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Egoismus

Binchen schrieb:
Egoismus, wieviel braucht der Mensch um zu überleben und wann ist es zuviel?

Was meint ihr dazu?

Lg Binchen
interessante Frage
der Mensch braucht soviel Egoismus daß er selber über die Runden kommt. Ideal finde ich wenn Mensch mit seinem Egoismus ein Miteinander schafft.
Zuviel ist es wenn er andere schadet.
Gruß Muckel
 
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binchen schrieb:
ch handle aus dem bauch heraus, gefühlsmässig nicht durch meine ratio.
Das muss nicht unbedingt Unterschiedlich sein. Mein ratio kann mir doch das gleiche Ergebnis liefern, oder nicht?

aber ich frage mal anders, hast du mir beispiele wo ich-bezogene menschen gut sind für andere, ohne auf die nerven zu gehen?
Anderen auf die Nerven zu gehen hat für mich nichts mit Egoismus zu tun. Du hast aber anscheinend für dich diese Verbindung gezogen.

Wir können ruhig bei dem Beispiel mit der Oma bleiben. Dein Bauch sagt dir das es gut ist der Oma über die Strasse zu helfen, du denkst darüber nach, tust es dann und vergisst es wieder, weil es einfach ein Selbst-verständlichkeit für dich war.

Die Gedanken könnten folgendermassen:
Wenn dieser Frau über die Strasse helfe bin ich ein Vorbild für andere und vielleicht folgen andere meinem Beispiel.
Wenn ich der Oma über die Strasse helfe, fühlt sich die Oma beachtet und freut sich darüber. Eine fremde zufriedene Oma ist mir lieber als eine meckernde unzufriedene Oma.
Die Oma wird sich für meine Hilfe bedanken und ich werde ein positives Feedback für meine Tat bekommen und das bestätigt mich und meine Lebensweise. Die Oma wird eventuell mehr Vertrauen in junge Leute bekommen. Oder allgemien geschrieben, das Verhältnis der Generationen verbessert sich und das kann nur gut für die Gesellschaft sein in der ich lebe.
Ich habe Vorstellungen von einem Ideal(Menschen, Welt) und dieses beinhaltet anderen Menschen zu helfen. Tue ich dies, ist dies der Weg zu meinem Ideal also Selbstbestätigung.

... Ich könnte endlos weiter schreiben, welche rationalen Überlegungen dazu führen könnten dieser Oma über die Strasse zu helfen und dies alles nur damit es mir besser geht.
 
hallo fussel,
hier ist schon der denkfehler:
Wir können ruhig bei dem Beispiel mit der Oma bleiben. Dein Bauch sagt dir das es gut ist der Oma über die Strasse zu helfen, du denkst darüber nach, tust es dann und vergisst es wieder, weil es einfach ein Selbst-verständlichkeit für dich war.
wenn ich aus dem bauch heraus handle denk ich nicht nach, sondern mein gefühl sagt einfach tu es.
es ist wie essen, du denkst doch auch nicht bei jedem bissen darüber nach wieoft du schon gekaut hast oder?

alles was du danach beschreibst sind zwar edle gedanken, haben aber sehr mit dem eigenen ego zu tun, ich will ein vorbild sein, ich bin ein guter mensch, ich will gelobt werden usw.


Anderen auf die Nerven zu gehen hat für mich nichts mit Egoismus zu tun. Du hast aber anscheinend für dich diese Verbindung gezogen.
nein wenn jemand normal veranlagt ist nervt er auch nicht, aber schon ein wenig zuviel kann "tötlich" sein.
beispiel alle wollen in die eine kneipe nur einer nicht der will unbedingt in ne andere und nur damit der gute endlich ruhe gibt gehen alle da hin wo er will und sind entnervt.
oder wenn man immer überall hört das immer die anderen schuld sind denn selber ist man ja soooo nett - das nervt

egoisten wollen immer ihr ding durchsetzen und sind beleidigt wenn man sich dem wiedersetzt.
fühlen sich dann nicht verstanden oder sogar unterdrückt.

das meinte ich mit nervig.
wenn normale menschen mit einem normalen egoismus einer alten dame über die strasse helfen um ein vorbild zu sein ist das ja toll, meist sprechen sie darüber dann aber auch nicht stunden lang, wie edel sie waren.

lg binchen
 
Hallo Binchen, irgendwie bist du mit den Ergebnissen nicht ganz zufrieden. So will ich auch noch was dazu schreiben, vielleicht hilft es ja etwas weiter.

Ich denke, daß wir zum einen den Begriff Egoismus sehr negativ belegen und zum anderen nicht klar genug abgrenzen. So steht der Egoismus auch in direkter Konkurrenz mit: Selbstbewußtsein, Selbstwertgefühl, Egozentrik und auf der Gegenseite oft mit Schwäche, Neid und eigenem Unvermögen.

Ein Mensch handelt und unter normalen Umständen hat er dafür auch eine Motivation oder wie das Gesetz es nennt: eine Absicht. Daß man nur so "aus dem Bauch heraus" etwas tut, halte ich nicht für wahrscheinlich, da unsere Handlungen (wiederum in der Regel) sehr stark an unser Denken anknüpfen und genau wie das gesprochene Wort selten "nur so" herauskommen. Schon Freud hat hierzu erwähnt: "Die Wahrheit drängt an die Lippen." Und, auch an ihren Handlungen werdet ihr sie erkennen.

Doch auch wenn jemand der Oma über die Straße hilft ist das natürlich nie das gleiche. Wenn man Karriere machen will, dann gilt die Regel: "Tue Gutes und rede darüber". Manche Menschen schaffen es in der Tat etwas nur der Sache wegen zu tun, doch meistens ist das Ego beteiligt, denn um ehrlich zu sein, es fühlt sich doch immer wieder gut an, etwas Gutes getan zu haben. Und dann gibt es wiederum Menschen, die Gutes nur tun, um ein persönliches Ziel zu erreichen. Und dann gibt es Menschen, die würden alles tun, um ihre Ziele zu erreichen.

Zunächst sollten wir der Gerechtigkeit halber nicht gerade denen ans Bein pinkeln, die Gutes tun, was auch immer ihre Motivation, denn das Gute hilft der Oma in jedem Falle. Vielleicht sollten wir eher die Grenzen dort ziehen, wo der Egoismus nur dem eigenen Vorteil folgt und Menschen auch "über Leichen" gehen. Diese Abgrenzung mag ergiebiger sein und liefert dennoch viele Konfliktsituationen, denn "den Vorteil" zu definieren verursacht bereits Probleme.

Wenn jemand sich für seine Kinder, seine Familie oder Freunde einsetzt: ist das dann gut? Ist das der Anfang für "das Schlechte" aus der Sicht derer, die nicht zu dieser geschützen Gruppe gehören? Ist das der Anfang der Korruption, wenn sich Menschen "um ihre Freunde kümmern"?

Was also ist mit "eigener Vorteil" gemeint? Wo ziehen wir die Grenzen, wenn der Vorteil nicht der meine ist, sondern der meiner Kinder? Gleiches gilt für die Gegenseite: "der Nachteil".

Und, ich hatte es schon erwähnt, nicht zuletzt müssen wir uns dann fragen, ob wir manche Menschen nicht als Egoisten bezeichnen, schlicht aus dem Grunde heraus, daß sie erreicht haben, was wir nicht erreichen.

Und dann wäre noch die Frage, wie schädlich der Egoismus aus der Sicht der gesamten Gesellschaft zu sehen ist. In dem Film "Wallstreet" versucht der Investor Gordon Gekko die Aktionäre damit zu überzeugen, daß "Gier gut ist" und damit implizit auch der Egoismus.

Dies bringt die Frage auf: was wären wir ohne diese Menschen, die sich in die Führungsetagen hocharbeiten, was wären wir ohne die Menschen, die aus Egoismus oder Egozentrik sich in ihre Arbeit stürzen und dann zB in der Wissenschaft oder Technik bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen machen, und was wären wir ohne all die anderen von denen wir Vorteile haben und deren Lohn die Scheinwerfer sind?

Und zuletzt: den absolut perfekten Menschen gibt es (noch) nicht und wenn, dann wäre er/sie endlos langweilig.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo louiz danke für deinen beitrag.

Dies bringt die Frage auf: was wären wir ohne diese Menschen, die sich in die Führungsetagen hocharbeiten, was wären wir ohne die Menschen, die aus Egoismus oder Egozentrik sich in ihre Arbeit stürzen und dann zB in der Wissenschaft oder Technik bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen machen, und was wären wir ohne all die anderen von denen wir Vorteile haben und deren Lohn die Scheinwerfer sind?
siehst du, du findest positive dinge, wobei ich der meinung bin das diese menschen für andere menschen arbeiten und entdecken.
also gar nicht so egoistisch sind.
mir fallen da andere beispiele wie zb das bewusste verkaufen von bse-kühen,
sex ohne kondom, giftstoffe die ins wasser geleitet werden, ölpest, irak-krieg usw.

leute die auf teufel komm raus geld verdienen wollen und denen es egal ist ob sie dabei menschen opfern.

im kleinem sieht das so aus wie ich es schon beschrieb, eine person möchte nicht wie die clique in die kneipe und macht solange miese stimmung bis alle anderen nachgeben (ein beispiel von bekannten von mir)

ja grenzen ziehen, wo ist dann die grenze?
liegt es wieder mal in der subjektiven betrachtung jeden einzelnen?

muckel sagte es auch so schön:
der Mensch braucht soviel Egoismus daß er selber über die Runden kommt. Ideal finde ich wenn Mensch mit seinem Egoismus ein Miteinander schafft.
Zuviel ist es wenn er andere schadet.
Gruß Muckel

ich mein, wenn wir in eine andere kneipe gehen schaden wir niemanden, nur ich bin eventuell entnervt von soviel egoismus - die anderen stört er zb nicht.
bin ich nun egoistisch, weil ich gerne in der anderen kneipe geblieben wäre, oder ist es doch die andere person, die solange miese stimmung machte?


lg binchen
 
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hallo jamguy,

was hat denn mobbing mit egoismus zu tun?
oder glaubst du, dass nur egoisten richtig mobben können?

lg binchen
 
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