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Hans Albert ist gestorben

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Ja, der Wiener Kreis vertrat die Abbildtheorie von Wittgenstein... Popper tat also tatsächlich ganz recht, diese Abzulehnen, und sich mehr um Rationalität zu bemühen... Aber die Abbildtheorie ist nicht das einzige Kennzeichen des Positivismus, wenn es denn überhaupt ein Kriterium ist... Der Positivismus ist ja viel älter und geht bis auf Comte zurück... Es geht dabei mehr um Positivität und vor allem Einheitlichkeit der Wissenschaften... Und eben das wurde stellenweise auch von Popper gefordert... So habe ich jedenfalls den Positivismusstreit eruiert.... Popper hätte sich dann aber sowohl von der Forderung nach Wertfreiheit, wie auch von der Forderung nach Einheitlichkeit verabschiedert...

Dass der Positivismus bis in die Antike zurückreicht, steht außer Frage. Wobei es ja hier explizit um den Positivismus des Wiener Kreises (auch im Rahmen des Positivismusstreits) geht. Insofern tut das nichts zur Sache.

Gerade die Vertreter der Frankfurter Schule - viel weniger Adorno, vielmehr z.B. Habermas - haben immer wieder eine stark verkürzte Auffassung des Positivismus und vor allem des Kritischen Rationalismus kolportiert. Anscheinend ist dieser Nachhall bis heute spürbar.

Lassen wir doch Popper und Albert selbst dazu sprechen:

Ich war immer ein Gegner jedes Dogmatismus, und ich habe von meinen ersten Veröffentlichungen an diesen Positivismus bekämpft. Während der Positivismus lehrt: "Bleibe beim Wahrnehmbaren", lehrte ich: "Sei kühn mit der Aufstellung spekulativer Hypothesen, aber kritisiere und prüfe sie dann erbarmungslos." (Popper gegen den Vorwurf des Positivismus; zitiert in: "Karl Popper", Morgenstern/Zimmer 2002, dtv-Verlag, S. 135).

Kommen wir zu Hans Albert zurück. Dieser hat später ganz klar herausgestellt, dass es Jürgen Habermas war, der Popper Positivismus unterstellte; Albert dazu: Daß Habermas Popper als "Positivisten" angegriffen hatte, erschien mir insofern besonders irreführend, als ich selbst unter dem Einfluß des Popperschen Denkens meine früheren positivistischen Auffassungen revidiert hatte. (Hans Albert, "In Kontroversen verstrickt", Lit-Verlag 2007, S. 105).
 
Sind sie nicht tot ? Es war ein klitzekleiner Scherz.
Thema: Jemand sei gestorben und dann soll er selbst reden.
 

Ist zwar nicht "ganz" Thema hier. Ich schätze diesen Mann Hans Küng sehr. Sein
tiefer Glaube - seine Überlegungen für/zum Weltrieden waren diiiiiiiiiie Idee des
Friedens zwischen Religionen - und heute sowieso dringender denn je ersichtlich!

Dennoch
Wer versuchen möchte, seinen Glauben zu dogmatisieren, hat an Glaubwürdigkeit
schon verloren: Und dies ist halt leider -unkritisch- dem *Weltethos - Hans Küng*
passiert:

"Glaubst du eigentlich an das Leben nach dem Tod? fragte mich noch vor Kurzem
ganz ernsthaft eine meiner Schwestern. 'Ja' antworte ich mit Überzeugung, aber
nicht , weil ich dieses Leben nach dem Tod rational bewiesen hätte. Sondern weil
ich mir dieses -v e r n ü n f t i g e- Vertrauen auf Gott bewahrt habe und in Vertrauen
auf den ewigen Gott auch auf mein eigenes ewiges leben vertrauen darf."
(Seite 136 aus "Glücklich sterben?" samt *ernsthaften* Überlegungen mit Fallbeispielen)

Auch als Konfessionslose schätze diesen Mann an seinem festen Glauben sehr!
 
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Heikle Frage

Warum schreibst grad' Du nicht etwas zu Albert oder überhaupt zur dogmatischen
"Denkweise" versus *kritischer* - oder eben umgekehrt? Du bist doch ein Kenner -
ein Philosoph (zumindest für mich)!
 
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