Hallo Chris,
es ist schwer, das, womit man problemlos ein Buch füllen könnte, auf eine Din A4- Seite runterzubrechen.
Hier ein Versuch, indem vieles allerdings nur angerissen werden konnte.
Sich mit Nahtoderfahrungen und medialen Fähigkeiten einiger Menschen auseinanderzusetzen, ist erst einmal nur Beleg für ein diesbezügliches Interesse.
Die Meditation, als ein Weg ins Einssein (Verbundensein) mit allen und allem, ist eine gute Möglichkeit, vom Denken weg ins Erspüren zu kommen. Beides, das Interesse und das Erspüren wollen, sind gute Anfänge für einen längeren Weg, der darin besteht, ein Leben mit mehr Achtsamkeit im HIER und JETZT anzustreben.
Hier und Jetzt heißt:
Präsenz, Gegenwärtigkeit, Zu Hause sein, Wirklichkeit statt Projektion.
Nachdem die Frage geklärt ist ´was bin ich?´ und ich zu der Einstellung kam, dass ich nicht nur Körper und Verstand bin, kann ich mich auch meiner spirituellen Seite zuwenden.
Da stehen einige Aufgaben an. Zunächst muss ich das Gefühl isoliert (von anderen getrennt) zu sein, hinter mir lassen. Dieser vom Ego umklammerte Irrglaube ist eines der Haupthindernisse beim Versuch, mein Leben und mein Sein auf die Füße zu stellen.
Souveränität und Authentizität sind wichtig um mich aus Abhängigkeiten lösen zu können.
Abhängigkeiten beschneiden den freien Willen, verzerren den Blick auf die Wirklichkeit und schüren Ängste (z. B. verstoßen zu werden).
Um wirklich frei zu sein, muss ich mich aus allen Verflechtungen, die mir Anschauungen, Verhaltensregeln und Gesinnung im weitesten Sinne auferlegen, lösen.
So komme ich in die Lage, Situationen, Konflikte, Entwicklungen nicht parteilich von (irgendeiner) Seite zu bewerten, sondern von oben auf das Ganze zu schauen und die vielen Teil-u. Halbwahrheiten richtig einordnen zu können.
Wenn mir das gelungen ist, verändert sich einiges.
Es ist das Ende der einengenden Parteilichkeit, führt zu immer weniger Kleinlichkeit und löst die Schicksalgläubigkeit allmählich auf.
Das verändert auch mein Denken.
Ich fange an, die verdrängten Erinnerungen, die Leichen im Keller wieder freizulassen und mich ihnen zu stellen.
Es ist nicht unbedingt leichte Kost mir einzugestehen: das bin ich auch, das habe ich getan, das habe ich unterlassen, diese miesen Eigenschaften gehören auch zu mir. Das alles in die damaligen Umstände einzuordnen und sauber aufzuarbeiten ist unerlässlich, sonst nehme ich das alles mit, wenn der Sensenmann an die Tür klopft.
Wenn ich mich aber alldem gestellt habe, in der Gewissheit, dass ich das ehrlich bereue und mir sicher bin, dass ich - so - nicht wieder handeln würde, bin ich möglicherweise nicht ganz frei von Schuld, aber die Ehrlichkeit - zu mir selbst - ermöglicht mir weiter aufrecht zu gehen.
Nach und nach spüre ich Veränderungen und stelle fest, dass ich anders auf die Welt und die Menschen blicke.
Meine Wahrnehmung verändert sich; ich sehe Dinge, die ich vorher nicht gesehen habe. Ich stelle auf einmal fest, dass jeder, der an mir vorbei geht, eine (seine) Geschichte erzählt. Nur durch einen Blick in sein Gesicht wird sein Wesen ergründbar, verrät er/sie, ob er/sie glücklich ist, Liebe erfährt oder oft weint.
Meine Ausstrahlung wird anders. Ich ziehe auf einmal viel mehr Blicke auf mich. Wenn ich jemand von hinten anschaue, weiß ich schon vorher, dass er/sie es deutlich spürt und sich umgehend umdrehen wird.
Je stärker die spirituelle Seite in den Mittelpunkt rückt um so größer wird das Erleben abseits der materiellen Üblichkeiten.
Die Frequenz erhöht sich und die Sensibilität nimmt zu; das ist spürbar und genau auf das Spüren (das Fühlen) kommt es an.
Das Wissen, dass da mehr ist, ist natürlich wichtig.
Das Fühlen, dass da mehr ist, rückt den Tod in ein anderes Licht.
Ausschlaggebend sind nicht meine dunkelsten Stunden aus der Vergangenheit; ausschlaggebend ist, was ich aus diesem Leben noch gemacht habe.
Die Dinge in Ordnung zu bringen, vor dem jüngsten Tag, ist wohl die beste Vorbereitung, um ohne Angst über den Jordan gehen zu können.
Dir LG * Helmfried