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Halt

wirrlicht schrieb:
Ansonsten: im freien Fall, wenn ich mir wünschte, aufzuhören und nie gewesen zu sein, half mir mein Verstand weiter. Der fragte: "Willst du leben oder tot sein? Wenn du nicht leben willst, mach dich tot. Wenn du das nicht schaffst, dann halt die Klappe und lauf weiter."

Unromantische Methode, aber ziemlich effektiv.
ja, wirklich voll realitätsbezogen und durchführbar!
das hat mir auch schon oft weitergeholfen.

der HALT dabei war dann, dass ich hoffte, dass es auch irgendwie zu machen sein wird - was auch immer der fall war.

also hoffnung gibt schon halt, meine ich.
und vertrauen, dass alles seinen sinn hat, auch wenn man ihn noch nicht ganz durchschauen kann....
 
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wirrlicht schrieb:
Kann ich verstehen, solchen Antworten haben mich immer maßlos erschöpft, wenn ich die Bodenhaftung verloren hatte.



Mir gibt mein Mann Halt bzw. das Zusammenleben mit ihm. Sicher, es strengt an, als Einzelgänger mit einem Menschen zusammen zu leben und zu arbeiten - aber es schafft sozusagen ein "Gerüst", das einem in Zeiten, in denen man nicht mehr "zu können" glaubt, einfach weiterwurschtelt.

Ansonsten: im freien Fall, wenn ich mir wünschte, aufzuhören und nie gewesen zu sein, half mir mein Verstand weiter. Der fragte: "Willst du leben oder tot sein? Wenn du nicht leben willst, mach dich tot. Wenn du das nicht schaffst, dann halt die Klappe und lauf weiter."

Unromantische Methode, aber ziemlich effektiv.


Ich freue mich sehr, helles Wirrchen, dass wieder das bist :kuss1:

Aber nicht nur, um dich begrüssen zu können(!!!), sage ich: Stimme dir voll zu, weil ich es auch so kennen gelernt habe. Zwar nicht mit meinem, aber mit meinem Hilfsverstand. "Jetzt haste genug getrauert, wird Zeit, wieder zu leben. Du nimmst jetzt ein schönes duftendes Bad, und wenn du nicht in einer halben Stunde wieder draussen bist, bringe ich dir den Föhn noch rein." Die Methode ist natürlich nicht für jeden geeignet, man muss den Menschen schon sehr gut kennen...
 
Ich kann Wirrlicht und Céline nur zustimmen.
All das Gerede von absoluter Akzeptanz der "Eigenkreation" mag sich ja ganz nett anhören, ist aber nicht anderes - zumindest für mich und nach meiner Erfahrung - als Gesülze.
So etwas kann jemand schreiben, der bisher keine größeren Schicksalsschläge als Warzenbefall oder verlorene Hausschlüssel hinter sich hat.
Kommt's ganz dick, ohne dass man auch nur einen Hauch von Eigenverschulden und noch weniger "Eigenkreation" erkennen kann, geschweige denn, es erkennen will, dann helfen nur Fragen, wie:
Was will ich noch? Soll es so bleiben, wie es ist? Kann ich etwas tun, damit es sich ändert? Will ich das überhaupt? Brauche ich Hilfe von Anderen? Kann und will ich den jetzigen Zustand akzeptieren? Falls nicht, hab ich den Mumm aufzuhören, und was kommt danach?
Freunde und Angehörige können sicher eine gewisse Hilfestellung geben, aber im Endeffekt hilft nichts anderes als sich selbst - und das mit aller Kraft - in den Ar....zu treten. Wut darf oder sollte bei dieser Übung ruhig dabei sein, denn das verleiht dem Tritt auch die richtige Wucht. Sich einzureden, es ist meine Eigenkreation und deshalb ist es gut so, wie es ist......., naja.......

Rhona
 
Rhona, alles braucht auch Zeit, die Zeit gilt es irgendwie zu füllen. Wie, das muss jeder Mensch selbst herausfinden, mit Musik, mit Gesprächen, mit Geheule, mit Wutausbrüchen... alles ist richtig, was man als richtig empfindet, was irgendwie gerade temporär hilft, aber irgendwann kommt einfach der Zeitpunkt, an dem vielen Menschen nur ein kräftiger Tritt hilft, wenn man fähig ist, sich diesen Tritt selbst zu verpassen, ist es gut, ist man nicht ganz so gelenkig ;), braucht man einfach jemandem, dem es halt reicht... ohne Fingerspitzengefühl könnte aber so ein Fremdtritt fatale Folgen haben. Aber auf der anderen Seite wieder... ohne diesen Tritt wären vielleicht diese Menschen so oder so verloren. Ein Patentrezept? Keine Ahnung.
 
Céline schrieb:
Rhona, alles braucht auch Zeit, die Zeit gilt es irgendwie zu füllen. Wie, das muss jeder Mensch selbst herausfinden, mit Musik, mit Gesprächen, mit Geheule, mit Wutausbrüchen... alles ist richtig, was man als richtig empfindet, was irgendwie gerade temporär hilft, aber irgendwann kommt einfach der Zeitpunkt, an dem vielen Menschen nur ein kräftiger Tritt hilft, wenn man fähig ist, sich diesen Tritt selbst zu verpassen, ist es gut, ist man nicht ganz so gelenkig ;), braucht man einfach jemandem, dem es halt reicht... ohne Fingerspitzengefühl könnte aber so ein Fremdtritt fatale Folgen haben. Aber auf der anderen Seite wieder... ohne diesen Tritt wären vielleicht diese Menschen so oder so verloren. Ein Patentrezept? Keine Ahnung.

Schon klar, Céline.

Rhona
 
Rhona schrieb:
All das Gerede von absoluter Akzeptanz der "Eigenkreation" mag sich ja ganz nett anhören, ist aber nicht anderes - zumindest für mich und nach meiner Erfahrung - als Gesülze.
So etwas kann jemand schreiben, der bisher keine größeren Schicksalsschläge als Warzenbefall oder verlorene Hausschlüssel hinter sich hat.
Kommt's ganz dick, ohne dass man auch nur einen Hauch von Eigenverschulden und noch weniger "Eigenkreation" erkennen kann, geschweige denn, es erkennen will, dann helfen nur Fragen, wie:
Was will ich noch? Soll es so bleiben, wie es ist? Kann ich etwas tun, damit es sich ändert? Will ich das überhaupt? Brauche ich Hilfe von Anderen? Kann und will ich den jetzigen Zustand akzeptieren? Falls nicht, hab ich den Mumm aufzuhören, und was kommt danach?
Freunde und Angehörige können sicher eine gewisse Hilfestellung geben, aber im Endeffekt hilft nichts anderes als sich selbst - und das mit aller Kraft - in den Ar....zu treten. Wut darf oder sollte bei dieser Übung ruhig dabei sein, denn das verleiht dem Tritt auch die richtige Wucht. Sich einzureden, es ist meine Eigenkreation und deshalb ist es gut so, wie es ist......., naja.......

hallo rhona,
ich verstehe deine sicht voll und ganz - und oft können "schicksalsschläge" auch nicht als "eigenkreationen" gesehen werden. - und dann ist das auch in ordnung so für den jeweiligen menschen.
dennoch sind beide ansichten für mich voll kompatibel.

denn die sicht, dass ich mir meine welt so gestalte, wie ich sie in der folge vorfinde, befindet sich auf einer anderen ebene - im spirituellen bereich sozusagen.

denn tritt in den arsch aber, den muss ich mir auf der körperlichen (= materiellen) ebene verpassen.

...und es ist und bleibt nunmal so, dass ich handlungen nur auf der materiellen ebene vornehmen kann und MUSS.

ohne verknüpfung dieser beiden ebenen handelt es sich sehr wohl nur um "gesülze" - da hast du recht. (so schätze ich minni allerdings nicht ein, weil auf den steh´ich ;).)

lg kathi

p.s.: ich war heute zufällig im Eso-Forum: da hab ich gleich wieder miterlebt, was da so alles "gesülzt" wird - du meine güte!
 
Hallo Rhona,
Rhona schrieb:
All das Gerede von absoluter Akzeptanz der "Eigenkreation" mag sich ja ganz nett anhören, ist aber nicht anderes - zumindest für mich und nach meiner Erfahrung - als Gesülze.
Da spricht die lebenserfahrene Frau aus vollem Herzen.

Rhona schrieb:
So etwas kann jemand schreiben, der bisher keine größeren Schicksalsschläge als Warzenbefall oder verlorene Hausschlüssel hinter sich hat.
So etwas kann jemand schreiben, der ein anderes Verständnis von der Welt hat.

Rhona schrieb:
Kommt's ganz dick, ohne dass man auch nur einen Hauch von Eigenverschulden und noch weniger "Eigenkreation" erkennen kann, geschweige denn, es erkennen will,...
Es geht um das Verständnis, nicht um das Erkennen im Materiellen.

Rhona schrieb:
Freunde und Angehörige können sicher eine gewisse Hilfestellung geben, aber im Endeffekt hilft nichts anderes als sich selbst - und das mit aller Kraft - in den Ar....zu treten. Wut darf oder sollte bei dieser Übung ruhig dabei sein, denn das verleiht dem Tritt auch die richtige Wucht. Sich einzureden, es ist meine Eigenkreation und deshalb ist es gut so, wie es ist......., naja.......
Ich sagte in Beitrag 29 bereits, daß es immer wieder Gegebenheiten gibt, die die wertende Instanz in uns, oberflächlich gesehen, als „schlecht“ einstuft. Dennoch z. B. ist auch „Schlechtes“ zumindest in dem Sinne gut für dich, daß du daran wächst.

Minni
 
Céline schrieb:
Ich freue mich sehr, helles Wirrchen, dass wieder das bist :kuss1:


Aloha Céline - dankeschön :kuss1: Dir zu Ehren hab ich mein Benutzerbild in eine Tomate verwandelt, das "treulose" mußt du dir dazudenken :eek:


Vielleicht ist das Dingens mit der Kreation seiner Selbst (oder dem, was man gerne wäre) ja nicht so verkehrt. Im akuten Freiflug wird's einem nicht unbedingt weiterhelfen, aber der Mensch an sich ist ja ein träges Vieh - der Entwicklungsprozeß, den's braucht, um das Rentenalter nicht als Suizidopfer zu erreichen, tritt oft genug erst nach einigen "Fall-Studien" ein.


Minni schrieb:
Dennoch z. B. ist auch „Schlechtes“ zumindest in dem Sinne gut für dich, daß du daran wächst.

...eigentlich nicht. Ich stimme zu, Minni, daß man an "Negativen" wachsen kann, aber wenn ich mir so angucke, wie viele Täter, Kotzbrocken oder Versager rumlaufen, argwöhne ich, daß diese Erwartung nicht für alle zutrifft.
 
Hallo wirrlicht,

wirrlicht schrieb:
Vielleicht ist das Dingens mit der Kreation seiner Selbst (oder dem, was man gerne wäre) ja nicht so verkehrt. Im akuten Freiflug wird's einem nicht unbedingt weiterhelfen, aber der Mensch an sich ist ja ein träges Vieh - der Entwicklungsprozeß, den's braucht, um das Rentenalter nicht als Suizidopfer zu erreichen, tritt oft genug erst nach einigen "Fall-Studien" ein.
Gerade im Freiflug hilft es, weil du dich nicht erst im Außen nach Halt umschauen mußt, sondern ihn automatisch bei dir hast. Es hilft auch vorbeugend, weil du schlimme Ereignisse von vornherein ganz anders beurteilst.

wirrlicht schrieb:
...eigentlich nicht. Ich stimme zu, Minni, daß man an "Negativen" wachsen kann, aber wenn ich mir so angucke, wie viele Täter, Kotzbrocken oder Versager rumlaufen, argwöhne ich, daß diese Erwartung nicht für alle zutrifft.
Vielleicht wachsen sie nur nicht in die Richtung, wie du es gerne sehen würdest. Doch wirst du sicherlich bestätigen, daß jedes „negative“ Ereignis dich irgendwie voranbrachte, so im Nachhinein gesehen, oder? Bei mir ist das jedenfalls so.

Gruß von
Minni
 
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Minni schrieb:
Es geht um das Verständnis, nicht um das Erkennen im Materiellen.


Ich sagte in Beitrag 29 bereits, daß es immer wieder Gegebenheiten gibt, die die wertende Instanz in uns, oberflächlich gesehen, als „schlecht“ einstuft. Dennoch z. B. ist auch „Schlechtes“ zumindest in dem Sinne gut für dich, daß du daran wächst.

Minni, dazu möchte ich was sagen, auch wenn deine Worte nicht an mich adressiert sind.
Ich verstehe, was du schreibst, auch Kathi verstehe ich sehr gut, was mich aber daran stört, wohl immer stören wird, ist die Terminologie.
Es gibt Ereignisse, die man einfach nicht verstehen kann, weil sie nicht voraussehbar waren, nicht geplant... sie treffen dich aus dem heiterem Himmel (im wahrsten Sinne des Wortes), für sie Verständnis zu haben, oder auch nur im Nachhinein zu entwicklen, ist beinahe unmöglich. Man versteht sehr wohl, wie es dazu kommen könnte, kann auch den Beteiligten (vielleicht) verzeihen, aber wirklich tiefes Verständnis haben? Es bleibt irgendwie irrational unvorstellbar. Das kann sich alles für mich zum Guten wenden, ich auch daran wachsen... zweifelsohne, es aber auch als "gut für mich" zu werten, das käme mir dann äusserst unanständig, ja pervers vor. Das kann ich mir nicht erlauben. Ich weiss nicht, ob du es so, wie es steht, auch nachvollziehen kannst, möchte aber dazu keine Erläuterungen geben.

Einen schönen Abend C.

Helles Wirrchen, ich lachte tatsächlich als ich die halbe Tomate sah, wollte mir hier aber keine blauen Flecken einhandeln, vonwegen OT und sooo *loool*.
Dass du noch daran dachtest, finde ich spitzenmässig! Und nur halbe... weil du wieder da bist? *loool* Solltest du wieder verschwinden, wächst sie dann nach? Auch das seeeeehr praktisch. Schon haben wir den Salat, ich liefere die mozzarella di bufala campana dazu *looooool*

:sekt:
 
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