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Meditationen - Descartes

bubble

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22. Mai 2014
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Hallo Leute!

Ich habe gerade die 6 Meditationen von Descartes gelesen und wollte fragen wie ihr sie interpretieren/kritisieren/analysieren würdet bzw. welche Fragen bei euch aufgetreten sind oder woran ihr zweifelt.

Was haltet ihr von Descartes generell?


Würde mich über Antworten sehr freuen :)
 
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AW: Meditationen - Descartes

Hallo Leute!

Ich habe gerade die 6 Meditationen von Descartes gelesen und wollte fragen wie ihr sie interpretieren/kritisieren/analysieren würdet bzw. welche Fragen bei euch aufgetreten sind oder woran ihr zweifelt.

Was haltet ihr von Descartes generell?


Würde mich über Antworten sehr freuen :)

hier mal material für dafür

http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/michael.renemann/descartes_meditationen.html

Grundsätzlich interessant und ein wertvolles historisches Dokument wie damalige Denker sich durchgetastet haben.

Auch zeigt es sein Anliegen auf die Figur eines Gottes in rationales Denken integrieren zu wollen..

Auf mich wirkt eher alles ziemlich unbeholfen...
Schon damals hätte er wissen müssen dass man metaphysische Widersprüche nicht mit Mitteln des Verstandes lösen kann.

Wenn du magst kannst du ja hier eine Disskussion Absatz für Absatz moderieren...
 
AW: Meditationen - Descartes

hier mal material für dafür

http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/michael.renemann/descartes_meditationen.html

Grundsätzlich interessant und ein wertvolles historisches Dokument wie damalige Denker sich durchgetastet haben.

Auch zeigt es sein Anliegen auf die Figur eines Gottes in rationales Denken integrieren zu wollen..

Auf mich wirkt eher alles ziemlich unbeholfen...
Schon damals hätte er wissen müssen dass man metaphysische Widersprüche nicht mit Mitteln des Verstandes lösen kann.

Wenn du magst kannst du ja hier eine Disskussion Absatz für Absatz moderieren...

Was ist gegen einen Widerspruch zu sagen ,ist die Frage ?
Breche den Absatz ab und stelle die Disskusion auf zwei Beine:schlaf1:
 
AW: Meditationen - Descartes



Danke für eure Antworten!!


Was ich nur nicht ganz verstehe ist die Idee des Genius malignes.
Wie kommt Descartes dadrauf? Nur weil er denkt, dass Gott immer echt und gut sein muss nimmt er an, dass es einen bösen Geist geben muss der uns täuscht?

Ich persönlich finde auch seinen vergleich von Gott mit z.B. Geometrie etwas verwirrend. Das bestätigt doch nicht, dass es zu 100% einen Gott gibt oder?

Ich verstehe seine Schlussfolgerungen nicht ganz...
 
AW: Meditationen - Descartes

Danke für eure Antworten!!


Was ich nur nicht ganz verstehe ist die Idee des Genius malignes.
Wie kommt Descartes dadrauf? Nur weil er denkt, dass Gott immer echt und gut sein muss nimmt er an, dass es einen bösen Geist geben muss der uns täuscht?

Ich persönlich finde auch seinen vergleich von Gott mit z.B. Geometrie etwas verwirrend. Das bestätigt doch nicht, dass es zu 100% einen Gott gibt oder?

Ich verstehe seine Schlussfolgerungen nicht ganz...

der begriff gut bezeichnete ursprünglich das "wahre" oder "wirkliche" (im sinne von guter Kopie welche die wirklichkeit gut wiedergibt) und weniger das moralisch gute. der kehrbegriff davon ist nicht das böse sondern das unwahre/täuschung. (vergleiche auch platons sonnengleichnis)
Sagt dir der Film Matrix etwas ? oder the Real Trueman Show ?
Das was die Protagonisten dort täuscht hat eng etwas mit Descartes Malignus zu tun ....
 
AW: Meditationen - Descartes

der begriff gut bezeichnete ursprünglich das "wahre" oder "wirkliche" (im sinne von guter Kopie welche die wirklichkeit gut wiedergibt) und weniger das moralisch gute. der kehrbegriff davon ist nicht das böse sondern das unwahre/täuschung. (vergleiche auch platons sonnengleichnis)
Sagt dir der Film Matrix etwas ? oder the Real Trueman Show ?
Das was die Protagonisten dort täuscht hat eng etwas mit Descartes Malignus zu tun ....

Ahhh ok danke!!!!

Jaja sicher kenne ich Matrix, aber habe den Film leider nie ganze gesehen.

Also Descartes will damit sagen, dass alles was passiert grundsätzlich nur in unserem Kopf geschieht und wir vielleicht gar keinen Körper etc haben.
Ich frage mich nur was sich Descartes genau dabei gedacht hat den bösen Geist zu erfinden. Hat er den Genius malignes verwendet, damit er sozusagen beweisen kann, dass Gott wahr ist? Nur weil er sich ganz sicher ist, dass Gott wahr sein muss?
Ich finde seine Gründe für die Gottesexistenz überhaupt etwas fraglich.
 
AW: Meditationen - Descartes

[]
Ahhh ok danke!!!!

Jaja sicher kenne ich Matrix, aber habe den Film leider nie ganze gesehen.

nicht leider sondern gott sei dank - schau dir lieber das original: fassbinders "welt am draht" an - philosophisch anspruchsvoller und politisch brissanter... dafür nicht so action reich

Also Descartes will damit sagen, dass alles was passiert grundsätzlich nur in unserem Kopf geschieht und wir vielleicht gar keinen Körper etc haben.
Ich frage mich nur was sich Descartes genau dabei gedacht hat den bösen Geist zu erfinden. Hat er den Genius malignes verwendet, damit er sozusagen beweisen kann, dass Gott wahr ist? Nur weil er sich ganz sicher ist, dass Gott wahr sein muss?
Ich finde seine Gründe für die Gottesexistenz überhaupt etwas fraglich.
[]
er meint vermutlich das wir über die aussenwelt keine gesicherten aussagen machen können - der malignus lässt uns nur verzehrte fragmente der wirklichkeit zukommen aus welcher wir uns die aussenwelt zurechtreimen müssen... (vgl Platons Höhlengleichnis)
Descartes hat übrigends den bösen(täuschenden) geist nicht erfunden - dieser war schon bei den alten persern vor 5000 jahren das hauptthema... (vgl gatha) : die wahrheit lässt sich nur über bzw mit der unwahrheit definieren

hast du Gründe die Existenz einer Wahrheit(das "Gute") in Frage zu stellen ?
 
AW: Meditationen - Descartes

[]

er meint vermutlich das wir über die aussenwelt keine gesicherten aussagen machen können - der malignus lässt uns nur verzehrte fragmente der wirklichkeit zukommen aus welcher wir uns die aussenwelt zurechtreimen müssen... (vgl Platons Höhlengleichnis)
Descartes hat übrigends den bösen(täuschenden) geist nicht erfunden - dieser war schon bei den alten persern vor 5000 jahren das hauptthema... (vgl gatha) : die wahrheit lässt sich nur über bzw mit der unwahrheit definieren

hast du Gründe die Existenz einer Wahrheit(das "Gute") in Frage zu stellen ?

ok verstehe. vielen dank für deine Antworten. Descartes ist meine erste philosphische Arbeit und ich habe mich davor nicht sehr viel mit Philosophie beschäftigt. Ich muss Descartes interpretieren und das mit dem Bösen Geist denke ich spielt eine wichtige Rolle und ich will mich darauf fokusieren. will eben davor nur genau verstehen was Descartes' Absichten waren. Deswegen stell ich so viele Fragen :p

Ich verstehe schon, dass er die Wahrheit in Frage stellt. Das finde ich auch gut so. Man soll ja zweifeln und über Dinge erneut nachdenken. Aber deswegen muss Gott doch nicht immer nur gut sein und wir von einem bösen Geist besessen sein der uns stets versucht zu täuschen.
 
AW: Meditationen - Descartes

Ich finde seine Gründe für die Gottesexistenz überhaupt etwas fraglich.

Descartes formuliert ja genaugenommen zwei Gottesbeweise.

1. Ich bin mir Gott als Idee des vollkommensten Wesens bewusst. Wenn Gott aber vollkommen ist, dann kann er nicht nur Idee sein, sondern muss auch außerhalb dessen existieren.

2. Eine Wirkung kann nie vollkommener als seine Ursache sein. Mein Verstand kann nicht die Idee eines unendlichen Wesen hervorbringen, da dieser endlich ist. Dennoch habe ich diese Idee, also muss Gott tatsächlich existieren.

Zunächst ein mal ist er inkonsequent. Er sagt, dass alles was wir wahrnehmen nur Täuschung sein kann und bezweifelt somit alles, was Gegenstand der Wahrnehmung ist. Er sagt, dass wir auch alles nur träumen könnten und bezweifelt somit, dass die realen Bewusstseinszustände von etwas Realem außer mir handeln könnten. Und er sagt, dass es einen Genius malignes geben könnte, der uns nur vorgaukelt, dass eine reale Außenwelt überhaupt existiert und das mathematische Gesetze wahr sind.

Er nimmt aber nichtsdestotrotz Gott an. Damit setzt er eben keinen Zweifel an etwas, was durchaus bezweifelbar ist, auch wenn er das bestreitet. Das müsste eigentlich gegen seine Methode sein, denn er sucht ja nach etwas, was unbezweifelbar ist.

Ein Einwand gegen die Gottesbeweis ist, dass man vom Denken nicht auf ein Sein schließen kann. Oder auch, dass sehr wohl eine Wirkung vollkommener als seine Ursache sein kann. Beweisen lässt sich weder das eine, noch das andere. Etc. pp.
 
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AW: Meditationen - Descartes

Stellt euch vor ihr werdet in einem Bett wach und euer Opa kommt die Tür rein obwohl er längst tot ist.
Das Vorgestellte gibt den Ausschlag,den richtig durchdacht,müsste man sich was fragen?
Dies sich vorzustellen ist für mich weites denken!
 
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