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Illegal und unmoralisch - und trotzdem toleriert: Die "Raucher-Pause"

Janus

Active Member
Registriert
15. Juli 2014
Beiträge
406
Hallo im Wirtschaftsforum!

Ich setze mein Thema bewusst hier her, weil es - hochgerechnet - dem allgemeinen Wirtschaftsleben erheblichen Schaden zufügt - und ohnehin den sozialen Frieden innerhalb einzelner Arbeitsbetriebe auf eine harte Probe stellt: Die sogenannte "Raucher-" oder "Zigaretten-Pause".

Was versteht man unter der "Raucher-Pause"? - Ganz allgemein und lapidar: Sie gestattet es nikotinabhängigen Angestellten während ihrer regulären Arbeitszeit ihren Arbeitsplatz zu verlassen und für einen Zeitraum von - erfahrungsgemäß! - jeweils(!) bis zu 10 Minuten zu rauchen.

Ebenfalls erfahrungsgemäß sind bei einer durchschnittlichen Tages-Arbeitszeit von 7,5 Stunden bis zu fünf Raucher-Pausen pro Person nicht unüblich - unabhängig von den gesetzlich legitimierten Pausen von 30 Minuten. -

Es ist höchst bemerkenswert, dass es zu diesem alltäglich und millionenfach beobachtbaren Tatbestand bislang
nicht den geringsten Wiederstand gibt - sowohl seitens der Nicht-Raucher als auch jener Raucher, die sich ihrer beruflichen Verpflichtung und/oder der moralischen Vertretbarkeit solch a-sozialem und geschäftsschädigendem Verhalten gegenüber bewusst sind. Desgleich muss es zu bedenken geben, dass Arbeitgeber und vorgesetzte Verantwortliche für den ungünstigen Einfluss jener ungehörigen Sitte auf ihre Bilanzen und auf das allgemeine Personal-Klima scheinbar völlig blind zu sein scheinen. -

Ganz offensichtlich hat sich die Nikotinsucht längst schon wie ein selbstverständliches Natur-Bedürfnis im allgemeinen Arbeitsleben etabliert - wie etwa die Notwendigkeit der Inhalation frischen Sauerstoffs...

Mit der teilweise sogar gleichsam rechtmäßig geforderten und mithin tolerierten - Raucher-Pause ist eine Institution mit erheblichem Explosionspotenzial geschaffen worden. Da noch niemand das tatsächliche Manko hierdurch errechnet und publiziert hat, kann auch ich selber keine Zahlen liefern. Rechnet man aber wenigstens fiktiv die beobachtbaren Durchschnittswerte hoch, kommt man schon auf Resultate, die aufschrecken sollten. -

Ganz zu schweigen aber von den üblen sozialen und zwischenmenschlichen Folgen für die Arbeitnehmer innerhalb der Betriebe: Hier schreit die Ungerechtigkeit geradewegs zum Himmel, und wer hiergegen protestiert, dem mögen einmal folgende Gesichtspunkte klargemacht werden:

1. Unbeherrschten Rauchern wird die Zeit, während der sie sich außerhalb ihres Arbeitsplatzes aufhalten - also faktisch und praktisch nicht arbeiten - dennoch als bezahlte Arbeitszeit angerechnet.

2. Die beherrschten und/oder vernünftigen Raucher sowie die Nicht-Raucher haben das Nachsehen: Diese sind in nicht seltenen Fällen notwendig gezwungen, teilweise oder all jene Tätigkeiten, die die Rauchenden während ihrer Abwesenheit nicht erledigen (können), in ihr oftmals ohnehin überfülltes eigenes Pensum mit hineinzunehmen. -

Hieraus werden zwei grandiose Missstände deutlich:

a) Mit-Arbeiter(!) werden für ihre zusätzlichen (un-)freiwilligen Tätigkeiten und möglichen Überstunden nicht entlohnt, und

b) Raucher genießen ungebührend Erholungs- und Entspannungspausen im angenehmen Stunden-Rhythmus - während die zusätzlich belasteten Kollegen einem gesteigerten Ermüdungs- bzw. ungesunden Stress-Risiko ausgesetzt werden und demzufolge öfter und/oder länger erkranken - also aus der gesunden Routine des Arbeitskreislaufs herausfallen und damit den Betrieben unnötige Kosten verursachen. - Von dem möglichen Alptraum des hierdurch herbeibeschworenen vorverlegten Endes der Berufstätigkeit hinein in die Frühverrentung einmal abgesehen...!) -

Und nicht zuletzt sollten die Arbeitgeber sich darüber klar werden, dass sie, indem sie das Rauchen in ihren Betrieben tolerieren, sich ihrer Verantwortung des Gesundheitsschutzes entziehen - und somit zum innebetrieblichen "Selbstmord" beitragen... -

Freunde, hier muss endlich etwas geschehen!

Von einer allgemeinen "Abstimmung" sehe ich aus diversen - evtl. sogar von manchen unter Euch verständlichen - Gründen ab. Mich interessieren Eure persönlichen Ansichten und Meinungen zum Thema - und wie gegen jene asoziale Ungerechtigkeit vorgegangen werden könnte...

Herzlichen Gruß!
Janus
 
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Hallo im Wirtschaftsforum!

Ich setze mein Thema bewusst hier her, weil es - hochgerechnet - dem allgemeinen Wirtschaftsleben erheblichen Schaden zufügt - und ohnehin den sozialen Frieden innerhalb einzelner Arbeitsbetriebe auf eine harte Probe stellt: Die sogenannte "Raucher-" oder "Zigaretten-Pause".

Was versteht man unter der "Raucher-Pause"? - Ganz allgemein und lapidar: Sie gestattet es nikotinabhängigen Angestellten während ihrer regulären Arbeitszeit ihren Arbeitsplatz zu verlassen und für einen Zeitraum von - erfahrungsgemäß! - jeweils(!) bis zu 10 Minuten zu rauchen.
Hallo !

Ich kann hier nur vom österreichischen Arbeitsrecht schreiben; die Bildschirmarbeiter haben bei uns pro Stunde Anspruch auf 10 Minuten Pause; wenn sie diese zum Rauchen verwenden, ist das also legal.

Für Raucher, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen:

Ich habe selbst 25 Jahre pro Tag durchschnittlich 20 Zigaretten geraucht.

Wie ich es mir es mir abgewöhnt habe:

1.) Zu Beginn des Abgewöhnens mindestens 5 Tage stressfreie Zeit.

2.) Während der ersten 14 Tage auch keinen Kaffee und keinen Alkohol; die drei sind miteinander verbrüdert. Zum Munterwerden am Morgen genügt auch das Abreiben des Körpers mit einem in kaltes Wasser getauchten Waschlappen.

3.) Nach dem Essen nicht sitzen bleiben, sondern sich bewegen.

4.) Die ersten 3 Monate weiß man nicht, was man mit den Fingern anfangen soll; eine Ersatzbewegung, wie zum Beispiel Tippen oder Akkordeon spielen, suchen.

5.) Eventuell braucht man als Ersatz für die Zigarette Zuckerl - da gibt es zumindest laut Handel - bereits zuckerfreie Zuckerl.

6.) Man sollte sich keine Sorgen machen, wenn man in der ersten Zeit der Abgewöhnungsphase etwas Gewicht zulegt - das bringt man später durch Sport wieder los.

7.) Nach 6 Monaten merkt man, zu welch' blödsinnigen Anlässen man sich früher eine Zigarette anzündete und hat es überstanden; ich jedenfalls hatte nach dieser Zeit gar kein Verlangen mehr nach dem Nikotin.

---------------------------------------------------------

Woran ich ein paar Mal scheiterte: Das sukzessive Abgewöhnen, zum Beispiel von 20 auf 15, später dann auf 10 usw. floriert nicht.

0 (Null) Zigaretten ab dem 1. Tag.

Sollten Ihr aber - statt der Nikotinsucht - der Alkoholsucht, der Rauschgiftsucht oder gar der Herrschsucht verfallen, ist es besser, Ihr raucht wieder.


Viel Erfolg wünscht

Zeili
 
Hallo !

Ich kann hier nur vom österreichischen Arbeitsrecht schreiben; die Bildschirmarbeiter haben bei uns pro Stunde Anspruch auf 10 Minuten Pause; wenn sie diese zum Rauchen verwenden, ist das also legal.

Für Raucher, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen:

Ich habe selbst 25 Jahre pro Tag durchschnittlich 20 Zigaretten geraucht.

Wie ich es mir es mir abgewöhnt habe:

1.) Zu Beginn des Abgewöhnens mindestens 5 Tage stressfreie Zeit.

2.) Während der ersten 14 Tage auch keinen Kaffee und keinen Alkohol; die drei sind miteinander verbrüdert. Zum Munterwerden am Morgen genügt auch das Abreiben des Körpers mit einem in kaltes Wasser getauchten Waschlappen.

3.) Nach dem Essen nicht sitzen bleiben, sondern sich bewegen.

4.) Die ersten 3 Monate weiß man nicht, was man mit den Fingern anfangen soll; eine Ersatzbewegung, wie zum Beispiel Tippen oder Akkordeon spielen, suchen.

5.) Eventuell braucht man als Ersatz für die Zigarette Zuckerl - da gibt es zumindest laut Handel - bereits zuckerfreie Zuckerl.

6.) Man sollte sich keine Sorgen machen, wenn man in der ersten Zeit der Abgewöhnungsphase etwas Gewicht zulegt - das bringt man später durch Sport wieder los.

7.) Nach 6 Monaten merkt man, zu welch' blödsinnigen Anlässen man sich früher eine Zigarette anzündete und hat es überstanden; ich jedenfalls hatte nach dieser Zeit gar kein Verlangen mehr nach dem Nikotin.

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Woran ich ein paar Mal scheiterte: Das sukzessive Abgewöhnen, zum Beispiel von 20 auf 15, später dann auf 10 usw. floriert nicht.

0 (Null) Zigaretten ab dem 1. Tag.

Sollten Ihr aber - statt der Nikotinsucht - der Alkoholsucht, der Rauschgiftsucht oder gar der Herrschsucht verfallen, ist es besser, Ihr raucht wieder.


Viel Erfolg wünscht

Zeili

Nochmal zum Mitschreiben:

Es geht in meinem Beitrag eindeutig und ausdrücklich um Zigaretten-Pausen - nicht um reguläre bzw. vertraglich geregelte Erholungspausen - welche selbstverständlich zur freien Verfügung stehen...

Ob in einem Büro-, Dienstleistungs- oder Fabrik-Job: Ganz sicher mag es auch im Nachbarland Österreich den von mir angeklagten Missstand geben - oder etwa: (niemals) gegeben haben? -
 
a) Sollte man Menschen, die ihre Rolle als Sklave akzeptiert haben, denn überhaupt Pausen gönnen?

b) Richtet der Feierabend nicht den größten vorlkswirtschaftlichen Schaden an?

Mit Verlaub, Dein erster Satz ist weniger als geschmacklos! - Hier spricht wohl ein privilegierter geld- und machtgieriger Sklaventreiber!? -

Und überhaupt: Wer sich freiwillig dem Sklaventum unterwirft, hat ein selbstverständliches Recht auf erholsame Pausen - und den Sklavenhälter damit verpflichtet, für sein Wohl besorgt zu sein, wenn er seine kostenlose(!) Arbeitskraft erhalten will...
 
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"Mit Verlaub, Dein erster Satz ist weniger als geschmacklos! - Hier spricht wohl ein privilegierter geld- und machtgieriger Sklaventreiber!? "

Das ist ein Denkforum, kein Nichtdenkforum.

Tsaole
 
Na ja, es heißt denkforum aber was wird wirklich praktiziert in den meisten Bereichen?
 
Na ja, es heißt denkforum aber was wird wirklich praktiziert in den meisten Bereichen?

Natürlich und selbstverständlich werden (nicht nur) in den meisten Bereichen Ideen verbunden und genau das leistet das Denken. Das Problem besteht wohl eher darin, die Ideen richtig und übersichtlich zu verbinden, d.h., klar und richtig zu denken.

Solange rauchende Arbeitskräfte in den Betrieben benötigt werden, wird man gewisse Einschränkungen der Leistungsbereitschaft von Rauchern in Betrieben tolerieren und werden Nichtraucher mit den daraus resultierenden Ungerechtigkeiten leben müssen. Stehen aus wirtschaftlichen Gründen Entlassungen an, wären Gründe in der Person des Rauchers möglicherweise bei der Formulierung des Kündigungsschreibens hilfreich und nützlich. Wem die Zugeständnisse an den Suchtkranken zuwider sind, dem empfehle ich, die Mitwirkung im Betriebsrat anzustreben, um der sich der Raucher zu entledigen.
 
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Natürlich und selbstverständlich werden (nicht nur) in den meisten Bereichen Ideen verbunden und genau das leistet das Denken. Das Problem besteht wohl eher darin, die Ideen richtig und übersichtlich zu verbinden, d.h., klar und richtig zu denken.

Solange rauchende Arbeitskräfte in den Betrieben benötigt werden, wird man gewisse Einschränkungen der Leistungsbereitschaft von Rauchern in Betrieben tolerieren und werden Nichtraucher mit den daraus resultierenden Ungerechtigkeiten leben müssen. Stehen aus wirtschaftlichen Gründen Entlassungen an, wären Gründe in der Person des Rauchers möglicherweise bei der Formulierung des Kündigungsschreibens hilfreich und nützlich. Wem die Zugeständnisse an den Suchtkranken zuwider sind, dem empfehle ich, die Mitwirkung im Betriebsrat anzustreben, um der sich der Raucher zu entledigen.

Eben das ist das Problem: Warum wird dieser Missstand toleriert? Und was heißt hier "damit leben - müssen"?? - Müssen? -

Du scheinst die aufgezeigten unwirtschaftlichen und moralischen unhaltbaren Verhältnisse, die sowohl für die Betriebe als auch die nicht-rauchenden Mitarbeiter verbunden sind, völlig zu ignorieren! So nach dem Motto: Selber schuld! Dann gewöhnt euch doch das Rauchen an! -

Ich persönlich bin seit jeher Nicht-Raucher; einfach, weil's mir weder schmeckt noch bekommt. Aber ich dulde das Rauchen der anderen, klar, warum denn nicht? Es hat für sie ebenso einen Genusswert wie für mich ein Glas guten Rotweines. Und wenn ich zu hause "rauchenden" Besuch bekomme, dann dirigiere ich ihn bestimmt nicht auf den Balkon, wenn er rauchen möchte; meine Gäste sollen sich auch wie willkommene Gäste fühlen können. (Das passive Mit-Rauchen - eigentlich besser: Rauch-Einatmen - schadet mir, wie Untersuchungen bestätigt haben, nicht im Geringsten; schließlich atmet der Mensch nicht ausschließlich - so meine Ärztin - "wie ein Karpfen mit offenem Maul", und das nasale Atmungssystem sei immerhin funktionsfähig genug, das bisschen Rauch, das einem von außen her um die Nase weht, problemlos zu filtrieren. -

Freilich, ein Betriebsrat, der jener Ungerechtigkeit den Nicht-Rauchern gegenüber entgegenwirken würde, wäre ein Lichtblick; Argumente zur Durchsetzung gibt es ja genügend, an oberster Stelle vielleicht die Frage, ob es für die Betriebe wirtschaftlich und sozial überhaupt zu rechtfertigen sei, dass sie die Suchtbefriedigung eines Teils ihrer Mitarbeiter während der Arbeitszeiten umstandslos tolerieren und gleichzeitig hierdurch die nicht-rauchenden Kollegen zusätzlich ungebührend und unnötig mit Mehrarbeit belasten; schließlich verstoßten sie damit mit beidem gegen den gesetzlich vorgeschriebenen betrieblichen Gesundheitsschutz. - Aber dann könnte nur eine Mehrheit die Abschaffung der tolerierten Suchtbefriedigung in en einzelnen Betrieben geltend machen...

Schönen Gruß

Janus
 
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