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Gibt es einen Urgrund?

Hallo Mwirthgen,

manchmal scheint es mir, als ob ich chinesisch schriebe, dabei bemühe ich mich nun wirklich redlichst darum, meine Gedanken so verständlich als irgend möglich darzustellen.

Ich wollte in meinem obigen Beitrag zur Frage nach dem "Ur-Grund" nichts anderes verdeutlichen als das, was Du letztlich selbst festgestellt hast, nämlich, dass Denksysteme stets nur einseitige Antworten bieten können und auch immer nur dann, wenn sie durch das System selbst begriffen werden. Ich sehe die Problematik von Denksystemen also ähnlich, sie können keine endgültige Antwort bieten, sondern immer nur eine bzw. die mögliche Vorstellung eines Menschen, bzw. dessen Denkens.

Meine Vermutung war, dass die Suche nach dem Ur-Grund bereits durch ein Denken bedingt wird und daher, gleich wie sich jenes Denken auch winden mag, immer nur durch das Denken für das Denken zu beantworten wäre. Wir erfahren zwar augenscheinliche Tatsächlichkeiten, aber der bloße Sinneseindruck erlaubt uns noch keine Rückschlüsse zu ziehen, wir müssen unsere Erfahrungen hierfür verstandesmäßig verarbeiten und in Verbindung bringen.

Selbst wenn wir den Ursprung direkt erfahren, wir müssten erst diese Erfahrungen verstandesmäßig begreifen, um dann den Ursprung als solchen deuten zu können. Insofern will ich unser Denken nicht als nonsens darstellen, keineswegs, es ist aber wohl so, dass unser Denken vieles selbst bedingt, so z.B. überhaupt das Bedürfnis nach Beantwortung der Fragen nach dem Sinn unseres Seins.

Das, was wir sind, versucht die Erfahrungen, welche es machen kann, durch sich und für sich zu verstehen. Daher auch meine anfängliche Vermutung, dass wir selbst die Frage bedingen und somit ein Bedürfnis ensteht, das nur durch unser Denken für das Denken beantwortbar ist, nicht aber sonst.

Dies widerum mündet in der Schlussfolgerung, dass jeder Mensch subjektiv eine endgültige Antwort - auf seinen eigenen Erfahrungen basierend - erdenken kann, was also bedeutet, dass eine endgültige Antwort vom Denkenden als endgültig gedacht bzw. gewertet werden muss, um tatsächlich endgültig sein zu können. Und wieder ist es unser Denken, welches die Frage und die Antwort gleichermaßen bedingt.

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
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Re: Urgrund

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Du hast uns aufs Glatteis geführt, Manni.... Erst fragst du, was wir wissen, dann stellst du fest, ätschbätsch, ihr wisst ja nichts - was niemand von uns behauptet hat! - Dann räumst du ein, dass du von "Urgrund" auch nichts weißt. Außer, das es in uns und außer uns ist. Du ahnst vielleicht, dass ich diese Ahnung auch in mir trage. Aber das Argument, das du anführst, ist mir zu dünn! Begründe deine Sichtweise doch bitte! Wie kommst du dazu?
Du hast mir die Frage noch nicht beantwortet, ob dich die Gleichstellung des Urgrundes mit dem Begriff der "Ersten Ursache" zufrieden stellt.

Gysi

Gysi, ich habe niemand auf´s Glatteis geführt. Wenn du auf meinen Antworten glaubst auszurutschen, dann liegt das vielleicht eher an dir. Mein Hinweis auf den Ort der Erkenntnis des Urgrundes kann eigentlich für niemanden zu "dünn" sein, der schon einmal versucht hat, seinen Ahnungen auf den Grund zu gehen. Das der Urgrund auch die Ursache alles Seienden sein kann, ist für mich kein Problem.

manni
 
Original geschrieben von PhilippP
manchmal scheint es mir, als ob ich chinesisch schriebe, dabei bemühe ich mich nun wirklich redlichst darum, meine Gedanken so verständlich als irgend möglich darzustellen.

Dies widerum mündet in der Schlussfolgerung, dass jeder Mensch subjektiv eine endgültige Antwort - auf seinen eigenen Erfahrungen basierend - erdenken kann, was also bedeutet, dass eine endgültige Antwort vom Denkenden als endgültig gedacht bzw. gewertet werden muss, um tatsächlich endgültig sein zu können. Und wieder ist es unser Denken, welches die Frage und die Antwort gleichermaßen bedingt.

Lieber Philipp,

bevor ich dich vielleicht wieder missverstehend, in längere Erörterungen ausufere, bitte beantworte mir doch folgende Frage: Hältst du das Denken für ein in sich geschlossenes System, dessen Arbeitsweise das Ich unfrei ausgeliefert ist? Oder ist es möglich, Funktionsweisen des Denkens reflektierend zu betrachten? Und was verstehst du in diesem Zusammenhang unter „endgültig“?

manni
 
Re: Urgrund

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Dann räumst du ein, dass du von "Urgrund" auch nichts weißt. Außer, das es in uns und außer uns ist.
Gysi

Gysi, noch ein kleiner Nachtrag: Wenn ich einerseits schreibe, dass ich über diesen Urgrund nicht viel weiß, aber andererseits schreibe, dass er in uns zwar zu finden und doch außerhalb von uns existiert, dann ist das schon eine Menge Wissen. Denn das bedeutet, die causa prima ist erkennbar (was für die meisten Leute zumindest unvorstellbar ist) und sie entzieht sich der Manipulation durch den Menschen - im Gegensatz zu anderen Ansätzen -, weil sie nicht Teil des Menschen ist.

manni
 
Ja also ... vom 'NICHTS' ausgehend, ist etwas entstanden, was
komplexer ist/(bzw. sein soll) als der Kosmos . >Unser Gehirn<
Und das soll aus einem Haufen Schlamm enstanden sein, der
aus dem 'NICHTS' 'entstand' ?
Also wenn man von der Expansion ausgeht dann muss es an dessen Anfang eine Reaktion gegeben haben oder eine Art Plan,
denn auf diese eine Reaktion sind ja alle Sachen die 'passieren'
zurückzuführen. Also ist es so ein Wunder, das wir hier überhuapt exisstieren und sich die Umstände so bestehen, das das leben möglich geworden ist, oder ist es ein Plan??
Um sich soetwas zu erklären sing Mythen und Religionen geschaffen worden. Wie im mythischen Weltbild, wo alles seine Erklärung hatte. Mit den Anfängen der Philosophie wurde daran
gezweifelt, und heute sind wird meiner Meinung nach ziemlich voreilig mit Erklärungen wie das Gehirn ist komplexer als der Kosmos.
 
eine kleine frage am rand:
kann es nichts geben, wenn es nichts gibt?
ist das nichts nicht daher da weil es etwas/alles gibt?
oder ist diese frage nur da, weil es uns gibt?

grüßli zeena
 
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@ manni
Hi, manni
ich meinte damit, dass wir doch selbst das Gehirn sind oder unsere Gedanken dort herstammen, sodass wir doch nicht irgendetwas behaupten können. Oder meinen etwas zu wissen .
Ich denke wir können nicht sagen dass das Gehirn komplexer ist als der Kosmos, wenn wir gerade dass mit dem Gehirn herausfinden.
Auch wenn man sagt beide seien unendlich, dann ist in der physischen Größe das Gehirn immer noch kleiner glaube ich :)
Also ich denke wir sind viel zu voreilig mit unseren Schlüssen, nach denen wir dann ja auch oft Handeln!
Ich denke , ja selbst wenn ich sage ich denke , ich meine es ist alles verfälscht und wenn ich sage es ist unsinn was ich sage , dann war das wiederrum Unsinn, <<< das wiederum und das<<wiederrum.
Ich meine wie können wir über etwas etwas sagen wo wir noch nichteinmal etwas kennen.
Nein mal im ernst unsere Sprache lässt zu wünschen übrig und wir auch . Und dass<< auch !!!!!!!!!!

Phil
 
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