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Marsch auf Europa

AW: Marsch auf Europa

ich verstehe nicht, wieso die Boatpeople ihren Schleusern tausende dollar bezahlen, wo sie mit einem einfachen Flugticket viel schneller und vor allem sicherer als Touristen bei uns sein können....

fragende grüße von Claus

Ziesemann schrieb:
Die Antwort schien mir zuerst leicht, aber dann merkte ich, daß Claus eine verd. gute Frage gestellt hat.
Ich verstehe das auch nicht. Weiß jemand die Antwort darauf? Ich wäre sehr dankbar.
Mit Gruß Ziesemann

Ich kenne die Antwort nicht - vermute aber, dass eine Landung an einem Flughafen mit hundert prozentiger Sicherheit verbunden ist mit der direkten Ausweisung - während bei den Boatpeople die Hoffnung besteht nicht von der Polizei entdeckt zu werden und auf dieser Weise nach dem Verlassen des Schiffes weiter ins Land oder in ein anderes Land zu gelangen.

Reine Spekulation meinerseits.

Gruß von Miriam
 
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AW: Marsch auf Europa

Die Antwort schien mir zuerst leicht, aber dann merkte ich, daß Claus eine verd. gute Frage gestellt hat.
Ich verstehe das auch nicht. Weiß jemand die Antwort darauf? Ich wäre sehr dankbar.
Mit Gruß Ziesemann


eine denkbare Ursache wäre:

man muß in diesenLändern unvorstellbar hohe Schmiergelder bezahlen, um an einen reisepaß zu kommen

eine andere Möglichkeit:
die Leute in den Slams oder auf dem Lande (oft analpabeten) wissen gar nicht, daß es diese Möglichkleit gibt, da taucht aber der Schleuser auf und verlangt "nur" ein paar tausend Dollar für die fahrkarte ins gelobte Land....

vermutet Claus
 
AW: Marsch auf Europa

Ich kenne die Antwort nicht - vermute aber, dass eine Landung an einem Flughafen mit hundert prozentiger Sicherheit verbunden ist mit der direkten Ausweisung

nunja Miriam,

so ein Tourist darf nicht gleich per se als Illegaler behandelt werden.
er kam, um sich den Kölner Dom anzusehen,
dann noch aufs Münchner Oktoberfest....
und da ging er dann irgendwie verloren.

mutmaßende grüße von Claus
 
AW: Marsch auf Europa

An Miriam und Claus
Ich habe die Antwort in der FAZ ("Dahinter steckt immer ein kluger Kopf") gefunden; sie ist ganz einfach: Afrikaner benötigen, wenn sie in Spanien als Touristen anreisen, ein Visum und das haben sie bzw. bekommen sie natürlich nicht.
Grüße von Ziesemann
 
AW: Marsch auf Europa

An Miriam und Claus
Ich habe die Antwort in der FAZ ("Dahinter steckt immer ein kluger Kopf") gefunden; sie ist ganz einfach: Afrikaner benötigen, wenn sie in Spanien als Touristen anreisen, ein Visum und das haben sie bzw. bekommen sie natürlich nicht.
Grüße von Ziesemann

Und warum reisen sie nicht direkt von Lagos nach Frankfurt oder so?

wir haben zwar nicht mehr den "kommt alle zu uns"-Außenminister Fischer,
aber deutsche behörden können doch nicht den Afrikanern auf Generalverdacht untersagen, unsere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen???

fragt Claus
 
AW: Marsch auf Europa

Und warum reisen sie nicht direkt von Lagos nach Frankfurt oder so?

wir haben zwar nicht mehr den "kommt alle zu uns"-Außenminister Fischer,
aber deutsche behörden können doch nicht den Afrikanern auf Generalverdacht untersagen, unsere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen???

fragt Claus

Frage mich bitte was Leichteres, Claus.
Vielleicht, weil sie nachweisen müssen: Eine Einladung eines hier Seßhaften und Finanzmittel, um den Aufenthalt zu bestreiten. Denn natürlich sollen sie nicht dem deutschen Sozialsystem zur Last fallen - der Mißbrauch bei den Asylbewerbern (Anerkennungsquote bei 3%) reicht schon. - Aber wieder so ein weites Feld, denn die Asylproblematik ist ein Kapitel für sich. Genau genommen ist das kein "Marsch" auf Europa, aber ein Schleichen nach Europa.
Gruß Ziesemann

PS: Aber mit Fischer war doch diese Visa-Affäre, daß betterlarmen Ukrainern ohne Prüfung geglaubt wurde, sie hätten das Geld für Flug und eine Bildungsreise an den Rhein.
 
AW: Marsch auf Europa

genau so ist es Ziesemann...

um 'nur' den Kölner Dom anzuschauen, muß bei der Botschaft/Konsulat die Möglichkeit und die Bereitschaft einer Rückreise in das Herkunftsland belegt werden. Das dürfte für die meisten dieser Menschen schon aus finaziellen Gründen nicht möglich sein.

tanne
 
AW: Marsch auf Europa

genau so ist es Ziesemann...

um 'nur' den Kölner Dom anzuschauen, muß bei der Botschaft/Konsulat die Möglichkeit und die Bereitschaft einer Rückreise in das Herkunftsland belegt werden. Das dürfte für die meisten dieser Menschen schon aus finaziellen Gründen nicht möglich sein.

tanne

naja,
die Bereitschaft muß man glauben.
den Rückflug muß man eben mitbezahlen,
drei Tage für den Kölner Dom sind ausreichend, macht zwei Übernachtungen,
bed and breakfast sind da wohl schon für 100 Euro zu haben

wird immer noch billiger als beim Schleuser

dies vermutende grüße von claus
 
AW: Marsch auf Europa

........aber deutsche behörden können doch nicht den Afrikanern auf Generalverdacht untersagen, unsere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen???

fragt Claus

Doch, das können sie und das machen sie.
Zum Weltjugendtag vor einem Jahr wurde selbst DENJENIGEN afrikanischen (christlichen) Kinder- und Jugenddelegationen, die über eine von hiesigen christlichen Kirchengemeinden ausgesprochene Einladung (also garantierte Hin- und Rückreise sowie Unterkunft und Verpflegung) verfügten, die Einreise nicht gestattet.
 
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AW: Marsch auf Europa

Die links von Miriam am Anfang dieses Threads erklären eigentlich alles.

Hier noch ein paar Beispiele :

Gerade dort, wo der "technische Fortschritt" Einzug hält, hungert die einheimische Bevölkerung stärker als zuvor.

Bsp. Südamerika/Westafrika: die einheimische Fischerei hat gegen den industriellen Fischfang nicht den Hauch einer Chance. Die Fische, die vor den Küsten den einheimischen Fischern weggefangen werden, werden dann aber nicht dort zum Verkauf angeboten, nein, die werden zu Fischmehl verarbeitet, um damit unseren Nordseefisch, der fast nurmehr in Fischfarmen existiert, zu füttern. So werden mehrere Kilo Fisch, die der Dritten Welt weggefangen wurden, hier zu einem Kilo Nordseefisch.
Die Fischerei in der Dritten Welt aber wird unrentabel, es bleibt mit Glück ein Job in der Fischmehlfabrik, die nebenbei die Umwelt vergiftet.

Und in Brasilien, dem zweitgrößten Exporteur von Agrarprodukten, werden längst immer weniger Nahrungsmittel für die einheimische Bevölkerung angebaut, nein, dort pflanzt man, obwohl der Boden dafür schlecht geeignet ist, Soja an, das dann ebenfalls für Centbeträge nach Europa kommt, wo es an unsere Schweine und Rinder verfüttert wird.

Der Überschuss, den wir dabei erzeugen, den wiederum verkaufen wir dann der Dritten Welt, und zwar durch Agrarsubventionen zu einem Bruchteil des Erzeugerpreises, damit auch ja die afrikanische Landwirtschaft keine Konkurrenz darstellt.
Folge: Die Bauern dort können ihre Produkte auf den eigenen Märkten nicht verkaufen, verarmen und werden nach kurzer Zeit abhängig von so genannter Entwicklungshilfe, die wir, der gnädige Norden, bei den gelegentlichen Augenwischereien, die dann "Welthungergipfel" oder ähnlich verlogene Namen tragen, zu einem kleinen Bruchteil erlassen, um so zum einen unser Gewissen zu beruhigen und zum anderen sofort wieder viel größeren Schaden in der Dritten Welt zu verursachen.

Ein empfehlenswerter Film über die Ausbeutung des schwarzen Kontinentes ist "Darwins Alptraum" - ein Film über den afrikanischen Viktoriasee.
Täglich werden viele Tonnen des Viktoriabarsches -schön filetiert- in die erste Welt ausgeflogen und auf dem Rückflug bringen die Frachtflugzeuge dann Kriegsgerät nach Afrika.
Die umliegende Bevölkerung kocht sich derweil ein elendes Süppchen in trauriger Terrine aus Gräten und Fischabfällen.
 
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