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Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

"So entstand die Bibel ..... ", herausgegeben vom CLV (Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld) bzw. vom Verlag und der Schriftenmission der EGFD (Evangelische Gesellschaft für Deutschland, Wuppertal) entnommen. ISBN 3-89397-203-X (CLV) und ISBN 3-87857-238-7 (EGFD).

Na, wenn du für wahr nimmst, was diese Leute pro domo schreiben.

Frag einen Maoisten und er wird dir sagen, dass die Maobibel das meistverkaufte/verschenkte, -gelesene und -verbreitete Buch ist.

Und frag dasselbe einen Mufti oder Imam und er wird dasselbe vom Koran sagen.

Fritz
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Welch eine Freude, Harald Du postest mein Lieblingsthema hier :danke:

Bitte, bitte, gerne geschehen.

Gut katholisch großgezogen wurde ich mit Grimms Märchen und der Bibel von meiner kath. Großmutter und ihren selbstgeklebten Bilderbüchern aus ihren Jugendzeit. Der Großvater schnitt für uns die Kinderseite aus der Kirchenzeitung aus. Es gab auch ein oder zwei Bilderbücher deren Inhalt den apokryphen Evangelien zu geschrieben wurden.
Meine Schwester und ich erschreckten meine Mutter, wenn wir von den Großeltern kamen, dass wir "lieber Heiland und böse Juden" gespielt haben. Dabei stellte sich eine von uns an den Schrank und die andere haute sie dann fest.
Ich weiß noch, dass mich die Frage schon früh beschäftigt hatte, mit 4-5 Jahren, "Warum der liebe Heiland wenn er so lieb war, eigentlich ans Kreuz geschlagen wurde?" Die Bilder dieser Bibel und die warmherzige Atmosphäre bei meinen Großeltern haben einen tiefen und bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Trotz aller Verwirrung die es auch hervorgerufen hat, hat aber diese Mischung mir geholfen alles unerträglich schwere was nach dem Tod der Großeltern auf mich eingestürmt ist durchzustehen und zu verarbeiten.
So ist die Bibel beides ein Märchenbuch, welches die richtigen Interpretationen braucht und Lebenhilfe, wie es ein gutes Märchen eben auch ist.
Während uns die Märchen erzählen, wie wir ins Reich Gottes gelangen und mit Gefahren umgehen zu lernen. Erzählt die Bibel sehr ungeschminkt von der Brutalität des Lebens und kann dann Trost spenden, für den der daran glaubt, dass der Sohn Gottes nichts anderes als ein
nichteheliches Kind
ein Flüchtlingskind
Sohn eines Handwerkers
ein Spinner
ein Wundertäter
ein Mann,
der als Verbrecher
hingerichtet wurde.
Wer sich damit identifizieren kann für den kann es eine Lebenshilfe sein.
Der Missbrauch von beiden Kirchen und vielen Christen verhindert allerdings diese Identifizierung und die Tatsache, dass bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts viele Teile der Bibel auf dem Index standen und damit nicht allen Katholiken zugänglich.
Ich weiß noch wie erstaunt ich war, als ich das erste Mal eine Entwicklungshelferin traf, dass die mit Bibelstunden eine Entwicklung in Gang setzen konnten. Die Argumente der Leute war nämlich ursprünglich gewesen, das wäre alles verboten, weil es in der Bibel stünde.
Die Bibel ist eine Entwicklungsgeschichte der Menschen von dem transzendenten. Leider ist sie überwiegend eine Männergeschichte mit ihrem Gott. Das weibliche Element Gottes wird erst seit ein paar Jahren herausgearbeitet und betont.

meint :waesche1: :schaf: rg

Ich finde es wunderbar, dass du so schöne Erinnerungen an den Teil deiner Kindheit hast, den du bei deinen Großeltern verbracht hast. Die Bibel ist offensichtlich ein Bestandteil dieser positiven Kindheitserinnerungen. Nur das Spiel "Der liebe Heiland und die bösen Juden" gefällt mir nicht. Da wird ja bereits Kindern ein diskriminierendes Verhalten gegenüber Andersgläubigen eingelernt.

Ich halte es auch für möglich, dass die Bibel insofern eine Lebenshilfe sein kann, als man lernt Leid zu ertragen, wenn man sich mit Jesus identifiziert. Überhaupt stellt die Bibel ja für jedes auf Erden erlittene Unrecht einen Ausgleich im Himmel in Aussicht. Das ist in bestimmten Fällen sicher hilfreich und tröstlich.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Die Bibel halte ich für eine Art Gesetzbuch. Was vielleicht einen angenehmen oder gutgemeinten Anfang hatte.. aber von der Römisch-katholischen Kirche knadenlos dazu verwendet wurde um die Menschen zu kontrollieren und zu lenken. Und bremste die Menschheit ganz nebenbei um jahrhunderte aus. Brachte sie um das freie Denken und erschuf Feindbilder. (wie es heute auch getan wird) Einer der Menschheitsverbrechen die als solches nie erwähnt werden...... Der Vorreiter unseres gesamten Systems heutzutage.

mfg
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Die Bibel halte ich für eine Art Gesetzbuch. Was vielleicht einen angenehmen oder gutgemeinten Anfang hatte.. aber von der Römisch-katholischen Kirche knadenlos dazu verwendet wurde, um die Menschen zu kontrollieren und zu lenken.

Naja, ich nehme an, du meinst mit der Römisch-katholischen Kirche die mittelalterliche Kirche vor den diversen Trennungen. Die Teilkirchen nach den diversen Trennungen waren und sind krat so knatenlos wie die r.-k.

Und das orthodoxe Judentum sollte man auch nicht vergessen. Bis so ein Chassid erst seine peinlichst genau festgelegte und vorgeschriebene Zeremonialgebetsuniform angelegt hat, vergeht schon eine Viertelstunde.

Gruß Fritz
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Na, wenn du für wahr nimmst, was diese Leute pro domo schreiben.

Frag einen Maoisten und er wird dir sagen, dass die Maobibel das meistverkaufte/verschenkte, -gelesene und -verbreitete Buch ist.

Und frag dasselbe einen Mufti oder Imam und er wird dasselbe vom Koran sagen.

Fritz

Ja, ich weiß, jeder Krämer lobt seine Ware. Aber ich kann mir trotzdem
vorstellen, dass die Bibel zumindest das meistverbreitete Buch auf unserem Globus ist.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Ich finde es wunderbar, dass du so schöne Erinnerungen an den Teil deiner Kindheit hast, den du bei deinen Großeltern verbracht hast. Die Bibel ist offensichtlich ein Bestandteil dieser positiven Kindheitserinnerungen. Nur das Spiel "Der liebe Heiland und die bösen Juden" gefällt mir nicht. Da wird ja bereits Kindern ein diskriminierendes Verhalten gegenüber Andersgläubigen eingelernt.
Ich bin aber gleichzeitig mit Eltern die sich pausenlos stritten und den Spannungen ev -kath. bürgerlich-adelig und komm-geh groß geworden. Da war der Glaube an eine gute und behütende Macht Kraft ganz wichtig. Gleichzeitig habe ich mich eben angestrengt nicht da zu sein, um die Spannungen nicht noch zu erhöhen, die in meiner Familie vorhanden waren.
Das ist auch der Grund warum ich es nicht leiden kann einfach mit lieb angesprochen zu werden. Dies hat immer bedeutet, dass ich meine ureigensten vitalen Impulse unterdrücken musste.

Ich halte es auch für möglich, dass die Bibel insofern eine Lebenshilfe sein kann, als man lernt Leid zu ertragen, wenn man sich mit Jesus identifiziert. Überhaupt stellt die Bibel ja für jedes auf Erden erlittene Unrecht einen Ausgleich im Himmel in Aussicht. Das ist in bestimmten Fällen sicher hilfreich und tröstlich.
Wichtig ist dabei sich die Schuld - und Schamgefühle zu entdecken und abzubauen. Dann kann ein freier Glaube an Gott entstehen. Menschen wie Du verstehen das einfach nicht. Die halten dann einen moralischen Begriff wie böse aufrecht und dadurch entsteht meiner Ansicht nach erst das Böse.

meint :gitarre: :schaf: rg
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Und das orthodoxe Judentum sollte man auch nicht vergessen. Bis so ein Chassid erst seine peinlichst genau festgelegte und vorgeschriebene Zeremonialgebetsuniform angelegt hat, vergeht schon eine Viertelstunde.

Gruß Fritz

Ein Eishockey-Spieler braucht zum Anlegen seiner "Spieluniform" mindestens ebenso lange. Stört dich das auch?
Ich weiß jedenfalls nur, dass die Chassidim der Welt wunderschöne Geschichten geschenkt haben. Ich habe zu Hause unter meinen Büchern z. B. "Hundert chassidische Geschichten" von Martin Buber, erschienen im Manesse Verlag.
 
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