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Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.643
Hallo Forum.

Der moderne Westler gerät zunehmend in die geistige Abhängigkeit von Ernährungsberatern. Er plappert nach, was sie vorgibt, konsumiert Heftchen, Sendungen voller Tipps. „Du sollst viel Magnesium für dies, Rote Beete gegen jenes, viel trinken im Winter,...nach dem Sport nicht zu lange mit der Zufuhr von diesem warten...“ und so ergibt sich ein riesiges Gerüst aus Glaubenssätzen, was durch Nahrungsergänzungsmittelchen, homöopathische Mittelchen, Extravitaminzufuhr, Aufbaupräparate und extra ausgewogener kalorienarmer und Ballaststoffreicher Kost vervollkommnet wird.

Ein nomadisch lebender Mongole isst, wie unsere Großeltern vor allem das, was seine Tierchen und die karge Natur hergeben und die wenigen Produkte, die sich daraus kochen (und brennen) lassen. Im Grunde nimmt er seine Nährstoffe mehr oder weniger aus Milch, Eiern, Fleisch und vor allem viel Fett zu sich. Er hat keinen Supermarkt, in dem er zertifiziertes Bioobst kauft. Oder Q10.

Warum wird der Westler heute jedoch auch nicht gesünder alt als mein so ungesund lebender Mongole. Unsere Vorgängergenerationen hatten auch 80-jährige hervorgebracht (wenn sie denn nicht zu viel gearbeitet hatten). Ein Mongole wird inzwischen fast 70, wobei diese Statistik sicher durch das etwas dünnere Gesundheitsversorgungsnetz beeinflusst wird. (wo Deutschland allerdings auch bald gleich ziehen wird, für ärmere Menschen)

Wozu also, bei einer Generation von älteren Deutschen und Österreichern, die ab nem bestimmten Alter jedes zweite Jahr ein neues Zipperlein hinzu bekommt, Unverträglichkeiten, Allergien, Rheuma, Mangelerscheinungen, Osteoporose ...entwickelt, dieser Zirkus mit „gesunder Ernährung“?

Wozu alle diese Ernährungsweisheiten, wozu dieses „sich richtig entscheiden“? Damit sie am Ende mit noch mehr Krankheiten und Leiden alt werden, als die Mongolen von Milch, Fleisch, Fett und Milchbranntfusel? Das ganze währe eine schlecht geschriebene Parodie...

...wenn du die Praxis mit dem „sich krank fühlen“ nicht überall in deinem Bekanntenkreis und bei dir selbst erleben würdest.

Viele Grüße
Bernd
 
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AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Hallo

Unser Essen ist doch stark verunreint.
Konservierungstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und was weiss ich noch alles. Alles "notwendige" Sachen um die industriell produzierte Nahrung haltbar und schmackhaft zu machen.
Man zähle noch die nebensächlichen Konsumgüter wie Süssigkeiten, Alkohol, Fruchtsäfte, Snacks, etc. welche auch voll solcher Eergänzungsstoffe sind dazu, und schon hat man eine ganze Menge chemischer Schnick-schnack in seinen Körper.
Dann noch die Umweltverschmutzung, Stress, Tabak, Medikamente, bla bla bla...
Das sind alles Einflüsse die dein "ungesunder Mongole" nicht kennt, weshalb er vielleicht seltener schwerwiegende Erkrankungen durchleiden muss als wir.

Und woher diese Gesunde Ernährungsgeschichten kommen?
Von der Medizin! Es ist alles eine einfache Rechnung.
Da wir ja so ziemlich alles messen können was wir im Körper haben, wurden einfach Referenzbereiche errechnet welche den Bedürfnissen des Körpers entsprechen sollten, um dem Menschen sagen zu können wie er leben sollte, damit wenn er mal alt wird, nicht so stark das sowieso verarmte Gesundheitswesen in anspruch nehmen muss.
Diese Aufklärung ist nur eine präventiv Sparmassnahme!
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Meinst du, dass uns so viele „andere Faktoren“ belasten, dass man auf die Nahrung, wie der Hausverstand uns sagt, ohnehin nicht näher eingehen braucht?

Währe dann die gesunde Ernährung hierzulande eine Art „Schadensbegrenzung“ oder ist sie im Grunde völlig sinnlos, weil zu viele andere Faktoren uns ohnehin schon schädigen?

Oder ist „gesunde Ernährung“ eher ein Hobby einiger materialistischer Neo-Grüner (die mit der ursprünglichen Bewegung der Freiheit und der Solidarität und freien Lebensentfaltung eh nichts mehr anfangen können) und eher eine Geschäftsidee?

Bernd
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Hmmm, ich verstehe wohl nicht ganz worauf du hinaus willst.
Ich bin auf folgendes eingegangen:

Hallo Forum.


Warum wird der Westler heute jedoch auch nicht gesünder alt als mein so ungesund lebender Mongole. Unsere Vorgängergenerationen hatten auch 80-jährige hervorgebracht (wenn sie denn nicht zu viel gearbeitet hatten).
...

... dieser Zirkus mit „gesunder Ernährung“?

Wozu alle diese Ernährungsweisheiten, wozu dieses „sich richtig entscheiden“?

Was meinst du mit Nahrung "...wie der Hausverstand uns sagt"??

Wäre dann die gesunde Ernährung hierzulande eine Art „Schadensbegrenzung“ oder ist sie im Grunde völlig sinnlos, weil zu viele andere Faktoren uns ohnehin schon schädigen?

Gesunde Ernährung ist nicht sinnlos, aber ich weiss nicht in wie weit sie eben als Gegenspieler zu diesen schädlichen Faktoren gesehen werden darf.
Im zweifelsfall würde ich mich aber immer "gesund" ernähren!
Was aber dieses "gesunde ernähren" wirklich sein soll kann uns keiner sagen.

Oder ist „gesunde Ernährung“ eher ein Hobby einiger materialistischer Neo-Grüner und eher eine Geschäftsidee?

Da bin ich mir ziemlich sicher!
Dieses Bio-kürzel ist wohl der einfachste Trick dem Käufer das Geld aus der Tasche zu locken. (sagt mir jetzt mein hausverstand weil ich nicht genau weiss wie der erhöhte bio-preis zustande kommt, und wieso er überhaupt erhöht ist, ist es das Extra "Gesundheit" was ich da noch mit kaufe???)
Ist Bio wirklich besser?
Von Lebensmitteln aus biologischem Anbau als grundsätzlich "gesünderen" Lebensmitteln zu sprechen traut sich keiner.

Was ich glaube ist dass viel Obst, Gemüse und Bewegung nicht verkehrt sein können!
Den Rest kannst du dir selber aussuchen, aber nicht übertreiben!
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Ich weiß es nicht. „Nicht übertreiben“, das ist ein typischer pädagogischer Lehrsatz. Nicht zu viel essen, nicht zu laute Musik, nur soviel Sex wie nötig, so wenig wie möglich, nur Schlittengeschwindigkeit in Maßen. Vielen Dank Denken..

Aber ich hab keine Lust mehr auf vorgefertigte Wortgruppen im Denken.
Wer wenn nicht wir haben die Möglichkeit, auszubrechen. Jemand über 50 oder 30 und mit festem Job und Familie hat das nicht.

Aus meiner Sicht ist Bewegung jeder Art, außerhalb von Regelmäßigkeit und Anstrengung, außerhalb von Wettbewerb und Studio sinnvoll oder Nahrungsmittel, die man selbst gegossen hat oder auf die man manchmal Appetit hat (habe bei mir Platz für einiges, aber keinen für Reis und Spaghettisträucher) sinnvoll.

Aber ob ein Zerlegen der Nährstoffe und deren Aufnahme überhaupt Sinn macht, das bezweifle ich. Aus meiner Sicht sind Ernährungsberater nicht viel klüger als die Pfingstgemeinde. Fehlt nurnoch der Teufel und die Erbsünde...oder Fett.

Gute Nacht und Amen für die, die heute die Gelegenheit hätten, frei zu sein...und das nicht wollen. Weil ihre Chips (Ehrgeiz) so gut schmecken.
Bernd
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Gesund ist, was nicht schadet.

Am Beispiel Apfel. Die "gesunden" Inhaltsstoffe sind in der Schale. Also ist die Schale das gesündeste am Apfel. Die Schale hat aber eine natürliche Wachsschicht und manche Menschen vertragen das nicht. Warum auch immer. Sie bekommen Magenschmerzen und Durchfall.
Was ist dann an der Apfelschale für diesen Menschen gesund?

Wer seinen Hausverstand wirklich einschaltet und auf ihn hört, wird nicht zum Billa gehn, sondern versuchen "natürliche" Lebensmittel zu finden und nicht die, wie insomnia richtig schrieb, verunreinigten (ich würde sogar sagen vergifteten) Nahrungsmittel (mit "Lebens"mittel hat das nichts mehr zu tun) kaufen.

Gesunde Ernährung ist kein Glaube, sondern ein Milliardengeschäft. Besonders
für die Chemieindustrie.

Ich ernähre mich in den Augen der "Gesundheitsgurus" so was von ungesund, ich dürfte gar nicht mehr leben. Aber seit ich ungesund esse, bin ich komischerweise gesund.

lg.eule
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Ich weiß es nicht. „Nicht übertreiben“, das ist ein typischer pädagogischer Lehrsatz. Nicht zu viel essen, nicht zu laute Musik, nur soviel Sex wie nötig, so wenig wie möglich, nur Schlittengeschwindigkeit in Maßen. Vielen Dank Denken..

Aber ich hab keine Lust mehr auf vorgefertigte Wortgruppen im Denken.
Wer wenn nicht wir haben die Möglichkeit, auszubrechen. Jemand über 50 oder 30 und mit festem Job und Familie hat das nicht.

Aus meiner Sicht ist Bewegung jeder Art, außerhalb von Regelmäßigkeit und Anstrengung, außerhalb von Wettbewerb und Studio sinnvoll oder Nahrungsmittel, die man selbst gegossen hat oder auf die man manchmal Appetit hat (habe bei mir Platz für einiges, aber keinen für Reis und Spaghettisträucher) sinnvoll.

Aber ob ein Zerlegen der Nährstoffe und deren Aufnahme überhaupt Sinn macht, das bezweifle ich. Aus meiner Sicht sind Ernährungsberater nicht viel klüger als die Pfingstgemeinde. Fehlt nurnoch der Teufel und die Erbsünde...oder Fett.

Gute Nacht und Amen für die, die heute die Gelegenheit hätten, frei zu sein...und das nicht wollen. Weil ihre Chips (Ehrgeiz) so gut schmecken.
Bernd


Was sind denn selbst gegossene Nahrungsmittel? :confused:
Ernährst du dich etwa von Zinnsoldaten? :D
Ansonsten finde ich, ist es jedem seine eigene Angelegenheit, was er zu sich nehmen möchte. Und wenn jemand partout einen Ernährungsberater dazu möchte, juckt mich das auch nicht weiter!
Ich selbst esse, was mir schmeckt oder grade da ist.
Noch 'ne Frage, wieso können dAn eigentlich nur Menschen unter 30 und ohne Familie ausbrechen? :confused: Meine Erfahrungen sind da ganz anders.


PS: Bin jetzt selbst drauf gekommen, du meinst mit der Gießkanne gegossen! :D
 
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Was sind denn selbst gegossene Nahrungsmittel? :confused:
Ernährst du dich etwa von Zinnsoldaten? :D
Hallo !

Da Bernd bereits "Amen" schrieb und wohl nicht jeder eine Beziehung zur Gärtnerei hat, will ich, der die ersten 28 Jahre seines Lebens in einer ländlichen Gegend verbrachte, versuchen, das "Gegossene" näherzubringen.

Wenn man selbst eine Pflanze ziehen ( = zum Wachsen und Reifen bringen) will und zu wenig Regen fällt, muss man sie, da sie meist Wasser braucht, selbst gießen. Nach dem Gießen darf man ruhigen Gewissens sagen: "Man hat sie gegossen".

Zur Problematik der gesunden Ernährung an sich:

Seit ich mich mit dem Thema beschäftige habe ich von mindestens 5 Arten gesunder Ernährung gehört, bzw. gelesen. Es unterliegt also noch immer der Mode, daher kann man sie getrost als Glaubenssache betrachten.

Bis jetzt habe ich geglaubt, dass es ungewachste Äpfel gibt, der Beitrag von Eule58 lässt mich wieder daran zweifeln. Gott sei Dank habe ich mir angewohnt, jedes Obst vor dem Genuss zu waschen. Offensichtlich geht da das Wachs weg oder es schadet mir nicht.

Ich wünsche mir und Euch einen Magen, der schnellsten alles, was uns nicht bekommt, retour schickt und verbleibe

Zeili
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Hallo !

Da Bernd bereits "Amen" schrieb und wohl nicht jeder eine Beziehung zur Gärtnerei hat, will ich, der die ersten 28 Jahre seines Lebens in einer ländlichen Gegend verbrachte, versuchen, das "Gegossene" näherzubringen.

Wenn man selbst eine Pflanze ziehen ( = zum Wachsen und Reifen bringen) will und zu wenig Regen fällt, muss man sie, da sie meist Wasser braucht, selbst gießen. Nach dem Gießen darf man ruhigen Gewissens sagen: "Man hat sie gegossen".


Hi Zeili! :)


Bei mir wäre das Näherbringen nicht nötig gewesen, da ich selbst die meiste Zeit meines Lebens auf dem Land verbracht habe und auch jetzt einen eigenen Garten habe. Weiß selber nicht, wieso ich bei Bernds Beitrag solche Assoziationen zu "gegossen" bekommen habe! :confused:


Zur Problematik der gesunden Ernährung an sich:

Seit ich mich mit dem Thema beschäftige habe ich von mindestens 5 Arten gesunder Ernährung gehört, bzw. gelesen. Es unterliegt also noch immer der Mode, daher kann man sie getrost als Glaubenssache betrachten.


Ich hab nicht nur davon gelesen, sondern auch selber welche ausprobiert, am besten ging es mir mit denen, die mir auch schmeckten.


Bis jetzt habe ich geglaubt, dass es ungewachste Äpfel gibt, der Beitrag von Eule58 lässt mich wieder daran zweifeln. Gott sei Dank habe ich mir angewohnt, jedes Obst vor dem Genuss zu waschen. Offensichtlich geht da das Wachs weg oder es schadet mir nicht.


Zu deiner Beruhigung, ich hab etliche Apfelbäume, die weder gespritzt noch gedüngt werden und die Äpfel haben auch eine Wachsschicht. :) Eine Sorte sogar so stark, dass man fast dran kleben bleibt!


Ich wünsche mir und Euch einen Magen, der schnellsten alles, was uns nicht bekommt, retour schickt und verbleibe

Zeili


Danke, das Gleiche wünsche ich dir auch! :)


LG

EarlyBird :)
 
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AW: Gesunde Ernährung, ein Glaube?

Hallo Ihr!! Bin noch frisch hier und möchte gleich meinen Bio-senf dazu geben;-)

Ernährung hat immer mit der Psyche zu tun;-)

Deshalb kann man auch nicht verallgemeinern. Mongolen leben GANZ anders, als ein Pupsie im Büro, der auch aus einer GANZ anderen Kultur kommt;-)
Man kann Ernährung nicht vom Rest des Umfeldes trennen. Alles wirkt zusammen. Ein Mongole hat das quasi abgespeichert, dass er sich so und so ernährt. Das ist schon im Mutterleib ein nicht zu übersehender Faktor:)
Alles wirkt aufeinander ein.. und Nahrung ist IMMER ein Lebens-ergänzungsmittel, welches IMMER auf die PERSON UND das Umfeld abgestimmt ist. Ist es das nicht, stört man, bekommt Störungen, die aber nur der Versuch sind (ja, es gelingt eigentlich immer), das Gleichgewicht wieder herzustellen. Ohne Gleichgewicht (Genesung), gäbe es kein Leben.

Nahrung ist letztlich Medizin. Die Unmittelbarste, die wir so bio-chemisch täglich zu uns nehmen und uns kaum über die WIRKUNGEN und sog. Neben-wirkungen Gedanken machen.
U. dann schlucken 'wir' wieder Medikamente, um den Körper NOCH einmal auf links zu drehen, obwohl eine Lebensumstellung und damit auch eine einhergehende Ernährungsanpassung viel hilfreicher wäre.
Nahrung wirkt
bei jeder Kultur anders
in jedem Lebenszyklus anders
bei jedem Menschen anders, etc.

Nahrung kann man NICHT wirklich gleich setzen. Jedes Land lebt aus einer Geschichte heraus, aus einem anderen Wetterklima heraus, usw.
Deshalb kann man nicht sagen: Mensch, die Mongolen trinken Milch, also so what? Chinesen vertragen meist keine Milch. Da ist das Unvermögen, Nahrung über einen Kamm zu scheren, schon offensichtlicher.

Auch bei Tieren: Man liest immer wieder, dass Tiere in der Freiheit und in ihrem Heimatland das und das verzehren. Aber das kann man eben NICHT gleichsetzen mit der Situation, dass sie meist 1. in Gefangenschaft leben und 2. in einer ganz anderen Umebung, Kultur, etc.
Dabei spielen auch Stressfaktoren eine Rolle.
In einer Industriekultur mag man ganz andere Dinge brauchen und auf die gleichen Dinge, die man in der Steppe verträgt, ganz anders reagieren.

Es kann Tipps und Empfehlungen geben, vor allem Erfahrungswerte. Das ist aber NIE dogmatisch zu sehen;-)

Zu der Bio-geschichte.
Bio ist besser und nichts ist perfekt;-) Grüßle, die Sinus;-)
 
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