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Eva Herman

AW: Versuch über Meinungsfreiheit nachzudenken

Wie steht es überhaupt mit der Meinungsfreiheit in unserer heutigen Gesellschaft?
Jetzt sehe ich mal davon ab, dass sie uns zugesprochen, ja sogar garantiert wird – aber wie bildet sich die Meinung die wir dann frei äußern möchten und wie gehen wir damit um?

Im Grunde genommen sollten wir uns nichts vormachen: wir tun uns schwer mit solchen Werten – manchmal kann ich dies auch vollziehen: denn ich kenne dieses Phänomen in dem die Äußerung einer Meinung von unerwünschter Seite vereinnahmt wird.



Entschuldigt bitte, wenn ich jetzt wieder mit der Schweiz hervorkomme, aber es ist das, was mich im Moment am meisten beschäftigt und das, was ich am besten kenne und gerade zum Punkt "freie Meinungsäusserung" gehen hier im Moment die Wogen ziemlich hoch.

Interessant dabei scheint mir, dass sich meistens die rechten bis rechtsextremen Parteien immer auf die Meinungsäusserungsfreiheit berufen und zwar in erster Linie, um damit zu provozieren und, falls die "gewünschten" Reaktionen der Gegenseite dann kommen, sich sofort in die Rolle der armen, verfolgten Opfer zu begeben.

So geschehen am Samstag vor einer Woche in Bern, als eine Kundgebung der SVP, die sich während Wochen im Wahlkampf mit fremdenfeindlichen Parolen profiliert hat und damit ein sehr aggressives Klima geschaffen hat, von aggressiven und gewaltbereiten Krawallbrüdern verhindert wurde.

Diese wurden natürlich umgehend dem linken Lager zugewiesen, obwohl die eigentliche linke Gegenveranstaltung friedlich verlaufen ist und die Gewalt auch von dieser Seite klar verurteilt wurde.
Aber die SVP hat erreicht, was sie bezweckt hat, nämlich als Opfer dazustehen, dem man den Mund verbieten will.

Das Recht auf freie Meinungsäusserung wird meinen Ansicht nach allzu oft missbraucht um durch ständige Provokationen einen sinnvollen Dialog zu verhindern.

Sei das bei der SVP oder auch bei Eva Herman und denen, die ihre Äusserungen für ihre Zwecke instrumentalisieren.
 
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AW: Eva Herman

Liebe Ela,

ich habe gestern in einer Sendung des Schweizerischen Fernsehens die Geschehnisse in Bern vom letzten Samstag verfolgen können. Die Sendung heißt Rundschau – aber du als Nicht-Fernsehende…

Ja, du erzählst natürlich das was du direkt als politische Entwicklung erlebst - und das deckt sich mit vielen meiner Gedanken dazu, hier zum Beispiel mit der Problematik der Meinungsfreiheit und ihres Missbrauchs.
Ich fand das Ganze sehr betrüblich – und stellte fest, dass es einen Rechtsruck bis hin zu den extrem rechten Parteien überall gibt.

Zur Richtigstellung dessen was Eva Herman gesagt hat und wie es dann ein wenig umgewandelt wurde, hier der eigentliche Text:


"Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit ähm mit dem äh Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er [!] wurde damals praktisch alles das - alles - was wir an Werten hatten, es war ne grausame Zeit, es war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der äh das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, äh, aber es ist damals alles, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."

Das ist also der Originaltext von Eva Herman – sie hat zwar nirgends gesagt: "Vieles war schlecht, zum Beispiel Hitler" auch dies nicht - ergänzend: "Aber einiges auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter" – wort-wörtlich hat sie sich also nicht so ausgedrückt.

Nach meiner Meinung ist das was sie gesagt hat viel bedenklicher – und mit dieser Hermanschen Sicht der historischen Entwicklung, stellt sie auf der schlimmsten Weise die ganze Bewegung der 68er in Frage - beklagt, dass es diese sei die einige Werte der NS-Zeit vernichtet hat.

Eine ausführliche Erklärung über die 68er als Reaktion auf das Schweigen, auf das Unter-dem-Teppich-kehren der Elterngeneration, als ein Aufbruch (denn als solche muss man die 68er Bewegung in ihrem Ursprung verstehen), gehört nicht hierher. Kurz aber nochmals meine Meinung, dass diese Gegenüberstellung: Werte der NS Zeit und die 68er durch die alle diese Werte verloren gingen, das ist der eigentliche Skandal und die Dummheit der Moderatorin Eva Herman.

Wieso sie übrigens ihre eigene Aussage in ihrer wort-wörtlichen Wiedergabe nicht richtig gestellt hat spätestens im wunderbaren Forum das ihr Kerner geboten hat, ist schwer zu begreifen.

In jedem Fall – und viel wichtiger als Eva Herman selber – ist festzuhalten, dass es eine beachtliche Schicht Konservativer und sogar extrem Rechtsgerichteter gibt, denen solche Äußerungen wie die der Eva Herman sehr willkommen sind.

Gute Nacht

Miriam

 
AW: Eva Herman

wer einen (jungen) Hund hat, weiß:
unerwünschtes Verhalten muß man ignorieren

das kann auch auf Menschen übertragen werden.
Warum funktioniert es nicht bei einer Eva Herman?
gibt es denn so viele Menschen die das was sie sagt aufsaugen? damit "auf die Straße gehen"?
mich erschreckt es. Frauen haben sich befreit von der Kittelschürze und haben das REcht auf ein eigenes Leben und nun sollen sie wieder verbannt werden hinter den Herd- bzw. lassen sich dorthin verbannen. Am besten die Empfängnisverhütung wird auch wieder abgeschafft, daß sie wem auch immer jedes Jahr ein Kind schenkt (ironie, würg)
Werte Werte, ich kann das Wort nicht mehr hören!
Was mich auch sehr abgestoßen hat war ihre Äußerung, ihre Angst die ihr im Gesicht stand, daß "die Deutschen" aussterben. Aua:nudelwalk
Dabei gibt es doch nun wirkoich genug Menschen auf der Welt!
was auch noch schrecklich ist daß die Frauen oder Männer die tatsächlich gerne zu Hause sind und sich um alles gerne kümmern (es so wollen FREIWILLIG) irgendwie blöd vorkommen müssen bei dem dummen Gequatsche.
äääh grässlich hoffentlich ist das Thema bald vom Tisch und kommt sowas ähnliches NIE WIEDER!
Meiner Meinung soll niemandem ins Leben reingeredet werden sondern jeder soll so leben wie er es für richtig hält. Ob jemand 15 Kinder bekommt und jeden Tag am tun und machen ist oder keine Kinder hat und voll power arbeiten geht, die Letzteren werden ja eh schon genug zur Kasse gebeten.
 
wer einen (jungen) Hund hat, weiß:
unerwünschtes Verhalten muß man ignorieren

das kann auch auf Menschen übertragen werden.
Warum funktioniert es nicht bei einer Eva Herman?
gibt es denn so viele Menschen die das was sie sagt aufsaugen? damit "auf die Straße gehen"?.

weil das sowieso seit ewig so gemacht wird, dass "unerwünschtes verhalten" einfach ignoriert wird.
zumindest bei kindern ist das nach wie vor gang und gäbe.
und damit werden sie in ihrem SELBSTWERT auch ordentlich eingeschränkt.

...und trauen sich in der folge nicht mehr ihre eigene meinung auszudrücken, wenn sie befürchten, dass die der meinungsbildenden mehrheit
(= dem herrchen) nicht genehm ist.

doch diese - die eigene - meinung/das eigene gefühl ist dennoch da.....nur unterirdisch.....unterdrückt.
und wenn dann genug auf der straße sind - mit dieser meinung, dann erst traut sich der kleine, unsichere mensch dazu auf die straße und posaunt ins horn - so gut es geht.

so ist das.

menschen sind keine hunde....werden aber doch irgendwie wie hunde gehalten....und lassen sich auch noch!
weil sie eben doch das rudel brauchen.

Meiner Meinung soll niemandem ins Leben reingeredet werden sondern jeder soll so leben wie er es für richtig hält. Ob jemand 15 Kinder bekommt und jeden Tag am tun und machen ist oder keine Kinder hat und voll power arbeiten geht, die Letzteren werden ja eh schon genug zur Kasse gebeten

tja, aus den obigen gründen ist das eben nicht so leicht möglich.
denn es gibt eben nicht nur EINE VOLKSMEINUNG.
zwar gibt es eine allgemein übliche OPPORTUNE linie, die gewisse erlaubte meinungen - so sie nicht zu sehr abweichen - zulässt.

aber so lange manche aussagen in jeder hinsicht UNZULÄSSIG und daher NICHT ERWÜNSCHT sind, müssen die menschen, die diese meinungen haben, ihre meinung immer wieder unterdrücken....sie dürfen in unserer "demokratischen" gesellschaft nicht frei reden.
(auch das hatten wir schon!)

müssen sich fürchten, falsch verstanden zu werden, falsch zu denken, falsch zu sein.
so lange bis der zorn auf die, die "anders" sind so groß ist, dass die auseinandersetzung direkt werden muss.
das geschieht jetzt.
und eva herman ist ein auslöser (und anheizer) dafür.

doch das "gedankengut" drumherum war vorher immer da.
kann gar nicht weg sein.
denn es ist bestandteil einer vielschichtigen gesellschaft.

da gibt´s eben konservative kräfte.
je mehr sie unterdrückt werden, desto mehr MÜSSEN sie wachsen!
 
AW: Eva Herman

da gibt´s eben konservative kräfte.
je mehr sie unterdrückt werden, desto mehr MÜSSEN sie wachsen!

Liebe Kathi,

ich verstehe deine Gedankengänge sehr gut. Auch ich bin grunzsätzlich dafür, niemanden zu unterdrücken, auszugrenzen oder mundtot zu machen, weil seine Meinung von meiner eigenen, oder der allgemein als richtig angesehenen abweicht.

Dennoch habe ich ein sehr grosses Problem mit meinem eigenen Grundsatz, wenn diese Meinung ausdrückt, man solle zum Beispiel alle Ausländer rauswerfen, Menschen mit dunkler Haut seien alle dumm und triebhaft und Schwule seien krank und abnormal und gehörten am besten in psychiatrische Kliniken oder in Arbeitslager zwecks Umerziehung.
Ich habe ein Problem damit, wenn jemand sagt, Einwanderer aus dem Balkan hätten grundsätzlich mehr kriminelle Energie und alle Muslime würden ihre Frauen unterdrücken.
Ich könnte jetzt noch ganz viel mehr aufzählen, was da an Gedankengut in der Gesellschaft vorhanden ist. (Obige Beispiele habe ich übrigens alle selber und direkt gehört.)

Aber was soll man jetzt machen damit. Im direkten Gespräch kann ich mir das anhören und dagegen argumentieren. Aber was mache ich, wenn jemand solches öffentlich verkündet und gleich auch noch prophylaktisch nachschiebt, wer ihn wegen seiner Meinung angreife, missachte sein Grundrecht auf Meinungsäusserung.
Was machen die Menschen (Dunkelhäutige, Schwule, Menschen aus dem Balkan usw.), welche davon direkt angegriffen werden damit?

Was machst Du damit?

herzliche Grüsse
 
AW: Eva Herman

ich denke eva herman hat bis auf diese zusammengestotterte und von der presse mehr als ausgeschlachtete passage sehr wenig mit rechtsextremen gedankengut am hut. zwar habe ich ihre bücher nicht gelesen, anhand der reaktionen auf das erste buch, glaube ich aber ableiten zu können, dass ihr frauen- und familienbild den meisten zu konservativ erscheint und für die meisten nichts weiter darstellt als einen rückschritt. trotzdem wird sie so hart attakiert und allgemein als so verwerflich hingestellt, als ob es sich nicht einemal im entferntesten lohnen würde mit ihr ernsthaft zu diskutieren.. das macht mich traurig und ich empfinde es als ungerechtfertigt und dumm.
der dialog wäre weit ungefährlicher als die verweigerung desselben. zweiteres unterstützt die rechte szene weit besser.

ich glaube eva herman kann sich sehr wohl darüber aufregen, dass viele menschen ihr von vornherein den ernstgemeinten dialog verweigern und nach diesem missverstandenen auszug ihr alles andere als offen und diskussionsbereit sondern vielmehr mit gezückter "brauner" keule und pseudoerschüttertem gejammere begegnen.

sie wirft meiner meinung nach wichtige fragen auf, die man durchaus diskutieren kann...

sind die kinder angesichts einer emanzipation der frau, die ihren wert hauptsächlich über den beruf und karriere definiert, an zweite stelle gerückt?

ist es wünschenswert, dass wir immer mehr kindertagesstätten benötigen und die kinder eher bei erziehern aufwachsen als zuhause?

genießen die mütter wirklich denselben gesellschaftlichen wert wie karrierefrauen?

wieso sind die geburtenraten so rückläufig? kann es sein, dass die emanzipation der frau probleme mit sich bringt, die sich uns jetzt präsentieren? hat die form "familie" noch zukunft?

diese fragen sind durchaus diskussionswürdig und müssen nicht mit ansagen wie "zurück an den herd" enden.

invain
 
AW: Eva Herman

sie wirft meiner meinung nach wichtige fragen auf, die man durchaus diskutieren kann...

sind die kinder angesichts einer emanzipation der frau, die ihren wert hauptsächlich über den beruf und karriere definiert, an zweite stelle gerückt?

ist es wünschenswert, dass wir immer mehr kindertagesstätten benötigen und die kinder eher bei erziehern aufwachsen als zuhause?

genießen die mütter wirklich denselben gesellschaftlichen wert wie karrierefrauen?

wieso sind die geburtenraten so rückläufig? kann es sein, dass die emanzipation der frau probleme mit sich bringt, die sich uns jetzt präsentieren? hat die form "familie" noch zukunft?

diese fragen sind durchaus diskussionswürdig und müssen nicht mit ansagen wie "zurück an den herd" enden.

invain
Hallo Invain

(Deine Frage)
sind die kinder angesichts einer emanzipation der frau, die ihren wert hauptsächlich über den beruf und karriere definiert, an zweite stelle gerückt?

bei den meisten Müttern wird das Kind immer an erster Stelle stehen. Sie geht sehr wahrscheinlich arbeiten um Geld zu verdienen, auch für das Kind. kann natürlich sein daß das Kind es anders empfindet, weil die Mutter oft weg ist.

(Deine Frage)
ist es wünschenswert, dass wir immer mehr kindertagesstätten benötigen und die kinder eher bei erziehern aufwachsen als zuhause?
für z.B. Kinder aus Familien in denen Streit, Suff und Chaos herrscht (gibt wahrscheinlich mehr solche Familien als man annimmt) ist es sehr wünschenswert.

(Deine Frage)
genießen die mütter wirklich denselben gesellschaftlichen wert wie karrierefrauen?
einen viel Höheren. Ohne Kinder zu haben ist in Deutschland eine Frau mittlerweile eine Null (oder kann sich so fühlen), egal wieviel Steuern sie zahlt, sie wird immer "bestraft", geht mit der Lohnsteuerklasse schon los und hört auf wenn sie mal in die Kirche geht. Immer nur Kinder, Kinder; Kinder... und wenn sie keine hat, bekommen kann oder was auch immer, tja...
Denn irgendwann hört auch eine Karrierefrau auf zu arbeiten und hockt dann wahrscheinlich später alleine im Altenheim.
Viel Gemotze von Müttern hat auch was mit Frust oder Langeweile im Alltag zu tun oder mit Neid, daß sie nicht im Kostüm rumläuft (obwohl sie sicher keiner dran hindert). Eine Karrierefrau muß sich chic kleiden und kann nicht in bequemen Jeans und Kapuzensweatshirt und geringeltem T- Shirt zur Arbeit gehen!

Deine Frage
wieso sind die geburtenraten so rückläufig? kann es sein, dass die emanzipation der frau probleme mit sich bringt, die sich uns jetzt präsentieren? hat die form "familie" noch zukunft?
Die Geburtenraten sind rückläufig, weil es Menschen gibt, die nicht nur dem Steuerzahler auf der Tasche liegen wollen. Es gibt noch Menschen, die sagen wenn Kinder, will ich dafür alleine aufkommen und nicht zum Amt gehen und Geld fordern. Angeblich sind zwar die Arbeitslosenzahlen zurückgegangen, doch richtig versorgt sind immer weniger. Ein Euro- Jobber und die die auf 400€ Basis tätig sind haben nicht genug Geld in der Tasche. Und die die noch einen richtigen Arbeitsplatz haben (wenn sie nicht gerade Beamte sind) Zukunftsamt. Es werden viele Arbeitsplätze gestrichen oder ins Ausland verlagert, da fühlen sich viele nicht mehr sicher was die Zukunft anbelangt.
Aber DARAN denkt keiner sondern wird sich so ein Mist ausgedacht!
Wenn es den Menschen gut geht, sie glücklich sind, werden mehr Kinder geboren, das hat nichts mit "Werte" zu tun, so ein Quatsch:nudelwalk. Stattdessen ist dann noch die Rede davon den Kündigungsschutz zu "lockern". Unsicherheiten pur- jeden Tag in den Nachrichten, da braucht sich keiner mehr zu wundern.
Ja, natürlich hat die Form Familie noch Zukunft!

Vielleicht wird es ja in Zukunft irgendwann mal eine richtige Diskussion mit Frau Herman geben, wer weiß...

Gruß Muckel
 
AW: Eva Herman

Aber was soll man jetzt machen damit. Im direkten Gespräch kann ich mir das anhören und dagegen argumentieren. Aber was mache ich, wenn jemand solches öffentlich verkündet und gleich auch noch prophylaktisch nachschiebt, wer ihn wegen seiner Meinung angreife, missachte sein Grundrecht auf Meinungsäusserung.
Was machen die Menschen (Dunkelhäutige, Schwule, Menschen aus dem Balkan usw.), welche davon direkt angegriffen werden damit?

Was machst Du damit?

herzliche Grüsse
hallo ela,
das ist eine gute frage.

ich mache nun nur mehr das, was ich aus reinstem herzen und mit meinem besten gewissen vereinen kann.....und das sich für mich "gut anspürt" /sprich eine "gute positive energie" in sich trägt.
das ist dann in jedem einzelnen fall verschieden.

doch im direkten gespräch mit einem einzelnen stelle ich meine ansicht über das jew. thema (z.b. ausländer) dar, sage, dass man niemals verallgemeinern könne, erwähne den chinesen vom ort, der "fleißig, redlich, tugendsam..." ist und sich voll integriert hat ebenso wie die schwierigen umstände von türkischen kindern, die in "2 welten" aufwachsen müssen.
schaue, dass ich die "harte schale" des gegenübers an irgendeiner stelle aufbrechen kann, damit eine neue sichtweise, ein neuer denkansatz bei ihm greifen kann.
sobald ich merke, dass ich nicht (mehr) durchdringe (weil mein gegenüber von seinen fixen meinungen nicht ablassen kann),
höre ich mit dem gespräch auf - mit solchen worten, wie: "ich akzeptiere ihre sicht der dinge - teile sie aber nicht. ich habe zu.......weiterhin meine andere meinung."

ich finde es als ganz wesentlich, dem gegenüber nicht "meine meinung" aufzwingen zu wollen. (was ich übrigens früher schon getan habe!) wenn es zu keiner einigung kommt, drücke ich das aus - jedoch freundlich und bestimmt. zu weiteren diskussionen, die sich im kreis herumdrehen, bin ich nicht mehr bereit.

ich nehme zur kenntnis, dass zu diesem zeitpunkt mehr nicht geht.
(genauso geschehen gestern bei der generalversammlung unseres hiesigen ELTERNVEREINS, dessen obfrau ich bis gestern war).

ich habe für mich erkannt, dass ich nur in meinem unmittelbaren umkreis etwas bewegen kann.
und auch nur dort, wo der boden fruchtbar ist ist.
und auch nur dann, wenn ich mich dabei wohl fühle und in meiner kraft bin.
(z.b. bei manchen der eltern - jedoch nicht beim schuldirektor).
an unfruchtbarem gelände beiße ich mir nicht mehr meine zähne aus.
was nicht geht, geht nicht (jetzt). vielleicht geht´s ein andermal.

ich drücke hier und dort meine meinung aus und freue mich, wenn sie auf verständnis und gegenliebe stößt. (so auch hier im denk-forum.)
so erkenne ich auch, dass durchaus viele menschen ähnlich denken wie ich....manche jedoch nicht.
das potential stellen für mich die ähnlich denkenden dar. diese kraft kann mMn auch einmal stärker werden und ggf. auch nach außen gehen.
doch stellt in diesem fall die gute kommunikation untereinander die basis dar.
eine basis, die offenheit und vertrauen (sowohl untereinander als auch nach außen) beinhaltet.
vielleicht kann aus diesem pool einmal eine andere offene kraft resultieren, die nicht einzig nur auf wiederstand gegen die "anderen" aufbaut. (so machens ja die "rechtsrechten" - und das ist es auch, das uns zu recht nicht gefällt.)
denn die kraft aus dem widerstand gegen etwas hat nur 2 möglichkeiten:
- entweder sie haut alles kurz und klein (das wollen wir natürlich nicht) und baut sich dadurch wieder auf oder
- sie hat über kurz oder lang keine chance, weil sie sich aus der schwäche speist.

liebe grüße
kathi
 
@ invain und muckel:
ich stimme euren beiden obigen posts voll zu.
sehe sie durchaus vereinbar.
es gibt in diesem thema unglaublich viele facetten zu beleuchten. die rolle der frau, der mutter, der familie, der kinder, der väter.....ist mMn vollständig im umbruch begriffen.
darüber eine sachliche diskussion zu führen, fände ich höchst begrüßenswert.
und ich bin mir sicher, dass dies irgendwann auch einmal möglich sein wird.
vielleicht in eurer generation, vielleicht schon morgen.

liebe grüße
kathi
 
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