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Eckig oder rund?

Ich kann dir insofern zustimmen, als dass ich mir bewusst sein sollte, dass meine Vorstellungen von den Bildern lediglich meine Vorstellungen davon sind und vielleicht nicht die Realität *lach

Man muss die Welt ansatzweise begreifen, um sie zu verstehen und mit ihr umgehen zu können, schreibst du. Jeder Mensch auf Erden hat seine eigene Vorstellung davon, wie die Welt ist. Wie gehst du vor, um die Welt zu begreifen?

Ein Schmied ist gut, wenn er weiß, was er tut, ansonsten ist er durch eine Maschine ersetzbar, die wahrscheinlich perfekter als er das Eisen verarbeiten kann. Selbstverständlich gibt es Schmiede, denen genügt es, dass das Messer schneidet.
 
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hallo,
ich glaube nicht, dass ich eine spezielle methode habe
augen, ohren und geist öffnen, dann kommt die erkenntnis vielleicht von ganz alleine....und wahrscheinlich merkt man's nicht einmal ;)

lg,
Muzmuz
 
hallo,

man kann natürlich sagen dass es in der natur in diesem sinne gar keine abgrenzungen gibt und sich die frage schon deshalb erledigt.
abgrenzungen werden vom beobachter gezogen. wie er diese zieht ist erstmal ihm überlassen und eine frage der interpretation.
wenn man eckig oder rund auf die materiellen formen bezieht dann kann man natürlich über weite grössenordnungen hinweg das abhängig machen von der betrachteten körnung. sehr gross oder sehr klein muss man dieses konzept aber sowieso aufgeben. atome haben in diesem sinne überhaupt gar keine form. man kann sie auch nicht betrachten. das soll nicht heissen dass eine grenzziehung nicht sinnvoll sein kann. im gegenteil. nimmt man die orbitaltheorie dann wirkt sich diese sehr fruchtbar auf das verständnis der manipulierbarkeit der stoffe aus. allerdings muss klar sein dass die form der orbitale in gewissem sinne menschengemacht ist. genaugenommen hört das orbital nämlich nicht auf, es hat keine "echte" grenze zum restlichen universum. ein orbital ist alles andere als materiell. genauso das elektron. es hat überhaupt keinen sinn mehr von einer bestimmten materiellen form oder auch nur grösse eines elektrons zu sprechen. man kennt den klassischen elektronendurchmesser, der ist aber nur eine vorstellung.
naturbeschreibung funktioniert mit hilfe der mathematik. die kennt aber sowohl eckiges wie auch rundes. dabei haben diese konzepte einen guten anteil konstruktiven charakters. was macht einen kreis aus? der gleiche abstand aller punkte des kreises von einem mittelpunkt. das ist zugleich beschreibung wie auch anweisung zur konstruktion der vorstellung eines kreises. gleiches gilt für das dreieck. natürlich sind formen auch von der natur abgeschaut. aber eben interpretativ.
man wird nicht umhin kommen sich weiterhin vorstellungen zu machen. menschen sind wandelnde interpretationsmaschinen. dass die interpretationen nicht immer sinnvoll anzuwenden sind ergibt sich eigentlich dann schon daraus dass es interpretationen sind.

deshalb bin ich der meinung dass die natur weder noch ist. oder beides zusammen. oder eben keines der beiden.

das nennt man rund, das eckig. das ist alles.

gruss
 
ja, dem stimme ich größtenteils zu

ein atom ist räumlich tatsächlich unbegrenzt; kein stück raum im universum hat eine aufenthaltswahrscheinlichkeit = 0 für die elektronen eines bestimmten atoms
im gegensatz dazu das orbital: jenes ist sehr wohl begrenzt und hat seine spezielle form
das elektron aber hingegen weiss nichts von dem orbital, es tut einfach, was seine natur ist und überschreitet die grenzen des orbitals, als ob es sie gar nicht gäbe

orbitale sind, so wie du schriebst, mathematische konstrukte, die eine gute vorhersage erlauben
konkrete orbitale in der natur jedoch sind nicht existent; orbitale existieren nur virtuell (so wie kugeln, ecken, etc....)

lg,
Muzmuz
 
Karin, so „wahnsinnig gut“ wie Muzmuz kann ich es vielleicht nicht erklären, aber ich will doch mal einen Versuch machen:

Es gibt natürliche Grenzen unserer Vorstellungskraft, die evolutionsbedingt ist, und eben nur
geschwindigkeiten die klein gegen die Lichtgeschwindigkeit sin
Schwerkraftfelder, die klein sind gegen die Bedingungen in der Nähe eines Schwarzen Lochs
Struklturen, die groß sind gegen die Wellenlänge des Lichtes
anschaulich macht.

Relativitätstheorie und in noch stärkerem Maße Quantentheorie zeigen uns, daß zahlreiche Grundbegriffe, die entscheidene für unser Verständnis der vertrauten Umgebung sind,
jegliche bedeutung verlieren, wenn wir die oben genannten einschränkungen verlassen.

Wenn wir nun versuchen, insbesondere dem Laien dennoch zu erklären, wie die Welt im Kleinsten und im Größten zusammenhängt, müssen wir zwangsläufig anschauliche, aber nicht ganz zutreffende Bilder zeichnen.

Nehmen wir die Mikrowelt:
Man stellte sich die Atome als unteilbare Teilchen vor,
später die Atomkerne aus noch elementareren teilchen bestehend, dazu Elektronen und einige dutzend seltenerer Teilchen.
Aber jetzt war die Vorstellung von kleinen Kügelchen schon nicht mehr zulässig.
diese Elementarteilchen zeigen schon deutlichen Wellencharakter, bei den Lichtteilchen, den Photonen ist dieser Aspekt schon vorherrschend.

während man sich die Bestandteile des Atoms (Neutronen, Protonen) und andere Teilchen immer noch als kleine Kügelchen vorstellen kann, hört die Anschaung gänzlich auf bei ihren Bausteinen, den Quarks.
diese haben eigenschaften, die man mit worten nicht beschreiben kann, die aber dennoch anschauliche Namen bekommen haben (die „Geschmacksrichtungen“ (flavours) up, down, strange , charm, bottom und top).
Zudem tragen die Quarks noch eine „Farbladung“ rot, blau und grün, die Ladung hat in Wirklichkeit aber nichts mit einer Farbe zu tun, weil der Begriff „Farbe“ bei so kleinen Objekten völlig ohne Sinn ist, weil sie kleiner sind alls die Wellenlänge des Lichtes, die dem Begriff „Farbe“ erst einen sinn gibt.
Wir benutzen diese Begriffe nur, um „uns ein Bild zu machen“ und unterscheiden zu können, ebensogut hätten die Entdecker die Begriffe laut und leise verwenden können.

Schließlich und endlich beschreibt die superstringtheorie die wirklich letztlich und endlich elementarsten Objekte, aus denen alle Materie besteht als Strings.
winzige Fäden, die von der größenordnung der Plancklänge sind (10^-33 cm) und verschiedene Schwingungszustände haben.
Jedes Teilchen ist ein String und unterscheidet sich von einem anderen String nur dadurch, daß es in einem anderen Schwingungszustand ist.

(Man darf sich aber diese Strings nicht als fäden vorstellen, die aus irgendeinem Material bestehen, sondern eben als ganz elementare Objekte, die nicht weiter strukturiert sind)

Gruß von Claus
 
Claus schrieb:
Schließlich und endlich beschreibt die superstringtheorie die wirklich letztlich und endlich elementarsten Objekte, aus denen alle Materie besteht als Strings.
winzige Fäden, die von der größenordnung der Plancklänge sind (10^-33 cm) und verschiedene Schwingungszustände haben.
Jedes Teilchen ist ein String und unterscheidet sich von einem anderen String nur dadurch, daß es in einem anderen Schwingungszustand ist.

(Man darf sich aber diese Strings nicht als fäden vorstellen, die aus irgendeinem Material bestehen, sondern eben als ganz elementare Objekte, die nicht weiter strukturiert sind)

*hüstel* bisher beschreibt die stringtheorie noch überhaupt nichts, ist im eigentlichen sinne nicht mal im stadium einer naturwissenschaftlichen theorie wenn man die überprüfbarkeit als messlatte anlegt. eine arbeitshypothese triffts wohl eher. insofern muss man die strings von den vorgehenden konzepten in diesem sinne unterscheiden. ausdenken kann man sich viel.

gruss
 
:haare:

So viele tolle Beiträge hatte ich gar nicht erwartet.

Und da sage noch mal einer, Internet würde nicht bilden...tz tz tz


Die Wissenschaft lebt von Beweisen.
Aber was ist mit den unbeweisbaren Dingen.
Existieren die dann für die Wissenschaftler nicht?

Ich tue mich persönlich schwer daran zu glauben, dass es ein Ende der Erkenntniskette gibt. Die Technik verbessert sich und somit die Forschungsmöglichkeiten. Es wird meiner Vorstellung nach immer einen Wissenschaftler geben, der weiter geht, als die vorherigen und neue Beweise erstellen kann.

Dieser Gedanke ist kaum noch mit dem Verstand vorstellbar...Unendlichkeit in alle Richtungen...mikro-und makrokosmisch...das Universum als endloser Raum ohne Ausgang, ein gigantisches Labyrinth der Marterie und des Nicht-Stofflichen. Und wir mittendrin.

Warum macht mir das keine Angst?
 
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karinamixipi schrieb:
Die Wissenschaft lebt von Beweisen.
Aber was ist mit den unbeweisbaren Dingen.
Existieren die dann für die Wissenschaftler nicht?
hm. da muss man wohl etwas vorsichtig sein. beweisen wie es gerne verstanden wird als formale ableitung, das geht mit existenz sowieso nicht. ich existiere. kann man das beweisen? nein. naturwissenschaft sagt nicht darüber aus was existiert und was nicht. ein schwieriges thema. pragmatischerweise geht man dann nämlich doch von einer welt da draussen aus die es zu beschreiben gilt zieht sich dann aber auf eine reine beschreibung ohne ontologischen impact zurück. kriterium ist nur das "funktionieren" von modellen und theorien in bezug auf die anforderungen die gestellt werden. wissenschaft lebt also nicht von beweisen. denn empirische fakten sind einfach das und keine beweise.
Ich tue mich persönlich schwer daran zu glauben, dass es ein Ende der Erkenntniskette gibt. Die Technik verbessert sich und somit die Forschungsmöglichkeiten. Es wird meiner Vorstellung nach immer einen Wissenschaftler geben, der weiter geht, als die vorherigen und neue Beweise erstellen kann.
wie gesagt, das mit den beweisen...

"Die Wissenschaft sucht nach einem Perpetuum mobile.
Sie hat es gefunden: sie ist es selbst".
Victor Hugo, 1863

gruss
 
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