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Die FDP und die Linken

Telar

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Registriert
29. Juni 2007
Beiträge
59
Mich würd mal Interessieren was es mit der FDP so auf sich hat, irgendwie versteh ich diese Partei nicht, was wollen die eigentlich, und warum können die nie wirklich richtig fuss fassen, so langsam laufen sogar die linken Ihnen den rang ab. Für mich ist diese Partei so ziemlich nichtssagend, und eigentlich auch nur gut um über die Jahre entweder der SPD oder der CDU zur mehrheit zu verhelfen, was denkt Ihr darüber und könnt Ihr mir diese Partei mal erklären.
Ausserdem werd ich den Gedanken nicht los das es so langsam in Deutschland einen Linksruck gibt. Ich bin zwar nicht so der Linkswähler, aber wenn ich mir die Person Gysi so anschaue, finde ich Ihn momentan einer der Interessantesten Politikern. In Talkshows macht er immer ein recht gutes Bild. Kann es auch an seiner Person liegen, das die Linken momentan einen aufwind haben ? Denn wenn ich mir so andere Linke Politiker anschaue, hm ob ich die im Bundestag sitzen haben möchte , ich weiss nicht.
Na dann lasst mal höhren was Ihr euch darüber so denkt
 
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AW: Die FDP und die Linken

hallo, telar!

ich kann es ja zugeben, die linken sind für mich, der parteiensysteme verabscheut, noch etwas sympathisch und anziehend. mag vllt auch daran liegen, dass ich aus dem osten komme und meine eltern die ddr nicht verteufeln.:)

die FDP empfinde ich auch als witzpartei. sie ist viel zu stark auf libertäre werte (gegen datenmissbrauch, erfassung, starke staatliche maßnahmen gegen verdächtige,...) und eine wirtschaftspolitik des laissez-faire orientiert. die FDP ist der ausdruck einer mitteljungen elite, die es karrieremäßig geschafft hat. sie befürwortet einen monopolkapitalismus, obwohl sie dies nicht gern zugibt. die FDP hat sich v.a. unter westerwelle darauf versteift, der wurmfortsatz der großen Blindpartei zu sein. wenn man regierungserklärungen im bundestag anhört, hat die FDP irgendwie bei manchem etwas dagegen, aber vom grundsatz doch nicht. die FDP ist eigtl das gegenstück zur linken, auch zu teilen der SPD, weshalb sie diese parteien als linke gefahr für deutschland sieht und den linken "kommunistische Umtrieb" (Westerwelle) nachsagt.
 
AW: Die FDP und die Linken

hallo freunde, ich bin zwar kein deutscher staatsbürger, aber an der dortigen
politik seit eh und je sehr interessiert. die FDP ist mir eigentlich erst durch ihren brillanten verhandler H.D. GENSCHER so richtig ins auge gestochen. ihre forderungen zielten auf einen liberalismus ab, der mich an den berüchtig-
ten manchesterliberalismus erinnerte. alle freiheit dem unternehmen und der
feind war scheints immer der staat(reglementierung) und die gewerkschaften.
über die "unberührbarkeit" der linken kann ich mich nur wundern. auch ich war
entsetzt über manche vorgänge in der DDR, aber wenn man nach dem krieg
mit den nazis ebenso verfahren wäre, dann wäre auf jahre hinaus eine regier-
ungsbildung ebenso unmöglich gewesen, wie eine funktionierende verwaltung.
wenn man heute sieht, wie lange die braunen gespenster in den parteien noch
verankert waren und teilweise sind(öttinger),dann sollte man die kirche im dorf
lassen. es ist natürlich nicht unbedingt hilfreich, wenn man bekannte SD grössen mit mandaten beschenkt.ausserdem sehe ich in wahlen einen bürger-
auftrag und wenn diese partei genug stimmen erhält um die 5% hürde zu
übespringen, dann ist das ein wunsch des wählers und daher für die politiker
ein auftrag.
das meint euer bakunin
 
AW: Die FDP und die Linken

hallo, bakunin!

mit deinem letzten beitrag sprichst du mir aus der seele. man sollte sich viel weniger drum kümmern, ob parteien mehrheiten bekommen, pseudoideologische barrieren aufgestellt werden, sondern den willen und das recht des wählers (wir leben angeblich in einer DEMOKRATIE) respektieren, von ihm geforderte standpunkte in die politische regierungsbildung einzubinden, dafür steht die linke auch, sie hat immerhin in berlin auch sozial unverträgliche entscheidungen mit gertroffen und so einen von ihren gegnern abgesprochenen realpolitischen blick offenbart. allerding bezahlt sie dafür mit wählerstimmen! als protestpartei gewählt, ins realpolitische korsett gezwängt bekam schon einer andern partei nicht gut....
 
AW: Die FDP und die Linken

hallo borusse, mit dem stimmen verlieren, da hast du bei den protesrparteien
recht, aber ich finde das auch nicht so schlecht. sieh das beispiel österreich,
BK SCHÜSSEL hat damals die blauen in die regierung geholt und sie damit total
entzaubert, denn vorher waren sie ausgegrenzt und "unberührbar". in dieser
situation konnte HAIDER alles versprechen und die regierung damit vor sich
hertreiben, er wusste genau, dass er kein versprechen zu halten brauchte.
als dann die stunde der wahrheit kam, wars aus mit seiner herrlichkeit. ich denke überhaupt, dass sich parteien langsam aber sicher in eine andere richtung bewegen müssen, denn die zeit der satten mehrheiten sind vorbei.
ich denke jetzt bald auch in bayern, wenn ich mir die beiden chefs dort ansehe.
wie ich den nachrichten entnehmen konnte ist in hessen das eis gebrochen
und die linken werden nicht mehr als paria behandelt und bei uns in oberösterreich funktioniert schwarz grün ganz gut. vor einigen jahren noch
undenkbar. du hast vor einiger zeit von einer mehrparteienregierung geschrieben und ich denke immer noch, dass dies die für mich ideale konstellation wäre. da könnte dann jede partei ihre ideen einbringen und kompromisse müssen sie ohnehin machen.
so siehts bakunin
 
AW: Die FDP und die Linken

Es ist halt unmöglich eine liberale und gleichzeitig eine sozialstaatliche Partei zu sein.
Deshalb ist kein Platz für die FDP in unserer Gesellschaft. Bisher kenne ich nur Leute die diese Partei aus Gewohnheit wählen und denen ist es so ziemlich egal was sie wählen.
Die Zeit der Liberalen ist vorbei und würde Marx wissen das es eine solche Partei noch gibt, dann würde er sich im Grabe umdrehen. :D
vermutlich tut er das auch ;)
 
AW: Die FDP und die Linken

Es ist halt unmöglich eine liberale und gleichzeitig eine sozialstaatliche Partei zu sein.
Deshalb ist kein Platz für die FDP in unserer Gesellschaft. Bisher kenne ich nur Leute die diese Partei aus Gewohnheit wählen und denen ist es so ziemlich egal was sie wählen.
Die Zeit der Liberalen ist vorbei und würde Marx wissen das es eine solche Partei noch gibt, dann würde er sich im Grabe umdrehen. :D
vermutlich tut er das auch ;)

Die "Zeit der Liberalen" ist nicht vorbei, und das würde auch kein ernsthafter Marxist bestreiten. Alle "Volksparteien" haben den kleinen demokratischen Unterschied, den zwischen Staats- und Volksherrschaft nämlich, den Restgedanken der liberalen Auffassung, ganz gut verstanden. Wo sich nun der liberale Gedanke inmitten all der größer formierten Herrschaftsideen immer noch aufhält, nun, da siehe Du nach.

Deshalb ist kein Platz für die FDP in unserer Gesellschaft.

Weshalb genau bitte nochmal sagt diese "unsere Gesellschaft", daß sie für XY oder auch für die FDP keinen Platz hätte?

Oder hat die FDP zu erwarten, daß ihre bloße Existenz demnächst von wem auch immer weggekeult wird?
 
AW: Die FDP und die Linken

hallo, dastan!

du machst in deiner prämisse einen entscheidenden fehler:

Es ist halt unmöglich eine liberale und gleichzeitig eine sozialstaatliche Partei zu sein.
Deshalb ist kein Platz für die FDP in unserer Gesellschaft.

die FDP hat nicht den anpruch eine wirklich sozialstaatliche partei zu sein, deshalb beißt sich deren programm auch nicht damit. sie wollen eine nur leistungsorientierte liberale gesellschaft.
 
AW: Die FDP und die Linken

Ihr habt schon Recht in euren Aussagen ich hab mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.

Hätte lieber sagen sollen : Es ist kein Platz in einem Sozialstaat. Und unsere Gesellschaft sollte ja mal einer werden, zumindest wurde behauptet das es mal einer werden sollte.

Sicher habt ihr Recht, das die Idee des Liberalismus oder auch Neo-Liberalismus schon von anderen Parteien verfolgt wird.
Ich habe halt nur versucht klar zustellen warum die FDP für uns so haltlos wirkt.
Und natürlich stellen sie auch den Anspruch eine soziale Partei zu sein, das da nichts hintersteckt ist ja zweitrangig, wenn man nur betrachten will warum die FDP mehr wie ein Gespenst und nicht wie eine Partei wirkt.
 
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AW: Die FDP und die Linken

Dastan schrieb:
Ich habe halt nur versucht klar zustellen warum die FDP für uns so haltlos wirkt.
Das ist Dir aber nicht wirklich gelungen: dazu müßten wir die Parteistruktur und das Personal genauer analysieren.

Dastan schrieb:
Hätte lieber sagen sollen : Es ist kein Platz in einem Sozialstaat. Und unsere Gesellschaft sollte ja mal einer werden, zumindest wurde behauptet das es mal einer werden sollte.

Ich hab das vorhin schon mal gefragt:
Dastan, Du behauptest, in einem "Sozialstaat" wäre kein Platz für sowas wie die FDP - obwohl Dir offensichtlich weder Programm noch Aktivitäten der FDP genauer bekannt sind. Trotzdem okay - aber was willst Du jetzt mit einer - psbvbn1's Vorbehalten zum Trotz ;) - innerhalb der Sozialstaatlichkeit argumentierenden, wenn auch derzeit oppositionellen Partei machen, für die nach Deinem Verstand in einem Sozialstaat kein Platz sein soll? Sich zur Wahl anbieten und Niederlagen einfahren - das darf sie doch noch?!

Zum Stichwort "Sozialstaat" muß auf den alten Antagonismus in der CDU in der Gründungsphase der BRD hingewiesen werden: Ludwig Erhard stellte richtig, daß Wohlstand - und damit die Möglichkeit, einen Risiken absichernden Staat überhaupt aufzubauen, erarbeitet werden müsse, während sein Kanzler, Konrad Adenauer, den Begriff vom "Sozialstaat" auf staatliche Ausgaben + Organisation reduzierte und weitgehend im Dunkeln ließ, woher denn dieser Staat sein Geld überhaupt bekommen soll. Und so kommt auch heute noch, was Renten, Kinder-, Eltern- und Wohngelder etc. angeht, für die meisten (parteiübergreifend) der Strom aus der Steckdose und nicht aus dem Kraftwerk. Wir (CDU, SPD, GAL) sind diesbezüglich die Erben Adenauers und seiner volksübergreifenden Klientelpolitik und kleben darin fest.

Man wollte nur der FDP andererseits wünschen, daß sie etwas mehr Wind in die Segel bekommt, nachdem Erhards Worte von allen beansprucht werden und der sogenannte Staat nach wie vor mehr ausgibt, als er einnehmen kann.
 
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