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In memoriam Heinrich Heine (13.12.1797-17.02.1856)

Liebe Marianne, lieber Hartmut,

ich danke Euch herzlichst (ich möchte so gern von Céline definitiv entschuldigt werden!). Aber sagt niemandem: ich habe es dank Joseph gemacht (Joseph, ach Joseph, lieber Massaad! Dank dir konnte meine nicht deutschsprechende Frau auch die schöne Heines Poesie lesen - wenn auch nur in Französisch!):
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Du bist wie eine Blume
So hold und schön und rein;
Ich schau' dich an,
Und Wehmut schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt',
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
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Tu es comme une fleur,
Si gracieuse, si pure et si jolie;
Je te regarde et la mélancolie
Se glisse dans mon cœur.

Je pense que je devrais, oh oui!
Poser mes mains sur ta tête et prier
Afin que Dieu puisse te garder
Si gracieuse, si pure et si jolie.
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You are like a flower,
So fair, so pure and smart;
I gaze at you and melancholy
Sneaks into my heart.

I feel I should be laying
My hands upon your hair,
Praying that God may preserve you
So pure and smart and fair.
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Seid alle herzlichst gegrüßt von Eurem (neuen Freund?)
beau.becir
 
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Du bist ja ein richtiger Viefzack * , lieber Schöner, namens becir. * österreichisches Dialektwort für Schlaumeier = einer, der sich listig und klug durch alle gefährlichen Situationen des Lebens schlängelt - kurz ein Brechttyp ähnlich wie Matti in " Herr Puntila und sein Knecht Matti "


@ die holde schöne Celine

verständige mich bitte, bevor Dir Becir diese Canzone vorträgt.
Ich komme mit der Kamera und filme - zur Erbauung unseres geehrten Forenpublikums --


also: Üben !!!!

Becir: den Text
Cel: holdes Erröten und sittsamen Augenschlag !

in der üblich angemaßten Art der unfreiwilligen Ratgeberrolle

Eure Freundin
Mariànne
 
Liebe deutsche Freunde!

Ich möchte mich nochmals bei Euch für Eure Liebenswürdigkeit bedanken. Glaubt Ihr wirklich, dass ich in die "bonnes grâces" von Céline gelangen werde?

Ich habe eine Idee: ich werde ihr einen poetischen Huldigungsbrief schreiben! Aber leider habe ich kein Talent... So habe ich alles, alles von den deutschen Dichtern geklaut! (Ich sage das Euch, meinen lieben Freunden, aber niemand sonst soll das wissen!). Könnt Ihr mir das erlauben? Es ist doch Euer kulturelles Erbe! Ich zeige Euch meinen Brief und Ihr sollt raten, bei welchen dreizehn Dichtern ich geklaut habe (13 Dichter und 13 Diebstähle! Glücklicherweise bin ich nicht abergläubisch, denn der Aberglaube bringt Unglück!).
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Céleste Céline... Ich möchte dir ein kleines Lied singen, ein Lied mit ein wenig Klang, ein wenig Wohllaut und Gesang, und eine ganze Seele. Wenn du das hörst, wird dein Antlitz mit Träumen ganz beladen sein. Ganz wird mein Herz an deiner Seite und jeder Atemzug für dich sein!

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum! Aber in meinem Herzen geht es stürmisch. Ich sage ihm: "Schweig, Herz! kein Schrei! Halte dich still, halte dich stumm, nur nicht forschen, warum? warum?".

Ohne deine Begnadigung bin ich so traurig. Ich irre in Paris umher. Im Jardin des Plantes habe ich den Panther gesehen. Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Dann bin ich zum Pariser Friedhof von Montmartre gegangen. Auf dem Grab eines deutschen Dichters steht es geschrieben:

Wo wird einst des Wandermüden
letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?

Ach, die schönen deutschen Linden! Mein liebster Baum: under der linden schône sanc diu nahtegal... Und - oh, Wunder! - ich sehe in Montmartre ein Tor und am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum!

Ich habe mir immer gedacht, ich möcht als Spielmann reisen weit in die Welt hinaus, und singen meine Weisen, und gehen von Haus zu Haus. Aber jetzt bleibe ich still - ich warte auf deine Vergebung und weine - und schreie, wie Katharina von Frankreich: "Ihr Menschen, eine Brust her, dass ich weine!".

Ich möchte dein guter Kamerad sein - einen bessern findst du nit.
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Herzlichst,
Euer beau.becir
 
Céline schrieb:
Mir fällt es schwer, Reich-Ranicki zu lesen, habe dann immer seinen selbstgefälligen Ton im geistigen Ohr

Hallo Céline,

lesen kann ich Reich-Ranicki, aber hören, da stimme ich Dir zu, fällt mir schwer. Ich mag keine Reden, die keinen Widerspruch dulden.

Die Magd ward schwanger und gebar...
wozu das viele Gewimmer?
Wer nie im Leben töricht war
ein Weiser war er nimmer.​

So wunderbar menschlich, mit allen Tugenden und Lastern geschlagen zu sein. Oder sehe ich das falsch?

Nein, das siehst Du genau richtig. Weisheit hat m.E. wenig mit Bildung, aber viel mit Lebenserfahrung zu tun.

So habe denn Mitleid mit armen Physikern, die sich nur mit der toten Materie herumschlagen und darüber, dass sie die Menschen oft vergessen, nicht wirklich weise werden.

Als solcher Physiker um Mitleid ersuchend grüsst Dich
Hartmut
 
Sie saßen und tranken am Teetisch,
und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
die Damen von zartem Gefühl.

Die Liebe muss sein platonisch,
der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächtelt ironisch,
und dennoch seufzet sie: Ach!

Der Domherr öffnet den Mund zu weit:
Die Liebe sei nicht zu roh,
sie schadet sonst der Gesundheit.
Das Fräulein lispelt: Wieso?

Die Gräfin spricht wehmütig:
Die Liebe ist eine Passion!
und präsentieret gütig
die Tasse dem Herrn Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;
mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
von deiner Liebe erzählt.

Heinrich Heine (wann auch immer)

Hartmut, gräme dich nicht, weil du nur ein Physiker bist, der sich mit toter Materie herumschlagen muss. :kuss1:
Lebenserfahrung kann man auch außerhalb der Labore mittels lebender Materie sammeln. Aber wem ich erzähle ich das........:reden:

Gruß Rhona
 
Zu meiner Ehrenrettung, weil ich als Plural von Labor Labore verwandte, möchte ich anführen, dass mein Bruder an der "Heinrich-Heine-Universität" in Düsseldorf studiert.
Dort gibt es viele Laboratorien oderLabors:)

Rhona
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit Grüße an die hier schreibenden oder lesenden Heinrich Heine Freunde, noch eines seiner Gedichte:

Schwarze Röcke

Schwarze Röcke, Seidenstrümpfe
weiße, höfliche Manschetten,
sanfte Reden, embrassieren,
wenn sie doch nur Herzen hätten.

Herzen in der Brust und Liebe,
warme Liebe in dem Herzen;
ach, mich tötet ihr Gesinge
von erlogenen Liebesschmerzen.

Auf die Berge will ich steigen
wo die frommen Hütten stehen
wo die Brust sich frei erschliesset
und die freien Lüfte wehen.

Auf die Berge will ich steigen
wo die dunklen Tannen ragen,
Bäche rauschen, Vögel singen
und die stolzen Wolken jagen.

Lebet wohl, ihr glatten Säle,
glatte Herren, glatte Fraun´,
auf die Berge will ich steigen,
lachend auf euch niederschaun.​
 
Hi, Hartmut! Cel und die anderen ....

Du hast völlig zu Recht auf den unwürdigen Streit zwischen Platen und Heine hingewiesen. Man muss wissen, dass Platen zu dieser Zeit in Deutschland ener der bekanntesten Autoren der Spätromantik war; Heine also als der erschien, der einem Großen ans Bein pinkelte.

Nun: In diesem Falle kann ich mich nicht auf Heines Seite schlagen und ich finde,gerade hier sehen wir, dass Heine ein gnadenloser Feind war, wenn es ihm nötig erschien.
Nur: Mit dem Judenvorurteil mussten - nicht nur damals - viele leben, so dumm und inhuman es ist.
Homosexualität aber war zu dieser Zeit noch echt tabubesetzt, und jeder, der dazu neigte, wurde schwerst sanktioniert.

Nun ja -


Ich lese gerade zeitgenössische Rezensionen zu Heinewerken. Was sich da so an Pro - und Kontraargumenten findet, ist aufschlussreich: manches hat die Literaturgeschichte bestätigt, manches ist total überholt.


frdlg

Marianne
 
Marianne schrieb:
...Heine also als der erschien, der einem Großen ans Bein pinkelte.

Nun: In diesem Falle kann ich mich nicht auf Heines Seite schlagen und ich finde,gerade hier sehen wir, dass Heine ein gnadenloser Feind war, wenn es ihm nötig erschien.

Ja, das sehe ich auch so. Es gibt eigentlich einige Ungereimtheiten in Heines Leben. Ich finde es wichtig, dass man auch darauf hinweist, weil er eben ein Mensch und keine Ikone war und sicher mehr als nur einen Fehler hatte.
Es ist für mich auch nicht logisch, dass er den Glauben wechselte und sich christlich taufen liess, um eine Beschäftigung beim Staat zu erlangen und praktisch im gleichen Atemzug denselben Staat und dieselbe Kirche kritisiert und verspottet hatte. Nur... wie würden wir handeln, wären wir in einer solchen Situation? Kann man ja gar nichts sagen, bis man sich eben in einer vergleichbaren Situation befände.

Marianne, ich vermute auch (dein früherer Beitrag), dass Heine "Wo wird einst des Wandermüden..." erst in seinen späteren Jahren und in Frankreich verfasste. Ich verstehe nur nicht, warum er dann das "Wo?" verwendete, denn das war doch eigentlich in den 40-ern schon ziemlich klar, nicht wahr? Er wird wohl nicht nur "auf welchem Friedhof" gemeint haben, das wäre für mich schon enttäuschend. Es liess mich nämlich hoffen (es gefiele mir eben gut), das Gedicht sei viel älter, weil er ja mit vielen anderen seiner Vermutungen Recht behalten hatte. Was ich meine: wenn er sich solche Gedanken als sehr junger Mensch, der noch nicht ans Auswandern dachte, gemacht hätte, würde er sich im Nachhinein als "Seher" herausstellen. Das hätte ich gerne bestätigt bekommen ;).
Auch deine Annahme, Heine schrieb Gedichte auf Deutsch und Prosa in beiden Sprachen, teile ich ebenfalls (s. Beitrag 14). Mir gefällt auch sehr gut, dass ausgerechnet ein Franzose aus dem Libanon seine Gedichte übersetzt, das passt doch ausgezeichnet zu Heines Leben und "Streben".

So! Und jetzt gerate ich wie üblich wieder off topic *loool*.

Sind "unsere" Männer nicht ganz wunderbar? Hartmut stapelt so tief, dass frau Archeologin sein müsste, um ihm wieder rauszuhelfen *lool*. Ich weiss das nämlich schon lange! Auch Männer möchten mindestens einmal pro Tag gelobt werden und lieben Komplimente, sie würden das nur nie zugeben.
Hartmut, ich bin mir ganz sicher, das du den Menschen auch über der Physik nie ganz vergisst. Rhona hat dir schon "Leviten" gelesen, da braucht es mich nicht auch noch. Aber manchmal bleiben halt ein paar Menschen "auf der Strecke", wie schon der 23-jährige Heine wusste:

Eine grosse Landstrass ist unsere Erd'
wir Menschen sind Passagiere
man rennt und jagt zu Pferd'
wie Läufer oder Kuriere.

Man fährt sich vorüber, man nicket, man grüsst
mit dem Taschentuch aus der Karosse...
man hätte sich gern geherzt und geküsst
doch jagen von hinnen die Rosse.

Kaum trafen wir uns auf derselben Station
herzliebster Prinz Alexander
da bläst schon zur Abfahrt der Postillion
und bläst uns schon auseinander.

Tja, frau kann natürlich nicht nur Komplimente verteilen.

Manchmal will sie auch gnadenlos sein *loool*. Nicht als Feind, aber gnadenlos:
Becir, liebe Grüsse an deine Frau. Gibt es sie überhaupt? Weisst du, je mehr ich von dir las, desto misstrauischer wurde ich. Es täte mich z.B. interessieren, was sie zu einem solchen Brief sagen würde. Meinerseits gibt es höchstens Zornesröte und kein sittsamer Augenaufschlag, wie sich das Marianne für ihr Fotoalbum wünschte *looool*, ich stehe nicht auf fremde Liebeserklärungen.

Goethe, Rilke, Brentano, Eichendorff und natürlich auch Heine hat hier wahrscheinlich jeder erkannt, vielleicht sah sich Miriam sogar wieder an Proust erinnert und ich auch noch an Lydie Auvray, aber bis ich mir richtig angefangen habe Gedanken zu machen, war ich schon wieder auf 180. Warum lesen manche Männer immer nur diagonal? Läge es dir wirklich daran, mit mir gut auszukommen, würdest doch keine Spielchen treiben, die sind in der Rubrik "Wortspiele + Rätsel", wohin ich dich schon mal schickte. Das ist zwar anmassend, ich hab hier gar nichts zu sagen, aber eben... verkaufe mich nicht für doof bis ganz behämmert!!! Seltsame Namen machen mich neugierig und so gab ich jetzt spasseshalber "beau.becir" bei Google ein. Tja... es ist ein wenig öde, wenn man es mit der gleichen Masche an verschiedenen Orten gleichzeitig versucht ;). Vielleicht bin ich nur wütend, weil meine Zeit kaum für ein Forum reicht, vielleicht bin ich auch nur eifersüchtig auf "deine blonde Deutsche vom Eiffelturm" *loooool*, aber ganz sicher ist es gut, dass ich noch nie blond und schon gar nicht blauäugig war!
(Sollte jemand daran interessiert sein, wovon ich da rede, was ich aber nicht glaube, nur fragen *looool*, habe "den ersten Brief an eine Holde" kopiert und gespeichert - dafür reichen nämlich meine Compi-Kentnisse gerade so.)

Tja und mit dem Gedicht in verschiedenen Sprachen hättest du dir schon ein wenig mehr Mühe geben müssen! Ich bin ein extrem anspruchsvolles Teilchen, mindestens Spanisch hätte dabei sein müssen, statt den "üblichen" Sprachen, die schon der Link von Hartmut liefert. Das war zu billig! Es ist doch bekannt, dass kein anderer Dichter in so viele Sprachen übersetzt wurde wie Heine.
Aber ich bin nie ganz soooo gnadenlos *loool*, hier noch die Zeile von Lydie Auvray... es ist ein schönes Lied:

"Je vais t'chanter un p'tit chanson
au son de mon accordéon
si tu trouves pas ça folichon
tant pis pour moi et bien l'pardon!..."

:clown3:
 
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Liebe Céline,

erlaube mir, bitte, dir hier zu antworten, wenn auch logischer wäre, es mittels der Privatnachrichten zu machen. Es tut mir leid für die anderen Freunde von diesem Thread - sie haben sicherlich genung von unseren Zänkereien! Aber da ich hier der letzte Angekommene bin, und da ich derjenige bin, "par qui le scandal arrive", bitte ich Euch meine Verteidigung zu hören.

Alles, alles, liebe Céline, ist ein großes Mißverständnis! Ganz am Anfang war ich irgendwie durch deine Frage über meinen Namen irritiert, - du hast mir den Eindruck gegeben, alleswissend zu sein (das Genre "Mademoiselle sait tout") - deswegen meine Antwort über Syldawien und Destouches-Céline. Aber wenn ich darûber nachdenke, war es eigentlich sehr nett, dass du dich um meinen Namen interessiert hast. Und es ist mein wahrer Name, ich liebe ihn und ich habe kein Pseudonym genommen. Der Name stammt aus "irgendwo im Osten" (Bosnien-Herzegowina). Was "beau" dabei zu tun hat, frag meine Frau, die leider nur Französisch spricht und mich so nennt. Aber sie interessiert sich riesig über alles, was mit meinem Deutsch-Lernen passiert, da sie weiß, dass die deutsche Sprache zu kennen mein ältester, liebster, exotischster Traum ist!

Ich habe eine ganz kurze Erfahrung mit den deutschen Foren. Ich habe gar nicht verstanden, was du mir zuerst über Rätsel-Forum gesagt hast; ich glaubte, alles wird im Thread gemacht, das Seriöse und das Scherzhafte. Ich war nämlich nur im Deutsch-Forum (uni-protokolle-de), wo alles im selben Zuge passiert. Dort hast du meinen "Liebesbrief" (für dich als "Huldigungsbrief" umbenannt!) gefunden. Und du hast recht: alles ist öde, was du über mich gefunden hast (ich habe kein Talent, ich sage dir zum hundertsten Mal!), und das war mein einziges deutsches "literarisches" Erzeugnis! Mein elender Brief! Aber er war im Schweiße meines Angesichts gemacht! Und wenn ich ihn zweimal meinen Forum-Freunden präsentiert habe, ist es mein Recht: ich darf mich selbst zitieren, nicht wahr? Ihr alle zitiert die ganze Zeit!

Heute früh war ich am Heines Grab, wo es viele Leute und viele Blumen gab. Das war eine sehr schöne Huldigung zu seinem Todestag. (Am Rückweg sympathisierte ich mit einem deutschen Pariser Journalisten. Ich habe ihn gefragt, ob er eine Deutsch-Französin kennt, die vielleicht "Céline" heißt... Siehst du, mich auch interessieren die Namen!).

Und nun von dem lieben Hartmut entschuldigt zu werden, komme ich zu seinem schönen Thread zurück. Und auch den Vorschlag von Marianne zu folgen, zitiere ich eine vielsprachige Heines Übersetzung (keine "üblichen" Sprachen, sondern 6 seltenen Sprachen!). Leider stammt die Übersetzung nicht von mir (ich habe kein Talent...). Die Sprachen sind: montenegrinisch, kroatisch, bosnisch, serbisch, bosnisch-serbisch und bosnisch-kroatisch (vielleicht habe ich eine vergessen!). Aber ganz im Ernst: alle diese identischen Sprachen sind offiziell. Doch ist es egal, wie sie alle heißen: Heine ist dort überall beliebt!).
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Azra

Svakog dana setala se
Sultanova kcerka divna,
U suton kraj sedrvana,
Gdje zubore bijele vode.

Svakog dana rob je mladi
Stajao kraj sedrvana,
Gdje zubore bijele vode;
Svakog dana bivo bljedji.

Jedne veceri mu mlada
Sultanija naglo pridje:
"Tvoje ime hocu znati,
I otkud si, kojeg roda."

"Muhamed je moje ime,
Moj zavicaj zarki Jemen.
Od roda sam onih Azra
Koji umiru kad ljube."

(Übersetzung: D. Cesaric)
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Der Asra

Täglich ging die wunderschöne
Sultantochter auf und nieder
um die Abendzeit am Springbrunn,
wo die weißen Wasser plätschern.

Täglich stand der junge Sklave
um die Abendzeit am Springbrunn,
wo die weißen Wasser plätschern,
täglich ward er bleich und bleicher.

Eines Abends trat die Fürstin
auf ihn zu mit raschen Worten:
»Deinen Namen will ich wissen,
deine Heimat, deine Sippschaft.«

Und der Sklave sprach: »Ich heiße Mahomet
und bin aus Yemen,
und mein Stamm sind jene Asra,
welche sterben, wenn sie lieben.
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Seid alle herzlichst gegrüßt von Eurem beau.becir
("...tant pis pour moi et bien l'pardon!").
 
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