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Die Kunst hat viele Gesichter

suche

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27. Dezember 2005
Beiträge
4.891
Einige Beiträge über Kunst habe ich bereits hier im Denkforum gelesen, doch erachte ich dieses Thema als noch lange nicht erschöpft.

Inwieweit hat Kunst noch immer mit einem ästhtischen Anspruch zu tun?

Aktionismus ist ein Teil der Kunst. Wieso ist es ihm gelungen sich so in der Vordergrund zu drängen, sodass viele Menschen glauben, er wäre das A und O der Kunst.

Warum hat die gegenständliche Kunst eine Abwertung erfahren? Was aber macht ihre Attraktivität trotzdem aus?

Muss Kunst innovativ sein?

Manche Menschen betreiben Kunst, weil sie ganz einfach Freude an der Kunst haben. "Freude, schöner Götterfunke, Tochter aus....."

Inwieweit soll man Kunst kritisieren dürfen?

Veilleicht wird sich in diesem Thread das Bild noch mehr abrunden. Wäre wünschenswert. Danke fürs Mittun!

Eure

suche :ola:
 
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suche schrieb:
Inwieweit hat Kunst noch immer mit einem ästhtischen Anspruch zu tun?
Darueber streiten sich die Menschen, seit es die Photographie gibt, deren Aufgabe die darstellende Kunst frueher hatte, naemlich bildlich zu dokumentieren und fuer die Nachwelt festzuhalten.
suche schrieb:
Aktionismus ist ein Teil der Kunst. Wieso ist es ihm gelungen sich so in der Vordergrund zu drängen, sodass viele Menschen glauben, er wäre das A und O der Kunst.
Weil er neu ist, hip, alternativ, anders als Althergebrachtes, weil Menschen Spass am Experimentieren haben?
suche schrieb:
Warum hat die gegenständliche Kunst eine Abwertung erfahren? Was aber macht ihre Attraktivität trotzdem aus?
Die Attraktivitaet macht fuer mich aus, dass manche Maler es fertig bringen, das, was das Auge sieht, durch die Hand, den Pinsel auf die Leinwand zu uebertragen.
Das kann ich naemlich nicht und es ist eine Gabe, ein Talent, angeboren, und das fasziniert.
Die "Abwertung" sehe ich nicht so.
Kunst geht heute in so viele Richtungen, die gleichwertig nebeneinander bestehen, dass es schwierig ist, sie zu beurteilen.
Ein Beispiel:
Christos eingewickelten Reichstag fand ich ueberwaeltigend, toll, hat mich begeistert.
Ein anderes:
Den Beuys'schen Fettfleck fand ich bescheuert.
Beides, so kann man argumentieren, war voellig ueberfluessig, hat aber Furore in der Kunstwelt gemacht und heftige Diskussionen ausgeloest.
suche schrieb:
Muss Kunst innovativ sein?
Fuer mich, glaube ich, trifft das nicht ganz zu. Sie muss etwas Besonderes, Intensives an sich haben, damit sie mich interessiert, etwas Fesselndes, Interessantes.
suche schrieb:
Manche Menschen betreiben Kunst, weil sie ganz einfach Freude an der Kunst haben. "Freude, schöner Götterfunke, Tochter aus....."
Na klar! Freude zu haben ist wunderbar!
Davon gibt es viel zu wenig! Aber bitte nicht zu verwechseln mit der "Spassgesellschaft", die ich eher klaeglich finde.
suche schrieb:
Inwieweit soll man Kunst kritisieren dürfen?
Wie alles andere auch. Jeder soll frei aeussern duerfen, dass ihn Yoko Onos Kunst fasziniert oder aber, dass er sie bloed findet.

Mein Lieblingsmaler ist zum Beispiel August Macke und wen ich gigantisch ueberschaetzt finde, ist Marc Chagall.
Andere sehen das bestimmt nicht so ;)!

Fortuna
 
Hallo Suche und Fortuna,

Ihr habt mir Lust gemacht, auch etwas zum Thema zu sagen.

Doch ich fange mal bei deinem letzten Satz an, Fortuna. Für mich sind sowohl August Macke, als auch Marc Chagall zwei der ganz Großen unserer Zeit.
Im Jahr 1991 gab es im "Schirn" in Frankfurt eine große Chagall-Ausstellung, die hatte den Titel: Marc Chagall, Die Russischen Jahre 1906-1922 Es gab da seine Öl- aber auch Gouche- und Aquarellbilder, die Illustrationen zu Gogols "Die toten Seelen", seine Bühnenbilder für das Jüdische Theater, - etc...
Warum wir aber persönlich einen Maler so sehr lieben, warum er anderen doch fremd bleibt, das ist einen Art Seelenverwandtschaft die sich herstellt oder auch nicht.

Auch ich finde Christos Werke wunderschön, nicht nur den verhüllten Reichstag, aber auch andere seiner Projekte wie die verhüllten Bäume in Riehn bei Basel, oder "The Gates" voriges Jahr im Central Park. Was bewirkt er eigentlich? Nach meiner Meinung lehrt er uns sehn, dabei sind seine Projekte auch so esthetisch.

Suche, für mich hat Kunst noch immer mit ästetischen Anspruch zu tun, so wie ich mich auch nie an eine vulgäre Sprache gewöhnen werde.

Aktionismus empfinde ich oft als eine Kompensation für Ausdrucksschwäche. Aber das hat bei mir auch damit zu tun, dass mir jede Art von Aktionismus fremd bleibt. Und Aktionismus ist in der Tat oft nur eine Ersatzhandlung, die man irational und impulsiv, oft unlogisch durchführt.

Fortuna schrieb:
Die Attraktivitaet macht fuer mich aus, dass manche Maler es fertig bringen, das, was das Auge sieht, durch die Hand, den Pinsel auf die Leinwand zu uebertragen.

Da sieht man doch wieder wie unterschiedlich die Vorstellungen betreffend Kunst, sind - und eben das macht Diskussionen über Kunst spannend.
Mich persönlch beeindrucken am meisten die Kunstwerke, die nicht "das was das Auge sieht" wiedergeben, sondern das, was in unserem Inneren, in unserer Seele dadurch ausgelöst wurde. Nicht direkt das Objekt, sondern der hinterlassene Eindruck. Auch da werden Objekte dargestellt, aber eher ihre Erinnerung, ihr Reflex.
Vielleicht ist mir deswegen die Malerei die thematisch ist so fremd, aber der Impressionismus so nah.

Liebe Grüße Euch beiden

Miriam
 
Miriam schrieb:
Da sieht man doch wieder wie unterschiedlich die Vorstellungen betreffend Kunst, sind - und eben das macht Diskussionen über Kunst spannend.
Mich persönlch beeindrucken am meisten die Kunstwerke, die nicht "das was das Auge sieht" wiedergeben, sondern das, was in unserem Inneren, in unserer Seele dadurch ausgelöst wurde. Nicht direkt das Objekt, sondern der hinterlassene Eindruck. Auch da werden Objekte dargestellt, aber eher ihre Erinnerung, ihr Reflex.
Vielleicht ist mir deswegen die Malerei die thematisch ist so fremd, aber der Impressionismus so nah.
Liebe Miriam,
so entstehen Missverstaendnisse!
Ich habe nicht gesagt, dass ich gegenstaendliche Kunst der abstrahierenden vorziehe, ich habe nur auf Suches Detailfrage geantwortet: was fasziniert an der gegenstaendlichen Kunst?
Und da fasziniert mich eben die Kunstfertigkeit, etwas Gesehenes eins zu eins wiedergeben zu koennen.
Ein Traum von mir ist, Portraits malen zu koennen, aber ich habe kein Talent, obwohl ich Landschaften und Blumen etc. gut hinkriege, aber da braucht man auch nichts "wiederzuerkennen" ;).
Das heisst nicht, dass ich NUR gegenstaendliche Kunst mag, meist mag ich sie gar nicht, wenn sie mir kitschig vorkommt - zum Beispiel den roehrenden Hirsch oder das weinende Kind, egal, wie gut das Sujet getroffen wurde. Aber das Talent dazu wuerde ich mir wuenschen!
Selbstverstaendlich mag ich auch Christos' andere Werke, er fasziniert mich, der eingewickelte Reichstag war nur ein Beispiel.
Auch Chagall lehne ich keineswegs ab, ich finde ihn eben nur ueberschaetzt, er hat etwas von Hobbymalerei, schoene Farben, aber alles etwas zu naiv- jedenfalls fuer meinen Geschmack.
Bitte, liebe Hobbymaler, rueckt mir jetzt nicht auf die Pelle ;) (ich mach das ja selber), ich weiss nur im Moment nicht, wie ich es besser ausdruecken soll aus Zeitmangel.
Kunst lasse ich einfach auf mich einwirken und erlaube mir auf diesem Gebiet rein gefuehlsmaessige Reaktionen.
Wenn ich mal viel Zeit habe, suche ich im Netz Kunstwerke, die mich ansprechen und solche, die es nicht tun, vielleicht wird dann deutlicher, was ich sagen moechte.

Fortuna
 
Fortuna schrieb:
Wenn ich mal viel Zeit habe, suche ich im Netz Kunstwerke, die mich ansprechen und solche, die es nicht tun, vielleicht wird dann deutlicher, was ich sagen moechte.

Fortuna

Liebe Suche, liebe Fortuna,

den Vorschlag von Fortuna aufnehmend, möchte ich hier ein Bild zeigen, aus einer Serie von Gemälden von Fernando Botero zum Thema Abu Ghraib.

Botero, den wir eher als den Maler der fülligen, sinnlichen Menschen kennen, die er stets mit viel Liebe, wenn auch mit einer gewissen Ironie dargestellt hat, widmete plötzlich seine Kunst hauptsächlich der Malerei mit politischem Inhalt.

Dazu schreibt die FAZ am 15.04.05:

Die Kunst versteckt sich nicht. Sie gibt sich bewußt politisch, und sie klagt an, indem sie dem schnellen Verzehr der Bilder in den elektronischen Massenmedien etwas entgegensetzt: die bleibende, Bild gewordene Erinnerung. Nichts wird vergessen. Alles bleibt sichtbar. Als mahnendes Zeichen an der Wand.

Es war die Wut, die den kolumbianischen Maler Fernando Botero, den ersten großen Maler Lateinamerikas und längst einen der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit, angetrieben hat, die Folter, die amerikanische Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib verübten, auf Gemälden darzustellen. „Diese Behandlung durch die Amerikaner war ein totaler Schock für mich”, bekennt er, nach einem Bericht des „Independent”, in einem Interview des kolumbianischen Magazins „Diners”. Er sei immer empfindlicher gegenüber Unrecht geworden. Es versetze sein Blut in Wallung, und so seien diese Gemälde geboren aus dem Zorn über diesen Schrecken.


Fernando Botero hat damit die Schrecken und Greueltaten des Irakkrieges festgehalten. Die Bilder sind vorläufig in Ausstellungen zu sehn (zur Zeit in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall) und werden danach nur in Museen ausgestellt - ein Verkauf an Privatpersonen hat Botero ausgeschlossen.


http://www.3sat.de/imperia/md/images/partnersender/ard/2006/bilderstreit/botero_2093_z_310x500.jpg

Triptychon:

http://www.swr.de/imperia/md/images/nachtkultur/3440.jpg
 
Ich habe ja den dumpfen Verdacht, dass, wenn wie hier weitertun, es so enden wird, wie jede Diskussion über Kunst: - nicht nur hier im DF.
Hi - die Anhänger der abstrakten Kunst.
Da - die Anhänger der so genannten realistischen Kunst.
In der Mitte die breite Mehrheit derer, denen mal das und mal dies Kunstwerk gefällt.
Und in seltener Eintracht wird sich dann gegenseitig aufs Schulterchen geklopft und einander versichert - in banalster Großartigkeit:

De gustibus non est disputandum.

Vielleicht darf ich darauf hinweisen, dass es , seitdem wir "Kunst" - also Nachbildung" ( Mimesis) kennen - dem Paläolithikum - immer beides gegeben hat:
abstrakte Kunst und realistische Kunst - und zwar eingebettet in den Alltag der Menschen, ohne - das steht zu vermuten - individuellen Anspruch, etwas " geschaffen" zu haben.

Abstrakte Kunst ist Kunst ohne Bezug zu einer figurativen Realität. In der erweiterten Bedeutung wird der Begriff der abstrakten Kunst auch benutzt um Kunst zu beschreiben, die reale Formen in stark vereinfachter oder abgeleiteter Weise darstellt.

Realistische Kunst ist ebenfalls durch die Sichtweise des Künstlers bestimmt, denn Wirklichkeit kann man nicht wirklich nachbilden. Diese Kunst ist also eher eine " Als-Ob-Kunst". Sie bildet das ab, was "gesehen" wird.

Und so stimmt die banale Feststellung der Themenerstellerin auf ungeahnte Weise.
Kunst hat viele Gesichter.
Wobei ich noch hinzufügen möchte: Und immer spiegelt sie das Gesicht dessen/ derer, der/ die das Kunstwerk schuf.


Marianne
 
Miriam schrieb:
Liebe Suche, liebe Fortuna,

den Vorschlag von Fortuna aufnehmend, möchte ich hier ein Bild zeigen, aus einer Serie von Gemälden von Fernando Botero zum Thema Abu Ghraib.

Botero, den wir eher als den Maler der fülligen, sinnlichen Menschen kennen, die er stets mit viel Liebe, wenn auch mit einer gewissen Ironie dargestellt hat, widmete plötzlich seine Kunst hauptsächlich der Malerei mit politischem Inhalt.

Dazu schreibt die FAZ am 15.04.05:

Die Kunst versteckt sich nicht. Sie gibt sich bewußt politisch, und sie klagt an, indem sie dem schnellen Verzehr der Bilder in den elektronischen Massenmedien etwas entgegensetzt: die bleibende, Bild gewordene Erinnerung. Nichts wird vergessen. Alles bleibt sichtbar. Als mahnendes Zeichen an der Wand.

Es war die Wut, die den kolumbianischen Maler Fernando Botero, den ersten großen Maler Lateinamerikas und längst einen der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit, angetrieben hat, die Folter, die amerikanische Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib verübten, auf Gemälden darzustellen. „Diese Behandlung durch die Amerikaner war ein totaler Schock für mich”, bekennt er, nach einem Bericht des „Independent”, in einem Interview des kolumbianischen Magazins „Diners”. Er sei immer empfindlicher gegenüber Unrecht geworden. Es versetze sein Blut in Wallung, und so seien diese Gemälde geboren aus dem Zorn über diesen Schrecken.


Fernando Botero hat damit die Schrecken und Greueltaten des Irakkrieges festgehalten. Die Bilder sind vorläufig in Ausstellungen zu sehn (zur Zeit in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall) und werden danach nur in Museen ausgestellt - ein Verkauf an Privatpersonen hat Botero ausgeschlossen.


http://www.3sat.de/imperia/md/images/partnersender/ard/2006/bilderstreit/botero_2093_z_310x500.jpg

Triptychon:

http://www.swr.de/imperia/md/images/nachtkultur/3440.jpg


Liebe Miriam, vorerst danke für deinen interessanten Beitrag.

Nun, meine Meinung dazu:

Zugegeben, ich habe mich bis jetzt mit diesem Maler nicht beschäftig und es mag sein, dass er bereits Bedeutendes geschaffen hat.

Doch seine Bilder von Abu Ghraib sind in Anwendung seines Stils daneben gegangen. Seine angeblich Wut kann man nicht nachempfinden.

Diese dicken Körper haben nämlich mit der Wirklichkeit der Opfer (geschundene Körper) nichts zu tun. Die Bilder wirken eher lüstern und obszön. Aber dazu ist dieses Thema zu ernst um es so darzustellen. Es fragt sich, ob man Darstellungen dieser Art als malerische Kunstwerke eher vernachlässigen sollte, vor allem aber mit diesem Stil. Diese Art der Darstellung wäre nicht einmal etwas für zukünftige Generationen, die durch solche „Kunstwerke“ von der historischen Wirklichkeit ein falsches Bild erhalten würden.

Vieleicht sollte man derartige Dokumentationen eher der (künstlerischen) Photographie überlassen.

Fernando Botero hat einen Stil, der sich nicht auf jedes Thema anwenden lässt, vor allem aber nicht auf so ein besonders ernstes und heikles Thema wie es Abu Ghraib nun einmal ist.
Seine Bilder kann ich in diesem tragischen Zusammenhang überhaupt nicht ernst nehmen.
Ich fühle mich eher abgestoßen, aber nicht wegen des Themas, auch nicht wegen der Nacktheit, sondern wegen des unpassenden Stils.

Der Künstler kommt der obangeführten politischen Aussage nicht nahe, daher kann ich diese Werke nicht als "Kunst" bezeichnen. Sorry!
 
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Hi - die Anhänger der abstrakten Kunst.
Da - die Anhänger der so genannten realistischen Kunst.
In der Mitte die breite Mehrheit derer, denen mal das und mal dies Kunstwerk gefällt.

Obwohl ich eher der realistischen Kunst angehöre, ich aber auch hin und wieder ein abstraktes Bild produziere, rechne ich mich zu der breiten Mehrheit, der einmal dies und einmal jenes Kunstwerrk gefällt, wenn es meinen Vorstellungen von einem Kunstwerk entspricht.


Und in seltener Eintracht wird sich dann gegenseitig aufs Schulterchen geklopft und einander versichert - in banalster Großartigkeit:

De gustibus non est disputandum.

Wenn man sich mit Kunst überhaupt nicht beschäftigt hat, daher auf diesem Gebiet unsicher ist, dann würde ich meinen, dass es angebracht ist, sich für ein Bild zu entscheiden, das einem ganz einfach zusagt oder zu dem man sich hingezogen fühlt.



Abstrakte Kunst ist Kunst ohne Bezug zu einer figurativen Realität. In der erweiterten Bedeutung wird der Begriff der abstrakten Kunst auch benutzt um Kunst zu beschreiben, die reale Formen in stark vereinfachter oder abgeleiteter Weise darstellt.

Wenn ein Kunstwerk beschrieben werden muss (manchmal gibt es darüber lange Abhandlungen) fragt man sich, ob dies ein echtes "Kunstwerk" überhaupt notwendig hat.

Realistische Kunst ist ebenfalls durch die Sichtweise des Künstlers bestimmt, denn Wirklichkeit kann man nicht wirklich nachbilden.

Das kann ich nur bestätigen.


Diese Kunst ist also eher eine " Als-Ob-Kunst". Sie bildet das ab, was "gesehen" wird.

Das kann ich leider nicht unterschreiben, da nicht nur das gemalt wird, was gesehen wird, sondern ein durch den Künstler verwandeltes Bild entsteht, das alle möglichen Gefühle hervorzurufen vermag. Manchmal ist es ein AHA-Erlebnis (so hab ich das noch nie gesehen), ein andermal der Aufbau des Bildes, oder das Farbspiel, das jedem Bild einen eigenen Charakter verleiht.

Die Natur ist zum Anlehnen da, aber nicht zum Kopieren. Und man merkt wohl, ob der Künstler einfach nur kopiert hat oder ob er seine Seele mit hineinversponnen hat, sodass das Bild etwas auszusagen vermag.


Und so stimmt die banale Feststellung der Themenerstellerin auf ungeahnte Weise.
Kunst hat viele Gesichter.
Wobei ich noch hinzufügen möchte: Und immer spiegelt sie das Gesicht dessen/ derer, der/ die das Kunstwerk schuf.


Marianne

Da möchte ich noch hinzufügen, dass sich nicht jede routinierte Technik als persönliches Erkennungszeichen (Stil) gedacht, sich für jedes Motiv oder Aussage eignet.

Ich habe mir z.B. eine Technik (Stil) zugelegt, die ich sehr vielseitig anwenden kann.

suche :zauberer2
 
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