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Grafitti - kunst !?

AW: Grafitti - kunst !?

Vielleicht noch ein weiterer Aspekt von Grafitti - Kunst, auf den ich gestern gestossen bin, als ich gelesen habe, dass ein Werk des britischen Künstler Banksy über Ebay versteigert wurde.

Hier der Artikel des Art-Magazins

Das scheint mir doch einigermassen befremdlich.
Mir stellt sich da die Frage: Wem gehört eigentlich so ein Werk, welches ein Künstler kostenlos (oder illegal, je nach Auffassung) in den öffentlichen Raum stellt?
Hat der Besitzer der Mauer das Recht, es zu Geld zu machen?
Wahrscheinlich schon. Er kann es ja auch übermalen, wenn er will.
Aber seltsam ist es schon.
Wenn das zum Trend wird, also dass Mauerstücke mit Grafitikunst darauf herausgebrochen werden und in Museen oder privaten Sammlungen landen, würde das nicht der ursprünglichen Idee dieser Kunst völlig zuwiderlaufen?

Wahrscheinlich würde es vor allem das Aussehen unserer Städte massiv verändern, mit all den Löchern in den Mauern...:maus:

In einem anderen Artikel zum Thema Street Art kann man noch folgendes lesen:
Für den kreativen Umgang mit öden urbanen Flächen kämpft auch der britische Künstler Banksy, der zu dem Teil heutiger Street-Art-Künstler gehört, die ihren Eingriff auch als politisches Medium begreifen. Mit einem offiziös anmutenden Schablonengraffiti gibt er Wände als "Graffiti-Areas" frei. Allerdings warnt er auch die nachwachsende Street-Art-Generation: bei einer Kapazität von fünfzig Schablonengraffiti pro Sprühdose könne man sich schon für etwa 15 Euro "extrem berühmt" oder "extrem unbeliebt" machen. Oder vielleicht beides. Auf diesen Punkt weist auch Nabi hin: "Street Art steht in einer ganz anderen Beziehung zur Umwelt als Kunst im Museum. Hier greifen Architektur, Verkehrssignale, Werbung oder das Wetter unmittelbar ein. Wenn jemandem die Sachen nicht gefallen, kann er sie sofort herunterreißen." Street Art müsse deshalb ganz anders als Museumskunst funktionieren.
Zum Vergrößern anklicken....

Den ganzen Artikel könnt ihr hier nachlesen
 
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AW: Grafitti - kunst !?

Belair57 schrieb:
Viele dieser Grafittikunstwerke sind, im Vergleich zu den sakralen Schlachtungen eines bekannten österreichischen Aktions"künstlers", richtige Kunst mit Aussagekraft.
Zum Vergrößern anklicken....

Wenn dir etwas nicht gefällt oder wenn dir der Sinn von etwas nicht so recht einleuchtet, oder wenn du etwas eklig findest, das jemand aus seiner Phantasie in die Realität transformiert, dann sagt das noch nichts darüber aus, ob es Kunst ist.

Nicht jedes Kunstwerk ist ein gutes, schönes und wichtiges Kunstwerk. Nicht jedes wird zu jeder Zeit gleich eingeschätzt. Und du musst dich nicht mit jedem auseinandersetzen.

Bei Hermann Nitsch ist jedenfalls sicher, dass seine Kunst genau das bewirkt, was sie bewirken will: sie verstört. Und für den, der über diese Verstörung hinwegklettern kann, bietet sie etwas Geheimnisvolles, das man keinem Verstörten durch seine Verstörung hindurch vermitteln kann.

Also funktioniert Nitsch's Kunst auf jeden Fall so, wie sie gedacht ist.

Bei den Graffitis bin ich mir da weniger sicher: sie provozieren nämlich Diskussionen, die sie mE gar nicht provozieren wollen. Sie wollen bloß jene öden öffentlichen Flächen einnehmen, die die Menschen wegen ihrer Ödnis längst aus den Augen verloren haben; wegen der Ödnis der Mauern - und jener der Menschen.

Und sie wollen sie damit wieder ein wenig zurückholen...

(Wenn es sein muss, eben auch per Museum.)

lg Frankie
 
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