AW: Geist (nicht "der Geist", sondern nur "Geist")
Du hast gar nichts zur Sprache gebracht. Immer dasselbe Gequatsche, haltlos und sinnentleert. Die Wiederholung der Wiederholung in Endlosschleife. Mensch, erzähle doch einmal etwas von dir. Hast du Depressionen? Errektionsstörungen? Haarausfall? Was denn?
Du hast recht, es ist Scheißdreck. Ich habe es deshalb sorgfältig überarbeitet.
Mag sein, es für dich nachwievor sinnentleert ist, aber ich habe sehr viel Zeit investiert.
Hier das vorläufige Ergebnis:
Der Geist kommt in veränderter Form ständig neu zu sich und überschreitet das bloße Sein, indem er spürt, dass es mehr gibt, als das, wessen er sich bemächtigen kann. Er kann in Distanz zu sich selbst treten, ohne sich dabei selbst gänzlich zu überholen oder aus sich heraustreten zu können. Die alltägliche Erfahrung und auch die Wissenschaft zeigen seine Grenzen auf und der Glaube gibt ihm Kraft. Der Geist lässt sich nicht berechnen, messen oder angeben, er ist geheimnisvolle Entität, die in ihrer Daseinsform verwiesen ist auf das Andere.
Es kann nicht festgestellt werden, ob ein Geist geboren wird oder stirbt. Subjektiv erfärt man ein zu sich kommen, ohne gänzlich anzukommen. Der Geist teilt sich mit durch Sprache und zwar nicht durch den Bedeutungsinhalt der Sprache, sondern primär durch die Ansprache. Angesprochen wird dabei das, was über jeglichen Bedeutungsinhalt von Worten hinausgeht.
Der Geist ist immer schon verwiesen auf etwas oder jemand, von dem her sich das Zu sich kommen ereignet.
Dieses etwas oder jemand ist oberflächlich nicht wahrnehmbar, sondern die Tiefendimension von allem was ist, gekennzeichnet durch Offenheit.
Wenn von Geburt, Tod gesprochen wird, so ist dennoch ein Raum offen für das, was dabei nicht gesagt werden kann. Das Sein umfasst mehr als das, was mit den Sinnen wahrgenommen werden kann. Tod und Geburt sind Zeichen von Anfang und Ende, von ständigem Wiederwerden. Aber im Grunde geschieht Wiederwerden ständig in jedem Augenblick, nur wird es nicht so wahrgenommen wie bei Geburt und Tod.
Der Sinn der Welt ist, dass sich in ihr, ein ständiges Verweisen ereignet. Das nicht definieren Können, das sich nicht in den Griff kriegen lassende geheimnisvolle, verweisende Sein jedes Individuums und des Seins insgesamt ist eine Chance für das Leben und eröffnet im wahrsten Sinne des Wortes Freiheit und Gleichheit.
Um den Sinn muss immer von neuem gerungen werden. Er stellt uns ständig in Frage. Manchmal sind wir zufrieden, weil wir das Gefühl haben, sinnvoll zu handeln bzw Sinn in unserem Sein zu erkennen, dann wieder entschwindet er uns und wir beginnen von neuem, uns auf die Suche zu machen. Jeder hat mit dem fertig zu werden, was ihm widerfährt. Ob das, was uns widerfährt gerecht ist, entzieht sich unserer Beurteilung. Glauben wir an einen gerechten Gott, ist es in jedem Fall gerecht.
Die Gefahr in der Konfrontation mit dem anderen bzw der Umwelt und dem Schicksal ist, mit ihr nicht fertig zu werden. Dann gibt man sich jemandem oder einer Sache mit Leidenschaft hin und erhofft dadurch dem Sein zu entkommen und sich sozusagen in ein Anderswo zu flüchten.
Zu mir:
Mir sind die Anforderungen, die an mich gestellt werden, auch oft zuviel und muss versuchen, immer wieder von neuem zu mir zu kommen und einen sinnvollen Realitätsbezug herzustellen.