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Die Macht der Worte

karinamixipi

New Member
Registriert
29. Dezember 2005
Beiträge
180
Sprachlos war ich lange genug.
Viel zu lange habe ich geschwiegen,
statt mich zu wehren
oder Grenzen zu setzen.

Das Nicht-Sagen hat mir nicht weitergeholfen.
Es gab Zeiten, da litt ich sehr unter diesem
Nicht-sagen-Können.
Heute lasse ich mir nicht mehr das Wort verbieten,
nicht von Menschen, die Schaden anrichten
und Worte zu Schwertern machen.

Heilende Worte berühren das Herz,
sind die Samen für eine gute Atmosphäre.
Das Wort ist mächtig und es war am Anfang.

Sprachlos zu sein,
weil man Teil von etwas Wunderbaren ist,
weil man überwältigt wird
von der Liebe
- das ist wunderschön

Da fehlen dann auch keine Worte,
weil es etwas gibt,
für das unsere Sprache kein Wort hat.


***


Was kein Wort zu sagen vermag,
das sagt dir mein Blick
oder ein Kuss, ein Streicheln,
und die Musik.

Analphabeten und Fremdsprachler verstehen
auch ohne Worte
was ich zu sagen hab'.
Worttreue werden es missverstehen
und mir im Munde verdrehen.

Doch für Kind, Tier oder Pflanze,
gibt es ein geheimnisvolles Verstehen,
in einem Land jenseits der begrenzten Sinne,
welches niemals wird vergehen.


***


Schneidende Worte durchbohren das Herz
wie Messer graben sie sich tief
zerteilen, zerhacken, zerstückeln

Ein böses Wort ergab den Streit
Der Fluch mehrte das Unglück
in dem das Herz vereist

Beleidigen und Beschimpfen
Herabsetzen und Niedertrampeln
das Herz am Schlagen hindern

Bis es unerträglich wird
und das Herz sich sehnt
nach Erlösung und Tod


***


Sag mir das Wort
bitte sag mir das Wort
welches ich vergaß
mir fällt es nicht mehr ein
ich grüble und sinne
suche und fluche
doch es ist fort
dieses schöne Wort


***


Mach die Zähne auseinander!
Muss man dir denn jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen?
Viel reden, wenig sagen = Small Talk

Sagst du etwas Falsches
Hau ich dir aufs Maul
Redeverbot und Zensur

Warum sollte ich etwas sagen wollen?
Ist dem denn noch etwas hinzuzufügen?
Vielleicht...

Die stumme Sprache des Herzens
ist eine unhörbare Melodie.
Du erkennst die Hörenden an ihrem Tanz.


***


Alles Böse entsteht
durch einen Mangel
- an Liebe

Der Raum der Begegnung
wird zum Gerichtssaal
- oder Laufsteg

Das Ego denkt
die Welt habe sich ihm anzupassen
- damit sie nicht untergehe

Das Wort *LIEBE*
wird bis zur Unkenntlichkeit
- immer neu definiert

Wer anderen
die Freiheit nicht lassen kann
- ist selbst ein Gefangener


***


Sie schauen
mit gestorbenen Augen
Nur der Clown lacht
wie ein Kind
mit dem Verstand eines Weisen

Der Clown
ist ohne Alter und Geschlecht
und
ein sehr ernster Mensch.


***


Er: Du bist zu dick
Sie: Du siehst mich nicht

Er: Du bist hässlich
Sie: Du siehst mich nicht

Er: Du bist dumm
Sie: Du siehst mich nicht

Er: Du bist faul
Sie: Du siehst mich nicht

Er: Du bist langweilig
Sie: Du siehst mich nicht

Er: Du bist...
Sie:...unsichtbar


***


ICH
ein stilles Wasser
gehe nicht aus mir heraus
ängstlich und überempfindlich
zu nahe am Wasser gebaut

der unbeschwerten Freude
und Kindheit beraubt
mimosenhaft
zu viele Grübeleien
einsam und ungeliebt

liebe einklagend
durch Rücksichtsnahme
brav, lieb, angepasst
blass und unattraktiv
idealistisch

ich-SELBST
leise sprudelnde Quelle
aus der eigenen Mitte
daheim angekommen
wach und lebendig

Glückseligkeit und
jauchzendes Frohlocken
gewahrsam und achtsam
sensibel
in Gedanken versunken

verbunden
mit der inneren Schönheit
friedliebender Freiheit
geborgen
in liebenden Armen


***


Kannst du erkennen, dass...

- die Dinge bereits ohne dein Dazutun perfekt sind?
- ein Höherer bereits für die Bedürfnisse aller sorgt?
- die Dinge des Lebens bereits für dich getan werden?
- du bereits dazugehörst ohne etwas Besonderes zu sein?
- du bereits alles Wissen hast, wann immer du es nutzen willst?
- du bereits beschützt wirst und in Sicherheit bist?
- du bereits von allem genug hast, noch bevor du es brauchst?
- es bereits eine Schulter zum Anlehnen gibt, wenn du schwach und hilfsbedürftig bist?
- du bereits geliebt wirst, gleichgültig wie du dich verhältst?

Dann darfst du ausruhen und genießen.


***


Kritisieren
Manipulieren
Prestigedenken
Sehnen
Heraushalten
Sicherheit schaffen
Rationalisieren
Kontrollieren
Nein-sagen

tut man nicht aus Liebe,
denn sonst wäre es

Anerkennung
Achtung
Bescheidenheit
Wahrnehmung
Dasein
Geborgenheit
Offenheit
Freiheit
Ja-sagen


***



Manche
verstehen gar nicht
was andere so aufregt

Manche
sind gleichmütig
ohne gleichgültig zu sein

Manche
zeigen uns
womit wir ein Problem haben

Manche
sind nicht im Einklang
mit den Wünschen des Höheren

Manche
haben ihren eigenen Kopf
- einbetoniert

Manche
produzieren Misstöne
im himmlischen Orchester

Manche
spielen aus Angst
die richtigen Töne

Manche
geben vor zu sein,
was sie nicht sind

Manche
sind wie
Du und Ich


***


Zusammenhangslos
ohne
jegliche Berührung

Mutterseelenallein
im
künstlichen Paradies

Seelennahrung
alles
spiegelverkehrt

Erdenkend
nicht
erlebend

Und
am Ende
Plätzetausch


***


Der Preis für das,
was du nicht aufgeben willst,
woran du festhältst und dich klammerst,
ohne das du nicht leben kannst,
so wichtig erscheint es dir
und du windest dich, wenn du es hergeben sollst,
versteckst es und hütest deinen Schatz,
der Preis ist zu zahlen
gnadenlos
denn es kostet
den Tod.


***


Der Gedankenvogel
sitzt dir auf den Schultern
und kriecht dir ins Ohr
Flügelschlag begleitet
seinen Todesgesang

Er brütet im Hirn
setzt dort sein Gelege
in die Verästelungen
und blockiert das System
seine Nahrung Phantasie

Wahnsinn seine Brut
er plant den Raub
deiner Gedanken
von Irrsinn zerfressen
sein Federkleid

Die Verrückten
können ihn sehen
und die Blinden
beschreiben ihn
als Gespenstervogel


***
 
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Ich beobachte
wie Hände häkeln.
Finger, die mit dem Garn hantieren.
Sind es meine?
Nur, weil ich sie seit 40 Jahren kenne?
Oder wird es für mich getan,
auf meinen Wunsch hin?

Ich beobachte,
wie Hände altern,
Falten bekommen und trockene Haut.
Kinder-, Mutter-, Seniorenhände.
Sind es meine?
Nur, weil sie mich seit Jahren begleiten?
Oder gehören sie
gar nicht wirklich mir?

Ich beobachte,
still und verborgen,
was kommt und geht.
Meinem Denken voraus,
handeln meine Hände
und ich lausche dem Ton
der einen Hand
 
Der Traum

Ein Traum ist nicht weniger schön,
nur weil er ein Traum, also unreal, ist.
Doch unterscheidet er sich vom Realen gravierend,
weil mir im Traumland nichts wirklich geschehen kann:
Ich sterbe ohne zu sterben.

Ich kann die guten Dinge erfahren,
aber auch die schlechten,
ohne dass ich Schaden nehme.
Wenn ich erwache bin ich heil wie zuvor
und alles ist unverändert.

Es gibt Träume, sie sind existent,
und ich liebe es zu träumen.
Doch was im Traum geschieht existiert nicht wirklich.
Es ist wie ein Film, in dem ich die Hauptrolle spiele,
manchmal auch die Nebenrolle
oder ich bin der Zuschauer.

Albträume erschüttern mich,
Träume, die ich nicht steuern kann.
Der Traum von der Liebe verzückt mich
und wenn ich wachträume, ist mir bewusst,
dass ich träume,
dann bin ich der Regisseur, Kamera und Leinwand,
Projektor, Filmspule und Licht.

Der Traum hat einen Anfang und ein Ende,
die Realität nicht.
Der Traum ist für den Träumer da,
ohne Träumer keinen Traum.
Die Realität ist immer da.

Ein König kann träumen, er sei ein Bettler
und sich fragen, ob er ein Bettler sei, der träumt,
dass er ein König sei.
In Wahrheit ist er keins von beiden,
weil beides nur Traum ist.
Der Stoff aus dem die Träume sind ist real
und der Traum Produkt des Verstandes.

Dem einen ist dies bewusst, dem anderen nicht.
Der eine ist wach, der andere schläft.
Es gibt nichts, was es nicht gibt, im Land der Träume,
unendlich Zeit und Raum sich immer wieder erneuern.
Träume im Traum, die platzen oder sich erfüllen,
bis der Träumer erwacht, um erneut zu träumen.
 
Dein Problem
ist nicht die Welt,
sondern deine Vorstellung davon
und dass du einige Dinge als angenehm und gut,
andere als unangenehm und schlecht empfindest.

Wenn du denkst, du denkst,
dann denkst du nur, du denkst,
also hör' auf zu denken
und lass' dir lieber etwas einfallen.

Auch wenn du glaubst,
deiner Phantasie seien keine Grenzen gesetzt,
die Dinge gehen weit über deine Vorstellungskraft hinaus.
So sind die unendlichen Möglichkeiten deines Verstandes
auf deine eigene unendliche Welt begrenzt.

Wenn du in einem geschlossenen Raum stehst,
kannst du Dunkelheit feststellen.
Doch wenn du die Dunkelheit in diesen Raum einschließt,
von außen ein Fenster zum Hineinschauen machst,
dann fällt das Licht vom Fenster in den Raum
und macht ihn hell.

Wohin geht die Dunkelheit, wenn das Licht da ist?
Ist die Farbe tiefdunkelschwarz nicht auch Licht?
Wieso sind Himmel und Meer blau,
wenn doch Luft und Wasser farblos sind?
Oder sind sie es gar nicht?
 
Und ich Narr habe die ganze Zeit geglaubt,
ich wäre das gewesen.
So etwas würde ich doch niemals tun.
Ich kann so etwas doch gar nicht.
Ich bin überhaupt nicht schuld!
Ich war das nämlich nicht.
Ich bin unschuldig.
Welch' eine Freude und Erleichterung.
Doch wenn ich es nicht bin,
wer ist es dann?
Und wer bin ich?
 
Renommeepunkte

Eine fragwürdige Macht steckt dahinter,
rote Punkte zu vergeben,
vielleicht sogar verbunden mit einem gehässigen Text?
Oder doch lieber anonym?
Diese Punkte sind nicht wirklich wichtig.

Würden die Rote-Punkte-Vergeber
nicht auch gerne real eine solche Macht haben?
Dem anderen eins in die Fresse schlagen,
weil einem das Gesicht, die Meinung oder Hautfarbe nicht gefällt.
Rote-Punkte-Vergeber sind nicht wirklich wichtig.

Sich nicht die Mühe machen,
den anderen zu verstehen
oder gar Gemeinsamkeiten zu sehen.
Beurteilen, Verurteilen, Aburteilen.
Sich für so wichtig zu halten ist ein Versehen.

Ich rede niemals um zu gefallen,
noch bin ich verantwortlich dafür,
was der andere denkt oder meint.
Doch berühren mich die grünen Punkte.
Verstanden werden, angenommen sein.
Alles andere ist nicht wirklich wichtig.

Es wird sie immer geben, die Zertrampler,
Zerstörer und Denunzianten.
Doch es wird auch immer diejenigen geben,
die verbinden und lieben.
Und nur die sind wirklich wichtig.
 
Bist du mit der Augsburger Puppenkiste groß geworden?
Hast du auch anfangs geglaubt die Puppen und das Wasser seien echt?
Bis mir dann gesagt worden ist, sie seien bloß Marionetten.
Da war ich überrascht, die Fäden übersehen zu haben.
Meine Freunde waren bloß Puppen und das Wasser nur Folie.
Es waren Menschen, die an ihren Fäden zogen und ihnen Stimmen gaben.
Ich schaute hinter die Bühne und lernte die Leute kennen,
die Lebendigkeit illusionierten und doch war es so schön,
dass ich mir die Augsburger Puppenkiste auch heute noch anschaue.
Und manchmal vergesse ich dabei sogar wieder die Fäden.
 
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Miss-verstehen und -verständnis
wird durch den Verstand hervorgerufen.
Er registriert ein Wort, einen Blick
und in Windeseile rattern seine Rädchen.
Er verbindet Informationen und spuckt aus:
So ist das oder so ist das nicht.

Mit der Wahrheit hat das nichts zu tun.
Die kann er nicht erkennen.
Dafür brauchen wir unser Herz
und müssen es öffnen, ganz weit.
Das Wesen der Dinge geht weit -
über den Verstand hinaus.
Das Begrenzte kann das Unbegrenzte nicht aufnehmen,
so wie das Meer nicht in ein Spielzeugeimerchen passt.
Doch ist dasselbe Wasser im Meer und im Eimer.
 
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