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Aquarellewelle

hkf8997lp

New Member
Registriert
8. April 2005
Beiträge
134
Wer zeichnet?
Die Leute sehen Aquarell.
Sie lernen Aquarell.
Sie malen Aquarell.

„Ich stelle aus.“ „Lass mich raten: Sind es Aquarelle?“
„Ja, wie kommst du darauf?“ „Es scheint mir fast vorherbestimmt.“

Schön ist es auf jeden Fall. Besser als Malen nach Zahlen.
 
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Ich bewundere alle hier, die künstlerisch begabt sind, aber das Aquarell/Acryl "Ohne Titel" von Miriam finde ich spitzenmässig schön. Das spricht mich sehr an, ohne, dass ich es hier interpretieren möchte. "Mein" Bild!

:danke:
 
Liebe Céline,

ich danke dir sehr für deine lieben und ermutigenden Worte.

Dafür verdienst du aber eine Erklärung, nämlich: wie dieses Bild entstanden ist. Lese dies nicht als Ernüchterung, sondern vielleicht als Mutmacher.

Ich malte eines Tages ein Aquarell, und das wurde immer schlechter. Jeder der aquarelliert kennt das: wenn man zu lange an einem Aquarell herummacht, verkracht man es garantiert, denn Aquarell ist eine sehr schnelle und auch sehr zufällige Angelegenheit.

Als das Bild entgültig verloren war, packte ich in meiner Wut einige Acryllfarben die auch auf dem Tisch lagen, und überpinselte das ganze mit mehreren Blautönen. So! Jetzt sah man wenigstens nichtmehr das Aquarell!

Aber auf dem Tisch befand sich auch ein feuchter Lappen. Nach einiger Zeit fing ich an mit dem Lappen, Teile der nun halbwegs getrockneten Acrylschischt zu entfernen.
So entstand dieses Bild, welches tatsächlich auch mir gefält und etwas sehr geheimnissvolles hat.
Das Geheimnis heisst: etwas Wut, und ein feuchter Lappen....
 
Was spielt das für eine Rolle, Miriam? Wenn es mich anspricht und ich etwas darin entdecken kann, was meine Gefühle weckt, ist doch unwichtig, ob es dasselbe ist, das dich "getrieben" hat, deine Aufgabe als Künstlerin ist erfüllt, wenn es dir gelingt, in uns Gefühle zu wecken. Nur ein sehr arroganter Künstler würde verlangen, dass ich dasselbe wie er fühlen muss, gelingen würde es ihm aber kaum. Und hättest du's mit viel Liebe gemalt und ich Hassgefühle entwickeln würde, auch dann wäre es doch noch besser, als wenn ich daran absolut unbeteiligt vorbei schlendere. Ist natürlich sehr subjektiv, aber gewisse Objektivität darfst du der Meinung trotzdem nicht absprechen. Habe mich darüber schon mit sehr vielen Künstlern unterhalten, am Schluss sagten dann die meisten: "Ja, hast Recht, aber jetzt gib endlich Ruhe!" ;)

Ich liebe das Bild wirklich und hab es mir schon sehr oft angeschaut. (Ich mag wütende Menschen *loool*, vielleicht ist es der Grund...) :autsch:
 
Liebe Céline,

also ein wütender Mensch bin ich gar nicht, und so muss ich von meinen Ausnahme-Wutzuständen profitieren! :wut3:

Aber ich schreibe dich ja nicht deswegen an, sondern um dir zu sagen, dass du dir das Bild, falls du einen guten Drucker hast, natürlich ausdrucken darfst.

Mich freut es, wenn es jemanden anspricht.

Lieben Gruß

Miriam

:jump6:
 
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walter schrieb:
Wie so oft: geplant, nichts geworden - nichts geplant, erstaunliches geworden.
:)
Kopflosigkeit ist mEn ein sehr wichtiger Bestandteil des Malens (aber auch sonst immer wieder gut!). Da kann sich das "Unterbewußtsein" so richtig austoben.
(Deshalb liebe ich persönlich auch die Aquarelle so. Da macht das Wasser immer wieder, was es will und möchte dann von mir miteinbezogen werden.
Ich bin ja selbst ein "Feuer-Typ" und dies ist mein Weg, das Wasserelement in mein Leben zu integrieren.)

Auch merke ich immer wieder, dass die (so) entstandenen Bilder einen wichtigen Bezug zur jew. Lebenssituation des/der Malers/in haben.
Das ist für den Maler selbst oder dann, wenn man ein bisschen Einblick hat, sehr interessant.

Welche Empfindungen allerdings beim Betrachter ausgelöst werden, ist meistens ein ganz anderes Kapitel.

Gehört aber letztendlich, wenn´s der Malerin mitgeteilt wird, auch wieder zu ihr.
 
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