Benjamin
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- 27. Januar 2005
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Als jemand, der mit dem österreichischen Schulsystem sehr unglücklich war, habe ich mir über Jahre hinweg immer wieder Gedanken gemacht, wie man die Schule verbessern könnte, und zwar im Sinne für Schüler, Lehrer und der Gesellschaft.
Ich kam dabei zu einem Modell, dass ich hier öffentlich zur Diskussion stellen möchte.
Die Zeit, die wir heute für Schulbildung aufbringen, ist meines Erachtens unnötig lang. Wir leben in einer Gesellschaft, deren Durchschnittsalter wächst, die Lebenserwartung steigt und gleichzeitig aber auch die Zeit immer länger wird, die wir durchschnittlich für Bildung - ja ich möchte sagen - verschwenden. Das ist nicht nur enorm teuer, es ist in meinen Augen auch eine Vergeudung wertvollen Potentials. Junge Menschen könnten in der Zeit, die sie heute (oftmals widerwillig) auf der Schulbank absitzen, körperlich und geistig vieles leisten, das der Gesellschaft zugute käme.
Daher meine erste Forderung, die eine ideale Schule von heute erfüllen müsste: Schule darf nicht zu lange dauern. Die effizienteste Art zu lernen, geschieht ohnehin beim Umsetzen von erlerntem.
Der Schulbeginn ist mit ungefähr 6 Jahren meines Erachtens richtig gesetzt. Von 6 bis ca 12 Jahren wäre ich für eine Gesamtschule. Hier soll der Lehrstoff nicht wesentlich vom heutigen abweichen. Es sollten vordergründig lesen, schreiben und rechnen gelernt werden, sowie grundsätzliches Allgemeinwissen in den Bereichen Geographie und Geschichte vermittelt werden. Darüber hinaus sollten auch Musik, bildnerische Erziehung und Sport ein fester Bestandteil der Schule bleiben. Überdies bin ich aber der Meinung, dass Englisch auch schon hier von Beginn an Platz finden sollte. Die heutige Welt erfordert mehr und mehr die Kommunikation zwischen allen Ländern der Welt. Eine moderne Gesellschaft braucht eine Sprache, mit der sie über alle Grenzen hinweg kommunizieren kann. Englisch wird in absehbarer Zeit diese Sprache sein. In vielen Bereichen ist sie es ja schon.
Ab 12 Jahren fordere ich jedoch eine völlig neue Schule, die den Ansprüchen der Menschen gerechter wird, als es die heutige Schule tut.
Ich denke als Fundament wäre dafür ein Kurssystem angebracht. Das in meinen Augen unnötige Wiederholen von ganzen Schuljahren wäre damit hinfällig. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein nationaler Schulplan, nach dem die Lehrer strickt vorgehen müssen, unangebracht ist. Schulen sollen viel mehr die Möglichkeit haben, selbst zu gestalten, und damit effektiver mit der Wirtschaft zusammenarbeiten können. Ich denke, dass man - will man ein System verbessern - den Mensch im System die Möglichkeit geben sollte, es selbst zu tun. Das absolute Diktat von oben ist in meinen Augen hinderlich.
Es soll außerdem dem Schüler nicht vorgeschrieben werden, welche Kurse er belegen muss. Damit soll ihm die Möglichkeit gegeben sein, seine eigenen Stärken selbst zu fördern. Eine allgemeine Bildung, wie wir sie heute erleben, ist nicht nur uneffizient, sondern auch unnütz. Es macht keinen Sinn, dass man jedem Schüler eine zweite Fremdsprache oder die Kenntnisse von Differential- und Integralrechnung aufzwingt.
Freilich sollten aber dennoch bis zumindest 15 Jahren gewissen Kurse vorgeschrieben werden, die Wissen vermitteln, dass man von einem Menschen in der Gesellschaft als notwendig erachtet. Dazu gehören z.B. das Lösen von einfachen mathematischen Problemen oder das ordentliche Verfassen eines Briefes.
Des Weiteren erachte ich es für notwendig, das Verhältnis von Schüler und Lehrer grundsätzlich zu überdenken. Es ist kein Geheimnis, dass es Lehrer gibt, die es Schülern unnötig schwer machen, sowie es Schüler gibt, die es Lehren unnötig schwer machen. Eine moderne Schule muss diesem Problem begegnen.
Das Kurssystem hätte schon Potential dies zu erfüllen. Denn es ermöglicht dem Schüler sich auszusuchen, bei welchem Lehrer er einen Kurs besuchen möchte. Umgekehrt sollte der Lehrer die Möglichkeit haben, Schüler abzulehnen. Freilich muss er das ausreichend und nachweislich begründen können. Ich bin der Ansicht, dass diese gegenseitige Abhängigkeit die Zusammenarbeit von Schüler und Lehrer fördern würde.
Es sollte des Weiteren auch möglich sein, dass ein Schüler Kurse auf verschiedenen Schulen besucht und eventuell auch vorzeitig Kurse (also Vorlesungen oder Übungen) einer Universität. Der Übergang von Schule zur Universität kann somit fließend und vor allem früher geschehen. Talente können damit viel effizienter gefördert werden. Außerdem, und darin besteht der wesentliche Vorteil für die Gesellschaft, soll damit erreicht werden, dass eine Hochschulausbildung früher abgeschlossen werden kann.
Überdies sollen Schulen aus der Lockerung der strickten Lehrpläne die Möglichkeit schöpfen nicht nur auf die Wirtschaft besser eingehen zu können, sondern auch Schülern die Möglichkeit bieten, noch während der Ausbildung in die Arbeitswelt integriert zu werden, wie dies ja auch schon im Falle einer Lehre geschieht.
Ich hätte noch viele andere Ideen dazu, wie man Schule besser machen könnte. Das würde aber zu lange werden und den Rahmen einer Internetdiskussion sprengen. Also sei hier einmal Schluss.
Meinungen zu diesem Modell sind erwünscht!
Ich kam dabei zu einem Modell, dass ich hier öffentlich zur Diskussion stellen möchte.
Die Zeit, die wir heute für Schulbildung aufbringen, ist meines Erachtens unnötig lang. Wir leben in einer Gesellschaft, deren Durchschnittsalter wächst, die Lebenserwartung steigt und gleichzeitig aber auch die Zeit immer länger wird, die wir durchschnittlich für Bildung - ja ich möchte sagen - verschwenden. Das ist nicht nur enorm teuer, es ist in meinen Augen auch eine Vergeudung wertvollen Potentials. Junge Menschen könnten in der Zeit, die sie heute (oftmals widerwillig) auf der Schulbank absitzen, körperlich und geistig vieles leisten, das der Gesellschaft zugute käme.
Daher meine erste Forderung, die eine ideale Schule von heute erfüllen müsste: Schule darf nicht zu lange dauern. Die effizienteste Art zu lernen, geschieht ohnehin beim Umsetzen von erlerntem.
Der Schulbeginn ist mit ungefähr 6 Jahren meines Erachtens richtig gesetzt. Von 6 bis ca 12 Jahren wäre ich für eine Gesamtschule. Hier soll der Lehrstoff nicht wesentlich vom heutigen abweichen. Es sollten vordergründig lesen, schreiben und rechnen gelernt werden, sowie grundsätzliches Allgemeinwissen in den Bereichen Geographie und Geschichte vermittelt werden. Darüber hinaus sollten auch Musik, bildnerische Erziehung und Sport ein fester Bestandteil der Schule bleiben. Überdies bin ich aber der Meinung, dass Englisch auch schon hier von Beginn an Platz finden sollte. Die heutige Welt erfordert mehr und mehr die Kommunikation zwischen allen Ländern der Welt. Eine moderne Gesellschaft braucht eine Sprache, mit der sie über alle Grenzen hinweg kommunizieren kann. Englisch wird in absehbarer Zeit diese Sprache sein. In vielen Bereichen ist sie es ja schon.
Ab 12 Jahren fordere ich jedoch eine völlig neue Schule, die den Ansprüchen der Menschen gerechter wird, als es die heutige Schule tut.
Ich denke als Fundament wäre dafür ein Kurssystem angebracht. Das in meinen Augen unnötige Wiederholen von ganzen Schuljahren wäre damit hinfällig. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein nationaler Schulplan, nach dem die Lehrer strickt vorgehen müssen, unangebracht ist. Schulen sollen viel mehr die Möglichkeit haben, selbst zu gestalten, und damit effektiver mit der Wirtschaft zusammenarbeiten können. Ich denke, dass man - will man ein System verbessern - den Mensch im System die Möglichkeit geben sollte, es selbst zu tun. Das absolute Diktat von oben ist in meinen Augen hinderlich.
Es soll außerdem dem Schüler nicht vorgeschrieben werden, welche Kurse er belegen muss. Damit soll ihm die Möglichkeit gegeben sein, seine eigenen Stärken selbst zu fördern. Eine allgemeine Bildung, wie wir sie heute erleben, ist nicht nur uneffizient, sondern auch unnütz. Es macht keinen Sinn, dass man jedem Schüler eine zweite Fremdsprache oder die Kenntnisse von Differential- und Integralrechnung aufzwingt.
Freilich sollten aber dennoch bis zumindest 15 Jahren gewissen Kurse vorgeschrieben werden, die Wissen vermitteln, dass man von einem Menschen in der Gesellschaft als notwendig erachtet. Dazu gehören z.B. das Lösen von einfachen mathematischen Problemen oder das ordentliche Verfassen eines Briefes.
Des Weiteren erachte ich es für notwendig, das Verhältnis von Schüler und Lehrer grundsätzlich zu überdenken. Es ist kein Geheimnis, dass es Lehrer gibt, die es Schülern unnötig schwer machen, sowie es Schüler gibt, die es Lehren unnötig schwer machen. Eine moderne Schule muss diesem Problem begegnen.
Das Kurssystem hätte schon Potential dies zu erfüllen. Denn es ermöglicht dem Schüler sich auszusuchen, bei welchem Lehrer er einen Kurs besuchen möchte. Umgekehrt sollte der Lehrer die Möglichkeit haben, Schüler abzulehnen. Freilich muss er das ausreichend und nachweislich begründen können. Ich bin der Ansicht, dass diese gegenseitige Abhängigkeit die Zusammenarbeit von Schüler und Lehrer fördern würde.
Es sollte des Weiteren auch möglich sein, dass ein Schüler Kurse auf verschiedenen Schulen besucht und eventuell auch vorzeitig Kurse (also Vorlesungen oder Übungen) einer Universität. Der Übergang von Schule zur Universität kann somit fließend und vor allem früher geschehen. Talente können damit viel effizienter gefördert werden. Außerdem, und darin besteht der wesentliche Vorteil für die Gesellschaft, soll damit erreicht werden, dass eine Hochschulausbildung früher abgeschlossen werden kann.
Überdies sollen Schulen aus der Lockerung der strickten Lehrpläne die Möglichkeit schöpfen nicht nur auf die Wirtschaft besser eingehen zu können, sondern auch Schülern die Möglichkeit bieten, noch während der Ausbildung in die Arbeitswelt integriert zu werden, wie dies ja auch schon im Falle einer Lehre geschieht.
Ich hätte noch viele andere Ideen dazu, wie man Schule besser machen könnte. Das würde aber zu lange werden und den Rahmen einer Internetdiskussion sprengen. Also sei hier einmal Schluss.
Meinungen zu diesem Modell sind erwünscht!