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Faschismus und Du

R

Robin

Guest
In einer Zeitschrift las ich ein Zitat von Bazon Brock:
"Kein Faschist ist nur, wer von sich weiß, dass er durchaus einer sein könnte."
Stimmt dieser Satz - für Euch?
 
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Sorry Gaius, ich weiß ja, dass du uns in Belesenheit und Subtilement überlegen bist, aber mir sind diese ewigen Andeutungen zu anstrengend. Entweder man sagt etwas oder lässt es.
 
Och weißt Du, Robin, die Forumssoftware erwartet von uns mindestens zehn Zeichen. Mein einfaches
hatte ihr nicht genügt.

Von Dir würde ich mir aber auch eine Portion Humor mehr erwarten, Du Königsschlange Du.
 
Robin schrieb:
In einer Zeitschrift las ich ein Zitat von Bazon Brock:
"Kein Faschist ist nur, wer von sich weiß, dass er durchaus einer sein könnte."
Stimmt dieser Satz - für Euch?

Hallo Robin!
Ich glaube, dass jeder Mensch alles in sich hat. Was er dann wirklich IST, hängt von seiner Entscheidung ab. Und das setzt voraus, dass er darum weiß, dass auch er faschistische Züge in sich hat, die er bewusst nicht lebt.

Interessanterweise zeigt sich bei jedem Kampf gegen etwas, dass gerade das Bekämpfte im Bekämpfer sehr stark vorhanden ist, er also eigentlich gegen sich selber kämpft, ohne sich dessen bewusst zu sein.

herzlich
lilith
 
Gaius schrieb:
Von Dir würde ich mir aber auch eine Portion Humor mehr erwarten, Du Königsschlange Du.

Hat nix mit Humor zu tun. Mich ärgert, wenn ich Anspielungen nicht verstehe (und wenn ich nicht verstehe, warum ich sie eigentlich verstehen müsste).

Lilith:
Mir fällt auf, dass ich eigentlich keine befriedigende Definition von Faschismus habe. Mein Bild ist so ungefähr: einer hat die Uniform an, die Masse hebt den Arm. (Tatsächlich geben auch Lexika-Defintionen nicht viel her) Daher wäre das Problem, ob man wissen kann, dass man ein Faschist sein, wenn man nicht weiß, was ein Faschist ist. Und zweitens ist die Frage: Ist ein Faschist immer der Führer? Oder auch die Geführten? Und schließlich: Kann man sagen, dass deshalb so eine Menge Menschen den Faschisten verfielen, weil sie eben nicht wussten, was das eigentlich ist?
 
Lilith:
Mir fällt auf, dass ich eigentlich keine befriedigende Definition von Faschismus habe. Mein Bild ist so ungefähr: einer hat die Uniform an, die Masse hebt den Arm. (Tatsächlich geben auch Lexika-Defintionen nicht viel her) Daher wäre das Problem, ob man wissen kann, dass man ein Faschist sein, wenn man nicht weiß, was ein Faschist ist. Und zweitens ist die Frage: Ist ein Faschist immer der Führer? Oder auch die Geführten? Und schließlich: Kann man sagen, dass deshalb so eine Menge Menschen den Faschisten verfielen, weil sie eben nicht wussten, was das eigentlich ist
Ich hab mich auch aufgrund deines Beitrages erst wieder schlau machen müssen, weil ich merkte, dass ich auch nur so ein vages Gefühl in mir habe, was Faschismus eigentlich ist.

Ich hab in wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus eine sehr umfangreiche Beschreibungen der historischen Entwicklung des Faschismus gefunden.

"Mein" Faschismusbegriff enthält vor allem die Führer-Massen-Beziehung, die ich für ganz besonders gefährlich halte. (s.auch: Wilhelm Reich (1933): Massenpsychologie des Faschismus)

Ich mag deswegen auch keine Großveranstaltungen mit Ordnungsorganen, die Armbinden tragen und mit Menschenmassen, die auf Befehl klatschen und grölen. Obwohl das nur Äußerlichkeiten sind, habe ich doch immer den Eindruck, ich müsste meine Entscheidungsfreiheit aufgeben und das will ich nicht, selbst in einer harmlosen und friedlichen Situation. Bei Massenveranstaltungen ist etwas spürbar, dass ganz schnell von friedlich zu aggressiv kippen kann.

Aber das ist sicherlich nur ein Teilaspekt des Faschismus.
Eine Diskussion darüber, was als Faschismus empfunden wird, ist hier sicherlich hilfreich zum Verständnis dieses Begriffs.

herzlich
lilith
 
lilith51 schrieb:
Aber das ist sicherlich nur ein Teilaspekt des Faschismus.
Eine Diskussion darüber, was als Faschismus empfunden wird, ist hier sicherlich hilfreich zum Verständnis dieses Begriffs.

Stimmt. Und da alles mit allem zusammenhängt, hier den Link, den Céline dankenswerterweise an anderer Stelle platziert hat. Interessant vielleicht weniger vom Thema her, als vom ständigen Gebrauch der Worte "faschistoid" und "Faschist"...http://www.welten.net/Astrologie/theater.htm
 
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@lilith51
Danke für den Wiki-Tip. Der Text hat mir gezeigt, das ich den Begriff so benutze wie anscheinend alle. Sehr schwammig!

Ich mag deswegen auch keine Großveranstaltungen mit Ordnungsorganen, die Armbinden tragen und mit Menschenmassen, die auf Befehl klatschen und grölen. Obwohl das nur Äußerlichkeiten sind, habe ich doch immer den Eindruck, ich müsste meine Entscheidungsfreiheit aufgeben und das will ich nicht, selbst in einer harmlosen und friedlichen Situation.
Magst wirklich deswegen keine Großveranstaltungen oder magst du keine weil du deine "Entscheidungsfreiheit aufgeben " musst?
Das beides zu deiner Abneigung führt ist schon klar. Meine Frage ist was primär ist.

Ich bin sicherlich kein Faschist,aber ich gehe gerne auf Konzerte wo mir Ordner den Platz weisen und für Ordnung sorgen und wir alle auf Befehl klatschen und grölen. Nun man trägt dann vielleicht keine Armbinde aber vielleicht ein T-Shirt des Interpreten.
Ich möchte damit sagen: Es ist nicht die Massenveranstaltung, sondern es sind die Inhalte/Handlungen die zu Verurteilen sind.
 
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