• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gesundheitspolitik

Perivisor

Active Member
Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
3.536
Die stark rückläufigen Zahlen an Organspendern führen jetzt dazu, dass man von Seiten der Bundesregierung die Bevölkerung zur Bereitschaft der Spenden nötigen zu müssen glaubt.
Zunächst sollen jetzt laut Bahr alle Bürger angesprochen werden und ihre Bereitschaft - oder das Gegenteil - dokumentieren. Wer weiß, was das in absehbarer Zeit für Konsequenzen haben kann (?).
Ich durchschaue derzeit nicht, ob die Bedürftigen für Organspenden alle ohne eigenes Verschulden krank geworden sind. Analog zu der vielleicht irgendwann zwanghaften Bereitschaft zur Spende sollte dann auch dieser Aspekt eine Rolle spielen. Beispiel: wer 30 Jahre lang Schwerst-Alkoholiker mit den Folgen der Leberzirrhose ist, muß nicht unbedingt an erster Stelle eine Lebertransplantation angeboten bekommen.
Perivisor
 
Werbung:
AW: Gesundheitspolitik

....
Beispiel: wer 30 Jahre lang Schwerst-Alkoholiker mit den Folgen der Leberzirrhose ist, muß nicht unbedingt an erster Stelle eine Lebertransplantation angeboten bekommen.
Perivisor

Auch dann nicht, wenn der Schwerst-Alkoholiker mit Leberzirrhose beispielsweise ein sehr reicher Mensch ist, der die Kosten für die Lebertransplantation privat bezahlt ....:dontknow:

moebius
 
AW: Gesundheitspolitik

Wahrscheinlich brauchen wir einen freien Markt für Organe, um auch weiterhin gute Geschäfte zu machen. :dontknow:
 
AW: Gesundheitspolitik

Auch dann nicht, wenn der Schwerst-Alkoholiker mit Leberzirrhose beispielsweise ein sehr reicher Mensch ist, der die Kosten für die Lebertransplantation privat bezahlt ....:dontknow:

moebius

Laut ethischen Grundsätzen der Humanmedizin (siehe Hippokrates) soll der Arzt ohne Ansehen der Person helfen, Schaden abwenden. Das liegt in besagtem Falle lange vor der Leberzirrhose. Wenn Tranplantation nötig wird, dann kann es nur eine medizinisch begründete Prioritätenliste geben, nach welcher die Reihenfolge der Empfänger ermittel wird.
Die Frage, ob medizinische Überlebenshilfe käuflich sein kann, läuft auf die Frage hinaus, ob irgendwann Medizin insgesamt nur noch käuflich ist. Das würde jedenfalls der Überbevölkerung der Welt Einhalt gebieten. Und am Ende blieben nur die guten, Schönen , Reichen und Intelligenten übrig. Ein Paradies
- aus dem ich sofort flüchten würde.
Perivisor
 
AW: Gesundheitspolitik

Wissen die zu verführenden Organspender in spe und deren Lieben, dass beim Augenblick des Sterbens keine Zeit mehr bleibt für pietätisches Händchenhalten bei Warten auf den vermeintlichen letzten Schnaufer.
Nein, certifizierungsgerecht muss die Schlachtplatte frisch sein … keine Zeit für rührselige Abschiede - es geht ja kurz vor dem eigentlichen Tod schon wieder um Leben und Tod.

Wissen die zu verführenden Organspender in spe und deren Lieben, dass die lebensverlängernde Maschine beim sterbenden Organspender andere Laufzeiten, unter Ausschluss der Angehörigen, aufweist, als beim Nichtorganspender.

Wissen die zu verführenden Organspender in spe und deren Lieben, dass der Eintrag der Todesursache im Totenschein viel zu selten wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Anforderungen genügt - was mangels Revisionen aber nicht falsifiziert werden braucht.

Kommt nun wieder als Todesursache, oder tödliche Mangelbedingte Krankheiten, die Arbeitslosigkeit mit fehlender Krankenversicherung von Griechenland zu uns geschwappt, so soll doch zumindest der Umsatz mit Organen der Ex-Arbeitslosen die Kosten für deren Pietätsabwicklungen wieder einspielen?

lgs
 
AW: Gesundheitspolitik

1. Laut ethischen Grundsätzen der Humanmedizin (siehe Hippokrates) soll der Arzt ohne Ansehen der Person helfen, Schaden abwenden.
2. Das liegt in besagtem Falle lange vor der Leberzirrhose. Wenn Tranplantation nötig wird, dann kann es nur eine medizinisch begründete Prioritätenliste geben, nach welcher die Reihenfolge der Empfänger ermittel wird.
3. Die Frage, ob medizinische Überlebenshilfe käuflich sein kann, läuft auf die Frage hinaus, ob irgendwann Medizin insgesamt nur noch käuflich ist.

4. Das würde jedenfalls der Überbevölkerung der Welt Einhalt gebieten. Und am Ende blieben nur die guten, Schönen , Reichen und Intelligenten übrig. Ein Paradies
- aus dem ich sofort flüchten würde.
Perivisor

Zu 1.:
Ja, "soll" ...:lachen:

Aber ist nicht jede Arzt-Praxis zugleich ein betriebswirtschaftliches System, das sich finanziell-ökonomisch "rechnen" muß, um nicht früher oder später bankrott zu gehen ....:dontknow:

Und ist die Ethik des HIPPOKRATES mit der Logik des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus vereinbar, unter dessen Herr-schaft/Dominanz sich alle bestriebswirtschaftlichen Systeme befinden/organisieren usw. :dontknow:

Zu 2.:
Ja !

Zu 3.:
Ja, und für mich stellt sich u.a. die Frage nach den Zusammenhängen zwischen ärztlicher Standes-Ethik (Eid des HIPPOKRATES) und finanziell-ökonomischen Bedingungen, unter denen sich ärztliches Handeln vollzieht ....

Zu 4.:
Das wäre in der Tat ein sehr armseliges Paradies , auf das ich auch gerne verzichten kann ....

moebius
 
AW: Gesundheitspolitik


Zu 1.:
Ja, "soll" ...:lachen:

Aber ist nicht jede Arzt-Praxis zugleich ein betriebswirtschaftliches System, das sich finanziell-ökonomisch "rechnen" muß, um nicht früher oder später bankrott zu gehen ....:dontknow:

Und ist die Ethik des HIPPOKRATES mit der Logik des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus vereinbar, unter dessen Herr-schaft/Dominanz sich alle bestriebswirtschaftlichen Systeme befinden/organisieren usw. :dontknow:

Zu 2.:
Ja !

Zu 3.:
Ja, und für mich stellt sich u.a. die Frage nach den Zusammenhängen zwischen ärztlicher Standes-Ethik (Eid des HIPPOKRATES) und finanziell-ökonomischen Bedingungen, unter denen sich ärztliches Handeln vollzieht ....

Zu 4.:
Das wäre in der Tat ein sehr armseliges Paradies , auf das ich auch gerne verzichten kann ....

moebius



Ja so wird es in den Medien, von den Politikern und von den Krankenkassen dargestellt: das Wirtschaftsunternehmen Krankenhaus/ Arztpraxis.-
Allerdings haften wir mit unserem Privatvermögen und sind durch Budgetgrenzen daran gehindert, unsere Leistungen auszuweiten, wie das jeder Geschäftsmann ja tun kann. Was "wirtschaftlich" ist, wird uns von den Krankenkassen vorgeschrieben. das heißt nichts anderes,als dass wir jeweils das billigste Medikament, die billigste Behandlungsform für gesetztlich Versicherte anbieten müssen. Wirtschaftlichkeit also nicht für den Arzt, sondern für die Krankenkassen. Wird das Budget überschritten, drohen sogenannte Regresse, also Einforderung von Honoraren durch die Krankenkassen - nachträglich.
Das einzige, was ein Arzt tun kann, ist: mögliche Fehler durch Vergessen von erbrachten Leistungen zu vermeiden. Das Maximum an abrechenbarer Leistung ist also schon vor Beginn der Arbeit zementiert. Die Leistungen, die ein Arzt erbringen kann werden anhand seiner Qualifikation, seiner Gerätschaften und über die festgelegten Budgets ermittelt. Die einzige Möglichkeit, darüber hinaus Einnahmen zu generieren, sind die sogenannten igEL-Leistungen und die Arbeit für Privatpatienten (noch). Auch daran soll demnächst "gespart" werden.
"Wirtschaftlichkeit" ist hier also völlig anders zu verstehen als in der Geschäftswelt.
Perivisor
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gesundheitspolitik

Ja so wird es in den Medien, von den Politikern und von den Krankenkassen dargestellt: das Wirtschaftsunternehmen Krankenhaus/ Arztpraxis.-
Allerdings haften wir mit unserem Privatvermögen und sind durch Budgetgrenzen daran gehindert, unsere Leistungen auszuweiten, wie das jeder Geschäftsmann ja tun kann. Was "wirtschaftlich" ist, wird uns von den Krankenkassen vorgeschrieben. das heißt nichts anderes,als dass wir jeweils das billigste Medikament, die billigste Behandlungsform für gesetztlich Versicherte anbieten müssen. Wirtschaftlichkeit also nicht für den Arzt, sondern für die Krankenkassen. Wird das Budget überschritten, drohen sogenannte Regresse, also Einforderung von Honoraren durch die Krankenkassen - nachträglich.
Das einzige, was ein Arzt tun kann, ist: mögliche Fehler durch Vergessen von erbrachten Leistungen zu vermeiden. Das Maximum an abrechenbarer Leistung ist also schon vor Beginn der Arbeit zementiert. Die Leistungen, die ein Arzt erbringen kann werden anhand seiner Qualifikation, seiner Gerätschaften und über die festgelegten Budgets ermittelt. Die einzige Möglichkeit, darüber hinaus Einnahmen zu generieren, sind die sogenannten igEL-Leistungen und die Arbeit für Privatpatienten (noch). Auch daran soll demnächst "gespart" werden.
"Wirtschaftlichkeit" ist hier also völlig anders zu verstehen als in der Geschäftswelt.
Perivisor

Okay, jetzt weiß ich wenigstens, warum das Gesundheitssystem eigentlich Krankheitssystem heißen :ironie: sollte ....und warum die Krankenkassen nicht Gesundheitskassen heißen ....:lachen::lachen::lachen:

Schließlich leben nicht wenige sog. "Experten" finanziell/ökonomisch von den Krankheiten ....

Und je mehr Kranke behandelt werden, um so besser für die Behandelnden, jedenfalls in finanziell-ökonomischer Hinsicht - jedenfalls noch ........:lachen:

moebius
 
Werbung:
AW: Gesundheitspolitik


Okay, jetzt weiß ich wenigstens, warum das Gesundheitssystem eigentlich Krankheitssystem heißen :ironie: sollte ....und warum die Krankenkassen nicht Gesundheitskassen heißen ....:lachen::lachen::lachen:

Schließlich leben nicht wenige sog. "Experten" finanziell/ökonomisch von den Krankheiten ....

Und je mehr Kranke behandelt werden, um so besser für die Behandelnden, jedenfalls in finanziell-ökonomischer Hinsicht - jedenfalls noch ........:lachen:

moebius

Mei, jetzt hoams dös widda nicht varstandn: wenn ma sexmol im Quartal die sölbige Patientin sicht, wirds nur oanmol zajt ! Hoasst`s itzo ?
Perivisor
 
Zurück
Oben