AW: Meditationen - Descartes
Ich finde seine Gründe für die Gottesexistenz überhaupt etwas fraglich.
Descartes formuliert ja genaugenommen zwei Gottesbeweise.
1. Ich bin mir Gott als Idee des vollkommensten Wesens bewusst. Wenn Gott aber vollkommen ist, dann kann er nicht nur Idee sein, sondern muss auch außerhalb dessen existieren.
2. Eine Wirkung kann nie vollkommener als seine Ursache sein. Mein Verstand kann nicht die Idee eines unendlichen Wesen hervorbringen, da dieser endlich ist. Dennoch habe ich diese Idee, also muss Gott tatsächlich existieren.
Zunächst ein mal ist er inkonsequent. Er sagt, dass alles was wir wahrnehmen nur Täuschung sein kann und bezweifelt somit alles, was Gegenstand der Wahrnehmung ist. Er sagt, dass wir auch alles nur träumen könnten und bezweifelt somit, dass die realen Bewusstseinszustände von etwas Realem außer mir handeln könnten. Und er sagt, dass es einen Genius malignes geben könnte, der uns nur vorgaukelt, dass eine reale Außenwelt überhaupt existiert und das mathematische Gesetze wahr sind.
Er nimmt aber nichtsdestotrotz Gott an. Damit setzt er eben keinen Zweifel an etwas, was durchaus bezweifelbar ist, auch wenn er das bestreitet. Das müsste eigentlich gegen seine Methode sein, denn er sucht ja nach etwas, was unbezweifelbar ist.
Ein Einwand gegen die Gottesbeweis ist, dass man vom Denken nicht auf ein Sein schließen kann. Oder auch, dass sehr wohl eine Wirkung vollkommener als seine Ursache sein kann. Beweisen lässt sich weder das eine, noch das andere. Etc. pp.