Menschen ihr Leben ja gaarnicht direkt mehr gestalten, sie kaufen sich alles. So wird nur das Geld als Mittel, nicht die Fähigkeiten, zum Maßstab. Siehe Schulhofwettbewerbe mit Markensachen.
*überleg*
Der Bewegungs-, Erlebens- und Gestaltungsdrang eines kleinen Menschen scheint nicht durch inszenierte Beschäftigungen und das Gewöhnen an Spiel-Regeln auslebbar zu sein.
Viele Grüße aus dem tief verschneiten Norden
Bernd